Kreis Kleve erklärt Flughafen zum Sozialfall

Finde die 6,3 Milliarden Euro! Fliege direkt nach Dublin, gehe nicht über Weeze! (Foto: Flughafen Weeze)

Es gibt Geschichten, da weiß man gar nicht, wo man anfangen soll. Die Nachricht, dass der Kreistag auf Vorschlag von Landrat Wolfgang Spreen (CDU) beschließen soll, dem Flughafen Weeze einen Betriebskostenzuschuss von 1,9 Millionen Euro für das kommende Jahr zu gewähren, gehört dazu. Dass sich mithilfe von CDU und der SPD, die bereits ihre Zustimmung signalisiert hat, dafür auch noch eine politische Mehrheit an der Nassauer Allee findet, macht die Angelegenheit noch verrückter.

Vielleicht sollte man sich Ludger van Bebber, den Geschäftsführer des Provinzflughafens, der seit Jahren vergeblich versucht, mehr als eine Airline zu gewinnen, sich irgendwo auf den langen Fluren der Kreisverwaltung vorstellen, wo er sich ein Nümmerchen zieht und brav wartet, bis er von seinem Sachbearbeiter aufgerufen wird. Denn, mit der Bitte um Zuschuss aus der öffentlichen Hand hat der Unternehmer des Jahres 2016 das Leuchtturm-Projekt des Kreises Kleve einmal mehr als das entlarvt, was es tatsächlich ist – ein Sozialfall. Hartz IV, nur auf unternehmerischer Ebene.

Im kommenden Jahr erhält die sieche Landepiste also knapp zwei Millionen Euro, eine zweifellos faszinierende Vorstellung, wenn man bedenkt, in welchem Zustand der öffentliche Nahverkehr ist, dessen Förderung der Landrat erst unlängst zu einer Priorität gemacht hatte.

Vielleicht sollte man den absurden Umstand der Förderung eines offenbar nicht konkurrenzfähigen Unternehmens auch aus der Warte dessen betrachten, der einst die Landratspisten als Geschäftsmodell entdeckte – Michael O’Leary, der Chef der Billigfluglinie Ryanair. Sein Unternehmen, in Irland ansässig, erwirtschaftete seit 2011 einen Nettogewinn von insgesamt 6,3 Milliarden Euro. Das Geld würde ausreichen, um dem Flughafen Weeze auch für die folgenden 3315 Jahre einen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 1,9 Millionen Euro zu gewähren. Doch Ryanair bleibt natürlich unangetastet, lieber nimmt der Kreis das Geld der Steuerzahler.

Mit der Finanzspritze wird der Wachkomapatient Weeze nun ein weiteres Jahr künstlich am Leben erhalten, und es ist ja nicht damit zu rechnen, dass die grundsätzlichen Rahmenbedingungen in einem Land, wo ein Wort wie Flugscham plötzlich salonfähig geworden ist, sich verbessern werden. Der Plan der Großen Koalition, die Luftverkehrssteuer bei Flügen bis zu 6000 km Entfernung auf 33,01 Euro zu erhöhen, dürfte auch ganz praktisch dazu beitragen, Flugreisen unattraktiver zu machen.

Derlei Erwägungen aber berühren Landrat Wolfgang Spreen nur noch marginal. Wenn er im September des kommenden Jahres aus dem Amt scheidet, wird der Flughafen dank der Sozialleistungen aus dem Kreishaus noch im Geschäftsbetrieb sein. Wer dem Landrat nachfolgt – Peter Driessen, Dominik Feyen oder Silke Gorissen -, wird vermutlich schon nach ein paar Wochen den nächsten Antrag auf einen Betriebskostenzuschuss auf seinem Schreibtisch vorfinden.

Unter Börsianern gibt es die Weisheit, dass man schlechtem Geld nicht noch gutes hinterher werfen sollte. Diese Erkenntnis ist im Kreis Kleve offenbar noch nicht angekommen.

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Alles

Deine Meinung zählt:

69 Kommentare

  1. 69

    Zitat aus einem heutigen Artikel von Spiegel-Online:

    „Die Berliner Flughäfen Tegel und Schönfeld dringen wegen eines Einbruchs der Passagierzahlen auf eine Finanzspritze von Bund und Ländern. ‚Wir werden die Unterstützung der Gesellschafter brauchen, was die Corona-Frage betrifft‘, sagte Engelbert Lütke Daldrup, der Chef der staatlichen Betreibergesellschaft.“

    Es ist jetzt die Frage, welche Handlungsalternativen von den Gesellschaftern des Weezer Flughafens gerade diskutiert werden. Oder wurde bereits ein Corona-Kredit aus dem Hilfspaket des Bundes beantragt? Das Ausfallrisiko läge zu 80% bei der KfW (also dem Bund), und zu 20% bei den vergebenden Banken. Immerhin eine 20%ige Chance auf wirtschaftliche Vernunft. Nicht schlecht in schwierigen Zeiten.

     
  2. 68

    @67. rd
    Da Kötter schon zum Sommer in Düsseldorf seine Tätigkeiten beendet, könnte die Bezirksregierung ja die beiden in einer neuen Ausschreibung zur Kontrolle aneinander koppeln.
    Jedenfalls sind wir froh, dass zumindest die 2 Mio. noch sinnlos verpulvert wurden.

     
  3. 67

    Weniger Flugzeuge, weniger Passagiere und damit weniger zu tun die Sicherheitsfirma. Agello hat ihren Vertrag mit der Bezirksregierung in Düsseldorf für die Personen- und Gepäckkontrollen am Airport in Weeze vorzeitig gekündigt…(Antenne Niederrhein)

    Ab 31. Oktober können mangels Personal vermutlich keine Flugzeuge mehr abgefertigt werden 😉

     
  4. 66

    Lt. Presse feiert van Bebber überschwänglich den Riesenerfolg durch 4 Fluglinien. Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist aber damit löst man das Problem des Flughafens nicht. Man kann gespannt sein, wie ein neuer Landrat bzw. eine Landrätin das Problem angeht. Auch Weeze bekommt wohl einen neuen Bürgermeister. Was macht der mit dem Problem?

     
  5. 65

    Auch u.a. Kommentar 21. vom 06. Dez. 2019

    WDR-Interview mit Rudolph Juchelka vom 06. Dez. 2016 !!!

     
  6. 63

    https://rp-online.de/nrw/staedte/kevelaer/auch-gemeinde-weeze-will-flughafen-finanziell-unterstuetzen_aid-47707647

    „Auch die Gemeinde Weeze will für den Airport zahlen
    Im Hautausschuss hat die Mehrheit der Politik für eine „Ãœberbrückungshilfe“ für den Flughafen gestimmt. Die Gemeinde würde rund 912.000 Euro zahlen. Die Grünen sind über die Entscheidung „entsetzt“.
    VON SEBASTIAN LATZEL
    WEEZE | Nachdem die Kreispolitiker angekündigt haben, dem Flughafen Weeze „Ãœberbrückungshilfe“ zu zahlen, gab es dafür auch Grünes Licht von der Gemeinde Weeze. Rund 900.000 Euro sollen von der Kommune kommen. Das empfahl der Hauptausschuss mit großer Mehrheit, die Entscheidung darüber fällt im Rat nächste Woche.

    „Wir haben lange über das Thema diskutiert und haben dann gemeinsam mit der SPD für den Zuschuss gestimmt“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Guido Gleißner. Seine Fraktion sei ganz klar dafür, den Flughafen zu unterstützen. „Wir haben so lange für den Airport gekämpft, dann müssen wir auch bereits sein, zu helfen, wenn es Probleme gibt.“ Zudem sei die Gemeinde Weeze stiller Anteilseigner mit drei Millionen Euro. Allein daraus leite sich eine Verantwortung ab. „Der können wir uns nicht entziehen“, sagt der CDU-Politiker. Es gehe auch um die Bedeutung des Flughafens für die Region. Hotels würden profitieren, es gebe viele Arbeitsplätze am Airport, dort würden auch bedeutende Veranstaltungen wie Parookaville stattfinden. „Das alles darf nicht in Frage gestellt werden“, sagt Gleißner.

    Nach Jahren, in denen die Zahlen gut gewesen seien und der Flughafen sich positiv entwickelt habe, gebe es jetzt ein Tal. „Da stellt sich die Frage: Lasse ich den Airport sitzen? Die Antwort ist ganz klar Nein.“ Zudem müsse man auch sehen, dass andere Flughäfen ganz anders unterstützt würden. da würden auch zweistellige Millionenbeträge als Zuschüsse fließen. Er begrüßt, dass die SPD diese Sichtweise unterstützt und auf einer Linie mit der CDU liegt.

    Ganz anders sehen das die Grünen. Sie sind entsetzt, dass 912.000 Euro für die Rettung des Flughafens bereit gestellt werden sollen. „Dies ist kein Kredit, sondern ein Betriebskostenzuschuss. Ein Geschenk“, erklärt Jessica Kruchem, Fraktionsvorsitzende der Grünen. „Geld, das die Gemeinde eigentlich gar nicht hat, denn schon vor der Entscheidung war der Haushalt mit knapp 3,4 Millionen Euro im Minus.“

    Die Unterstützung sei nötig, weil nach der Reduzierung der Flüge von Ryanair die Zahl der Passagiere drastisch zurückgegangen ist und der Flughafen somit akute Liquiditätsprobleme bekommen hat. „Wir sehen nicht, dass sich diese Entwicklung absehbar ändert und Ryanair wieder mehr Flugzeuge in Weeze stationiert. Auch andere Fluglinien werden kaum ab Weeze starten, wie die letzten Jahre gezeigt haben“ so Kruchem. Aus Sicht der Grünen brisant: Selbst der Hauptgesellschafter ist nicht mehr bereit, Geld zur Verfügung zu stellen. „Wir halten es daher für fahrlässig und für eine Verschwendung von gutem Steuergeld, diesem Flughafen fast eine Millionen Euro zukommen zu lassen.“, erklärt Kruchem. Und ergänzt: „Darüber hinaus – das sollten wir nicht außer Acht lassen – subventionieren wir mit diesem Geld das Billigflugmodell von Ryanair sowie eine Branche, die stark zu einem hohen CO2 Anteil beiträgt. Grade in Zeiten, wo Wissenschaftler täglich mehr vor den Folgen des Klimawandels warnen, sollten wir aus Steuergeldern nicht auch noch Klimasünder.

    Auf Anfrage der Redaktion teilt der Bund der Steuerzahler mit, dass man nicht grundsätzlich gegen einen Zuschuss für den Flughafen Weeze sei. „Es geht hier um eine wichtige Entscheidung, auch weil viele Arbeitsplätze am Flughafen hängen“, sagt Pressesprecherin Bärbel Hildebrand.“

     
  7. 62

    Am 08.12.2016 genehmigte der Kreis Kleve mit überwältigender Mehrheit eine Kapitalherabsetzung von 13 um -5 auf 8 Mio. Euro. Damit verbunden sollten Ausschüttungen ermöglicht werden. Die 5 Mio. Euro dürften vermutlich weg sein.

    Jetzt im Dez. 2019 fordert der Flughafen 1,9 Mio. Euro für ca. 90 Jobs am Airport als Zuschuss.
    Da möge sich jeder selbst ein Bild machen, wei beides sein kann.

    Was sagt einentlich die EU-Kommission zur entsprechenden Beschwerde: „Die von Ihnen vorgebrachten Informationen sind von großem Interesse“.

     
  8. 60

    Was würde mit dem Airport Weeze geschehen, wenn Ryanair nach Hamburg und nun Nürnberg, auch diesen Standort in Deutschland schließen würde?

    Begründung für Hamburg: unterdurchschnittliche Erlöse
    Begründung für Nürnberg: derzeitiges Flugverbot des neuen Typs Boeing 737 MAX

     
  9. 57

    @56. rainer

    Pech gehabt ……. das wird nichts. Die jungen Mädchen haben was Besseres zu tun, die sind bei FFF engagiert! 🙂

     
  10. 56

    Hallo isch tät gern für 280€ All inclusive habbe. un äh jung mädsche dazu, die misch so rischtisch verwöhne tut. […]

     
  11. 55

    @53 ??? Mit einem Wort Neoliberalismus. Fast schon paradiesische Zeiten als es noch den Kapitalismus gab (von der Sozialen Marktwirtschaft mal ganz zu schweigen)

     
  12. 54

    @rd Das liegt nahe. Aber die Gründe dafür wären interessant.

    Welche Verbindungen hat Ryanair gestrichen und warum? Und: Welche Pläne hat Ryanair für die Basis Weeze?

    Warum kõnnen keine anderen Linien gewonnen werden?

     
  13. 53

    Haben die Verantwortlichen eventuell an einer School of Economics and Political Science in London studiert, wie man jahrelang Verluste abschreiben, und trotzdem irgendwie Gewinne machen kann?
    z. B. LSE „Entscheidend ist immer, was man mit dem Geld des Staates macht!“

    Was sagt eigentlich die Finanzbehörde dazu?

     
  14. 50

    @j.b. So ist das nicht ganz richtig. Die Idee zur stillen Gesellschaft kam aus dem Kreishaus, um das alljährliche „Wir brauchen wieder Geld“ nichtöffentlich abwickeln zu können.

     
  15. 49

    j.b. So ist das nicht ganz richtig. Dir Idee zur stillen Gesellschaft kann aus dem Kreishaus, um das alljährliche „Wir brauchen Geld“ nichtöffentlich abwickeln zu können.

     
  16. 46

    Der Gewinn in den letzten drei Jahren liegt bei ca. 1,3 Milliarden pro Jahr. Bei den 6,3 Milliarden soll es sich wohl um die kumulierten gewinne seit 2011 handeln, dann käme das ungefähr hin.

    Von dem Flüchtlingsheim auf dem Flughafen hört man nichts mehr. Kommen die gewinne aus dem Flüchtlungsheim auch dem Flughafen zu gute, würde der Flugbetrieb selber mit mehr als 1,9 Millionen subventioniert.

     
  17. 45

    Raffzahn O’Leary (es schüttelt mich bei dem Namen) ist der große Nutznießer, während Buurman für sein Prestige-Objekt und Kreis sowie Weeze (Steuerzahler) für die Hoffnung auf Arbeitsplätze und Internationalität draufzahlen. Würde man O’Leary stärker zur Kasse bitten, würde er wohl seine Maschinen oder einen Teil davon aus Weeze abziehen. Andere Fluggesellschaften sind nicht im Anflug. Vertrackte Lage.

     
  18. 42

    Die Sache mit dem Flughafen Weeze ist in vielerlei Hinsicht komplex.

    Herr B. weiß sehr genau, was er auslöst, wenn er seinen Ausstieg in Aussicht stellt. Zuletzt führte das zur Stillen Beteiligung des Kreises und der Gemeinde Weeze, womit Altschulden untergebracht wurden. Dafür gab es zwar dann 25 Prozent Beteiligung, aber wohl auch eine höhere finanzielle Verantwortung, die jetzt zu dem Millionen-Zuschuss führte?

    Ich glaube mittlerweile, die Entscheidung war folgerichtig. Es gibt auch keinen Regionalflughafen, der nicht subventioniert
    wird. Mein Statement weiter unten war zu schnell.

    Warum es überhaupt zum Flughafen Weeze kam, ist in diesem (etwas älteren) Artikel gut beschrieben: https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-neuland/niederrhein-aluwunderkunstgemuesemodepilgerkohleland/nach-oben-offen

     
  19. 41

    @37 und 40 hedonysm
    Mmuuuh, muuuh, mmuh, den militärisch schnell nutzbar zu machenden Fluchhafen gibt es doch ganz in der Nähe, mmuuuh: Zwischen Sonsbeck und Alpen verläuft die A 57 doch schnurstracks geradeaus, mmuuhh.
    Und zwischen den durchplattierten Fahrbahnen nicht ohne Grund nur Leitplanken, kein Grünstreifen, mmuuubuuh.
    Einfach Leitplanken herausziehen und schon gibt es da die schönste und längste Landebahn, die sich ein Militär wünschen kann, mmuuuuh! Augen auf im Straßenverkehr, mmuuuuh!

     
  20. 38

    Was passiert eigentlich, wenn sich die Städte und Gemeinden im Kreis Kleve weigern die höhere Umlage zu zahlen
    mit der Begründung für das Spielzeug des Landrates geben wir kein Geld.
    Eine Firma die keine Gewinne macht sondern nur Verluste seit bestehen,hat am Markt nichts verloren,
    Da der Flughafen keine Gemeinnützige Gesellschaft ist,besteht auch seitens der Steuerzahler Gemeinschft keine Verpflichtung diesen Betrieb am Leben zu halten.
    Seit bestehen des Flughafens konnte ich einmal und zwar mit V Bird geschäftlich den Abflugort Weeze nutzen,alle anderen Flüge gingen von Düsseldorf,Dortmund oder Köln ab.
    Wie unattraktiv der Landeplatz ist, zeigt doch das bis heute keine weiteren Fluggesellschaften ein Interesse
    daran haben, Weeze anzufliegen.
    Was die Mitglieder des Kreistages mit dem Geld der Bürger hier veranstalten ist keine Hilfe sondern ein künstliches hinausziehen der Insolvenz.Oder glaubt jemand ernsthaft daran das Ryanair jemals kostendeckende Abfertigungsgebühren zahlen wird.

     
  21. 37

    Ist denn wirklich hier noch niemand auf die Idee gekommen, daß diese Regionalflughäfen nur mit dem Hintergedanken der erneuten mlitärischen Nutzung aufrecht erhalten werden … ( ? ) .

     
  22. 35

    @30., Jean-Baptiste
    Der Flughafen in Weeze ist mit dem in Düsseldorf nicht vergleichbar:
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Verkehrsflughäfen_in_Deutschland

    https://www.laenderdaten.info/Europa/Deutschland/flughafen.php

    Was aus der Karte https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Verkehrsflughäfen_in_Deutschland#/media/Datei%3AFlugverkehr_innerdeutsche_Strecken.svg

    ersichtlich ist, ist das es größere Bereiche in Deutschland ohne einen Verkehrsflughafen gibt. Dicht besiedelte Regionen wiederum haben mehrere Flughäfen. Eine annehmbare Entfernung ist relativ zu verstehen. Bewohner einer dünnbesiedelten Region wie z.B. Mecklenburg-Vorpommern haben beispielsweise 200 km und mehr Abstand zu einem Verkehrsflughafen und da fragt niemand wie die Leute von dort zum Flughafen kommen.

     
  23. 34

    @30 jb „Rückgabe“ an die öffentliche Hand? Herr B. sagt, hier habt ihr euren Flughafen und tschüss? Herr B. nimmt doch die öffentlichen Subventionen mit, ohne sie wirklich zu brauchen. Es ist doch vielmehr der Kreis, der Herrn B. den Airport nicht komplett überlassen will, was nachvollziehbar ist. Und das kostet.

     
  24. 31

    @Justin Die berechneten Zeiten für die Anfahrt zu den anderen Flughäfen sind sportlich. Aber es geht ja auch gar nicht darum.

    Der Airport Weeze wurde ja nicht ganz neu erfunden, nur die zivile Nutzung. Dann gab es zu Anfang ja viel versprechende Aussichten, u.a. auch wegen der Lage im Grenzgebiet und mehr Linien als Ryanair. Wobei man da den Flughafen Eindhoven vergessen hat. Und warum sollten Fluggäste von Eindhoven nach Weeze shutteln, wenn Schiphol u.a. auch nicht weit weg ist. Ja, ok, wegen der Billigpreise von Ryanair & Co. Aber dann wurde es im Laufe der Jahre bei fast allen Linien billiger. War so nicht ganz absehbar.

    Und letztlich wird es immer Probleme geben, wenn man auf Leute wie O’Leary angewiesen ist.

    Für Herrn B. ist der Airport Weeze vielleicht eher ein (Männer-)Spielzeug, das er sich leisten kann und vor allem will.

    Es gab schon mit dem Namen

     
  25. 30

    @29. Justin“annehmbarer Entfernung“
    Sie haben noch den Flughafen Eindhoven , (Abstand von Kleve ca 1h PKW , 80km) nicht erwähnt.
    Allerdings, Ihrer Argumentation foldend ist eher D`dorf Airport obsolet, Köln Bonn gerade einmal 50 km Abstand, und NRN ca. 80 km.
    Ausserdem, nicht jeder hat einen PKW.
    Alle diese Taschenspielertricks, die Sie aus dem Hut zaubern, sind genauso für – wie wider NRN anwendbar.
    Für mich zählt nur ein Agument, und das ist, dass der Kreis schon häufig genug eingesprungen ist.
    Wenn dem Mehrheitseigner sein Geld für eine Stützung des Airports zu schade ist, möge er sein Engagement halt beenden und seine Anteile an einen Investor (der sich nicht finden wird) veräussern, oder an die öffentliche Hand zurückgeben.

     
  26. 29

    @9., Ãœber den Tellerrand schauen

    Ein Flughafen hat dann eine entscheidende wirtschaftliche Bedeutung für eine Region, wenn es in annehmbarer Entfernung keinen anderen Flughafen gibt oder wenn die Region relativ unzugänglich (z.B. Inseln) ist.

    a) Flughafen Düsseldorf, Entfernung zu Kleve: 90,2 km, Fahrzeit mit PKW 56 min

    b) Flughafen Köln-Bonn, Entfernung zu Kleve: 144 km, Fahrzeit mit PKW 1 h und 32 min

    c) Flughafen Schipol, Amsterdam Entfernung zu Kleve: 147 km, Fahrzeit mit PKW 1 h und 37 min

    Es stehen für diejenigen Unternehmen im Kreis Kleve, die darauf angewiesen sind ihre Produkte zügig an Kunden im Ausland versenden zu können oder die für Mitarbeiter (Service-Techniker, etc.) oder Kunden einen internationalen Flughafen in ihrer Nähe benötigen, genügend Möglichkeiten in annehmbarer Entfernung offen. Ob über den Flughafen Weeze überhaupt Fracht versendet werden konnte oder ob es ein reiner Passagier-Flughafen ist, weiß ich nicht. Im Endeffekt hat der Flughafen Weeze [keine? –
    Wort fehlt] unmittelbar mit ihm zusammenhängende Arbeitsplätze geschaffen. Eine Belebung der regionalen Wirtschaft oder Ansiedlung von Unternehmen im Kreis Kleve wird man mit so einem Flughafen wie in Weeze nicht hinbekommen.

    „Nebenbei: Der Flughafen Dortmund wird via den Hauptanteilseigner (ein städtischer Betrieb) mit ca 10 Millionen € pro Jahr subventioniert.““

    Wenn der Flughafen Dortmund für die in Dortmund und der Region um Dortmund herum ansässigen Unternehmen notwendig ist, kann eine Subvention von 10 Millionen Euro das kleinere Ãœbel sein. Aber das müsste erstmal nachgewiesen werden. Einfach auf Verdacht 10 Millionen Subventionen Euro pro Jahr zu zahlen ist unverantwortlich gegenüber den Einwohnern von Dortmund. Mit diesem Geld könnte man viel Gutes tun wie z.B. in Schulen und Kindertagesstätten etc. investieren (mehr Personal einstellen sofern die Stadt dafür verantwortlich ist).

     
  27. 28

    @Wolfgang
    Was hat man Dir erzählt? Das der Niederrhein wirtschaftlich am Arsch ist, wenn der Flughafen in Weeze schließen muss? Das Arbeitsplätze wegfallen werden? Oder bist Du selbst in vorauseilendem Gehorsam auf die Idee mit dem Betriebskostenzuschuss gekommen?

    Merke: Ein guter Unternehmer weiß sein Unternehmen so zu führen, dass es floriert. Ein erfolgreicher Unternehmer weiß sein Unternehmern so zu führen, dass durch Minimieren von Steuerzahlungen und Abgreifen von öffentlichen Geldern wie beispielsweise Subventionen die Gewinne maximal werden.

     
  28. 27

    @26

    Ist die Bezeichnung für einen Feuerwehrmann/frau der/die mindestens den ersten Teil der entsprechenden Truppmannausbildung erfolgreich absolviert hat. (Den Begriff Truppfrau gibt es nicht)

     
  29. 26

    In den Niederrhein-Nachrichten ist am 4.12.eine Stellenanzeige (für einen „Truppmann“ -was ist das überhaupt?- zu finden, wo sich der Airport Weeze als erfolgreich bezeichnet. Ist damit das abgreifen öffentlicher Mittel gemeint?

     
  30. 25

    @ rd: gestatte mir eine kleine Korrektur in Deiner Formulierung: verpeilt hat die Autoindustrie nichts. Sie hat schlicht weg betrogen und sieht es nicht ein. Und der kleine Bürger kann es zahlen. Wie schon Rainer in dem Beispiel mit den Autos in 16 geschrieben hat, erwischt es wieder die Kleinen.

    Ich hatte die Umwelthilfe angeschrieben und gefragt, was der Berufspendler machen sollte. Indirekt wurde mir mitgeteilt, dass es mein Problem sei, dass ich so ein Auto fahre. Der Lösungsansatz war, dass ich mir einen älteren Benziner zulegen sollte. Ok, dann puste ich halt nicht soviel Feinstaub in die Luft, dafür dann mehr Co2 – klingt logisch…. liebe Umwelthilfe…

    Benno

     
  31. 24

    @Chewgum Wenn ich für Rainer antworten darf: Die Subventionen dienen ja nicht den Käufern, sondern der Autoindustrie, die es großartig verpeilt hat. Im Falle von Weeze profitiert nicht der Bürger, sondern ein Unternehmer, der zu den reichsten Menschen der Niederlande gehört sowie ein irischer Fluglinienbesitzer.

     
  32. 23

    Hat keiner gesagt, dass Subventionen grundsätzlich nicht gut sind. Kommt immer drauf an, wofür.

    Aber was hat jetzt die E-Mobilität mit dem Flughafen zu tun bzw. was wurde auf den Punkt gebracht?

    (Die Verpflichtung zu E-Autos wird noch dauern. Dafür müssten erstmal ein paar mehr hergestellt werden.)

     
  33. 22

    Erschreckend, wie weit die Politik inzwischen von den Bürgern entfernt ist. Wie kann man nur so mit dem Geld Anderer umgehen. Es gibt doch einen Eigentümer. Aber der wird wohl wissen, warum er nicht zahlt.
    Da wird Klimaschutz gepredigt, und Fliegen zum Taxipreis gefördert. Ganz schlimm.

     
  34. 21

    06. Dez. 2016

    WDR Interview mit Rudolph Juchelka, Verkehrsgeograph, Uni Duisburg-Essen
    Quelle: WDR Lokalzeit Duisburg

    WDR: „Glauben Sie denn, dass die 30 Millionen irgendwann ihren Weg zurück in den Kreis Kleve finden?“

    Juchelka: „Ehrliche Antwort: Ich bin sehr pessimistisch! Ich halte das dort eingesetzte Geld für fast verloren.
    Es ist wichtig, dass auf dem Gelände des ehemaligen britischen Stützpunktes etwas geschieht. Aber ich sehe im Moment keine Chance, dort nachhaltig, langfristig ökonomischen Gewinn zu erzielen.“

     
  35. 19

    Ich glaube nicht, dass 33 Euro mehr jemanden vom Fliegen abhalten. Mein erster Flug ging 1983 nach Heraklion und kostete 900 D-Mark mit Hapag-Lloyd ab Dùsseldorf. Das ist mehr als 35 Jahre her.

    Nie wäre ich auf die Idee gekommen, dass das zu teuer sein könnte. Auch wenn es für mich persönlich damals viel Geld war.

    In eine Billigbüchse von z.B. Ryanair würde ich nicht einsteigen.

     
  36. 18

    @11 jb Ja, stimmt. Mit „dicht machen“ war keine öffentlichen Geldern mehr reingeben gemeint. Aber weil Herr B. dann ggf. noch nicht aufgibt, würde es evtl. sogar weitergehen, aber ohne deutsche Steuern.

     
  37. 17

    Mmuuuh, mmuuuh! Ich hab‘ da mal ’ne Frage, mmuuuuh!
    Wird „Fluchhafen“ tatsächlich mit einem „g“ anstelle des „ch“ geschrieben, mmuuuuh?
    Oder ist die Schreibweise „Fluchhafen“ doch die richtige, mmuuuuh?

     
  38. 16

    Hallo liebe Subventionsopfer, die (oh Gott) für Subventionen Steuern zahlen müssen. Was ist denn die Alternative? Die Subventionen kannste dir aussuchen: Für Leute die sich ein E-Mobil kaufen (also die sowieso Euronen haben), oder sich ihr Eigenheim mit Dezimeterdicken Plastikplatten umhüllen (also die sowieso Euronen haben). Ich frag mich, was passiert, wenn die unterbezahlten Versandhausmitarbeiter nicht mehr mit ihrem alten VOLKSWAGEN, OPEL oder FORD zur Arbeit fahren dürfen. Subvention, eine gemeinschaftlich getragene Finanzierung, halte ich nicht für grundsätzlich verwerflich. Kann in einer Demokratie ab und an mal schiefgehen, naja.. besser als höcken

     
  39. 15

    @10. Günter van Meegen

    dafür können Sie aber auch im Januar für 26,- hin und zurück nach Marrakesh fliegen.
    Wer auf den öffentlichen Nahverkehr in Kleve angewiesen ist, zahlt das schon für 9 Einfachfahrten mit der Niag.
    Da ist doch verständlich, dass der Kreis sich für eine Förderung entscheiden muss.
    Ryanair und Niag , das ist meine Frage

     
  40. 14

    Ohje, wo haben unsere Volkstreter im Kreistag Ihr Hirn gelassen??? Haben die alle im Kreis gedacht???

    Schon bei der Einführung der 2011 sind einige Fluggesellschaften in Weeze verschwunden. Und nicht nur diese, sondern auch vielen niederländische Fluggäste. Und eine weitere Erhöhung steht im April 2020 an (https://www.tagesschau.de/inland/klimapaket-113.html).Wer kommt dann noch und möchte aus dem Kaff Weeze abfliegen?

    Ich dachte, solche be-SCHEUER-ten Ideen kämen nur aus Berlin… – Geld sinnlos verbrennen….

    Benno

     
  41. 13

    @8. Ãœber den Tellerrand schauen
    das mag ja sein, und bin ich nur zu blöd, um mir das selbst zusammenzureimen. Aber ich bin Akademiker, das bedeutet , wenn man mir die passenden Fakten vorlegt, kann ich mir und andere mit mir, sich schon selbst ein Urteil bilden.
    So blöd ist unsere Bevölkerung wohl nicht, dass sie darauf angewiesen ist, sich von den Herrschaften der CDU und SPD die Entscheidung kommentarlos vorlegen zu lassen.

    In diesem Zusammenhang mal eine Frage an den auch zu dieser Leserschaft gehörenden Person der SPD,
    machen Sie mich bitte einmal in dieser Frage schlau.

     
  42. 12

    @5. Chewgum „Doch, es stellt sich die Frage,“
    Ja, da haben Sie mich nur falsch verstanden, die Frage stellt sich natürlich, nur w e m soll sie sich stellen, ein Minderheitsanteilseigner von früher wenigen % und jetzt durch Taschenspielertricks kann den Flugbetrieb nicht einstellen, das kann nur der Betreiber, und dazu sollte man ihn zwingen, wenn ihm selbst keine bessere Lösung einfällt, als das Beriebsrisiko voll auf den Kreis und die anderen öffentlichen Anteilseigner abzuwenden.

    @6. Joseph Johann
    das ist ja das Perverse, Weeze würde sich wahrscheinlich wohltragen, wenn Düsseldorf nicht die Sonderkonditionen für Ryanair und andere bieten würde, die sie ja bisher nicht geboten hatten.
    Gefragt sind hier eigentlich die Landesregierungen durch begrenzung der Lizenzen regulierend einzugreifen, ob es nun die Airports Hahn und Frankfurt, oder hier D`dorf und Weeze betrifft.

     
  43. 10

    Es handelt sich wahrscheinlich nicht um eine Finanzsspritze sondern um den Austausch der Infusion am Tropf nachdem die letzte leergelaufen ist.
    Die Herren im Kreis unterliegen alle dem unter Aktienzockern bekannten Problem der Verlustaversion. Hierzu ist die Prospect Theory vom Kahnemann und Tversky, die Verlustaversion als Ursache für „sunk cost fallacy“ (Trugschluss der versunkenen Kosten) anzeigt, zu sehen.

     
  44. 9

    Richtige Entscheidung zur weiteren Unterstützung. Die Effekte für die Region (Attraktivität, Image, aber auch Arbeitsplätze und Umsätze fur viele Betriebe im Umfeld) kann man doch nicht einfach unerwähnt lassen.

    Nebenbei: Der Flughafen Dortmund wird via den Hauptanteilseigner (ein städtischer Betrieb) mit ca 10 Millionen € pro Jahr subventioniert.

     
  45. 8

    Auf welch wackeligen Beinen diese Start und Landepiste steht,zeigt doch das es kein Geldinstitut gibt das hier Kredite gewähren will.
    Der Kreis Kleve ist Minderheits Gesellschafter wieso springt hier nicht der größte Firmenanteilsinhaber ein?
    Als einziger Kunde bestimmt Ryanair die Konditionen für die Abfertigung der Flugzeuge,wenn sich da nichts ändert,
    können wir den Flughafen bald in VEB Weeze umbenennen.
    Da läßt sich dieser Landrat feiern,weil er Jugendlichen 2 Euro mehr für eine Heimfahrt an Zuschuss gewährt und gibt im gleichen Atemzug Millionen auf nimmer wiedersehen für ein totes Geschäftsmodell aus.
    Flugbetrieb einstellen und die Fläche zur Auskiesung verkaufen,dann käme auch noch Geld zurück.
    Wie Klaus schon mit Nürnberg aufgezeigt hat,Ryanair handelt rein nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen,
    was sich nicht rechnet wird eingestellt.
    Dieser Flughafen trägt nicht zur Stärkung der Infrastruktur bei,sondern ist nur ein Klotz am Bein des Steuerzahlers.
    Wer so leichtfertig mit dem Geld der Bürger umgeht,muss sich nicht wundern,wenn sich die Bürger an der Wahlurne 2020 abwenden.

     
  46. 7

    Geschäftsführung und Aufsichtsrat mussten das doch kommen sehen. Warum fehlt immer noch eine Kooperation mit der Flughafengesellschaft Düsseldorf? Deren Flughafen platzt doch aus allen Nähten. Ist das unternehmerische Unfähigkeit? Man ist sich wohl zu sicher, dass immer wieder Geld fließt, um die Löcher zu stopfen. Oder will man mit solchen Maßnahmen den Abbau von Kies und Sand verhindern?

     
  47. 6

    @4 jean baptiste Doch, es stellt sich die Frage, warum die Politik so an dem Flughafen festhält. Die Zahlen geben das ja nicht her.

    Und nur an dem Punkt kann das Ende mit Schrecken ansetzen. Weil anscheinend immer noch irgendwo knapp 2 Millionen Euro hergeholt werden können dafür. Wäre es eine Kita, ein Hospiz, ein Krankenhaus, möchte ich die Entscheider mal hören.

    Also, erstmal weg von der Idee (siehe mein Post 3).

     
  48. 5

    Nachtrag: Mit „dicht machen“ war gemeint, keine öffentlichen Gelder mehr reinzupumpen. Das käme ja einer Schließung bzw. Insolvenz gleich. Wahrscheinlich.

     
  49. 4

    @3. Chewgum „Dass man den Flughafen nicht einfach dicht machen möchte, ist aus meiner Sicht nachvollziehbar“

    Das ist auch nicht die Frage. Die Frage ist, wer sind die Eigentümer- und wieviel Vermögen haben sie.
    Für den Kreis Kleve ist das die erste Frage, die sie stellt, wenn jemand um Hartz 4 anklopft.
    Da ist zu erst einmal Herman Buurman (und seine undurchsichtigen Hintermänner zu nennen, er selbt stand 2014 auf Platz 334 der reichsten Niederländer, gibt aber seitdem keine Auskünfte über sein Vermögen.
    Er besitzt anscheinend 75% , den Rest hat er mit Umschuldungen auf die Kommunen übertragen können.
    Das würde logischerweise bedeuten, dass er auch 3/4 der Verluste zu tragen hat.
    Als nächste Massnahme würde der Kreis einen Hartz 4 – Antragsteller auf die reguläre Schiene der Geldbeschaffung bei Banken verweisen.
    Allerdings, bei Flugastzahlen von fast 2,9 Mio jährlich im Jahr 2010 und jetzt (letzte Zahlen 2018 ) nur gut 1,6 Mio, Tendenz stark fallend, findet sich kein Kreditgeber.
    Was macht man dann in der Wirtschaft ? Sparen ! Das würde bedeuten, Herr v. Bebber müsste auf einen Teil seines Gehakts verzichten, mit ihm alle Anderen, die übermässig hohe Vergütungen erhalten, und man müsste die Erträge steigern.
    Die beantragten 1,9 Mio Betriebskosten- z u s c h u s s bedeuten etwa 150 Eurocent pro Fluggast, für den einzelnen Fluggast gerade einmal eine Dose Frischgetränk, für den Kreis aber eine Summe, mit der man wahrlich sinnvolleres anfangen kann.
    Deshal mein Rat an den Kreistag, den Zuschuss ablehnen und abwarten, wie v.Bebber und Co. die Sache dann lösen will.
    Dass sich die Fluggastzahlen jemals noch steigern lassen erwartet kein redlich denkender Mensch, also eine Insolvenz so schnell wie möglich, dann kann der Kreis die ganze Liegenschaft immer noch für kleines Geld zurückkaufen und anderweitig entwickeln .
    Die ersten 1,9 Mio Euro hätte man zumindest schon einmal als Anzahlung.

     
  50. 3

    Dass man den Flughafen nicht einfach dicht machen möchte, ist aus meiner Sicht nachvollziehbar. Das würde bedeuten, um beim Bild der Börse zu bleiben, dass die Verluste endgültig realisiert werden müssten. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende?

    So einfach ist es nicht. Neben der letztendlichen Verlustbilanz müsste man die Idee von einer Anbindung des beschaulichen Niederrheins an den internationalen Flugverkehr zu Grabe tragen. Der Flughafen, die Hochschule, damit waren große Hoffnungen verbunden. Es würde sich wie ein Rückschritt anfühlen, den Flugbetrieb einzustellen und das verbliebene Flughafengelände womöglich auch Eventmanagern zu überlassen. Ich bin noch nie in Weeze abgeflogen, aber das würde auch mich nicht begeistern.

    In meiner Familie gibt es Leute, die mit dem Fahrrad zum Flughafen fahren und dort einfach gucken, Kaffee trinken (kann man das noch?) oder so. Weil sie es toll finden, dass es diesen Flughafen gibt.

    Wie von rd als problematisch ausgemacht, ist, dass Ryanair nicht in finanzielle Verantwortung genommen wird. Das ist eine dieser Krankheiten in Deutschland und in der EU. So wie Internetunternehmen wie Google oder Amazon hier kaum Steuern zahlen, haben anscheinend auch Fluggesellschaften ein Privileg. Alle diese Unternehmen bekommen die Infrastruktur vom deutschen Steuerzahler zur Verfügung gestellt, der wiederum am Ende nur noch draufzahlt.

    Also doch schließen?

     
  51. 1

    Wofür genau soll dieses Geld eingesetzt werden?
    Es sind Steuern, die von den Menschen hier im ländlichen Grenzgebiet, hart erwirtschaftet wurden und werden.

    Es ist wirklich sehr interessant, wenn man bedenkt, dass bei den Menschen jeder Cent wieviel mal umgedreht und
    be- und errechnet wird.

    Warum interessiert sich der Bund der Steuerzahler nicht dafür?