Mit Sicherheit kein Eagle: Schloss Moyland Golfresorts stellen Insolvenzantrag

Interessante Neuigkeiten aus Bedburg-Hau, Günter van Meegen berichtet exklusiv für Kleveblog:

Eine kleine Sensation! Aus gut informierten Kreisen erhielt ich am heutigen Abend die Nachricht, dass das Schloss Moyland Golfresorts Antrag auf Insolvenz gestellt hat. In einer Verlautbarung heißt es dazu:

Die Zukunft des Schloss Moyland Golfresorts
Die im August 2009 getroffene Entscheidung, dass die Europe`s Finest GmbH das Golfgelände übernehmen würde, basierte auf Plänen für einen Ausbau des Golfresorts. Diese Pläne waren mit viel Einsatz entwickelt worden. Deutschlands erfolgreichster Golfplatzarchitekt, David Krause, der den ersten Preis für den besten Golfplatz Deutschlands erhalten hat, wurde mit den Planungen für eine Modernisierung des bisherigen 18-Loch-Championship-Golfcourse und der Erweiterung des Geländes um einem weiteren 18-Loch-Golfcourse beauftragt. Die Umgestaltung der Alten Post übernahm der berühmte portugiesische Architekt Vasco Vieira gemeinsam mit dem örtlichen deutschen Architekten Michael Wilmsen. Ziel war es, einen neuen Anbau für ein Clubhaus sowie ein angrenzendes 200 Zimmer 5-Sterne-Luxushotel zu realisieren. Außerdem war beabsichtigt, eine Golfakademie mit 30 Suiten zu errichten. Die geplanten Bauvorhaben hatten ein Volumen von 70 Millionen Euro gehabt. 250 Arbeitsplätze wären geschaffen worden. Als letzte Phase der Erweiterung war der Bau von 80 Luxushäusern auf dem Nachbargelände der beiden neuen Golfplätze vorgesehen. Mit der Verwirklichung der letzten Phase hätten sich die Investitionen und die Anzahl der Mitarbeiter verdoppelt. Bis zum heutigen Tag sind bereits 10 Millionen Euro investiert worden und 50 Arbeitsplätze entstanden.

Die Baugenehmigungen
Bei Beginn der Planungen im Jahr 2009 hatten die zuständigen Behörden zugesagt, dass die erforderlichen Genehmigungen innerhalb von 8 Monaten erteilt werden würden. Tatsächlich erfolgten die Genehmigungen jedoch erst im März 2012. Zudem hatte sich ein Anwohner des Golfgeländes den Planungen widersetzt. Hintergrund des Streits ist ein bestehender Sandweg, welcher verlegt werden müsste, um den geplanten 18-Loch-Championship-Golfcourse zu realisieren, ohne dass der Sandweg über die die Fläche des neuen Golfplatzes führt. In einem früheren Gerichtsverfahren des Anwohners gegen den Grundstückseigentümer wurde jedoch bereits entschieden, dass der Anwohner die Verlegung des Sandwegs auf Kosten des Golfresort dulden muss. Der Streit um den Sandweg wird weiterhin geführt. Zuletzt entschied das Oberverwaltungsgericht Düsseldorf, dass das Problem zwischen dem Grundstückseigentümer und dem Anwohner geklärt werden sollte.

Änderungen in der Golfwirtschaft
Seit 2009 hat sich das wirtschaftliche Umfeld der Golfwirtschaft stark verändert. Dies bestätigt Dr. Falk Billion, Sachverständiger für Golfanlagen und ehemaliger Sekretär des Deutschen Golfverbandes, in seiner Studie „Marktbericht der Golfanlagen 2013“. Der Marktbericht umfasst 719 Golfanlagen. Alle darin untersuchten Anlagen haben aufgrund der Weltwirtschaftskrise in den letzten vier Jahren sehr große wirtschaftliche Einbußen hinnehmen müssen und sehen sich kaum noch in der Lage, ihre Kosten zu decken.

Schloss Moyland Golfresort soll immer bestehen bleiben
In einem Interview mit der Rheinischen Post hat der Investor und Geschäftsführer von Schloss Moyland Golfresort trotz des Streits um die Baugenehmigungen und der allgemein schwierigen Lage der Golfindustrie bestätigt: „Schloss Moyland Golfresort soll immer bleiben“. Schloss Moyland Golfresort wirbt aktiv um neue Mitglieder (Einzelmitgliedschaft € 1490,- pro Jahr oder € 125,- pro Monat; Fern-und Zweitmitgliedschaft für € 790,- pro Jahr oder € 65,- im Monat). Ziel ist es, die heutige Mitgliederzahl von 150 um circa 100 neue Mitglieder zu erhöhen. Außerdem sind verschiedene Aktionen gestartet worden, um Greenfeespieler anzulocken, z.B. mit einer Aktion „2 für 1“ zum Greenfeepreis von € 69,-. Auf diese Weise sollen mehr potentielle Golfspieler erreicht und die Auslastung des Golfkurses erhöht werden.

Weiterer Ausbau der Golfresorts
Nach Anlaufverlusten ist das Golfresort jetzt vollständig modernisiert. Mit einem Team von enthusiastischen und tüchtigen Mitarbeitern war beabsichtigt, Anfang 2015 zusammen mit einer Hotelkette den Bau des 5-Sterne-Luxushotels anzugehen. Die Erwartung war, dass hierdurch die Anzahl der Golfspieler nochmals hätte erhöht werden können. Die sich anschließende Erweiterung auf eine 36-Loch-Golfanlage hätte 2015 zum Break Even und danach zu einem Gewinn für das Golfresort geführt.

Keine Einigung über die Zukunft
Seit Anfang 2013 befand sich der Investor in regelmäßigen Gesprächen mit dem Grundstückseigentümer über seine Pläne für die Zukunft des Golfresorts. Dazu gehört nach Ansicht des Investors neben der Forcierung des Ausbaus des Golfresorts auch eine Senkung der laufenden Kosten. Einsparpotential ergibt sich insbesondere bei der Pacht, die das Golfresort an den Grundstückseigentümer zahlt. Die Anpassung der Pacht an die heutige Marktanlage wäre zudem die Voraussetzung für die erfolgreiche Suche nach einem neuen Investor gewesen. Nicht zuletzt die öffentlichen Äußerungen des Grundstückseigentümers im Zusammenhang mit dem Wegerechtsstreit haben jedoch gezeigt, dass der Grundstückseigentümer an Weiterbetrieb und Ausbau des Golfresorts nach den Plänen und unter der Leitung des Investors kein Interesse mehr hat.

Insolvenzantrag
Angesichts der Summen, die der Investor bereits in das Golfresort investiert hat, ist sein Rückzug und der Weg des Golfresorts in die Insolvenz leider unvermeidlich. Die entsprechenden Insolvenzanträge sind am 27. August 2013 gestellt worden. Der Betrieb des Golfresorts wird jedoch zunächst fortgeführt. Es wird davon ausgegangen, dass in Kürze ein Insolvenzverwalter die Führung des Betriebs übernimmt und über die weitere Zukunft des Golfresorts – möglicherweise in den Händen eines neuen Investors – entscheidet.
Mit diesem Newsletter werden alle Betroffenen über die Situation informiert.

Ihr Team vom
Schloss Moyland Golfresort

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23 Kommentare

  1. 21

    @Der Zukunftsbauer 18.

    Ich dachte immer, gebranntes Kind scheut Feuer.
    Gerade die Volksbank-Kleverland sollte doch in aller Demut daran denken, dass sie seinerzeit zig Millionen mit einem Luxusgolfresort verloren hat.
    Und die Villa Nova hat die Volksbank doch auch finanziert, oder?
    Wer war mutiger? Die Volksbank oder die Niederländer? Mut in solchen Dingen geht zu Lasten anderer.
    Dann, in einer Zukunftswerkstatt, so etwas von sich zu geben, muss doch wie eine Verhöhnung der geschädigten Volksbank Kunden und Anteilseigner klingen.

     
  2. 20

    Um Gottes Willen! Wenn der Airportbetreiber oder ein Kreisspolitiker hier einsteigt, dann ist alles verloren….

     
  3. 19

    @18 stimmt , jetzt fehlt eigentlich nur noch der Kreis Klever Flughafenbetreiber der wird von der RP ja auch immer Seitenweise ins Druckerzeugnis genommen.

     
  4. 18

    Ich wollte an dieser Stelle nur noch mal den grandiosen RP-Artikel zur VOBA-Zukunftswerkstatt „Niederländer sind mutiger“ in Erinnerung rufen.

    Herr van Gelder ist raus und die Villa Nova in Kleve steht zum Verkauf!

    Da haben die Gastgeber (VOBA und RP) echt ein gutes Händchen bewiesen!!!

     
  5. 17

    Warum hat das alles so lange gedauert?
    Bevor Herr Sander van Gelder (SvG)auf den Plan trat gab es bereits eine Flächennutzungsplan- und Bebauungsplanänderung für eine Erweiterung des Golfplatzes, allerdings nur für eine 9-Loch-Anlage. Die Golfbahnen wären bei dieser Planung nicht über die Zufahrt der Anliegerin (sie wohnt mitten im Erweiterungsgelände)gelegt worden, die Zufahrt hätte nicht verlegt werden müssen. Dann kam die Pleite des Golfplatzes (v.d.Kerkhoff) und SvG übernahm den Platz. Das war der van Gelder der in Portugal (Vale do Lobo) Algarve ein nicht zu übertreffendes Golfresort gebaut hatte. Aus Portugal erhielt ich damals folgende Nachricht, Zitat: „Im Dezember 2005 wurde bekannt, dass Golfplätze, Bars, Diskotheken und Esplanaden von Vale do Lobo ohne Genehmigung gebaut wurden – jetzt wird Golf im Naturschutzgebiet gespielt. Für Vale do Lobo- Besitzer Sander van Gelder sind das kleine Unstimmigkeiten. Er fühlt sich von der portugiesischen Gesetzgebung in seiner Wettbewerbsfähigkeit auf diesem strategischen Sektor gestört.“ SvG erhielt nachträglich die Genehmigung. War wohl nur mit erheblichen „Unkosten“ möglich. In Portugal hat er dann alles verkauft und dafür 500.000.000 € (500 Mill.) bekommen.
    Nach der Vorstellung seiner Pläne im Gemeinderat sollte alles nach 8 Monaten erledigt sein. Mit dem Spruch:“Der Macher“ so in Portugal genannt, ist hier nicht an der Algarve, sondern in Bedburg-Hau“ und wegen meinem Bericht aus Vale do Lobo, musste ich mir schon so einiges anhören. „Nach der Vorstellung der Pläne von van Gelder stand in der NRZ „Politik-Trio heißt Investor willkommen. CDU, FDP und SPD gehen Hand in Hand gegen Unsachlichkeit vor“ RP „Alle gegen die Grünen“.
    Um die Pläne, jetzt eine 18-Loch-Anlage, schnellst möglich zu verwirklichen sollte es einen Dringlichkeitsbeschuss geben – gab es dann nicht. Immer wieder mussten Pläne nachgereicht werden, weil sie nicht vollständig waren. Der Tagesordnungspunk musste, auch auf meinen Antrag hin, von der Tagesordnung genommen werden. Dann mussten Beschlüsse auf Order von der Bezirksregierung Düsseldorf aufgehoben werden, weil Stellungnahmen aus der frühzeitigen Beteiligung mit berücksichtigt werden mussten. Alle Einwendungen aus der Bürgerbeteiligung wurden durch den Rat abgeschmettert. Mehrfach wurden vom Antragsteller die Pläne geändert. Der BUND wurde nicht beteiligt. Straßen NRW hatte erhebliche Bedenken. Die Zufahrt der späteren Klägerin sollte mit Golfbahnen überspielt werden. Neuer Plan – die Zufahrt soll über einen anderen Teil der des Golfplatzes geführt werden. Der Rat nickte bis dahin alle Pläne mit Mehrheit ab, obwohl ich immer wieder auf Fehler und die Rechte der Klägerin aufmerksam machte und diese auch zum Teil bestätigt wurden. Das alles hat zu der immensen Verzögerung geführt. Ich fand das natürlich gut, auch aus Naturschutzgründen (Landschaftsschutzgebiet, Altstromrinne). Dann 2012 die Klage. Die Klägerin bekam in Kleve Recht, bestätigt in Düsseldorf.
    Wat nun?
    Einem neuen Investor sollte reinen Wein eingeschenkt werden. Ihm sollte nicht vorgegaukelt werden, dass dort eine 18-Loch-Anlage möglich ist. Die Gemeinde sollte alle Beschlüsse aufheben und den Stand von 2008 wieder herstellen (9 Loch). Aber Vorsicht! Auch eine 9-Loch-Erweiterung könnte scheitern.
    Rat und Verwaltung täten gut daran in Zukunft nicht allen Versprechungen von „Pfeffersäcken“ hinterher lechzen. Ich erinnere an die bereits 4 geplanten Hotelbauten in Moyland. Wobei mir ein gewisser Projektplaner Krause (er nannte sich selbstTom Cruise) gewaltig aufstösst. War da nicht was mit Flesensee?

     
  6. 16

    @ G. Heuvens – Zitat
    Wie ich Herrn van Gelder kenne, wird er alles aus der Ferne in Ruhe betrachten …. würde ich auch tun.

    ———————–
    Auch als Gläubiger oder Arbeitnehmer? Koaliert nicht so mit Ihren anderen Äußerungen

     
  7. 15

    Der Golfsport wird sich genauso gesundschrumpfen wie der Tennissport. Wenn man sich die Golfplatzdichte hier am unteren Unteren Niederrhein ansieht, könnte man meinen, es wäre ein Volkssport.
    Das Golfresorts Insolvent gehen, ist hier im Kleverland eine bittere Erfahrung, siehe Golfresort Gut Fleesensee, als Totalverlust der Volksbank-Kleverland und deren Kunden.

     
  8. 14

    Mancher Hintergrund wird z.B. auf http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-kleve-und-der-region/golfplatzplaene-verzoegern-sich-id7263661.html dargestellt.

    Dort wird auch auf das Buch „Mein Weg“ von Ernst Theissen hingewiesen. Für eine gewisse Meinungsbildung über manchen „Hintergrund“ dürfte es tatsächlich geeignet sein. Interessierte können es gerne mal bei mir ausleihen.

    Ich selbst brauchte für meine „Meinungsbildung“ nur einen Teil der 691 Seiten zu lesen. Ich hielt einfach nicht länger durch. Daher rate ich auch vom Kauf des 2006 posthum veröffentlichten Werks ab. Es besteht zu wesentlichen Teilen aus (diverse Ansichten des Autors beinhaltenden) Schreiben ans Klever Amtsgericht, nebst Anlagen.

    Die Begeisterung von Willi Heuvens für das Buch ( http://www.lokalkompass.de/bedburg-hau/kultur/buchtipp-nicht-nur-aber-auch-fuer-niederrheiner-d5656.html ) dürfte nicht von vielen geteilt werden … 😉

    Aber wer (gegen alle meine Erwartungen) bis zum Ende des Buches durchhält, der dürfte ein gewisses Verständnis entwickelt haben, warum eine einvernehmliche „Einigung“ wohl unmöglich war … 😉

     
  9. 13

    @Martin Fingerhut
    > sich der Investor ERST ### seit Anfang 2013 […] in regelmäßigen Gesprächen mit dem Grundstückseigentümer über seine Pläne für die Zukunft des Golfresorts ### befand. >

    Das würde ich nicht allzu wörtlich nehmen. Es dürfte sich nur der „Handlungsdruck“ zuletzt verschärft haben. Vor allem mit dem Urteil des Landgerichts Kleve vom November 2012, das es dem Investor (bei hoher Strafandrohung) verboten hat, mit den Bauarbeiten zu beginnen.

    >Wenn der Eigentümer jedoch noch nicht einmal Lust hat,
    den Streit über den SandWeg mit dem Nachbarn zu klären, >

    Der Wille allein einen Konflikt zu lösen mag noch so groß sein (auch was gewisse Nebenkosten für eine Seite angehen mag) : Es bedeutet nicht, dass eine für beide Seiten befriedigender Kompromiss auffindbar oder konstruierbar ist.

    Ich weiß bzw. bin mir sicher, dass Eigentümer wie Investor sich sehr ernsthaft bemüht haben, mit der Nachbarin ins Gespräch zu kommen und eine Einigung zu erzielen. Aber es muss ja auf dieser Seite nicht unbedingt Gesprächsbereitschaft bestehen.

    >ER scheint nur noch wenig Interesse an dem PachtVerhältnis zu haben.>

    Auch das halte ich für eine Fehlannahme.

    >Und der „Investor” ? Wie viel Interesse hat er noch an dem Projekt ?>

    Ich fand es imponierend, wie optimistisch und engagiert, trotz seines Alters, er das Unternehmen angegangen ist und lange durchgezogen hat. Und wieviele Millionen er im Wissen ums Risiko investiert hat.
    Dass da aufgrund mancher Hindernisse irgendwann eine gewisse Enttäuschung aufkommen kann, finde ich nachvollziehbar.

    >Der „Investor” suchte also selber schon nach einem neuen Investor. >

    Ja, im Interview mit der NRZ am 2.7. wurde dieses, vor Ort schon länger existierende Gerücht, meines Wissens erstmals öffentlich gemacht. ( http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-kleve-und-der-region/moyland-wird-fuer-immer-bleiben-id8141385.html )

    >Der Investor scheint jetzt aufgewacht zu sein. >

    Tja, auch mir drängt sich dieser Eindruck auf…

     
  10. 12

    Wie ich Herrn van Gelder kenne, wird er alles aus der Ferne in Ruhe betrachten …. würde ich auch tun.

     
  11. 11

    @ 2. Klever,
    @ 4., 5. Bernd Derksen :
    Danke für Ihre Antworten.
    Da es 2 unterschiedliche Eigentümer sind, ist mir das mit der geringeren Pacht klar.
    Meine Frage unter #1. bezog sich auf den Fall,
    daß es um einUndDenSelben Eigentümer ginge :
    Wenn dieser schon mit Pächter wegen einem Weg im Clinch läge,
    könne wohl kaum erwartet werden,
    daß er gleichZeitig die Pacht vermindert.

    @ 10. flachlandbiker :
    150 x 1.490€ = 223.500€,
    selbst mit 100 zusätzlichen Mitgliedern 372.500€.
    Bei den erwähnten RabattAktionen wohl eher noch weniger.
    Auch mir erscheint die Aussicht,
    70.000.000€ sinnvoll investieren zu können
    weniger als Vision sondern eher als Halluzination.
    Wer will schon 187 Jahre warten, um sein Geld wieder reinZuBekommen ?

    @ 4. Bernd Derksen :
    ### bedenken, dass mit Pressemitteilungen Interessen verfolgt werden. ###
    Bestimmt haben Sie Recht.
    Dann muß alles, was darin geschrieben wird, den AuftragGeber im besten Licht erscheinen lassen.
    Folglich ist – wie bei MitTeilungen im BauAusschuß – am interessantesten, was NICHT mitGeteilt wird.

    Laut InsolvenzRegister sind offenbar betroffen :
    32 IN 73/13 – HR B 10076 – Alte Post am Schloss Moyland Golfresort GmbH, geboren am 17.12.2009
    32 IN 74/13 – HR B 9831 – Europe`s Finest GmbH, geboren am 15.05.2009
    32 IN 75/13 – HR B 9876 – Schloss Moyland Golfresort GmbH, geboren am 04.02.2009
    also alles Gründungen aus 2009.
    Laut PresseMitTeilung habe sich in den vorigen 4 Jahren, sprich seit 2009,
    durch eine „WeltWirtschaftsKrise“ die Lage ganz allgemein so verschlechtert,
    daß alle untersuchten 719 GolfAnlagen kaum noch die Kosten decken können.
    Nur 2 Absätze später berichtet die selbe PresseMitTeilung,
    ### Nach Anlaufverlusten ist das Golfresort jetzt vollständig modernisiert. ###.
    OK, „modernisiert“ ist nicht “ wirtschaftlich saniert „,
    doch “ NACH AnlaufVerlusten “ klingt durchAus so,
    als sei die Zeit der AnlaufVerluste überwunden.
    Und das in einer Zeit, wo andere kaum noch die Kosten decken können.
    Entweder ein Wunder oder aber . . .

    Es wird moniert, die BauGenehmigungen habe es nicht – wie versprochen – binnen 8 Monaten gegeben,
    sondern ### erst im März 2012 ###.
    Jedoch wird nicht berichtet, wie lange nach BauAntrag dies war.
    Vielleicht waren es gerade mal 9 Monate statt 8.

    JedenFalls liegen die BauGenehmigungen seit fast andertHalb Jahren vor
    – offenbar ohne daß gebaut wurde.
    Vermutlich ist ein Grund dafür,
    die angeblich so dringend ersehnten BauGenehmigungen doch nicht zu nutzen,
    der RechtsStreit um den SandWeg.

    TrotzDem erstaunlich, daß – laut PresseMitTeilung – sich der Investor ERST ### seit Anfang 2013 […] in regelmäßigen Gesprächen mit dem Grundstückseigentümer über seine Pläne für die Zukunft des Golfresorts ### befand.

    Das Hotel und die anderen Anlagen sollten doch auf dem GEPACHTETEN Gelände errichtet werden.
    Ist es da nicht sinnvoll, den Eigentümer des GrundStücks von Beginn an ständig einzubeziehen ?

    Wenn der Eigentümer jedoch noch nicht einmal Lust hat,
    den Streit über den SandWeg mit dem Nachbarn zu klären,
    wird er erst recht nicht die Pacht verringern.
    ER scheint nur noch wenig Interesse an dem PachtVerhältnis zu haben.

    Und der „Investor“ ?
    Wie viel Interesse hat er noch an dem Projekt ?
    ### Die Anpassung der Pacht an die heutige Marktanlage wäre zudem die Voraussetzung für die erfolgreiche Suche nach einem neuen Investor gewesen. ###
    Der „Investor“ suchte also selber schon nach einem neuen Investor.
    War also auch längst nicht mehr bereit, alleine die kompletten 70 Millionen in die LuxusPlanungen zu stecken.
    Nach bisher angeblich 10 Millionen war für ihn jetzt Schluß.

    Die BRD trotz der weltweiten Krise erstaunlich gut,
    doch selbst in BoomZeiten wäre der Traum vom Luxus5SterneGolfRessortHotel leicht zum AlbTraum geworden.

    Der Investor scheint jetzt aufgewacht zu sein.

    Daß er sich jetzt zurückGezogen hat,
    ist wohl nur konsequent.

     
  12. 10

    „möglicherweise in den Händen eines neuen Investors“

    150 Mitglieder bis heute x 1.490,- ergibt einen Gesamtumsatz für den man ja schon einmal 10 Mio. einsetzen kann. 60 Mio Investitionen standen ja noch aus.

    Das sind Geschichten, da frage ich mich manchmal, ob ich zum abendlichen Vorlesen im Kinderzimmer überhaupt noch ein Buch aus dem Regal nehmen muss.

    Fehlen mir Visionen? Nein, wohl nicht.

     
  13. 9

    Hallo, hab Urlaub in einem ‚Kaff‘ an der irischen Westküste gemacht. Da gab es auch einen Golfplatz, auf dem Weg zwischen hollydayhome und schroffer, felsiger, schöner Atlantikküste. Da ist Jan und Allemann mit drei Schlägern inner Plastiktüte hingeschlurft, die sahen nicht nach 1400€ Jahresbeitrag aus. (Von dieser albernen golfkleidung ganz zu schweigen, Plunder Bundfaltenhosen Schirmmützen usw)

     
  14. 8

    Hauptsache, die zum Golfresort gehörende Alte Post hat weiter offen …. heute war sie auch geöffnet. Dort möchte ich meine Jubiläum feiern, hoffentlich behält die Küche ihren sehr guten Standard.

     
  15. 7

    @Bernd „Exklusiv“ hat ohnehin keinen Wert mehr, war in dem Fall eher ironisch gemeint. Ganz unironisch behauptete hingegen die RP stets, als erste „exklusiv@ den Besuch von Frau Merkel in Kleve angekündigt zu haben – nachdem die Ursprungsmeldung aus kleveblog abgeschrieben worden war. Exklusiv ist halt tot, eine Viertelstunde später haben’s alle anderen auch…

     
  16. 5

    > Warum sollte er die Pacht verringern. >

    Weil der laufende Golfbetrieb mit den aktuellen Spieler-Zahlen ein immenses Zuschussgeschäft sein dürfte. (Von dem auch die üblichen Schönwetter-Pressemitteilungen nicht ablenken können.)
    Und sich dazu offenkundig kein Nachfolge-Investor finden lässt.

    Dass man in einer solchen Situation die „Verhandlungsbereitschaft“ des Verpächters austestet, erscheint mir nachvollziehbar.

     
  17. 4

    Exklusiv? 😉 Vgl. heutige RP.

    Die Grundlage ist eine offizielle Pressemitteilung (bzw. Newsletter-E-Mail) des Golfresorts. Veröffentlicht z.B. unter http://www.kle-point.de/aktuell/neuigkeiten/eintrag.php?eintrag_id=104684 am 27.8. um 16.20 Uhr.

    Wie immer sollte man bedenken, dass mit Pressemitteilungen Interessen verfolgt werden. Dazu wird aus der Sicht eines Beteiligten dargestellt und manches ausgeblendet.
    Daher warne ich Uninformiertere davor, die dortigen Darstellungen als unabhängige Tatsachendarstellung zu übernehmen. 😉
    (Z.B. wird die recht klare Niederlage des Golfresorts vor Gericht im Verfahren mit einer Grundstückseigentümerin für mich eher irreführend dargestellt bzw. „interpretiert“. [Unabhängig davon, dass ich dieses Urteil aufgrund der Wegehistorie für „bemerkenswert“ halte. Immerhin wurden jahrezehntelang ein anderer, im Grunde weiterhin vorhandender, Zufahrtsweg genutzt. Aber es ging der Grundstückseigentümerin offensichtlich um Ruhe vor dem Golfbetrieb. Auch wenn dazu nach anwaltlicher Beratung ein Pseudo-Kunst-Archiv und ein „Verein“ gegründet werden, ist das ja eine nachvollziehbare Verfolgung eigener Interessen. 😉 ] )

    Im heutigen RP-Artikel wurden auch Grundstückseigentümer und Bürgermeister noch kurz befragt. ( http://www.rp-online.de/niederrhein-nord/kleve/nachrichten/moylands-golfresort-meldet-insolvenz-an-1.3635712 )
    __________
    @Martin Fingerhut
    >Verstehe ich das richtig :
    >Der „GrundStücksEigentümer”, der dagegen ist, den SandWeg zu verlagern,
    >ist derSelbe „GrundStücksEigentümer”, der das Gelände an den Betreiber des GolfPlatzes verpachtet hat. ? >

    Nein, das sind zwei verschiedene. Mit sehr unterschiedlichen Interessen.

     
  18. 3

    Ich denke, es wird darauf hinauslaufen, dass ein neuer Investor durch die Insolvenz dieses Areal sehr günstig erwerben und weiterbetreiben kann.

     
  19. 2

    @ Martin Fingerhut

    Weil die Pacht exorbitant hoch ist, und nicht mehr der aktuellen Marktlage entspricht….

     
  20. 1

    Verstehe ich das richtig :
    Der „GrundStücksEigentümer“, der dagegen ist, den SandWeg zu verlagern,
    ist derSelbe „GrundStücksEigentümer“, der das Gelände an den Betreiber des GolfPlatzes verpachtet hat.
    ?

    Wenn schon gegen den Verpächter hartNäckig prozessiert werden muß,
    wie viel Unterstützung erwartet der Betreiber dann noch von ihm ?

    Warum sollte er die Pacht verringern ?