„Isch over“

Herbstsonnenlichtgetränkte Kohlweißlingsflügel auf Patagonischen Eisenkrautblüten
Honigverzehrende Wespe am Frühstückstisch
Ziellose Raupe in Denimschluchten
Stubenfliege und ihr Schatten in der tiefstehenden Sonne

OK, das war’s. Ist vorbei, „isch over“, wie Wolfgang Schäuble sagen würde. Das Freibad ist geschlossen, die Kolke erkalten, allerorten in der Natur ein letztes Aufbäumen im sanften Licht der Tage, deren Länge von den Nächten nunmehr übertroffen wird. Die letzten Kohlweißlinge stolpern von Blüte zu Blüte; eine gierige Wespe verschlingt, was den Bienen zuvor von fleißiger Imkerhand weggenommen; eine Raupe fällt auf die Jeanshose und womöglich schon bald einem Singvogel zum Opfer, oder aber sie verpuppt sich noch beizeiten und erwacht im nächsten Frühjahr als erster Schmetterling,; eine Stubenfliege rastet photonentankend auf dem Laptoprücken. Vielleicht hat sie noch einen Tag, vielleicht noch eine Woche, sie weiß es nicht, wie wir alle es nicht wissen. Sie weiß nicht mal, was ein Tag ist. Wir  hingegen sollten es schon verstehen: Carpe diem!

(Soviel zur Einstimmung auf den Herbst. Morgen geht es mit echten Nachrichten weiter.)

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