Überfall auf »Puppa« vor der Aufklärung

Acht Monate nach der Tat steht der spektakulärste Raubüberfall in diesem Jahr in Kleve offenbar unmittelbar vor der Aufklärung: Die Polizei ist sich sicher, den Mann gefasst zu haben, der Anfang Februar nachts in die Gaststätte „Bresserberg“ eingedrungen war, dort die Wirtin Marie-Luise Klar aus dem Schlaf gerissen, mit vorgehaltener Pistole bedroht und sie auf diese Weise gezwungen hatte, eine beträchtliche Summe Geld herauszugeben.

Nach kleveblog-Informationen handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um einen 40 Jahre alten Mann, der aus dem Raum Aachen stammt, aber seit mehreren Jahren in Kleve wohnt. Er einschlägig vorbestraft und sitzt seit kurzem in der Justizvollzugsanstalt Kleve in Untersuchungshaft.

Der Überfall hatte damals für Schlagzeilen gesorgt. Die 73 Jahre alte Wirtin, die Kneipengänger in Kleve nur als „Puppa“ Schmitz kennen, war kurz nach Mitternacht durch Geräusche in ihrer Wohnung über der Gaststätte an der Königsallee aufgeweckt geworden. Als sie ihre Schlafzimmertür öffnete, stand sie einem maskierten Mann gegenüber, der eine Pistole gezückt hatte. „Ich wusste sofort, was hier abgeht“, berichtete sie am Tag nach der Tat.

Den Pistolenlauf im Blick, entgegnete sie dem Täter und einem ebenfalls maskierten Komplizen: „Ganz ruhig, Jungs. Ich will nur mein Leben, ihr nur mein Geld.“ Mit der sofort ausgehändigten Geldtasche gaben sich die Räuber allerdings nicht zufrieden – in aller Ruhe suchten sie die Wohnung nach weiteren Wertgegenständen ab. Dann fesselten sie die Wirtin und schlossen sie ins Bad ein. Aus den Fesseln konnte sich „Puppa“ zwar rasch befreien, dennoch verbrachte sie 7 Stunden Hilfe rufedn im Badezimmer, bis ein Nachbar sie hörte und befreite.

„Die Täter haben auf mich nicht so gewirkt, als ob sie das zum ersten Mal machen würden“, so Puppa Schmitz damals. Ohnehin verzeichnete die Polizei in diesen Wochen eine auffällige Häufung von Wohnungseinbrüchen im Kleber Stadtgebiet, die allesamt eine professionelle Handschrift erkennen ließen. Unter anderem versuchte sie, durch den verstärkten Einsatz von Zivilstreifen etwas gegen die rätselhafte Einbruchserie unternehmen.

Die Zahl der Straftaten ging in der Tat zurück, eine Häufung von den Einbrüchen in der Woche, wie sie zu Anfang des Jahres gegeben hatte, ist seitdem nicht wieder aufgetaucht. Doch bei der Suche nach den Tätern tappten die Spezialisten vom Raubdezernat der Kriminalpolizei lange Zeit im Dunkeln, denn die einschlägig Verdächtigen konnten für die infrage stehenden Verbrechen ausgeschlossen werden.

Die größten Hoffnungen verbanden sich mit einer DNA-Spur, die einer der beiden Täter am Tatort „Bresserberg“ hinterlassen hatte. Diese ergab nun einen Treffer: Das Genmaterial konnte einem 40 Jahre alten Mann aus Kleve zugeordnet werden.

Bei der Überprüfung des Verdächtigen stellte sich heraus, dass er wegen mehrerer Einbrüche im Raum Aachen vorbestraft war und daraufhin über eine längere Zeit in den Rheinischen Kliniken Bedburg-Hau therapiert und als geheilt entlassen wurde. Nach seiner Entlassung lebte er mehrere Jahre unauffällig, doch dies änderte sich dann nach Erkenntnissen der Polizei Anfang 2011. „Wir sind sicher, dass er für den Überfall auf die Gaststätte ‚Bresserberg` sowie für einige weitere Einbrüche in Wohnungen und Arztpraxen verantwortlich ist“, so ein Ermittler.

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4 Kommentare

  1. 4

    ja am besten Sarg kaufen und was zum Rauchen und kein Auto fahrn. Die Zeitbomben ticken woanders alles brave Leute. Kein Mensch kommt als Bombe auf die Welt.
    Die meisten Bekloppten laufen nicht in der Klinik rum.

    Radaus neues Ratespiel mit wem hat Puppa gespielt

     
  2. 3

    @Der Bayer Ich glaube eigentlich nicht, dass Menschen leichtsinnig entlassen werden. Es handelt sich nun einmal um Menschen, und deren Verhalten ist nicht hundertprozentig vorhersagbar.

     
  3. 2

    Man sollte nicht generell das Personal der Klinik so sehen. Es geht eher um einige Psychologen, die etwas leichtsinnig Patienten entlassen, bzw. müssen diese Psychologen immer wieder Erfolge vorweisen und Patienten als geheilt entlassen. Ohne Erfolge braucht man keine Psychologen.
    Generell gebe ich Blablubb Recht: Es laufen eine Menge Zeitbomben auf unseren Straßen herum!!

     
  4. 1

    …..als geheilt entlassen… Soviel zum kompetenten personal in den rheinischen kliniken…..wer weiss was noch für zeitbomben auf unseren strassen rumlaufen