Wahlnachlese: „Lieber Armin, für die Bundesebene hat et nicht gereicht“ – die CDU-Basis muckt auf

Persönlicher Sieg, aber seine Partei rutschte in einen Abgrund: Stefan Rouenhoff
Beweis auf Bierdeckel: Nitsch-Tipp vom 24. September

25,98 % für die SPD hatte Christian Nitsch, Fraktionsvorsitzender der Klever SPD, vor der Wahl für seine Partei als Endergebnis getippt. Soviel Präzision war selten, nachdem vorläufigen Endergebnis vereinten die Sozialdemokraten 11.949.756 Zweitstimmen auf sich, was 25,7 % der Stimmen entspricht. Es darf als Wahlsieg gewertet werden. Christian Nitsch hat zudem noch das Tippspiel im Freundeskreis gewonnen.

Im Kreis Kleve verteidigte Stefan Rouenhoff sein Direktkandidat. Damit hielt die seit dem Kriegsende bestehende Serie von Direktmandaten für die CDU im Kreis Kleve auch bei den 20. Bundestagswahlen. Rouenhoff kam auf 63.701 Stimmen (das entspricht 37,59 %). Stärkster Gegenkandidat war Bodo Wißen (48.142 Stimmen, 28,41 %), dessen Chancen, noch als Nachrücker in den Bundestag einzuziehen, sehr gering sind. (Vor ihm sind noch drei Genossen aus Nordrhein-Westfalen an der Reihe.)

Die Freude über das Direktmandat war allerdings auch bei Rouenhoff getrübt über das historisch schlechte Abschneiden der Partei insgesamt. 24,1 % bedeuten ein All-Time-Low für die erfolgsverwöhnten Christdemokraten, die nun Nabelschau betreiben und nach Gründen für das Desaster suchen. Der einfachste dürfte sein: Angela Merkel, die Stimme der Vernunft und des Augenmaßes, die die CDU auch für Sozialdemokraten attraktiv gemacht hatte, fehlt. Die Analyse der Wählerwanderung zeigt, dass 1,5 Millionen Menschen von der CDU zur SPD gewechselt sind. Oder anders ausgedrückt: Sie sind vor Laschet davongelaufen.

Facebook-Post von David Kerkenhoff: „Ich war immer ein Anhänger, aber…“

Und so grummelt es an der Klever Basis beträchtlich. In einem in NRZ-Interview forderte Rouenhoff von der Parteispitze Konsequenzen und sah erst einmal die anderen Parteien am Zug (Wahlniederlage: CDU im Kreis Kleve rät zur Demut). Noch deutlicher wurde David Kerkenhoff, einer der jungen Kreistagsabgeordneten der CDU. Der Kalkarer schrieb auf Facebook einen offenen Brief an Armin Laschet, der folgenden Wortlaut hat: „Lieber Armin Laschet, du warst ein großartiger Ministerpräsident für #NRW und ich war immer ein Anhänger. Für die Bundesebene hat et aber nicht gereicht. Eigentlich schon nicht in den eigenen Reihen. Und erst Recht nicht bei den Menschen in Deutschland. Tu der CDU, uns Parteimitgliedern und vor allem dir selbst den Gefallen und lass es gut sein… Ansonsten hilft bei Beratungsresistenz nur die große Schere gegen alte Zöpfe.“ Dafür gab es 84 Gefällt-mir-Wertungen.

Heute um 17 Uhr tagt die neue, geschrumpfte CDU-Fraktion in Berlin, mit Stefan Rouenhoff. kleveblog bleibt am Ball…

Schöne Überschrift: Hoffnungsschimmer in Österreich
Veröffentlicht am
Kategorisiert in Alles

Deine Meinung zählt:

23 Kommentare

  1. 23

    @22. SiletWatcher Unser spezieller AfD-Freund möchte uns glauben machen, dass Angela M. eine links-ökologische Diktatur installiert hat.
    Ich zitiere mal „Egal welche Partei den Kanzler stellen wird, die Politik wird stramm links unter dem Hirngespinst der Weltrettung ausgerichtet, es geht weiter mit dem Ausplündern der Bevölkerung und der von Generationen geschaffenen Ressourcen“

    Weltrettung ist die Chiffre für Flüchtlinge aufnehmen. Und dagegen hat der Autor des oben zitierten Satzes etwas. Klimaschutz ist natürlich auch Weltrettung (ganz böse, denn den menschengemachten Klimawandel gibt es ja gar nicht :-))

    Die Anhänger der „Alternative“ tun gerade so als ob es die ganze Welt darauf abgesehen hätte Deutschland wie eine Weihnachtsganz auszunehmen. Deshalb die sarkastische Reaktion. Denn wer Waffenverkäufe im großen Stil gutheißt, sollte sich nicht darüber wundern, wenn Menschen aus ihrer Heimat flüchten müssen.

    Die Haltung (!) der AfD entspricht definitiv nicht meiner Meinung, ganz im Gegenteil.

     
  2. 22

    @21 – Das ist keine Satire, weder schlechte und erst recht keine gute.
    Das ist rassistische […] und kann weg.

     
  3. 21

    Achtung Saphire: Eine großes Land mitten in Europa gelegen und von fleißigen Menschen und deren Nachfahren seit Jahrhunderten bewohnt, wird seit einigen Jahrzehnten von Menschen von überall auf der Welt heimgesucht, die es sich in den Kopf gesetzt haben Sozialleistungen abzuschöpfen, um sich auf Kosten der hart arbeitenden Bevölkerung ein angenehmes Leben zu machen. Denn das lernen die Kinder in den Schulen Afrikas, Asiens und im nahen Osten: Deutschland ist reich und füttert alle mit durch, denn dafür sind Sozialleistungen schließlich da. In den Schulen wird außerdem gelehrt wie ein Asylantrag gestellt wird und wo am meisten Geld zu holen ist. Und damit die Lernkurve exponentiell steigt, gehören Waffen und anderes Kriegsgerät oftmals zum Alltag der Schulkinder dazu. Auch das große Land mit den fleißigen Menschen hilft kräftig mit. Es ist weltweit immerhin der viertgrößte Exporteur dieser famosen Gerätschaften, die beim Ãœberqueren des Jordans behilflich sind. Und dann gibt es noch diese rosa Elefantenkuh, die etwas bestimmtes nicht verstanden hat. Diese Kuh ist Physikerin, auweia, d.h. die denkt rational und hat einen scharfen Verstand. Sie ist vermutlich aufgrund ihrer christlichen Werten in die gleichnamige Partei eingetreten, oh schei… und diese rosa Elefantin, die mal als graue Maus im Umweltministerium angefangen hat, wird der Boss von besagtem im Herzen von Europa liegenden Land. Himmel hilf! Das kann ja nur schiefgehen! Zum Glück hat sich eine Gruppe Aufrechter zusammengeschlossen. Und die warnen die Bevölkerung vor der rosa Elefantenkuh im Porzellanladen, die nichts anderes im Sinn hat als das ihr anvertraute Land in die Hände von durchgeknallten Wissenschaftlern zu geben nachdem sie zuvor schon fukushimiert hat und das zum Leidwesen der Kernkraftwerkbetreiber (ganz böser Fehler 🙁) und vor sechs Jahren lässt die auch noch die Leute an unsere Futtertröge! Gott sei dank gibt es auch im Kleveblog aufrechte Leser, die uns Unwissenden die Augen öffnen.

    https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-03/ruestungsindustrie-waffenlieferungen-sipri-deutschland

    https://www.tagesschau.de/inland/ruestungsexporte-deutschland-107.html

    https://de.statista.com/infografik/24412/das-sind-die-groessten-waffenhaendler-weltweit/

    Nein, es besteht kein Zusammenhang.

     
  4. 20

    Die ☪DU ist ,für mich, nur noch ein perverser ,still schweigend Antisemitismus ( heute wieder mal up to date) akzeptierender Verein, „Christlich“ ist da nur noch lächerlich 🙄😁 für diesen degerierten Polit Verein . 🤮

     
  5. 18

    Wer sich konservativ nennt und etwas gegen die Ausbeutung der Bevölkerung hat, sollte vielleicht erstmal versuchen der Marktwirtschaft wieder auf die Beine zu helfen, damit die Wirtschaft brummt und Arbeit sich lohnt. Natürlich kann man als Konservativer auch Sündenböcke suchen oder es so wie Merz machen und das ganze ad absurdum führen. Btw die Rüstungsindustrie und das Dealen mit deren Produkten ist traditionell ein wichtiger Bestandteil der deutschen Wirtschaft wie auch anderer europäischer Länder. Denn wie kommt denn sonst de B. an die Diamanten ran?

     
  6. 16

    @Messerjocke – Sehr gut zusammengefasst.
    Hoffen wir mal, dass die vielen jungen Abgeordneten der SPD der Verfilzung ein wenig Einhalt gebieten.
    Soweit ich das beurteilen kann ist diese Generation der progressiven linken moralisch deutlich integerer.

     
  7. 15

    @Seebär, 12, durchaus möglich. Der Ausstieg aus der Kernenergie könnte so ein gelungener Schachzug gewesen sein, dass sie die Gunst der Stunde nutzte. Die totale Blockade, die Zukunftsverweigerung hat auch Namen.

    Die CDU/CSU ist durchdrungen von merkwürdigen Akteuren. Der Sektor Verkehr, A. Scheur, da muss man noch nicht einmal großartige Kenntnisse haben, um zu erkennen, dass der Mann vorsichtig ausgedrückt völlig ungeeignet ist.

    Im Bereich Energie und Umwelt ist einer der seltsamen Akteure sogar gerade wieder im Gespräch, Carsten Linnemann, Ausschuss für Energie des Bundestages, Bestandteil des s.g. „Bermudadreiecks der Energiewende“, zu dem auch Bareiß und Joachim Pfeiffer gehören, die wiederum enge Verbindungen zu Nicolai Ziegler {Referent im Bundeswirtschaftsministerium & Vorsitzender der „Bundesinitiative Vernunftkraft“ (Dachverband Anti-Windkraft, setzen sich für Stopp des Ausbaus von Wind- und Solarenergie ein)} pflegen.

    Diskussion um Klimaschutz in DE findet Pfeiffer „schwer erträglich“. Bareiß an sich ist Klimaskeptiker, pflegt Kontakte zu Aserbaidschan, Korruptionsverdacht. Bareiß ist auch Mitgründer des „Berliner Kreis der CDU“, die z.B. CO2 als Ursache des Klimawandels bestreiten und das IPCC als „Weltrettungszirkus“ diskreditieren.
    Linnemann ist Mitglied des s.g. „Wirtschaftsrat der CDU“, der gegen Erhöhung der Klimaziele oder Verschärfung CO2-Grenzwerte für PKW ist. Das geht so munter weiter… Mit solchen Typen in vorderster Reihe kann man keine zukunftsgerichtete Politik machen.

    Viele Namen fallen da auf, ein Jens Koeppen, Altmaier ohnehin, von Ahlfeldt, nicht zuletzt auch Laschet, der die Energie-Agentur NRW auflöste, den Hambacher Wald rechtswidrig räumen ließ. Oder das wohl größte Missverständnis der jüngeren politischen Geschichte überhaupt, Friedrich Merz, Gründungsmitglied der INSM (#scheissverein)!

    All das sind mehr oder weniger zwangsläufig Folgen, wenn man ohne entsprechende Kontrollmechanismen über eine viel zu lange Zeit eine Regierung führt, an der Macht ist. Ob CDU oder nicht, in der SPD finden wir folglich tatsächlich ähnliche Strukturen. Und wenn die GRÃœNEN vl. 16 Jahre in Regierungsverantwortung wären, dann kann es dort auch zu solchen Auswüchsen führen. Fun-Fact, die AfD, noch nie in Regierungsverantwortung, eine sehr junge Partei, hat solche Strukturen gleich vom Start her mitgebracht (#scheissverein).

    Damit die CDU wieder glaubwürdig wird, gilt es dort viel aufzuräumen. M.E. gelingt dies nur durch schmerzhafte Abstürze und viele neue idealistische, junge Mitglieder, die sich allerdings aktuell eher um die FDP & Grüne versammeln- nicht ohne Grund.

     
  8. 14

    „Angela Merkel, die Stimme der Vernunft und des Augenmaßes“. Für mich der Lacher des Tages. Das ist genau der der Rosa Elefant, der mitten im Raum steht und nicht gesehen werden will. Für mich als konservativen Wähler ist die Merkel-Partei absolut unwählbar gewesen. Merkel hat die CDU entkernt, nach links gesteuert und jahrelang grüne Politik gemacht. Sie und ihre Klatschhasen wollen konservative nicht mehr sehen und haben stattdessen FDP, FW, böse ADF oder sonst was gewählt. Und die Klima-bewegten haben sich lieber gleich für das Original entschieden. Laschet trifft wohl weniger Schuld, eher die eigenen Pateifreunde und die Medien, welche schon im Wahlkampf an seinem Stuhl gesägt haben. Nach dem sich die grüne Spitzenkandidatin völlig unmöglich gemacht hatte wurde dank der Medienpower die SPD nochmal unerwartet stark gemacht, mit einem Kandidaten (cum/ex, wirecard, g20.. war da was?), hinter dem nicht mal die eigen Parteispitze steht. Jetzt freuen sich integre Leistungsträger wie Esken und Kühnert auf eine Regierungsbeteiligung. Egal welche Partei den Kanzler stellen wird, die Politik wird stramm links unter dem Hirngespinst der Weltrettung ausgerichtet, es geht weiter mit dem Ausplündern der Bevölkerung und der von Generationen geschaffenen Ressourcen, Erosion des Rechtsstaates, weiterer Abschaffung der Freiheit und Verbot von allem, was das Leben lebenswert macht. Eine Politik der Ideologie und Haltung unter Missachtung der Realität. Wer wissen will wohin das ziemlich flott führen kann, der füttere mal eine Suchmaschine mit dem Begriff „Venezuela“.

     
  9. 12

    @2. Messerjocke
    Angela Merkel hat mit den Mitteln, die ihr zur Verfügung standen, getan, was möglich war. Mit anderem Personal hätte sie das zum Positiven verändern können, was uns jetzt und in Zukunft um die Ohren fliegt. Ich bin kein Merkel-Anhänger und habe erst recht keine Sympathien für die CDU, aber wenn Merkel an Stelle von Gerhard Schröder Kanzlerin einer rot-grünen Regierung gewesen wäre, hätten wir heute bessere Voraussetzungen für die Zukunft. In gewisser Hinsicht hat sie in die CDU von Merz, Oettinger, Amthor und Co. nicht reingepasst.

     
  10. 11

    Mmuuuh, laut den Annalen der niederrheinsichen Stierdynastie walhallerte im Jahre 9, also in etwa zu Zeiten von Urgroßopa hoch 2 hoch 8-Niederrheinstier, folgender Ruf des Entsetzens den niedergermanischen Limes entlang, mmuuuh vor allem aus dem Römerlager mit den drei Angstwällen bei Till: „Varus, Varus, gib uns unsere Legionen zurück!“ (Pluralis majestatis). Aber die Legionen waren weg, vermmuuuhtlich sogar ein für alle Male, mmuuuh die Legionen hatte Armin, der Cheruskerfürst hinter dem niedergermanischen Limes in die Falle gelockt und liquidiert. Und heute, mmuuuh 2012 Jahre später? Da höre ich auch wieder etwas den niedergermanischen Limes entlang walhallern, das mindestens so verzweifelt klingt, mmuuuh aber dieses Mal von Bauern, Beamten, Bonzen und sonstigen Parteisoldaten: „Armin, Du CDUskerfürst, gib uns unsere Wählerlegionen zurück!“, mmuuuh Walhalla-Echos dauern halt vermmuuuhtlich etwas länger und passen sich dabei vermmuuuhtlich etwas den Qualitäten der Nachkommen an. Nur gut, dass das Niederrheinstier-Gemmuuuhe längst noch markiger walhallert als einst vor 2012 Jahren, mmuuuh positive Anpassung.

     
  11. 8

    „Der Ausweg heißt Söder.“

    Aha. Jetzt soll einer Kanzler werden, der nicht zur Wahl stand? Der in Bayern auch ordentlich Stimmen verloren hat? Der gerade offensichtlich daran arbeitet, sich wieder ins Spiel zu bringen (Motto: Erst muss Laschet weg). Auf diese Weise den Wahlgewinner ausbooten?

    Dafür ist Lindner zu intelligent und Habeck zu integer.

     
  12. 7

    @5 Laschet, das Opfer? Das sähe wohl selbst Laschet anders.

    Man kann natürlich so tun, als ob Merkel keine Verdienste aufzuweisen hat, das ist aber ignorant. Sie hat dieses Land skandalfrei durch mehrere Krisen geführt und außenpolitisch ein hohes Ansehen erworben. Dass sie sich nicht um alles genug gekümmert hat, geschenkt.

    Aber jetzt müssen sich erstmal andere beweisen.

     
  13. 6

    Es gibt ein mögliches Szenario, wie die Union ihr Gesicht wahren könnte.
    Falls Habeck und Lindner sich einigen und anschließend auf Söder zugehen.
    Die Dimensionen von Scholz´s Affären waren leider für den Normalbürger zu komplex.
    Er spielte perfekt die Rolle eines soliden Merkels.
    Beantwortete regelmäßig kritische Fragen nicht.
    Das Manager Magazin titelte 2018: „Scholz macht die Brandstifter zur Feuerwehr.“
    https://www.manager-magazin.de/politik/deutschland/joerg-kukies-deutschland-chef-von-goldman-sachs-wechselt-ins-finanzministerium-bmf-a-1198787.html
    Laschet entlarvte sich als karnevalistischer Clown.
    Sollte froh sein, dass er sich jetzt auf seinen Abgeordnetensessel in Berlin zurückziehen kann.
    Der Ausweg heißt Söder.
    Und Staatssekretär Kukies sollte man schleunigst entsorgen!

     
  14. 5

    Ich sehe es ähnlich @3 Klaus

    Laschet kann einem fast leid tun. Klar werden da jetzt die Messer gewetzt, ist ja auch einfacher, als das eigene Versagen zu erklären.

    Eine geschlossene CDU hätte eine kleine Chance gehabt aber was wurde präsentiert?

    Ein ganzer Haufen Korrupter. Angefangen bei der Aserbaidschan-Affäre über diverse Masken-Deals und dann noch der Clown Amthor… und das sind jetzt nur die, die mir auf die Schnelle einfallen.

    Dann dieses Gezanke um die Kanzlerkandidatur. Wie doof kann man als Partei sein, nach der holprigen Wahl zum Parteivorsitz, seinen neuen Vorsitzenden gleich wieder so anzuschießen?

    Und nachdem dieser sich dann durchgesetzt hatte schießt man fröhlich weiter und erwartet genau was?

    Wer braucht da eigentlich noch Analysen ? Wer sich so stümperhaft präsentiert verliert, was denn sonst?

    Bilder wo gelacht wird oder Wahlzettel falsch gefaltet, spielten für die Wahlentscheidung dagegen keine Rolle.

    Für mich persönlich war die CDU unwählbar, neben den o. g. Punkten schreibt Messerjocke eigentlich ganz schön warum: „Die Frage stellt sich, wie es möglich ist, dass die CDU gefühlt weder ein Programm hat, noch irgendein Ziel, eine Identität, eine spannende Geschichte, die es zu erzählen gibt?“

    Alles in allem würde ich Laschet aber noch nicht abschreiben. Ich sehe auch bei schwarz/grün/gelb Potential. Nicht zuletzt, weil in dieser Konstellation DAS Thema der Grünen, der Umweltschutz, umsetzbarer sein dürfte als wenn umgekehrt die FDP mit vielen vielen Zugeständnissen gelockt werden müsste. Für Umweltpolitik gibt es einen breiten Konsenz, für die Wirtschafts- und Steuerpolitik der FDP eher nicht, und erst recht nicht bei der 2. Reihe der SPD und 80% der SPD Basis. Kann mir gut vorstellen dass das nicht zusammen geht.

    Ich bin gespannt… 55/45 das die CDU mitregiert, ob mit Laschet als Kanzler… 50/50.

     
  15. 4

    Wenn Stefan Rouenhoff vor der Wahl den Mumm gehabt hätte, Armin Laschet derart (hemdsärmelig) anzusprechen, wäre es etwas Anderes gewesen. So aber wirkt es wie ein opportunistisches Absetzen vom Wahlverlierer.

    Dafür ist das Wahlergebnis wiederum zu knapp. Beinahe hätte es einen Bundeskanzler Laschet ja gegeben, auch mit Stimmenverlusten.

    Heute war zu hören, dass Söder sich doch noch bereit hält. Wahlniederlage zugeben, um dann anzugreifen? Jedenfalls hat Scholz seine Regierung noch nicht zusammen. Es bleibt spannend.

     
  16. 3

    Herr Laschet hat einen großen Fehler gemacht. Er hat gedacht oder gehofft, dass die CDU/CSU sich nach seiner Wahl zum CDU-Vorsitzenden und CDU/CSU-Kanzlerkandidaten zu (fast) 100% hinter ihn und das Wahlprogramm stellt. Die Notwendigkeit hat die CDU/CSU-Mannschaft leider erst in den letzten Wochen erkannt. Vorher wurde jeder Atemzug vom eigenen Vorsitzenden und Kandidaten intern kritisch kommentiert und nicht gekämpft.

    Verblüffend, dass die CDU/CSU nichts aus dem Wahlkampf von Martin Schulz in 2017 gelernt hat, den die SPD damals auch erst zum Messias hochgelobt hat und dann selber niedergemacht hat. Jetzt nach diesem Kollektivversagen der gesamten CDU/CSU-Mannschaft mit dem Finger auf Laschet zu zeigen ist derat unwürdig, damit werden die Wechselwähler in ihrem Tun bestätigt und die verbliebenen Wähler enttäuscht.

    Aber, die verbliebenen fast 25% Wähler möchten weiterhin, dass die CDU (mit)regiert. Wie kann man jetzt in dieser Phase als CDU/CSU-Politiker ernsthaft kritisieren, dass Herr Laschet noch versucht diesen „Wählerauftrag“ in die Tat umzusetzen? Erst wenn sich eine Regierungskoalition ohne CDU/CSU-Beteiligung gebildet hat, kann man kritisieren, vorher muss man gemeinsam kämpfen. Oder glauben die internen Kritiker ernsthaft, dass die CDU/CSU ohne Laschet noch eine höhere Chance auf Teilnahme an einer Koalition hat?

     
  17. 2

    Der Ärger ist sicherlich groß. Wer verliert schon gerne, zudem auch noch so krachend, wenn man nur Siege gewohnt ist? Durch den Verlust vieler Mandate ändern sich auch einige Biografien der Mitarbeiter aus heiterem Himmel, was besonders tragisch ist.

    Trotzdem war das mehr als überfällig! Wir erleben eigentlich „dank Merkel“ einen Dauerstillstand seit ~ 20 Jahren, was uns in eine gefährliche Lage gebracht hat. Sei es der verschleppte Umbau der Industrie hin zu einer modernen, nachhaltigen Industrie, das Auseinanderdriften der EU, der zunehmende Rechtspopulismus, die immer weiter auseinandergehende Schere, was Einkommen und Zufriedenheit der Bürger anbelangt. All das ist kapitalen Fehlern geschuldet, die insbesondere die CDU zu verantworten hat. Vl. hat die CDU auch in den bestandenen Krisen einige Probleme verhindert? Das werden wir nie erfahren.

    Die Frage stellt sich, wie es möglich ist, dass die CDU gefühlt weder ein Programm hat, noch irgendein Ziel, eine Identität, eine spannende Geschichte, die es zu erzählen gibt?

    Warum wird ein Laschet Kanzlerkandidat und nicht der Röttgen? Warum können „windige“ Gestalten wie ein Bareiß Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie werden? Wie ist es möglich, dass Maaßen Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz wurde? Warum können in vorderster Reihe Klimawandelleugner ungestraft wirken, usw.?

    Viele Fragen reihen sich an, deren Antworten vielseitig sein werden. Die einzige Lösung ist ein „Reset“, der sicherlich in der Opposition besser gelingen kann.