Man stelle sich einen Supermarkt mit einem halben Dutzend besetzter Kassen vor, und einer der Kassierer ruft, mit einem leicht verzweifelten Unterton, fast bettelnd: „Sie können auch zu mir kommen!“ So erlebt im Edeka-Markt Schroff am EOC, wo seit der vergangenen Woche gleich sechs Selbstscanner-Kassen in Betrieb genommen wurden – und damit gleich eine Schneise der Eigenverantwortung in die bisher behaglich betreute Welt des Supermarkt-Einkaufs geschlagen wurde.
Die Kundschaft nahm das Angebot sofort und ohne große Angst vor der Technologie an. Ist ja auch nicht so, dass der Standard-Niederrheiner nicht schon diverse Male mit dieser Variante des Bezahlens konfrontiert wurde, zum Beispiel beim Einkauf bei Albert Heijn, wenn während eines Holland-Aufenthaltes die üblichen Dinge (Hagelslag, Vla) gekauft werden mussten. Es funktioniert halt einfach. Doch es dauerte bis zum März 2023, ehe die Selbstscanner-Kassen in Kleve ankamen – als erstes kurioserweise im Netto-Markt, der lange Zeit ein bisschen schrammelig rüberkam, nun aber nach einem Facelifting deutlich aufgehübscht daherkommt. An einer Kasse besteht die Möglichkeit, die Scan-Einheit umzudrehen, sodass der Kunde es sich selbst besorgen kann.
Edeka Schroff ist nun in eine neue Dimension vorgestoßen. Die sechs Kassen zeigen, wohin die Reise geht. Natürlich kann man nur bargeldlos bezahlen. Die Frage ist natürlich, was diese Entwicklung für das Kassenpersonal bedeutet. In der Anfangsphase bei Schroff konnte der Kunde noch den Eindruck gewinnen, dass ihm sehr genau über die Schulter geschaut wurde (also keinerlei Effekt, was die Personalstärke angeht), doch das wird nicht immer so bleiben. Andererseits hört man ja auch allerorten, dass es an Personal mangelt. Möglicherweise bleibt den Märkten keine andere Möglichkeit, als so zu verfahren. Und aus Sicht des Kunden ist natürlich alles besser, als in einer langen Schlange zu stehen (es ist bekanntlich immer die falsche), und dann zählt ausgerechnet die vor einem bezahlende Person noch sehr genau das lange im Kleingeldfach des Portemonnaies gehütete Kupfergeld ab.
@23 Lord Extra
Habe gerade 10 Tage mit einer Infektion herumlaboriert und fühle mich immer noch nicht richtig fit, musste heute in der City zwischendurch auf eine Bank. In so einem Fall ok, aber sonst nicht.
Von 23 Bemerkungen erwähnt nur eine die damit einhergehende Überwachung, das Problembewußtsein tendiert echt gegen Null. So werden sich auch die Deutschen die kommende totale Kontrolle, im Sinne von Steuerung, mittels digitalem Zentralbankgeld verdient haben.
@21 Versuche mir gerade vorzustellen, wie ein Supermarkt-Mitarbeiter meine Lebensmittel zum Auto trägt.
Der Supermarktmitarbeiter trägt nicht, er schiebt den EK-Wagen, beim Einladen ist er dann behilflich. Zudem hat es den Vorteil, dass der Parkplatz sicherer bleibt, da man nicht von unangenehmen Zeitgenoss:innen in der „dunklen Jahreszeit“ angegangen wird/werden kann.
@19. Kroll
Ganz deiner Meinung.
So ist sichergestellt, dass man auch noch um 21.00 Uhr seine TK-Pizza einkaufen kann.
@8 Versuche mir gerade vorzustellen, wie ein Supermarkt-Mitarbeiter meine Lebensmittel zum Auto trägt.
Geht nicht.
Warum sind hier so viele Leser so arg kritisch in den Kommentaren? Die Selbstscannerkassen gibt es im Ausland schon seit 15 Jahren. Sie müssen nicht erprobt werden. Sie haben sich überall durchgesetzt und sind nun auch nach Kleve gekommen um zu bleiben. Nach anfänglicher Gewöhnungsphase geht es damit insbesondere beim kleinem Einkauf viel schneller. Wer Bargeldzahlung oder menschliche Interaktion wünscht, kann weiter zu konventionellen Kasse gehen. In den heutigen Zeiten des Mangels an Mitarbeitern braucht sich niemand um „wegrationalisierung von Arbeitskräften“ Gedanken machen.
@17. fietser
Gute, freundliche Idee ……. man muss deswegen nicht unbedingt „einsam“ sein. Ich bin’s nicht! 😉
Ich mag einfach die alltägliche Freundlichkeit ………
@14 Kundin
„Ich selber sage lieber noch persönlich zu Menschen, Hallo, und noch einen angenehmen Tag!“
@13 hr
„Ich möchte beim Einkauf auf Menschlichkeit, small talk und auf haptische Treuepunkte nicht verzichten.“
Dann ist das hier für Sie genau das Richtige:
https://www.youtube.com/watch?v=ELRXaZsJcpw
https://www.lzdirekt.de/menschen/news/Niederlande-Jumbo-plauderkasse-migros-1231
Wenn man schon solche SB Kassen einführt, warum dann nicht gleich welche wo auch Bares zählt?
Einfach mal die Kasse von Quartier mit ner SB verheiraten… Ich hab keinen Bock als gläserner Kunde überall meine Spuren zu hinterlassen, selbst fer Bank hat es nichts anzugehen wo, wofür und wann ich mein Geld ausgebe. Solange mir Bargeld als womöglich einziges anonymes Zahlungsmittel bleibt, benutze ich weiter die Mitarbeiter-Kasse. Erst der Mensch, dann das Geld.
Personalkosten von Personal was man nicht hat bzw. nicht mehr findet, kann man auch nicht einsparen. Wir wollen doch alle gerne Samstag Abends um 21.00 Uhr noch unsere TK-Pizza einkaufen gehen. Finden sie mal Leute, die dann noch an der Kasse sitzen wollen. Selbst mit steuerfreien Zuschlägen kann man nicht gegen die Freizeitwünsche ankämpfen. Mir ist lieber ich scanne selber als das ich vor verschlossenen Ladentüren stehe.
@11 hinzu kommt noch die Verdummung der Menschen durch die öffentlich rechtlichen. Kanzler-WG, Taxi Knosowski und die vielen anderen sinnlosen Berieselungen die durch die Gelder der Beitragszahler produziert werden und täglich auf die Menschen anregnen. Habt das etwa Methode?
Kann man davon ausgehen, dass es ein Thema der Wirtschaftlichkeit eines Betriebes bedeutet?
Wieviel Personalkosten und Personalnebenkosten könnten dadurch gespart werden?
Die Öffnungszeiten haben sich zu Gunsten der Kunden*innen verändert, und wenn man dann Personalmangel zu beklagen hätte, überlegt man natürlich, wie eine Alternative aussehen könnte.
Die Gewerkschafts-Hierarchien haben nicht immer Recht, wenn sie auf Arbeitskämpfe drängen.
Die Gewinner dieser Arbeitskämpfe sind die Gewerkschafts-Oberen, die dann natürlich auch mehr Geld von ihren Mitgliedern bekommen.
Also es ist ein Kreislauf, indem dann leider Menschen durch Maschinen ersetzt werden.
Man wird auch nicht gezwungen, eine derartige SB-Kasse zu benutzen. Ich selber sage lieber noch persönlich zu Menschen, Hallo, und noch einen angenehmen Tag!
Ich möchte beim Einkauf auf Menschlichkeit, small talk und auf haptische Treuepunkte nicht verzichten
@ 1 E-Kunde,
@ 3 Lord Extra,
@ 5 Chewgum :
Klar geht es darum, das Personal an den Kassen einzusparen,
aber auch darum, die Kunden vom lästigen BarGeld abzubringen.
@ 7 Husky :
‚### Geht halt einfach schneller. ###
Neulich an der Linde dauerte es an der SelbstVersklavungsKasse deutlich länger.
Das dumme KundenVieh muß halt erst trainiert werden. ; – )
@ 8 Steve Bay :
‚### auch die Preise etwas regulieren ###
Ja klar, das wird noch kommen.
Wenn ohneHin nur mit DummFon bezahlt werden kann,
dann können auch gleich die aufwendigen elektronischen PreisSchilder gespart werden :
Nur noch BarCode an der Ware selber scannen.
So wird sogar das nochmalige Scannen an einer SelbstVersklavungsKasse wegRationalisiert.
vorAllem aber :
Dazu muß das DummFon vorher verAppelt worden sein.
Dann ist es für das System eindeutig identifizierbar
und aus den gespeicherten Daten kann jedesMal individuell errechnet werden,
welcher Preis aus diesem Menschen herausGequetscht werden kann.
Dann bekommt jeder seinen individuellen Preis !
super Service !
kleiner Trost :
Wer sich mit nem angeknabberten Apfel selber verwanzt,
der hat ja schon bewiesen, daß er gerne was mehr bezahlt.
Der darf dann auch für sein Müesli etwas mehr blechen.
Für onLine gebuchtes wird ihm das ja jetzt schon ab und zu geboten.
Hauptsache, der Mensch wird überflüssig. Politisch erwünscht, keine Kontakte zu anderen Menschen. Dann entsteht auch keine Unruhe. Pandemiegeeignet. Die Rechenzentren freuen sich, wenn auch der Kaugummi elektronisch abgerechnet wird. Und erst das Finanzamt, wenn ees sich über die Einkäufe auf den Bankkonten schlau macht. Catherina Stauch
Denn: Wenn jeder für den anderen da ist, ist keiner allein. Sogar an der SB Kasse nicht 🙂
@8 …und genau diesen Service habe ich bei meinen Aufenthalten in den USA (ländlich/städtisch) zu schätzen gewußt. Ich wurde sogar gefragt, ob die Ware in einem Kunststoffbeutel oder in Papiertüten verpackt werden soll. Der Vorteil für die Geschäfte liegt darin, dass alle Waren bezahlt werden. Das ganze in einer entspannten Atmosphäre ohne „Grenzverletzungen“ durch distanzlose Zeitgenossen/innen, die nicht abwarten können, bis das Kaufgut eingepackt ist.
Wenn die SB-Kassen sich so durchsetzen sollten, sollte man auch die Preise etwas regulieren, da dadurch ja auch eventuell, Personal eingespart würde. Dann könnten die Mitarbeiter als Service, vielleicht, die Waren für den Kunden, in eine Tüte packen, und z.B. zum Pkw bringen. Dieses ist, glaube ich, schon lange in den USA im Supermarkt, gängiger Service (meiner Meinung nach)
@2
In Köln sind die Selbstbedienungskassen gut besucht. Geht halt einfach schneller.
Mmuuuh, aber vermmuuuhtlich werden doch nicht alle gängigen bargeldlosen Zahlungsmittel von diesen automatischen Kassen akzeptiert? Oder akzeptieren die automatischen Kassen auch meine Ohrmarken oder den Transponder an meinem Halsband, mmuuuh mit direkter Abbuchuing von dem Betriebskonto des Bauern?
@3 Genau, um nichts Anderes.
Ob das ein Wettbewerbsvorteil ist, muss sich erst noch herausstellen.
Personalmangel überall, auch im Discounter, schauen wir uns doch einmal in den Geschäften um, da sind die meisten älter und die Rente nicht mehr weit. Wir werfen uns mehr und mehr auf IT UND KI einstellen müssen, bevor wir im Dienstleistungschaos enden
@1 …und genau darum geht es, Wegrationalisierung der Kassierer:innen und nicht weil sich der Kunde diese Scannerkassen wünscht.
Dann bin ich mal gespannt, ob der bargeldverliebte Deutsche das wirklich so gut annimmt…
Neulich wurde ich auch erstmals mit diesem Selbstscan-Kassen konfrontiert. Eine Mitarbeiterin sah mein Erstaunen, dass diese modernen Elemente so plötzlich da sind und sprach mich an. Sie sagte mir: „Am besten, Sie boykottieren die.“ Offenbar hatte Sie Befürchtungen, dass mit dieser Installation ihr Arbeitsplatz und die ihrer KollegenInnen wegrationialisiert werden könnten.