Klever Krankenhaus plant Übernahme der Föhrenbachklinik

Will sich breiter aufstellen: St. Antonius-Hospital

Dass die Krankenhäuser auch am Niederrhein vor gewaltigen Umbrüchen stehen, machte am vergangenen Freitag der Insolvenzantrag des Emmericher St. Willibrord-Spitals mehr als deutlich. Doch das ist nicht die einzige Veränderung: Das Katholische Karl-Leisner-Klinikum (KKLE) plant die Übernahme der Föhrenbachklinik!

Die Klinik für Neurologie und Neurophysiologie wird bisher vom Landschaftsverband Rheinland in Bedburg-Hau betrieben und hat einen sehr guten Ruf bei der Versorgung von Schlaganfallpatienten. Die Mitarbeiter der Klinik in Bedburg-Hau wurden über die geplante Übernahme bereits informiert. Auf Anfrage erklärte ein KKLE-Sprecher, dass die beiden Krankenhäuser sich in Gesprächen befänden: „Das Katholische Karl-Leisner-Klinikum und der Landschaftsverband Rheinland (LVR) führen Gespräche zur Integration der Klinik für Neurologie und Klinische Neurophysiologie (Föhrenbachklinik Bedburg-Hau) in das St.-Antonius-Hospital Kleve.“ Aus der Sicht beider Träger handelt es sich um einen „medizinisch und organisatorisch konsequenten Schritt“.

Denn das Land Nordrhein-Westfalen hat mit der Umsetzung der neuen Krankenhausplanung begonnen. Für das Versorgungsgebiet Duisburg, Wesel und Kleve hat das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW sein Interesse bekräftigt, die Schlaganfallversorgung an somatische Krankenhäuser anzuschließen. Durch den Träger- und Standortwechsel könnte die neurologische Notfallversorgung für den Nordkreis Kleve am St.-Antonius-Hospital Kleve gebündelt werden.

Trägerwechsel heißt, dass die Mitarbeiter der Föhrenbachklinik vom Landschaftsverband Rheinland zum Katholischen Karl-Leisner-Klinikum wechseln sollen, zu dem neben dem Hospital in Kleve auch die Krankenhäuser in Goch, Kevelaer und Kalkar gehören. Standortwechsel bedeutet, dass der Standort in Bedburg-Hau aufgegeben wird und statt dessen eine auch räumliche Integration mit dem Klever St. Antonius-Hospital erfolgen soll. Ob und wie der LVR die Gebäude in Bedburg-Hau weiter nutzt, ist derzeit nicht klar.

Die bisherige Neurologische Klinik der Föhrenbachklinik besteht aus 53 Betten, verteilt auf drei Stationen: Auf der Aufnahmestation 42.4 werden sieben Monitorbetten als Intermediate Care Station/Stroke Unit betrieben (Behandlung akuter Schlaganfälle). In den vergangenen zwölf Monaten wurden in der Föhrenbachklinik 396 Schlaganfälle (Schlaganfall durch Verschluss eines Blutgefäßes im Gehirn – Hirninfarkt, Quelle: Bundes-Klinik-Atlas) behandelt. Auf der Station 42.1 werden Patienten mit einem erhöhten Pflegebedarf betreut. Geleitet wird die Klinik von Dr. Christoph Baumsteiger. In der Föhrenbachklinik arbeiten sieben Ärzte und 40 Pfleger.

Föhrenbachklinik

Noch am 26. April meldete der LVR, dass Pflegedirektor Carsten Schmatz an der Seite vom Bedburg-Hauer Bürgermeister Stephan Reinders beherzt zu Schaufel und Gießkanne griff, um die Anlage vor der Föhrenbachklinik zu begrünen. Gemeinsam pflanzten sie eine Mehlbeere. „Der Baum des Jahres 2024 gilt als Zukunftsbaum, der dank eines tiefen Wurzelwerk selbst trockene Perioden gut übersteht. So kann er noch vielen Generationen von Patienten, Besuchern und Mitarbeitenden der LVR-Klinik Schatten spenden.“ Inwieweit der Schatten künftig noch benötigt wird, steht in den Sternen.

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17 Kommentare

  1. 17

    14 /15 ++. ) Nach dem mir die Kritik an der „Föhrenbach Klinik“ etwas böse übertrieben schien habe ich mich in meinem alten „Dunstkreis“ 🤫🙄 zu der auch die FK gehörte + ☝🏼 die nicht nur für mich lange “ DAS JUWEL“ der LKH war , schlau gemacht . 🥶 Ihre Kritik ist wohl leider nicht übertrieben. 😢 By the way ! Ich gehöre wohl zu der Generation die der Meinung ist ,was GUT ist kann eigentlich nur noch besser werden. 🤔

     
  2. 16

    @13: Nein, der Standort und die Idee aus @11 würde passen. Ich persönlich fahre gerne PKW und würde auch bei bester Anbindung dabei bleiben. Aber habe auch mal darüber nachgedacht. Eine (eh nicht fahrende) RE10 ist wohl nicht entscheidend. Eine gute Busanbindung bringt da deutlich mehr, da ein Bus bis vor die Eingangstüre eines Klinikgebäudes fahren könnte und auch bei Berücksichtigung der Einwohnerzahl ist der optimale Standort auf dem Gebiet der Gemeinde Uedem. Wenn man den Text richtig liest ( dass weder Kleve noch Kevelaer dann Standortkommune wären) Goch lässt er/sie/es hier nicht gänzlich außen vor. Wer mal die Karte öffnet wird etwas entdecken. Das Antonius-Hospital Goch liegt etwa 200m von der Grenze zu Weeze und rund 1900m von der Grenze zu Uedem entfernt. Die Buslinie könnte also etwas erweitert werden und schon wäre das neue Krankenhaus verkehrstechnisch angebunden.

    Das Thema ist zu komplex um es hier abzuhandeln und eine Illusion (nach den Investitionen an den Standorten, die vermutlich schon fast ein Viertel von Neubaukosten abdecken würden), aber man könnte die Sinnhaftigkeit mal an Synergieeffekten verdeutlichen.

    Radiologie. Eine Funktionsabteilung, die von allen Fachabteilungen hinzugezogen wird und 24/7 in der Versorgung erforderlich ist (Ohne dienstbereite Chirurgie können internistische oder neurologische Notfälle angenommen werden und andersherum genauso, ohne radiologische Diagnostik sind weder chirurgische, noch internistische, noch neurologische Befundungen möglich). Dank Teleradiologie kann ein Mediziner alle Standorte abdecken (theoretisch). Er kann bei entsprechend qualifiziertem Personal (Strahlen auf einen Menschen schießen darf nun einmal keine Pflegekraft und auch Medizinische Fachangestellte mit Zusatzqualifikation dürfen dieses nur sehr eingeschränkt) an seinem Arbeitsplatz die Befundungen zentral durchführen. Aber es muss an jedem Standort eine Fachkraft in Bereitschaft (wichtige Begrifflichkeit) sein. Von diesen Fachkräften gibt es aber nun einmal nicht ganz so viele. Wer die Qualifikation besitzt und flexibel ist wird sich eine Stelle suchen bei der der Arbeitgeber erkennt, dass auch wenn nicht die ganze Nacht durch gearbeitet wird die Zeit vor Ort vernünftig vergütet sein muss und es sehr unattraktiv ist einen „Nachtdienst“ innerhalb der Woche (also von ca. 16 Uhr bis am Folgemorgen 7 Uhr) zu übernehmen, dafür aber als Vollzeitkraft bereits bei voller Vergütung 1 Minusstunde (15 Std. zu 2×8 Std.) aufzubauen und dann zu erfahren, dass man ja eigentlich nur in einer Bereitschaft(!) ist und entsprechend mit einem niedrigen Prozentsatz abgegolten wird. Sich also die Nacht um die Ohren schlägt (wer kann wirklich ruhen, wenn bis 22/23 Uhr Sportverletzungen kommen und ab 0 Uhr alle 1 bis 1,5 Std. eine Untersuchung durchzuführen ist, welche vor- und nachbereitet werden muss und dann ab 6 Uhr die Vorbereitungen für den Tagesdienst getroffen werden sollen) , die Familie alleine lässt und trotzdem nicht auf die verlangte Wochenarbeitszeit kommt und wenn man dann im normalen Tagesgeschäft ist mit chronischer Unterbesetzung kämpft, weil mindestens zwei Kollegen (Nachtdienste der vorherigen und der kommenden Nacht) fehlen, aber in der Regel noch mehrere Stellen unbesetzt sind (Abwanderung an Kliniken wo kein Minus im Regeldienst gemacht wird und eine Vielfältigkeit gegeben ist, weil es an den einzelnen Standorten des KKLK nicht alle Gerätschaften gibt – fragen Sie mal in Kevelaer oder Goch wann das dortige radiologische Personal das letzte MRT gefahren hat (keine Strahlung, also durch eingewiesenes Personal machbar, aber trotzdem Kernkompetenz von radiologischem Fachpersonal))

    Chirurgie. Ist ein dienstbereiter Chirurg vor Ort, ist diese bereit für Notfälle! Sollte man meinen! Aber ist es so optimal, wenn der Gefäßspezialist die kompliziere Fraktur versorgt oder der Unfallchirurg notfallmässig einen komplexeren Eingriff bei inneren Blutungen durchführt? (Siehe hierzu anerkannte Schockraum Standards, die zwei Chirurgen vorsehen) und was nützt der dienstbereite Chirurg, wenn er so dienstbereit ist, dass er (ggf. als einziger Arzt neben dem Anästhesisten) im OP steht. Dann ist die Kapazitätsgrenze überschritten und neben der fehlenden Möglichkeit einen weiteren „chirurgischen Notfall“ (auch eine „einfache“ Fraktur ist ein Notfall) adäquat zu versorgen, ist auch die Fragestellung berechtigt wie ein Reanimationsteam in dieser Zeit fachlich besetzt ist (wenn der einzige Anästhesist mit im OP steht/sitzt). Ist es wirklich zielführend dem jungen, mehr oder weniger(!) kompetenten Assistenzarzt der internistischen Klink sich selbst zu überlassen und ohne Intensivmediziner eine längere Reanimation (ggf. mit Komplikationen und der Einschätzung wann man einen Patienten verloren hat) verantworten zu lassen (Arzt vor Ort entscheidet, auch wenn die langjährige (intensiv) Pflegekraft es möglicherweise besser weis und mit einem Anästhesisten (ein eingespieltes Team, da durch Standardprozeduren alle Teamrollen genau wissen wie die anderen Teamrollen agieren) deutlich positivere Ergebnisse für Patienten erwirken könnte). Natürlich ist ein Hintergrunddienst erreichbar (so sollte es zumindest sein) Aber dieser hat ggf. auch eine Anfahrtszeit.

    Was wäre wohl wenn diese minimalen Pflichtbesetzungen pro Standort an einem einzigen Standort zusammengeführt würde und gemeinsam die Versorgung übernehmen? Mit gleichem Personalansatz würde eine deutlich optimiertere Versorgung ermöglicht und man dürfte auch in der Vergütung nicht mehr anzweifeln, dass durch den größeren Einzugsbereich nicht nur Bereitschaft geleistet wird sondern tatsächlich gearbeitet wird (was für die MA körperlich eh keinen Unterschied macht, die sind ständig unter Druck).

    Man könnte die Gedankengänge weiter spinnen…

    Aber seien wir einfach mal froh, dass nicht jeder NA den örtlichen Einrichtungen (und damit seinem Arbeitgeber, falls es sich nicht um „ebay“-Personal handelt (wer es noch nie gehört hat: Leih- und Zeitarbeitskräfte oder auch Selbstständige die für einzelne Dienste zu „nicht schlechter Vergütung“ eingekauft werden) – da kommt mir der nächste grauselige Gedankengang im Umgang/ Wertschätzung von Mitarbeitern) so viel Vertrauen schenkt und wir, egal wo im Verbundbereich in maximal 30km Entfernung (Luftlinie) ein Zentrum zur Maximalversorgung haben, in das der verantwortungsbewusste Mediziner seine ihm anvertrauten Patienten bringen kann. Es gibt schließlich Regionen in Deutschland wo dieses nicht der Fall ist und die Aussicht im Fall der Fälle nicht dem KKLK ausgeliefert zu sein, sondern direkt nach Duisburg, Krefeld oder sogar ins Ausland nach Njimegen gebracht zu werden stimmt optimistisch.

     
  3. 15

    @14: Ihre Erfahrung kann ich zu 100% bestätigen; sowohl aus eigener Erfahrung, als auch aus Familien- und Bekanntenkreis. – Das ganze große Probleme ist, dass, wenn man das Verhältnis von Kosten zu Nutzen für Kasse/ Patient sieht, der Faktor viel zu hoch ist. Sprich: Die LVR strapaziert unser Gesundheitssystem über Gebühr bei – positiv formuliert – recht bescheidenen Behandlungsergebnissen. Das scheint dem sogenannten Chefarzt seit Jahren nicht aufzufallen.

     
  4. 14

    @6 // G. Hoffmann:
    Die erwähnte Topqualität habe ich 2016 am eigenen Leibe erfahren. Der einwöchige Aufenthalt bestand aus 1-2 täglichen Untersuchungen, die aber durchweg nicht erklärt wurden bzw. aufgrund der fehlenden Deutschkenntnisse des Personals nicht verständlich waren. Nach einigen Tagen habe ich eine Ärztin zum Ermittlungsstand gefragt, da freiwillig keine Auskunft kam. Antwort: Wenn Sie nichts hören, ist es ein gutes Zeichen! Sonst hätten wir uns gemeldet!
    Am Ende der Woche hiess es: Bei Ihnen ist nichts fest zu stellen, aber wir können Ihnen Tabletten verschreiben, die ihre Wahrnehmung des Problems zurück nehmen! Habe dankend abgelehnt, da ich nicht halb dämmernd durch die Gegend laufen wollte.
    Ein aktueller Aufenthalt (Mai) meiner Partnerin war auch sehr ernüchternd. Nach zwei heiklen Situationen vor Ort, konnte die Wochenend-Àrztin P. nichts Konkretes beitragen. Es wäre auch noch zu früh etwas zu definieren, da noch nicht alle Untersuchungen gelaufen wären. Nach dem Wochenende (ohne Untersuchungen) wurde sie vom Chefarzt B. entlassen. Die warmen Worte dazu: So, wir haben alles überprüft und Sie nehmen ja schon länger ein hervorragendes Medikament, welches Sie vor’m schlimmsten Fall bewahrt.
    Das Personal wàhrend der Zeit durchweg bemüht, aber kaum Absprache untereinander bzw.so gut wie keine mit der Ärzteschaft. Ein Pfleger schickte sie – während des Wartens auf den Arztbericht – noch zum EEG, mir erzählte er was von CT und gemacht wurde eine Sono.
    Erst der anschliessende Besuch des Hausarztes ergab konkrete Auskünfte = sofortige Umstellung der Medikation + Überweisung zum Kardiologen. Echt bitter alles.

     
  5. 13

    @11
    Mmuuuh, nicht ganz Ungebildeter! Ich vermmuuuhte mal, Sie meinen mit dem niederländsichen Neubau in der Botanik das Krankenhaus an der A 77, mmuuuh bei Boxmeer? Wie steht es denn da betreffend der Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mmuuuh Deutschlandticket statt Sehr Umweltschädliche Vehikel (= SUV)? Ist die Erreichbarkeit des niederländischen Neubaus mit öffentlichen Verkehrsmitteln dort besser als die von Uedem, mmuuuh naheliegender Haltepunkt der Maaslijn-Züge? Und müssen Sie Ihre Wunschlokation Uedem nicht mmuuuhtmaßlich noch verlagern, mmuuuh, zum Beispiel bei einer Einwohner- und Hauptverkehrswege (RE 10, RE 19, SB 58, X 27 und so) gewichteten Brennpunktbestimmung? Mmuuuh, Ihr pragmatisch lösungsorientiert, organisationstechnisch und (land-) wirtschaftlich nicht ganz ungebildeter Niederrheinstier!

     
  6. 12

    @11: Vielen Dank….genialer Beitrag; das trifft den Nagel direkt auf den Kopf! Ich erinnere mich gerade, wenn auch nur dunkel, an diese frühere Diskussion. Eine tragische Fehlentscheidung, dass nicht so konzipiert wurde.

     
  7. 11

    Eine alte Fehlentscheidung kommt gerade unangenehm hoch. Es gab vor einigen Jahren die Diskussion ob der Verbund über mehrere Standorte bestehen bleibt oder ein zentrales Klinikum mittig im Verbundgebiet gebaut werden solle. Das Kirchturmdenken hat gesiegt und die Standorte wurden baulich verschlimmbessert. Warum sind die Standorte der KKLK erforderlich? Um keiner Standortkommune vor den Kopf zustoßen! Wer mit der Argumentation der Nottfallversorgung kommt, sollte bedenken wie viele Patienten tatsächlich notfallmässig eingeliefert werden und wie die realistischen Fahrtzeiten einer Einsatzfahrt (die nur bedingt mit der Sonntagstour vergleichbar sind aussehen). Das meiste im KH ist planbar. Aktuell sind täglich Patienten unterwegs um spezielle Untersuchungen durchführen zulassen, die nur an einzelnen Standorten durchgeführt werden. Das könnte man bündeln, Synergieeffekte nutzen und auch die angespannte Personalsituation entspannen. Eine zentrale StrokeUnit, eine zentrale Radiologie, ein zentraler Standort für alle Angiografischen (allgemein und HKL) Untersuchungen/ Behandlungen, usw. dann sind die Spezialisten direkt vor Ort und einen Landverschickerei nicht mehr nötig. Problem dürfte sein, dass weder Kleve noch Kevelaer dann Standortkommune wären, sondern Uedem. Die Niederländer haben es vorgemacht. Einen Neubau in die Botanik, eine verkehrstechnische Erschließung und zack steht ein modernes Medizinversorgungszentrum. Natürlich wäre es auch ein Abschied vom Rendezvous-System, aber auch das Kompaktsystem hat seine Vorteile und Dank Telemedizin und der Möglichkeit trotz Kompaktsystem eine NA Heranführung weiterhin unabhängig durchzuführen stellt dieses keine Verschlechterung dar.

     
  8. 10

    Verbund des Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft (KKLE)
    Next Point: In der Klever Kinderklinik brodelt es aktuell

    In der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin herrscht Modernisierungsstau, so Mitarbeiter. Auch Chefarzt Jochen Rübo sorgt sich um die Klinik. In einem internen Brandbrief mahnt er eine verlässliche Zukunftsplanung an.

    Laut Mitarbeiter sei man auf der Kinderstation im Rochusgebäude des St.-Antonius-Hospitals an Grenzen gestoßen. Das Gebäude sei so baufällig das die Situation ist eigentlich nicht mehr tragbar ist. Es fehlten Personal- und Sozialräume, die Untersuchungszimmer seien zu klein, Toiletten gebe es nur auf dem Flur. Wenn Eltern im Zimmer ihrer erkrankten Kinder übernachten wollen, stünde bloß ein Klappbett zur Verfügung.

    Es herrsche Einigkeit, so könne es nicht weitergehen. Dabei habe es schon vor Jahren geheißen, dass die Kinderstation in Kleve neugebaut werden soll. Es gab immer wieder interne Ankündigungen, aber es passiert nichts, eine neverending Story. Die Belegschaft der Kinderklinik ist eingeschworen aber die bauliche Situation schlage dem Team aus ärztlichem Dienst und Pflege zusehends aufs Gemüt.

    Die Schilderungen passen zu einem Schreiben von Dr. Jochen Rübo, Chefarzt der Kinderklinik. Der Mediziner richtet sich an den Aufsichtsrat, das Kuratorium und die Geschäftsführung der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft (KKLE). In dem Brief an die Klinikleitung verweist Rübo darauf, dass sich die Kinderklinik seit 50 Jahren im Rochushaus im Klever Krankenhaus befinde.

    Schon seit geraumer Zeit gebe es Bestrebungen für einen Neubau. Fertige Pläne zur Aufstockung des Dialysegebäudes lagen demnach vor und waren mit allen Beteiligten abgestimmt. Denn damit wäre auch die Kinderklinik baulich im 21. Jahrhundert angekommen. Es passierte dann aber wie so häufig nichts mehr. Aus dem Schreiben geht auch hervor, dass bauliche Veränderungen und Erweiterungen des St.-Antonius-Hospitals weiterhin diskutiert werden, um die Verlagerung der Kinderklinik zu ermöglichen. Eine wenn auch nur vorübergehende Unterbringung der 30 Betten zählenden Kinderklinik im bestehenden Bettenhaus des Krankenhauses ist aus Rübos Sicht unmöglich. Denn das Haupthaus ist zu vielen Zeiten des Jahres komplett ausgelastet. Freie Räumlichkeiten stehen nicht zur Verfügung!

     
  9. 9

    @8
    generell sind die Bedingungen bei kirchlichen Trägern nicht. die besten.
    Finanziell sind sie mehr oder weniger an den Tarif gebunden ..äähhhh angelehnt.
    Aber die großzügige Auslegung mancher fragwürdiger Arbeitszeitmodelle …steht da noch auf einem anderen Blatt.
    10 -12 Tage am Stück zu arbeiten ist für Pflegende keine Seltenheit…..

     
  10. 8

    @6 / Günter Hoffmann: „Das Personal der Föhrenbachklinik Klinik müsste ganz schön …… 🤫 sein vom LVR in ein System außerhalb zu wechseln das nicht weis ob es „warm oder kalt“ ist. Hoffentlich wird die „Föhrenbachklinik“ nicht im Lauterbach „GESUNDHEIT“ Chaos, in ihrer noch aktuellen Top Qualität, untergehen, was für Kleve +Umgebung eine Katastrophe wäre.“

    War ihre Formulierung „Top Qualität“ im Bezug auf die Föhrenbachklinik ernst gemeint oder beinhaltet ihr Kommentar möglicherweise ein ironischen Unterton? Ersteres würde mich sehr wundern!

     
  11. 6

    Das Personal der Föhrenbachklinik Klinik müsste ganz schön …… 🤫 sein vom LVR in ein System außerhalb zu wechseln das nicht weis ob es „warm oder kalt“ ist. Hoffentlich wird die „Föhrenbach Klinik“ nicht im Lauterbach „GESUNDHEIT“ Chaos, in ihrer noch aktuellen Top Qualität, untergehen, was für Kleve +Umgebung eine Katastrophe wäre.

     
  12. 5

    Gerade in der Rheinischen Post gefunden: „Wie unsere Redaktion aus gut informierten Kreisen erfuhr, könnte die Klinik für Neurologie und Klinische Neurophysiologie, in der Region besser bekannt als Föhrenbachklinik Bedburg-Hau, in das Klever St.-Antonius-Hospital integriert werden.“ „gut informierte Kreise“ = Lektüre von kleveblog. Danke für das Kompliment! Next Level wäre dann, die Quelle auch tatsächlich zu nennen 😉 Außerdem würde ich angeschrieben Sachen nicht hinter der Bezahlschranke verstecken. Aber jeder wie er mag.

     
  13. 4

    Was passiert mit den Mitarbeitern – Wechsel vom LVR zu den KKLE – Andere Besoldung – ?
    Ob das für die Mitarbeiter noch attraktiv ist – bleibt ?
    Öffentlicher Dienst LVR vs. Kirchlicher Träger.

     
  14. 3

    Diese Fusion wäre zu begrüßen. So käme die Föhrenbach-Klinik auch aus ihrem Schattendasein als Anhängsel der Psychiatrie raus. Und die LVR-Klinik könnte sich noch stärker auf die psychiatrische Versorgung konzentrieren.

     
  15. 2

    Es bleibt insbesondere zu hoffen, dass sich durch die geplante Integration endlich auch die neurologische Behandlungsqualität der EX-LVR-Sparte verbessern würde, sodass sich idealerweise aus der Synergie gerade auch ein Benefit für künftige Patienten ergäbe. Weitermachen wie bisher (nach „gutem“, alten LVR-Standard) ist aus meiner Sicht keine Option, sondern nicht mehr zeitgemäß.

     
  16. 1

    Anläßlich des nun vierten Blogspoilers zum Thema Krankenhäuser in kurzer Zeit lohnt sich vielleicht auch mal ein Blick in die Krankenhaus-Statistik:
    https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Krankenhaeuser/Tabellen/eckzahlen-krankenhaeuser.html
    Anzahl Krankenhäuser (2022) bundesweit: noch 1893, NRW weit noch 333
    Einwohner bundesweit (2022): 83,8 Mio, NRW ca. 18 Mio,
    also 1 Krankenhaus durchschnittlicher Größe pro 44.000 Einwohner
    bzw. 1 Krankenhaus überdurchschnittlicher Größe in NRW pro 54.000 Einwohner
    Einwohner 2022 in Emmerich 31.500 + Rees 21.500 + Kranenburg 11.200 + Kleve 53.000 + Bedburg-Hau 13.800 + Kalkar 14.200 + Goch 35.100 = 180.300
    Ergibt 4 Krankenhäuser durchschnittlicher Größe (also Emmerich, Kleve, Goch und Kalkar oder Bedburg-Hau???) oder 3 Krankenhäuser überdurchschnittlicher Größe (also nur noch Emmerich, Kleve und Goch???).
    Abnahme an Krankenhäusern von 1992 bis 2022: 488
    Vermutlich wird es nach der ganzen Fusioniererei wegen des Rationalisierungsdrucks nur noch ein Krankenhaus mit drei Standorten (oder weniger) durchschnittlicher Größe geben: ein Standort in Emmerich (damit es die Bürger aus Elten und Millingen nicht zu weit haben), ein Standort in Kleve (weil es in der Mitte liegt) und ein Standort in Goch (weil es Leute zu geben scheint, die mit Gochern nicht zusammen in einem Krankhauszimmer liegen möchten oder so).
    Mehr Standorte oder gar Krankenhäuser wären eher unwahrscheinlich.