Viele Menschen schauten am Samstag Abend gebannt in den Himmel, wenn sie nicht von Sportübertragungen oder gar vom Erzgebirgskrimi abgelenkt wurden, um Zeugen eines prächtigen Naturphänomens zu werden – ein Abendrot, wie es abendroter schlichtweg nicht vorstellbar ist. Es ist das roteste Rot, das die Schöpfung je aufgeboten hat, vermutlich in einem letzten verzweifelten Versuch, die Menschen von den ca. 65.000 möglichen Farben eines OLED-Displays wegzureißen, aber das gelang nur bruchstückhaft, aber beispielsweise eben Annabell König, der wir diese wunderbare Aufnahme zu verdanken haben, entstanden auf dem Weg von Goch nach Kalkar, kurz nach dem Ortsausgangsschild.
Abendroter wird’s nicht, lautete die Überschrift – aber dann wurde es auf Facebook gleich noch viel roter, und nicht immer ist klar, ob die Elektronik der Smartphones da nicht noch möglicherweise automatisch stimmungsverschärfend eingegriffen hat. Wie dem auch sei, hier noch eine kleine Auswahl abendrotgesättigter Motive, die verschiedene Leser gestern Abend auf Facebook dem Beitrag als Kommentar hinzugefügt hatten:
kleveblog Erklärbär: Warum wird der Himmel abends überhaupt rot?
Die Abendröte entsteht durch die Atmosphäre der Erde, die das Sonnenlicht (bekanntlich elektromagnetische Wellen) streut. Abends treffen die Lichtstrahlen sehr flach auf die Erde. Das verlängert den Weg durch die Luft und erhöht damit die Wahrscheinlichkeit, dass sie auf irgendwelche Partikel (Staub, Wasserdampf und Gasmoleküle) in der Atmosphäre treffen. Blaues Licht kommt nicht mehr durch die Atmosphäre. Die langwelligen gelben und roten Lichtanteile werden hingegen auch abends und morgens viel weniger gestreut, gelangen durch die Atmosphäre und färben den Himmel rot.
Es ist dunkelröter als ein Weißabgleich erlaubt