In diesen meteorologisch unberechenbaren Zeiten mit konvulsivischen Schauern variabler Tröpfchengröße möchte meine geneigte Leserschaft mit weiteren heiteren kleinen Alltagsbeobachtungen bei Laune halten, wie sich geradezu zwangsläufig bei einer Fahrt mit der Nordwestbahn ergeben. In diesem Fall beschenkte das Unternehmen die Menschheit mit einer Verspätung, der schon nicht mehr anzumerken war, ob es sich nicht vielleicht doch um eine »Verfrühung« handelte, die einem die Zeit ließ, sich ausgiebig mit der semiotischen Konstruktion der Triebwagen zu beschäftigen. Das Highlight das Tages: das zweifelsohne schöne Wortungetüm: »Trittstufen-/Spaltüberbrückungsstörung«. Nicht einfach »Tür kaputt«, nein – wir wiederholen es gerne: »Trittstufen-/Spaltüberbrückungsstörung«! Übrigens war auch die Durchsage: »Grund für die Verspätung sind Verzögerungen im Betriebsablauf« bei der Ankunft in Kleve von einer geradezu umwerfenden, »sachimmanenten« (T. Brauer) Logik.
Bis zur Behebung der Störung bleiben unsere Trittstufen zunächst Setzstufen… 😉
Eines der geringeren Ãœbel, die der regelmäßige Pendler kaum noch bemerkt, da dies inzwischen innerhalb der letzten 6 Jahre zu einem gewohnten Bild geworden ist. Die vor 6 Jahren nagelneuen Fahrzeuge der Nordwestbahn sind wohl alle an einem Montag bei der Firma Alstom produziert worden. Was die Behebung der Mängel betrifft, so zeigt sich der Eigentümer relativ hilflos.
Auch sonst macht Zugfahren am Niederrhein richtig Spaß: http://www.politikblog-kleve.de/kategorie/oepnv/pendlertagebuch/
@Markus Der geht an dich!
Auf Englisch würde ich vorschlagen „Mind the step/gap trouble“
Wer jemanden mal so richtig zur Verzweiflung bringen will, der kann ihn dann bitten diese Wortkompositionen zu übersetzen. Andere Sprachen, englisch, französisch, niederländisch usw benötigen dafür 4-5 Wörter, wobei das bürokratische Flair, der Hang der Deutschen zur Abstraktion, zur Präzision und Systematik und zur Komplexität zur unübersetzbaren nationaltypischen deutschen kulturellen Identität gehört
Wenn die Reisenden / Passagiere / FahrGäste ( je nach dem, welche BeförderungsBedingungen gerade gelten ) Glück haben,
dann funktioniert wenigstens die Türe noch.
Sonst wird es an manchen Stationen hektisch, wenn sich jemand in letzter Sekunde noch zu einer anderen durchDrängeln muß.
ÖPNV in vollen Zügen genießen !
Die „Talente“, welche die DB früher hier einsetzte, sind an die Ahr verlegt worden.
In den ersten Monaten ( gefühlt : Jahren ) dröhnte an jeder Station der LautSprecher :
“ Bitte beachten Sie, daß bei diesem Halt die TrittStufen außen an den Türen NICHT ausgefahren werden können ! “
kein Wunder :
Es gab gar keine TrittStufen !
Die wurden erst nach und nach montiert.