Wird es nie wieder regnen?

Trockener ist nur noch der Humor des Autors

Es ist so trocken, dass selbst Wasser zu Staub zerfällt!

Das darf doch nicht wahr sein!

Wann hat es zuletzt in Kleve geregnet? In der Stadt gab es den trockensten März seit Beginn der Menschheit bzw. zumindest der Aufzeichnungen im Jahre 1948. Im ganzen Monat, normalerweise ein Hohefest des feuchten Flaums, waren gerade einmal 1,5 Millimeter Niederschlag zu verzeichnen, das ist noch trockener als ein Crémant de Bourgogne – Maison Montgermont Blanc de Noir Brut (Wein Peters, 19,95 €), und der zerperlt am Gaumen wie Staub, um dabei zarte Noten von reifen Himbeeren, Zitrone und Marzipan zu entfalten.

Am 3. April vermeldete Jörg Kachelmann, der umtriebige Wetterexperte, auf dem sozialen Netzwerk Bluesky: „Seit gut einem Monat ist in Kleve (NRW) nun Flatsline beim Niederschlag, rund 1,5 mm sind nur gefallen.“ Und das ist nun auch schon wieder eine Woche her, und in diesem sieben Tagen sind selbst die Glasschälchen, in denen die Meteorologen versuchen, den Niederschlag aufzufangen, so rissig geworden wie die Haut eines Nilpferdes, welches vergebens ein Schlammloch sucht.

Bis zur Landesgartenschau sollen die Tumblewweds wieder weg sein

Dabei hatte es so gut angefangen: Bis Ende Februar war das Jahr feuchter als im Klimamittel der letzten 30 Jahre, aber seitdem ist es zu trocken, und ähnlich wie bei Borussia Dortmund nach dem Spiel gegen Barcelona muss man sich fragen, ob dieser Rückstand überhaupt noch aufzuholen ist.

Viele Menschen haben ihre Regenschirme schon weggeworfen, und es ist auch bezeichnend, dass Annika Kärsten-Hoenig unter ihren Fans ein Stofflamm, welches mit einem leuchtendgelben Ostfriesennerz bekleidet ist, verlost hat – als Reminiszenz an einen Naturzustand, den junge Menschen nur noch aus Erzählungen ihrer Großeltern kennen. Radfahrer, die an trockenen Äckern vorbeifahren, erleben, dass der aufgewirbelte Staub sich wie ein feiner Teerfilm auf die Lungenbläschen legt. Menschen, die am Rhein wohnen, können nachts nicht mehr schlafen, weil die Frachtschiffe permanent mit dem Kiel am Flussgrund entlangschrappen.

Der Wetterbericht meldet für Sonntag Regen, aber, seien wir ehrlich, das können nur Fake News sein, mit denen wir weiter gefügig gehalten werden sollen. Nicht vergessen übrigens: Samstag ist Kirschblütenfest, diesmal mit echten Kirschblüten!

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Kategorisiert in Natur

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15 Kommentare

  1. 15

    Mmuuuh-Hhaaal-LLooooh, liebster GRASHALM, wo bist Du??? Es ist Frühling und ich vermisse DICH so sehr, mmuuuh, meine sehr enttäuschte Sehnsucht drückt mir schon ganz schwer auf’s Gemmüüüht!

     
  2. 14

    Diese Situation derzeit zeigt deutlich, dass die damaligen wassertouristischen „Wiederbelebungsversuche“ der Schiffbarkeit des Spoykanals durch den Neubau einer Sportbootschleuse deutlich genauer hätte betrachtet werden musste, als es Verwaltung und Politik getan hatten.

    Dort nahm man für eine „Wirtschaftlichkeitsprognosose“ die zurückliegenden Schleusenzahlen zu Grunde und kam schließlich zum Ergebnis, dass eine Sportbootschleuse nicht wirtschaftlich betrieben werden könne. Das Projekt wurde eingestampft.

    Die derzeitige Situation würde tatsächlich zu Ertrags-Rückgängen bei einem Schleusenbetrieb einhergehen. Soviel steht fest. Aber die Potenziale, die während der Saison und bei „Normalwasser“ abgeschlöpft bzw ertüchtigt hätten werden können, wurden vollkommen ignoriert.

    Bei der Bewerbung für die LAGA 2029 wurden solche Potenziale prognostiziert, und zwar übersichtlich aufgeschlossen nach Quellmärkten, Isochronen und Anreisemotivationen.

    Worauf ich hinaus will: Werden die Wasserstandsschwankungen im Altrhein zukünftig bei aller (wasser)-touristischen Entwicklung Kleves (ohne eine Schleuse in Brienen) auch einbezogen?

     
  3. 13

    Hubert Reyers meldet ab Sonntag lokale Regenschauer. Dienstag und Mittwoch sagt der Wetterbericht ebenfalls Regen voraus. Am Donnerstag dann wieder Hochwassergefahr….

     
  4. 12

    @Benno:

    Studien, Bücher, bestandene Prüfungen, Zertifikate, Positionen und Titel, ersetzen nicht den gesunden Menschenverstand.

    An den Grünen ist schon lange nix mehr Grünes dran.

     
  5. 11

    @4. Michael Bay: alle Empfehlungen gelesen? Und noch wichtiger: auch verstanden?

    Und warum werden in der praktischen Klima/ und Umweltschutztagespolitik die Erkenntnisse nicht angewendet?
    Bei der klimaschonenden Bauleitplanung fehlt es leider an Fachkompetenz(wir sprachen drüber).
    Beim Niederschlagswassermanagemet haben sich grüne Ratsvertreter gegen die Aufhebung des Anschluss- und Benutzungszwangs ausgesprochen.
    Auch bei der Verbesserung des ÖPNV-Angebotes scheitern alle Initiativen an Schwarz-Grünem Widerstand.
    Nur mal um einige Beispiele zu nennen. Und Wald und Trinkwasser wird für Michael Bay auch nur zu einem Wirtschaftsgut, welches Lobbyisten zu überlassen ist.

    Sorry- dass ich persönlich geworden bin. Das grüne Deckmäntelchen sollte wirklich jeder mal anheben, um festzustellen, ob da wirklich noch was Grünes darunter zum Vorschein kommt.

     
  6. 9

    Ist es der Michael Bay, der die „Nationalparkgegner“ unterstützt hat?

    „Und ganz rechts, auf eine Krücke gestützt, Michael Bay von den Grünen, der in der Zeitung mit der für seine politische Heimat überraschenden, wie üblich markig vorgetragenen Meinung überraschte, der Nationalpark sei „vollkommen unnütz“. https://www.kleveblog.de/n-wie-nein-zum-nationalpark-alte-weisse-maenner-mosern-herum/

    und hier:
    „Dann aber Auftritt Michael Bay: Der Grünen-Politiker, der kurioserweise im Rat der Stadt Kleve dem Ausschuss für Klima, Umwelt- und Naturschutz vorsitzt, fragt sich, worin der „Mehrwert“ eines Nationalparks Reichswald besteht, und er räsonniert, dass wenn 120.000 Menschen gesundes Trinkwasser aus dem Reichswald beziehen, sei das für ihn Grund genug, den Wald zu belassen, wie er ist. Sancta simplicitas, möchte man ausrufen, und zudem eigentlich mal von den Klever Grünen hören, wie die so zu den Anwandlungen ihres einstigen Frontmannes stehen. …“ https://www.kleveblog.de/verein-der-nationalparkgegner-endlich-duerfen-maenner-gefuehle-zeigen/#comments

    Schon komisch, sollte er es sein, dass dieser Herr so viele Bücher nennen kann, wo es um die Umwelt geht.
    Lesen ist die eine Sache, Naturschutz, auch vor der eigenen Haustür umzusetzen, die andere Sache…

    Benno

     
  7. 7

    @4 Würde noch ein Buch ergänzen.

    Titel: Beton statt Bäume – Wie Windparks unsere Wälder ruinieren.

    Wer es geschrieben hat, fällt mir gerade nicht mehr ein…

     
  8. 6

    @4, danke, Michael Bay – aber das liest doch keine Sau, weil Zuhören, Gegenargumente neugierig als Bereicherung sehen und andere Perspektiven einnehmen heute einfach nicht mehr en vogue ist.

     
  9. 5

    .. Wenn Frachtschiffe mit dem Kiel permanent am Flussgrund entlangschrappen ist dies nicht schlimm. Ganz im Gegenteil: Die Wirtschaftverbände fordern schon seit längerem, das Flussbett zu vertiefen, damit die Schiffe auch bei Niedrigwasser voll beladen werden können. Jede Minderladung kostet den Unternehmen Geld, da Schiffe öfters geordet werden müssen. Siehe RP Bericht…
    Alternativ sollte das ausgetrocknete Rheinbett zur Autobahn und mit Schienennetz versehen umgebaut werden, um marode Infrastruktur aufzufangen. Keine Staus mehr! Man könnte aber auch das trockene Flussbett mit PvAnlagen zupflastern…..

     
  10. 4

    Einige Literaturhinweise zum Thema:

    1.) Einlullen, verschleiern, Zweifel säen
    Wie die Fossillobby unsere Zukunft gefährdet.
    Christian Stöcker in a) Blätter für deutsche und internationale Politik 7/2024; S.75-84

    2.) Klimakatastrophe mit Ansage
    Was dem Planeten unter Trump II droht
    Bill Mc Kibben in a ) 8/2024; S.73-76

    3.) Superreiche als Klimakiller oder zerstörerischer Reichtum
    Wie eine globale Verschmutzerelite das Klima ruiniert
    Sieghard Neckel in a) 04/2023; S.47-57

    4.) Brennende Fichten oder
    Das Elend des deutschen Waldes
    Simone Götze und Annika Joeres in a) 09/2022; S. 47-52

    5.) Abgesoffen und ausgedörrt
    Wie Wasser in Deutschland zum umkämpften Gut wird
    Nick Reimer und Toralf Staud in a) 07/2021 S. 69-76

    6.) Die Sturzflut als Exempel
    Wie wir endlich vo Wissen zum Handeln kommen
    Michael Müller und Jörg Sommer in a) 09/2021; S. 85-92

    Das müsste als Einstieg genügen.

     
  11. 3

    @1

    Aber nicht während so einer blockierten Wetterlage.

    Die Verbindung die sie da herstellen möchten existiert also nicht.
    Wenn überhaupt kann man ableiten dass solche Extremwetter zu nehmen solange einige nicht bereit sind fürs Klima selbst Opfer zu bringen