Rinderns vermutlich größter Flohmarkt: Nachlass von Alfons A. Tönnissen wird verkauft

Was vom Leben blieb

Eine Konstante im Leben von Alfons A. Tönnissen war eine Sammelleidenschaft für alles und jedes, die sich über Jahrzehnte nahezu ungebremst Bahn brach. Das konnte dazu führen, dass der Unternehmer aus Rindern seine Mitmenschen plötzlich mit uralten Fotos oder Zeitungsartikeln in Fraktur beglückte. Das Epizentrum dieser Sammelleidenschaft war das Anwesen des Rinderners am Molkereiweg, welches sich über Jahrzehnte füllte mit Büchern, Bildern, Skulpturen, Drucken, Fotografien, Zeitschriften, Tinnef und noch mehr Büchern, und, wo wir gerade dabei sind, noch mehr Büchern.

Am Ende besaß Alfons A. Tönnissen mehr Bücher als die hiesige Stadtbücherei, gerne präsentierte er Besuchern schier endlose Regalmeter, es gab sogar Zeitungsartikel zu dieser imposanten Privatbibliothek mit insgesamt 54.000 Büchern, und zu Lebzeiten träumte Tönnissen davon, dass sich irgendjemand findet, der diesen Ozean an Wissen sortiert und somit zugänglich macht.

Der Tod war schneller. Im November des vergangenen Jahres verstarb der Büchernarr im Alter von 81 Jahren.

Alfons A. Tönnissen

Zurück blieb ein Haus, das im Grunde das Museum seines Lebens war. Doch es als solches zu bewahren, war für seine beiden auswärts lebenden Töchter Grit und Hendrika keine Option, und so kommt es nun am kommenden Samstag, 27. Juli, am Molkereiweg 13 in Rindern zu einem vermutlich einzigartigen Flohmarkt. „Wir verkaufen von 12 bis 18 Uhr Bilder, Möbel, Bücher, Dekoration und diverse Uhr“, kündigten die beiden Töchter auf Facebook an. „Wir freuen uns über viele kauffreudige Besucher.“

Nicht Teil des Verkaufs wird allerdings das gefürchtete Geheimarchiv des ehemaligen CDU-Politikers sein. Er hob bekanntlich auch alles an Dokumenten auf, die ihm irgendwann unterkamen – wer weiß, vielleicht lässt sich damit noch was anfangen. Doch das dürfte von den verantwortungsvoll handelnden Töchtern einer geordneten Vernichtung zugeführt worden sein.

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3 Kommentare

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    Mmuuuh, ein Schaf, das wegen der Blauzungenkrankheit schon ganz blau ist!? Das geht gar nicht, mmuuuh, üble Seuche! Wo ist der mmuuuhtige Wolf, der dieses Schaf schnellstmöglich dem zum Erwerb feilgebotenen Nachlaß entnimmt und seine Überbleibsel dann der Firma Saria zur möglichst fachgerechten Entsorgung transdevriert, mmuuuh Saria = Tierabdeckerei. Mmuuuh, richtig gelesen: transdevriert statt, wie vermmuuuhtlich erwartet, transferiert! Gehört die Firma Saria doch den gleichen vier Rethmann-Brüdern, denen mit Transdev als Mutterfirma auch die Rhein-Ruhr-Bahn gehört, mmuuuh, eine Firma, die mmuuuhtmaßlich ähnlich wie eine Abdeckerei arbeitet, jedoch auf die fachgerechte Entsorgung von den Überbleibseln jeglicher Bahnvisionen (= Hoffnungen auf irgendwelche Verbesserunen) spezialisiert zusein scheint.