Das Jahr hielt für Dominik Feyen bereits eine erfreuliche Überraschung bereit: Der Schulrat für den Kreis Kleve wechselt Anfang Dezember nach Düsseldorf, um bei der Bezirksregierung als schulfachlicher Dezernent zu wirken. Doch, wenn es nach Feyen geht, sind seine Tage dort begrenzt. Mehr als 285 sollen es nicht werden – am liebsten wäre er im Herbst des kommenden Jahres wieder hauptberuflich in Kleve tätig, in einem Büro mit der Nummer 1.330 an der Nassauerallee mit einem Blick über die Niederung. Das Büro des Landrats.
Damit das so kommen kann, hat der 46 Jahre alte Beamte jetzt bei der CDU seinen Hut in den Ring geworfen: Dominik Feyen ist neben der Anwältin Silke Gorissen nun der zweite Christdemokrat, der der sich um die Kandidatur für die Landratswahlen im September 2020 bewirbt. Feyen, der 1989 im Alter von 16 Jahren in die Junge Union eintrat, gehört zu den Mitgliedern des erweiterten Vorstandes des CDU-Stadtverbandes in Kleve.
Nach seinem Studium der Sonderpädagogik arbeitete er zunächst an der Ringsschule in Kleve, einer seiner Kollegen dort war der spätere Klever Bürgermeister Theo Brauer. Anschließend leitete er als Rektor die Pestalozzi-Schule in Goch, bevor er nach einer kurzen Zwischenstation am Berufskolleg in die Kreisverwaltung an die Nassauer Allee wechselte, wo offenbar Landrat Wolfgang Spreen auf ihn aufmerksam geworden ist. Bekanntlich hatte Spreen seine Ankündigung, nicht wieder anzutreten, damit verbunden, Feyen als seinen Nachfolger vorzuschlagen.
In Kleve gehört das CDU-Urgestein Manfred Palmen zu den prominenten Fürsprechern des Kandidaten, wohingegen Silke Gorissen kürzlich eine ganze Liste von Unterstützern aus dem ganzen Kreisgebiet vorweisen konnte.
In seinem Bewerbungsschreiben, das gestern beim CDU-Kreisvorstand einging, positioniert sich Feyen als Mann mit dem Ziel, sich um Arbeitsplätze und Ausbildung zu kümmern, damit die Bürger des Kreises (auch die zugewanderten) die Chance haben, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Weitere Themen sind des Kandidaten sind die ärztliche Versorgung und die Landwirtschaft („entscheidend mitverantwortlich für die Schönheit unserer Kulturlandschaft“).
Auch der Klimaschutz gehört zu Feyens Agenda, und in diesem Zusammenhang spielt der ÖPNV für ihn eine wichtige Rolle: „Wenn es uns gelingt, den ÖPNV für alle Bürgerinnen und Bürger im Kreis Kleve zu einer praktikablen Alternative zum Individualverkehr zu entwickeln, können hierbei die Menschen der Klimaschutz gleichermaßen profitieren.“
Ein Landrat muss für Feyen, so heißt es in dem Bewerbungsschreiben, die Kernkompetenzen Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Entscheidungsfähigkeit vorweisen. „Ich habe diese Kompetenzen im Laufe meines (beruflichen) Lebens entwickelt, ausgebaut und auch in kritischen, kontrovers diskutierten Entscheidungsprozessen nachgewiesen“, so Feyen.
Mit der Bewerbung von Feyen dürfte feststehen, dass der CDU im Kreis Kleve sowie den politisch interessierten Menschen spannende Monate bevorstehen. Und wenn sich dann in den Gremien die Kandidatin oder der Kandidat im ersten Duell durchgesetzt hat, geht es gleich weiter mit einem zweiten Zweikampf – denn auf der Gegenseite steht der Bedburg-Hauer Bürgermeister Peter Driessen. Da Driessen von einer Allianz aus Grünen, SPD und FDP gestützt wird, erscheint ein neuerlicher Durchmarsch eines CDU-Kandidaten fraglich.
Weitere Berichte:
Spreen tritt nicht mehr an, wer wird nun Driessens Gegner? Dominik Feyen?
@1 K. Brückenbauer Wo/inwiefern sehen Sie einen Riesenabstand zur Region, Nijmegen, Arnhem und Utrecht?
Nicht alles, was dort passiert, passt meiner Meinung nach zum diesseitigen Grenzgebiet. Aber natürlich ist die Kooperation zwischen beiden Grenzregionen sehr wichtig, gibt es ja auch.
Kleine Ergänzung zu seinem Lebenslauf
Vor/während seines Studium war er jahrelang im Radhaus als Mitarbeiter tätig.
Er hat damals auch die Veranstaltungsreihe „Lila-Pause-Disco“ mit aufgebaut (seit 25 Jahren monatliche Discoveranstaltung zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen).
Ist mir als zuverlässiger und guter Teamkollege in Erinnerung geblieben und kennt aber auch die Probleme einer basisdemokratischen „links-grün-versifften“ Chaostruppe. *grins*
Also aus der Zeit kann nur sagen: Keine schlechte Wahl
Die Fragen, die mich als Leser stellen sind folgende:
-ist das zu wählende Amt für einen normal sterblichen Bürger überhaupt zu verstehen?
-was macht so ein höchster Beamte überhaupt, was sind seine Möglichkeiten, ist dies dem einfachen Bürger überhaupt bekannt?
-das Bewerbungsschreiben könnte genauso vor 10Jahren geschrieben worden sein. Und dann stellt sich die Frage, ist dies noch Zeitgemäss?
-welchen Bürger interessiert die Wahl bzw das Amt überhaupt, niemand schreibt oder diskutiert hier im „Blog“?
-warum wir überhaupt nicht über unsere Beziehung zum Nachbarland gesprochen?
-bekommen wir wieder jemanden, der nicht einmal die „Sprache“ des direkten Nachbarlandes spricht?
-wie schaffen wir es, dass unsere Grenzregion den Anschluss zu der Region, Nijmegen, Arnhem und Utrecht nicht verliert. Denn es ist jetzt schon ein riesen Abstand vorhanden. Wer darüber nicht spricht verspielt unsere Zukunft.
-Und was ist mit der Regionalen:
NiederRheinLande – die Städte Düsseldorf, Duisburg, Krefeld und Mönchengladbach, die Kreise Kleve, Viersen und Wesel, der Rhein-Kreis Neuss sowie Teile der Provinz Gelderland, Limburg und Nordbrabant:
Die Kooperation mit den „““Niederlanden“““ ist ein Alleinstellungsmerkmal der Region und als dieses besonders zu würdigen. Dazu zählt beispielsweise die Schaffung von grenzüberschreitenden Radwegen. Daher wird das Land prüfen, innerhalb bestehender Strukturen und Förderangebote diese Form regionaler Kooperation zu unterstützen.