»Menschen statt Mauern«?

Drei Pfalzdorfer und Nierswalder Bürger (Namen der Redaktion bekannt) wenden sich im Namen der dortigen Menschen an die Öffentlichkeit und bitten diese um ihre Mithilfe, ein Projekt zu verhindern, das auf dem Borgardtshof – ca. auf halber Strecke zwischen Kleve und Goch – realisiert wird soll. Hier der Offene Brief:

Ohne die Öffentlichkeit zu informieren, soll aus dem Altenheim Borgardtshof, Klever Str. 473, 47574 Goch-Pfalzdorf ein Heim für schwererziehbare Jugendliche der Kaiserswerther Diakonie gemacht werden. Bisher wurde die Öffentlichkeit, so wie es heißt, aus „Datenschutzgründen“ nicht über dieses Vorhaben unterrichtet… „Haus Ausblick“ in Till-Moyland soll geschlossen werden und die Jugendlichen mit ihrem extrem hohen Gewaltpotential sollen hierher ziehen. In Till-Moyland waren bisher 6-8 Jugendliche untergebracht, aber auf dem Borgardtshof soll sich die Zahl verdoppeln und später sogar verdreifachen.

Ende letzter Woche haben wir von dem derzeitigen Besitzer des Borgardtshofes, Herrn Markus Kremer, diese Information erhalten. Er bestätigte, dass der an die Diakonie verkaufen und diese eine solche Einrichtung dort unterbringen möchte. Die Stadt Goch bestätigte auf Nachfrage, dass ein Bauvorantrag vorläge, aber wenn wir Einwände hätten, dann hätten wir noch 3 Tage, dann würde darüber schon entschieden. In Windeseile haben wir am Freitag, den 9.3.2012, einen offenen Brief an den Bürgermeister verfasst, den wir diesem Schreiben als Anlage beifügen, und mit einer Unterschriftenaktion über 200 Unterschriften der Anwohner gesammelt. Am Montag haben wir die Unterschriftenlisten eingereicht. Doch die Stadt Goch sagt uns, dass sie bei diesem Bauvorhaben öffentliche Sicherheitsbedenken nicht prüfen dürfe. Das ist für uns Bürger unfassbar und unglaublich. Wir können das nicht verstehen und wollen es auch nicht einfach so hinnehmen.

Auf einen ungesicherten Hof sollen bis zu 24 Jugendliche mit extrem hohem Gewaltpotential untergebracht werden. Die Diakonie verspricht mit hohen Personalschlüsseln nach dem Konzept „Menschen statt Mauern“ eine Einsperrung der Jugendlichen zu verhindern. Doch Fakt ist, dass dieses Konzept in der Realität schon in Till nicht eingehalten wurde. Die Gewaltübergriffe im Haus hatte eine hohe Personalfluktuation zur Folge. Der angekündigt hohe Personalschlüssel konnte oft nicht eingehalten werden. Die Nachbarn in Till berichten uns, dass die Betreuer vorne gemütlich eine Rauchen, während hinten die Jugendlichen aus den Fenstern einfach abhauen. Das stellen wir uns nicht unter „öffentlicher Sicherheit ist gewährleistet“ vor. Wir als Anwohner haben ein Recht auf Öffentliche Sicherheit. Wir haben die Nachbarn in Till befragt. Es wurden Autoreifen zerstochen, eingebrochen und gekaut. Jugendliche sind ausgebrochen. Von den Nachbarn wurde berichtet, dass Haustiere, um die sich die Bewohner kümmern sollten, einfach erschlagen wurden. Die Jugendlichen seien einfach unberechenbar, „wenn die Ausrasten, rasten die aus!“

Wir, als Anwohner, fragen uns, wenn die Diakonie mit diesem Konzept schon mit 6 Jugendlichen scheitert, wie wird sich die extreme Gewaltbereitschaft dieser Jugendlichen erst entwickeln, wenn sich bei ca. 24 Jugendlichen durch eine nicht kalkulierbare Gruppendynamik die Gewaltexzesse noch potenzieren.
Müssen wir erst abwarten, ob demnächst nicht nur Haustiere erschlagen werden?
Können diese Jugendlichen nicht besser in Bedburg-Hau auf dem Klinkgelände untergebracht werden, wo Sicherheitsvorkehrungen schon vorhanden sind und so viele Häuser leer stehen?

Am Freitag, den 23.03.2012, soll im Tagungsraum der alten Schule (jetzt Teil des Nierswalder Landhauses) eine Öffentliche Info-Veranstaltung der Diakonie bezüglich des Borgardtshofes stattfinden.

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23 Kommentare

  1. 23

    @ Bernd

    Der Film ist gut; ist aber nicht der, den ich meine. Ist aber Material von dem Film drinne, den ich meine (die Rückschauen).

    Wenn man nur so den Film sieht (kennt), so ist ja durchaus alles in Butter.

    @ Jens-Uwe

    „Alarm schlagen“: JA! Aber nicht, weil es in meiner Nachbarschaft ist. Sondern weil ich befürchte, dass aus den vergangenen Fehlern (Lügen!) nicht gelernt wird.
    Es wird eine 1:1/ 24h Betreuung versprochen, die es nicht geben wird. Nie gab!

    Die „öffentliche Sicherheit“ sähe ich als unmittelbarer Nachbar auch gefährdet. Menschen sollen(!) Mauern ersetzen…, jedoch ohne ausreichend Menschen…;-)
    Will man es den nicht so Forensik erfahrenen Anwohnern verübeln, dass sie sich da Gedanken machen?!?

    Bereits erwähnt: Wenn´s keine Kinder/ Jugendlichen wären- wären sie ohne wenn und aber im Knast. Da hat doch wohl jeder Anwohner ein Recht auf GENÃœGEND Menschen.

    Dass die Jungs ein Heidengeld kosten, egal. Die können nichts dafür. Da hat die Politik versagt. Nicht bei den Jungs…(direkt)…eher bei den Eltern. Nun gut, ein paar mehr Jugendheime dürften es schon sein. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass jeder Euro, der in ein Jugendheim (mit ausgebildetem pädagogischen Personal)gesteckt wird sich 10fach rentieren wird.

    Jens-Uwe (Du hast doch auch Kinder? Meine ich in den Diskussionen um die Gesamtschule gelesen zu haben). Stell Dir vor, Du wohnst gegenüber von Haus Ausblick. Und Du kämst auf den Trichter, dass höchstens (!) 1/4 der versprochen `Menschenmauern` dort pädagogisch wirkt… Na, immer noch der Meinung:
    „Wenn nicht hier, wenn nicht dort – ja, wo denn dann?!“.

    Die Jugendlichen sind ein gesellschaftliches (unser Aller) `Problem`, welches mit dem Konzept – was erdacht ist- bestimmt wirkungsvoll gehändelt werden könnte. Aber nicht durch Sparmaßnahmen auf dem Rücken von dann wirklich `betroffenen` Anwohnern.

    1:1/24h und ich täte sie als Nachbarn akzeptieren. So aber garantiert nicht.

     
  2. 22

    Selbstverständlich teile ich die Sorgen und Befürchtungen der Anwohner rund um den Borgardtshof. Dass hier ein fragwürdiges Konzept auf Kosten der Anwohner und Allgemeinheit umgesetzt werden soll, ist nicht wegzudiskutieren.

    Mehr jedoch erschüttert mich die soziale Kompetenz und Moral der Familie Kremer als Betreiber des Borgardtshofes als die der daran beteiligten Mitarbeiter der Kaiserswerther Diakonie.

    Denn, was ist mit den Senioren des Borgardtshofes??

    Hier wird so getan, als existieren diese gar nicht!

    In http://www.derwesten.de wird Herr Kremer so zitiert, dass diese so fit sind und mal eben nach Duisburg zurückziehen.
    Einfach mal so?
    Warum sind sie dann in einem Altenheim??

    Es wird schon Gründe geben, warum alte Menschen in einem Altenheim sind.
    Manche sind körperlich gebrechlich. Heutzutage, und da wird der Borgardtshof keine Ausnahme machen, sind viele Menschen in ihrer kognitiven Wahrnehmung eingeschränkt und dement. Sie können sich in einem neuen Umfeld nur schwer oder gar nicht zurechtfinden. Und soziale Kontakte untereinander können nur schwer aufgebaut werden.
    Diese Menschen darf man nicht so einfach „umpflanzen“!
    Sind das nicht Menschen, die alt und schutzbedürftig sind?
    Bestimmt haben sich Freundschaften dort gebildet, die dann auseinandergerissen werden. Oder welches Heim verfügt über soviel Plätze um gleich mehrere Senioren aufzunehmen??

    Was hat sich die Familie Kremer eigentlich bei dieser ganzen Aktion gedacht?
    Scheinbar nur das, was für sie persönlich am besten ist!
    Soziale Verantwortung sieht für mich anders aus!

    Das Verhalten der Familie Kremer gegenüber wehrlosen alten Menschen ist eine Frechheit!

    Denn so eine Idee, eine Immobilie zu verkaufen kommt auch nicht von heute auf morgen. Hier sollte man auch mal nachfragen, wie lange Familie Kremer ihr dunkles Geheimnis schon mit sich rumträgt?!?!

    Und die Diakonie. Hatte sie nicht lange Zeit genug, um ein geeignetes Objekt zu finden? Warum jetzt ein Altbau, der für sicherlich viel Geld auf Kosten des Steuerzahlers umgebaut werden soll. Auf der einen Seite will die Diakonie etwas für junge Menschen tun, auf der anderen ist sie Handlanger um 23 alten Bewohnern ihr Zuhause zu nehmen!
    Das ist sozial nicht verantwortbar!

    Was sagt die Heimaufsicht dazu?
    Kann und darf sie das alles so hinnehmen?
    Jeder Mieter einer Wohnung genießt in gewissen Rahmen Kündigungsschutz.

    Kann man die Bewohner so einfach vor die Türe setzen?
    Sind diese Menschen nicht „das schwächste Glied in der Kette“ – welche besonders geschützt werden müssten?
    Warum hilft diesen keiner ???

     
  3. 21

    hallo, dieser offene brief ist (…) von kleinkarierten bürgern die angst um ihre primeln im vorgarten haben. hoffentlich is dat nich dat bürgertum wat unser neuer präsi propagiert

     
  4. 20

    Sorry aber anscheinend wird hier immer noch gekokst.
    Ich galube manche die hier was schreiben sollten erstmal auf der Landkarte nachsehen wo der Borgardtshof liegt.
    Dieser ist nun wirklich weit von jedem Ort weg. Selbst wenn die Polizei noch so weit weg ist wäre Sie sicher schneller da als die Kids mit einem Rad in der nächsten Ortschaft.
    Nun nochmal zu Komentar 5 von MeinerEiner
    Der ersten Hälfte stimme ich voll zu.
    Aber mit dem was du im unteren Teil schreibst liegst du sehr daneben. Die Forensischen Gebäude der Klinik sind nahezu ausbruchssicher. Wenn kommt einer nicht vom Ausgang wieder, aber nicht durch einen Ausbruch in Freiheit.
    Das einzigste was ich noch bemängeln würde ist der Personalschlüssel. Selbst hinter Mauern in Bedburg ist der Personalschlüssel über 1 zu 1.

     
  5. 19

    in meiner direkten Nachbarschaft werden Antiagressionskurse gemacht, es sind Deutsche und und auch Jugendliche mit Migrationshintergrund – bei Pausen stehen sie draussen rum – wenn man vernünftig mit denen redet bisher kein Problem
    ich meine es liegt an Kriegsspiele im Netz – an den Eltern, mein Sohn hat mal ne Woche im Knast verbracht – man muss sich mit den Jungs beschäftigen – sinnvoll zum Beispiel etwas bauen mit den Händen – Erfolge bei Ihnen zeigen – Lob austeilen. Die brauchen manchmal auch für kleine Sachen Anerkennung. Manchmal hilft aber auch Gewalt mit Rhetorik. Meistens lernen sie im Knast mehr dazu als uns lieb ist.

     
  6. 18

    Das Freizeitangebot in Nierswalde wird die neuen Bewohner begeistern, ablenken und vielleicht sogar für die Integration dienlich sein:

    – Kinderspielplatz an der Kirche
    – Landgasthaus
    – „Fidibus“-Wald

    Win-Win: Vielleicht öffnet sogar wieder ein Geschäft in Nierswalde, und wenn es nur ein Kiosk ist?

     
  7. 17

    „Du liest doch immer diesen Internetblog von dem Daute. Frag doch mal, warum diese Jugendlichen ausgerechnet immer an einem Ort untergebracht werden, der maximal von irgend einer Polizeistation entfernt liegt. Das ist doch völlig bekloppt und wäre so, als wenn man alle Feuerwehren aus Kleve nach Zyfflich verlegen würde!“, bekam ich vorhin zu hören.

    Interessante Frage. Wer kann dazu etwas sagen?

    Meine übelgesinnte Vermutung: Man sucht bewußt Orte mit geringster Bevölkerungsdichte bzw. vermeintlich minimalem Widerstandspotential oder ist die Gefahr so groß, dass die unendlichen Weiten der Diaspora die Mauern ersetzen? So weit die Füße tragen…

     
  8. 16

    JA!
    Menschen statt Mauern!

    Aber:
    Wie immer bei vergleichbaren Vorhaben:
    Es kann doch nur transparent von Anfang an gelingen!

    Die betroffenen Menschen dürfen bei so einem Vorhaben nie den Eindruck bekommen, dass etwas heimlich vorbereitet wird und dass sie vor vollendete Tatsachen gestellt werden.
    Denn das führt fast zwangsläufig zu dem Verdacht, dass dieses Vorhaben mit Offenheit und Ehrlichkeit von Anfang an nicht hätte verwirklicht werden können.

    Deshalb ist es nun ganz dringend erforderlich, alle betroffenen Menschen ausführlich und umfassend zu informieren.
    „Betroffen“ in diesem Sinne sind übrigens im Zweifelsfall alle Menschen, die sich selber betroffen fühlen, auch wenn sie es objektiv vielleicht gar nicht sind.

     
  9. 15

    Wer kann mir erklären, wie das überhaupt funktioniert, dieses System mit den schwer erziehbaren Jugendlichen?

    Wer bezahlt wen und wie viel für welche definierte Leistung? Wer bestimmt, welche Jugendlichen wann und warum dem Träger x oder y anvertraut werden? Was hätte ich zu meiner Jugendzeit tun müssen, um in dieses „Haus“ kommen zu können?

    Gibt es in anderen Bundesländern oder z.B. in den Niederlanden alternative Lösungen?

     
  10. 14

    Alle reden stets davon, dass man sich um Jugendliche ( ob nun irregeleitet oder intensiv-was-auch-immer…) kümmern muß – sobald eine Institution dafür in der jeweiligen Nachbarschaft angedacht ist, wird Alarm geschlagen…Sehr, sehr fragwürdig.
    Wenn nicht hier, wenn nicht dort – ja, wo denn dann?!

    Sorry – Ich war, gemessen an den Einstellungen so mancher oder vieler, auch ein „schwer erziehbarer“, ein „intensiver“ und wer weiß noch alles – deshalb aber nie außerhalb dieser Gesellschaft, sondern ein Teil von ihr. Wer nicht jederzeit konform ist, muss ja nicht unbedingt ein Aussätziger sein, oder?!

    Daher kann ich nur zu ein bißchen Gelassenheit aufrufen. Ich denke mal, dass so ein Projekt mit Jugendlichen eben dazu führen soll diesen ihre Fehler einzusehen, ein Leben in Gemeinschaft führen zu können, sich einbringen zu können – da kann man doch nicht mit Holzhammer-Methoden der Ablehnung reagieren!
    Nur mal ein Beispiel: Siegbert Garisch, heute Fraktionsführer der Grünen im Klever Stadtrat – früher einer der angeblich aggressivsten Hausbesetzer in Duisburg, um ja keine Miete zu zahlen weil das Geld für Shillums und Co. draufging….?
    Hätte man ihn (rechtzeitig) weggesperrt – Was wäre dann aus unserem Rat geworden….?

     
  11. 13

    Ich würde eine Einrichtung wie die berüchtigten „Boot Camps“ in den USA vorschlagen…. Drill Gehorsam und Strafen.
    Was anderes kapieren diese Sorte „Menschen“ nicht. Wenn einer durrch diverse Persönlichkeitsstörungen soziopathische verhaltensweisen aufweist gehört er in eine Geschlossene Anstalt mit Sicherungsverwahrung. Das sind alles tickende Zeitbomben mit dem Problem das keiner weiss wie lang ihre zündschnur ist…

     
  12. 12

    Wozu soll es gut sein, die Kinder so weit weg von Düsseldorf in der hiesigen Region unterzubringen?

    Gibt es in Düsseldorf nicht genügend geeignete Gebäude oder was sind die Gründe?

     
  13. 10

    @Paolo Pinkas

    Ich bin auch dafür, (bei allem Verständnis) Dinge nicht beschönigend, sondern ehrlich darzustellen.

    Ich hatte damals einen recht positiven und idealistischen Eindruck von der Kaiserswerther Diakonie gewonnen. Und die in den letzten Jahren gesammelten Erfahrungen sind ein großer Vorteil gegenüber Neueinsteigern.

    Natürlich versuchen Sie ihr Projekt zu vermarkten und ihm lokale Akzeptanz zu verschaffen. In Goch offenbar nicht aktiv von der Stadt unterstützt und aufgrund des Anliegerprotests unter Druck.

    Dass sie ihre Einrichtung in den Medien positiv darstellen möchten, ist nachvollziehbar.
    Umso wichtiger ist es, kritische Nachfragen zu stellen. Und sich nicht davon einschüchtern zu lassen, dass andere dies unangemessen finden.

    Und dann kann sich ja jeder Interessierte seine eigene Meinung bilden.
    __________

    Der genannte NRZ-Artikel findet sich unter:
    http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-kleve-und-der-region/problem-jugendliche-ziehen-um-id6477756.html

    Ein WDR-Bericht von 2011: http://gffstream-4.vo.llnwd.net/c1/m/1308410400/hierundheute/wdr_fernsehen_hier_und_heute_20110618.mp4

     
  14. 9

    na, warum so aufregen. Die Region (Bedburg,Kleve,Goch) ist doch eh schon ein „Moloch“ aus ehemaligen Forensikern,Jugendlichen Straftätern und Schwererziehbaren etc.pp!
    Da machen 14 mehr oder weniger den Braten auch nicht fett.

    Ich hätte da eine Idee:-)
    Eine Mauer ums Gocher Hospital(Steht ja ehe bald leer) und Schwupp…da können auch noch ein paar rein…

    Jetzt im ernst:
    Die sog. Pflegeschlüssel stimmen,stimmten und werden nie stimmen…1:1 hahaha…!
    14 Jugendliche sind schwerer zu kontrollieren als eine Horde“A….“,sorry für den vergleich…!

     
  15. 8

    Das theoretische Konzept, welches hinter „Menschen statt Mauern“ steckt…. ICH finde es gut! Natürlich benötigen die Jugendlichen eine intensive Betreuung… aber:

    Die Diakonie Kaiserwerth sollte nicht der Träger sein. Schon einmal haben sie gezeigt, wie man ein derartiges Konzept gegen die Wand fahren kann. „Haus Ausblick“ in Till. Was hat man auf der Informationsveranstaltung den Bürgern nicht alles versprochen. Wer sich da alles rund um die Uhr für die intensive Betreuung der Jugendlichen einsetzten würde.
    Doch die Realität sah anders aus. Jugendliche die ihre Betreuer terrorisieren. Zu wenig Personal. Schlechte Bezahlung. Von einem befreunden Sozialpädagogen weiß ich, dass sie einen wie ihn suchten… aber zum Erziehgehalt entlöhnen wollten.

    Es lief damals im WDR (Menschen hautnah?) eine Doku. Gezeigt wurden noch die Kaninchen, denen die Bewohner zum Zeitpunkt der Ausstrahlung schon längst die Hälse am lebendigen Laibe umgedreht hatten. Just for Fun. Therapiespielzeug? Wo waren die „Menschen“?

    Heute in der NRZ ein Artikel dazu. Wolfgang Scharenberg von der Diakonie Kaiserswerth: „Grundsätzlich kommt hier niemand hin, dem Gewaltverbrechen wie etwa Körperverletzung vorgeworfen wird.“

    Absolut lächerlich.

    http://www.dradio.de/dlf/sendungen/dasfeature/1267585/

    Dort auch das Script zur Sendung im Download. Kann er ja mal nachlesen, was seine Jungs auf dem Kerpholz haben.

    Die hohe Fluktuation der Mitarbeiter bliebe bei dem Konzept nicht aus. Auch lächerlich. Gegangen sind die zahlreichen Mitarbeiter und Leiter wegen chronischer Ãœberforderung, weil einfach nicht genügend Personal ständig vor Ort war. Das zu kargem Lohn…. und weg waren sie.

    „Es gibt pro Junge eine 1:1 Betreung 24 Stunden im Schichtdienst“. Das ist eine infame Lüge und entsprach NIE der Realität. Aber es hört sich gut an.

    „Der Besuch einer Regelschule mit Lob vom Lehrer“ und Peter Driessen der dazu noch nie etwas von „Vorkommnissen“ gehört haben will… ALLES eine Lüge! Beschult werde die Jungs von der Paul-Moor-Schule auf dem Klinikgelände. Und die haben ihre Probleme damit. Zeitweise fand sich kein Lehrer, welcher noch freiwillig den Hof besucht hat. Aus Angst um Leib und Leben. Bedroht & eingesperrt… das war nicht nach ihrem Geschmack.
    Vielleicht findet sich mal ein ehemaliger `frustierter Mitarbeiter` der Einrichtung, der hier aus dem Nähkästchen plaudert. Genug davon dürften in den letzten Jahren angefallen sein.

    Jetzt sollen es also bis zu 14 Jugendliche werden. In 1:1 rund um die Uhr sind das dann mal eben locker 42 Vollzeitkräfte zur Betreung der Jungs. Die Zahl wird aber nie erreicht werden (die der Betreuer…). Und 14 Jungs entwickeln eine ganz andere `Eigendynamik`als 6-8…

    1:1/ 24h ist Opium für Nierswalder/ Pfalzdorfer Volk… die Realität sieht anders aus. Von Intensiv Pädagogik ist man dort weit entfernt.

    Solange man diesen versprochenen Personalschlüssel nicht ansatzweise garantiert… lieber „Mauern statt Menschen“. Schade eigentlich.

    Vielleicht noch der Einwurf, dass „Problem-Jugendliche“(NRZ) doch etwas zu verharmlosend ist. Wären es keine Jugendlichen, so säße manch einer von ihnen seine 10 Jahre `Knast` am Stück ab…

    Der Familie Kremer, welche ihren Catering Service weiterhin im `Haus Aublick II` betreiben will, wünsche ich alles Gute. Die werden garantiert „Mauern“ errichten… oder Stahltüren, so wie es bereits in Haus Ausblick I die logische Konsequenz aus den fehlenden Menschen (statt Mauern…) war.

    Auch interessant:
    http://www.besorgte-buerger-wickrath.de/Presseberichte-anderer.htm

    dasselbeingrün. 😉

     
  16. 7

    Wie man hört, renovieren in Bedburg-Hau demnächst irgendwelche Finanzexperten auf Kosten der Klinik-Sicherheit marode Planschbecken?

     
  17. 6

    @ Meiner Einer
    Nein die Informationspolitik der Gemeinde und des LVR ist nicht stümperhaft, sondern bewußte Desinformation der Öffentlichkeit. Lassen sich doch mit Forensikpatienten gute Einnahmen für die Gemeindekasse erzielen.

    Den gleichen Trick, tarnen und täuschen versucht nun die Kaiserswerther Diakonie. Bei 8000 € monatlich pro Jugendlichen, verständliches Ansinnen je mehr Jugendliche je höher die Einnahmen.Bei 21 Jugendlichen also 168.000€ Monatsumsatz. Mit der Betreuung von Senioren läßt sich dieses Geld nicht erzielen.

     
  18. 5

    Jaja, es ist wie immer.

    Ja, wir müssen was für die Jugendlichen tun.
    Ja, wir müssen was für die Resozialisierung von Straftätern tun.
    Ja, wir sind gegen Atomstrom.
    Ja, wir sind gegen den Flughafen (wollen aber für 19 Euro zum Ballermann).

    Aber dann, wie immer und selbstverständlich im Nachsatz:
    Aber nicht in meiner Nachbarschaft. Diese Doppelmoral unserer Gesellschaft nimmt immer mehr abstruse Formen an.

    Liebe Nierswalder und Pfalzdorfer Bürger, warum sollten wir Bedburg-Hauer Bürger Euren Protest unterstützen? Warum soll die Klinik eigentlich immer den Schrott, den unsere Gesellschaft so produziert aufnehmen? Ausbruchsicher ist es in Bedburg allemal nicht. Und die Informationspolitik ist ebenfalls mehr als stümperhaft. Wenn wieder stundenlang der Hubschrauber kreist…

     
  19. 4

    Eine derartige Einrichtung ohne frühzeitige Ansprache der Anwohner einrichten zu wollen, ist schwierig. Das hat Bedburg-Hau offenbar weitaus besser gemacht als Goch.

    Wenn ohnehin nicht reiche Städte in einen einzelnen Jugendlichen monatlich über 8000 € „investieren“, dann sind sie „verzweifelt“, haben aber „Hoffnung“, dass es sich lohnen kann. Natürlich geht’s da nicht um kleine Erziehungsprobleme.

    @Andreas
    > Reden wir hier von mehrfach straffällig gewordenen jugendlichen Intensivtätern, welche […] noch nicht im Maßregelvollzug untergebracht werden, >

    Ja. Bestimmte Straftaten wurden aber ausgeschlossen. So meine Erinnerung an die gegebenen Infos.
    __________
    http://www.rp-online.de/niederrhein-nord/goch/nachrichten/protest-gegen-erziehungsheim-1.2759489

     
  20. 3

    Liest sich im ersten Moment wie das St.Florians-Prinzip.
    Genauer betrachtet scheint da aber wohl wissentlich arg verschwiegen agiert worden zu sein.
    Was die verwendeten Begriffe betrifft:
    „Schwererziehbare Jugendliche“, was bedeutet das?
    Unsere Kinder sind auch schwer erziehbar, aber wir bekommen das dann doch noch recht gut hin.
    „Jugendliche mit extrem hohem Gewaltpotential“, was versteht man darunter?
    Reden wir hier von mehrfach straffällig gewordenen jugendlichen Intensivtätern, welche u.a. ggf. ob ihrer ach so schweren Kindheit noch nicht im Maßregelvollzug untergebracht werden, oder reden wir von Jugendlichen die einfach keine Erziehung genossen haben und jetzt als Versuchskaninchen für die Psychschiene herhalten sollen … oder … also welche Klientel genau soll denn da Einzug halten?

     
  21. 2

    Hallo, schraubt solche kleinbürgerlichen pisselproblemchen nich zu hoch. manche haben nur einen angstköttel in der hose, weil se denken sie könnten ihr haus nich unverhältniss teuer verhökern

     
  22. 1

    Aha, eine Nachfolge-Immobilie fürs Tiller „Erfolgsmodell“ 😉 wurde gefunden.

    http://www.lokalkompass.de/bedburg-hau/politik/till-qhaus-ausblickq-zieht-um-d80669.html
    http://www.rp-online.de/niederrhein-nord/kleve/nachrichten/haus-ausblick-zieht-um-1.1348567

    > Am Freitag, den 23.03.2012,
    Uhrzeit?

    Die damalige Info-Veranstaltung in Moyland stand am Beginn und diente relativ erfolgreich zur dortigen Akzeptanzgewinnung. (Dies scheint man jetzt viel zu spät angesetzt zu haben. Aber damals konnte man natürlich auch ferne Einrichtungen (z.B. neue Bundesländer) als bewährte Erfolgmodelle, denen man hier ohne große Risiken nachfolge, darstellen. Nun sind reale Erfahrungen in nächster Nähe abfragbar… )
    Manche Darstellung dort stellte sich tatsächlich später als unzutreffend bzw. korrekturbedürftig heraus. U.a. die Anzahl der unterbringbaren Jugendlichen wurde zu hoch angesetzt. Auch beschränkte man sich irgendwann nur noch auf Jungen. Und irgendwo meine ich mal gelesen oder gehört zu haben, dass nicht ein einziger Mitarbeiter, der am Anfang dabei war, bis zum Ende „durchgehalten“ habe.

    Mir scheint es generell als die Fortsetzung des Versuchs, langfristig sinnvoll auf derartige Jugendlichen Einfluss zu nehmen. Man ist halt weiter auf der (im Grunde richtigen und wichtigen) Suche …

    Unverändert scheint es, die Einrichtung sehr ländlich und fernab der Herkunftsstädte zu betreiben.