Landrat des Lächelns

Was macht eigentlich Landrat Wolfgang Spreen? Die Sonntagsblättchen geben eindrucksvoll Auskunft: Im Klever Wochenblatt ist er im Foto zu sehen, wie er neue Staatsbürger begrüßt, während die Niederrhein Nachrichten rekordverdächtige acht Lichtbilder eines lächelnden Landrats in einer einzigen Ausgabe abdrucken: Auf S. 1 präsentiert er das neue Kreis-Plakat eines Künstlers; auf S. 25 lässt er sich mit Schülern des Theodor-Brauer-Hauses fotografieren, die einen Preis in einem Umweltwettbewerb gewonnen haben; gleich steht er Seit‘ an Seit‘ ist er mit „Bildungs- und Beschäftigungsträgern“ nach einem „Erfahrungsaustausch“.

Der Höhepunkt dann die Doppelseite S. 26/27: fünfmal Landrat Spreen, davon dreimal zur Einweihung der einmaligen Wildwechselwarnanlage im Reichswald, ein weiteres Mal auf der Hausmesse des Kommunalen Rechenzentrums Niederrhein im Kreishaus sowie beim Besuch des Kreisarchivs.

Spreen

Man nur hoffen, dass der Mann noch Zeit für seinen Schreibtisch hat. Offenbar will er in die Fußstapfen des Klever Bürgermeisters Theo Brauer treten (der allerdings seine Präsenz auf Volksfesteröffnungen und Autowaschstraßeneinweihungen zurzeit vernünftigerweise stark heruntergefahren hat). Es würde mich nicht wundern, wenn der umtriebige Landrat demnächst auch…

  • bei der Herbstsammlung des Roten Kreuzes mit anpackt;
  • den Diebels-Offensivpokal überreicht;
  • und selbst bei einem Schmuckfoto, das im Moritzpark „den Herbst von seiner schönsten Seite“ zeigt, lächelnd aus einer Baumlücke hervorlugt.
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