Impfzentrum: 1. Blick in den 2. Wartebereich (welcher Sender läuft denn da?)

Sieht sehr genau geplant aus: 2. Wartebereich des Impfzentrums
Check-in: Durch diese Gasse müssen sie kommen
„Schön, dass Sie da sind“: Freundlicher Empfang
Selfie-Wall „Ich bin ein Impf-Hero“ als Kulisse für: (vorne v. r.) Zandra Boxnick (Allgemeine Vertreterin der Landrätin), Dr. Martina Scherbaum (Amtsärztin), Landrätin Silke Gorißen, Ruth Keuken (Pressesprecherin), (hinten v. r.): Jürgen Baetzen (Fachbereichsleiter), Dr. Johannes Martin (Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein) und Bernd Dicks (Conx Veranstaltungs GmbH)

Wenn Sie auf den in Vierergruppen arrangierten Vollplastikstühlen, die paarweise durch einen transparenten Plastikvorhang getrennt sind, Platz nehmen, haben Sie Corona hinter sich gelassen. Hier dürfen sie nun, nachdem Ihnen ein wenig modifizierte und eisgekühlte Ribonukleinsäure mit der Bezeichnung BNT162b2 in den Deltamuskel des Oberarms appliziert worden ist, unter Hinzuschaltung eines noch nicht bestimmten Fernsehsenders darauf warten, dass der Körper auf die verabreichte Substanz nicht mit einem anaphylaktischen Schock reagiert.

Eine halbe Stunde Geduld müssen die Bürger des Kreises Kleve, die sich gegen das Virus impfen lassen, noch aufbringen, dann ist für Sie persönlich die Pandemie ein erledigter Fall (zumindest mit der vom Hersteller versprochenen Wahrscheinlichkeit von mehr als 90 %, die auch der anderer Impfseren entspricht).

Der normale, nicht mit irgendwelchen Risiken behaftete und auch nicht systemrelevante Kreis Klever Bürger unterhalb eines Lebensalters von 60 Jahren muss allerdings noch einige Zeit zuwarten, ehe ihm der beglückende „Schuss“ zuteil wird. Einer Grafik des Deutschen Städte-und Gemeindebundes (siehe unten) ist zu entnehmen, dass diese Gruppe erst ab Dezember 2021 in den Genuss einer Immunisierung kommen wird.

Das Impfgeschäft im Wunderland Kalkar, Hansehalle Grieth, könnte allerdings schon jetzt losgehen, das Zentrum ist betriebsbereit und wurde von Landrätin Silke Gorißen gestern der Presse vorgestellt. Auf rund 2700 Quadratmetern Fläche wurden sechs parallele Impfstraßen sowie zwölf Impfkabinen eingerichtet. Es gibt 250 Parkplätze und allerorten viel Abstand, um keine Risiken entstehen zu lassen.

„Somit können wir hier in Kalkar für die Impfwilligen einfache, sichere und vergleichsweise angenehme Rahmenbedingungen schaffen, die sicherlich dazu beitragen werden, dass das Impfzentrum Kreis Kleve in der Bevölkerung schnell eine hohe Akzeptanz bekommt“, sagt Amtsärztin Dr. Martina Scherbaum.

Landrätin Gorißen richtete einen besonderen Dank an die vielen beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung sowie der Conx Veranstaltungs GmbH: „Sie alle haben dazu beigetragen, dass wir heute das betriebsbereite Impfzentrum Kreis Kleve vorstellen können.“ Insbesondere die große Erfahrung des Conx-Teams um Bernd Dicks in den Bereichen Planung und Messebau sei wichtig gewesen. „Gut, dass wir Sie mit an Bord haben und Sie sofort mit der Arbeit beginnen konnten“, so die Landrätin.

Der Kreis Kleve ist für die Errichtung und den Betrieb des Impfzentrums zuständig, die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein koordiniert die Termine und organisiert den medizinischen Betrieb, außerdem rekrutiert sie das Personal. In der Startphase soll montags bis samstags von 10 Uhr bis 17:30 Uhr geimpft werden, später im Zwei-Schicht-Betrieb täglich von 8 bis 20 Uhr. Die Impfungen sind kostenfrei. Bei den Impfstoffen, die sich derzeit in der Zulassung befinden, sind zwei Termine erforderlich.

Zwischen dem Parkplatz und dem Eingang zum Impfzentrum wird es einen Shuttle-Service geben. Wie die Anbindung an das Busnetz der NIAG erfolgen soll, ist immer noch nicht geklärt. Allerdings sind bis zum voraussichtlichen Beginn – nach Weihnachten ist derzeit die Ansage – noch ein paar Tage Zeit, das zu regeln. Prinzipiell wünscht sich die Landrätin aber auch, dass die Menschen einander helfen: „Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger, zum Gelingen der nationalen Impfstrategie beizutragen und zwei Mal zum Impfzentrum zu fahren und vielleicht im Familien- und Freundeskreis weniger mobilen Personen ebenfalls diese beiden Transferfahrten anzubieten.“

Wer sich impfen lässt, kann sich von einer Person begleiten lassen – wichtig vielleicht für ältere Menschen.

Geplant ist der Ablauf in Form eines barrierefreien Einbahnstraßensystems. In einem Vorzelt wird überprüft, ob die Impfwilligen symptomfrei sind (inklusive Fiebermessung). Dann erfolgt die Überprüfung des Impftermins, bevor der Wartebereich betreten werden kann. Für jede Impfung sind nur wenige Minuten vorgesehen, deshalb gibt es doppelt so viele Impfkabinen wie Impfstraßen. In der jeweils nicht genutzten kann der Bürger schon der Oberarm freilegen.

Nach der Impfung gehts zum Nachbeobachtungsbereich, in dem für Notfälle ein Sanitätsdienst bereitsteht. Ganz am Ende dann noch ein kleines Gimmick: Vor einer Plakatwand mit der Aufschrift „Ich bin ein Impf-Hero“ können die frisch Geimpften ein Selfie machen, mit denen die sozialen Netzwerke gefüttert werden sollen.

Weitere Corona-News in Kürze: Kreis Kleve meldet 74 Einrichtungen für mobile Impfteams +++ Night-Mover fährt bis auf Weiteres nicht mehr +++ Evangelische Kirche sagt Gottesdienste ab +++ Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft (Kliniken Kleve, Kevelaer, Goch, Kalkar) zahlt 1,5 Millionen Euro an Prämien ihren Mitarbeiter*innen bis Ende des Jahres aus +++ 41 neue Infektionen, 41 Menschen im Krankenhaus (bisheriger Höchststand: 48 (3. November)

Hier die aktualisierte kleveblog-Tabelle: Gesamtüberblick Corona Kreis Kleve

Weitere Ergänzung: Das Corona-Info-Board der Stadt Goch führt auf, wie sich die jeweiligen Zuwächse sich auf die 16 Kommunen des Kreises verteilen. Hier der Link: Corona-Info-Board.

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Alles

Deine Meinung zählt:

11 Kommentare

  1. 11

    @9 Macht keiner und wo wäre der Sinn? Das Geschäft entsteht doch mit dem Verkauf.

    Biontech hatte z.B. schon vor der Zulassung Produktionsstätten einrichten lassen, um den Impfstoff gleich nach der Zulassung in großen Mengen zur Verfügung stellen zu können.

    „Rezeptur schnellstmöglich allen Herstellern weltweit zur Verfügung zu stellen, um in die Größtmassenherstellung einzusteigen“ – Herstellung kann auch in Auftrag gegeben werden, wie immer mit Lizenzen auf der Grundlage des Markenrechts.

     
  2. 10

    Sars-CoV-2 Impfstoffe ,gerne von *Bio N Tech mit 🤝🏽 Pfitzer ( Dosis 12 Euronen 😎 ) *Die machen das zum ersten Mal 🉐 😂 💵💴 + deren Zulassung ging etwa so schnell als wenn Coca Cola mit einer neuen Geschmackmischung seine Kunden beglücken möchte ? Survival Training für meinen Organismus mit „Ausgang offen“ ? Aber nun ☝🏽 „Jedem das Seine“ (Platon) 🉐=Schnäppchen. 😁

     
  3. 9

    Wie wird das eigentlich mit der Herstellung des Impfstoffs gehandhabt? Darf der Entwickler eine Monopolstellung genießen und so durch die Begrenzung seiner Produktionsfähigkeit möglicherweise den Impfzeitraum unnötig hinauszögern? Wäre es nicht sinnvoller, die Rezeptur schnellstmöglich allen Herstellern weltweit zur Verfügung zu stellen, um in die Größtmassenherstellung einzusteigen?

     
  4. 8

    @3 heimjodler Nur die Benennung von prekären Beschäftigungsverhältnissen als solche in Zusammenhang mit der Impfung kann dafür sorgen, dass diese auch noch vor anderen Gruppen geimpft werden.

    @7 JBlRd’A Geht’s nicht eher um die Vermeidung von Infektionsketten? Nur so ist zu erklären, dass sie noch vor Polizei, Feuerwehr etc. geimpft werden sollen.

     
  5. 7

    @3. heimjodler „Sinne des Infektionsschutzes ist es richtig, dass Leiharbeiter früh geimpft werden“
    das war schon im Beginn des 17. Jhd. klar dass man gut für die Gesundheit seiner Arbeitssklaven sorgen sollte.
    Oder, wie dozierte Jan Pieterszoon Coen, die Massregelung der Slaven hat so zu geschehen, dass sie es schwerstmöglich fühlen sollen, aber eine Beeinträchtigung ihrer Arbeitsleistung muss dabei sorgfältig vermieden werden.
    Hat sich da schon etwas geändert , palabras, no solo palabras como siempre.

     
  6. 6

    Die abgedruckte Grafik des Deutschen Städte- und Gemeindebunds schafft für mich erstmal Klarheit, wann meine Risikogruppe voraussichtlich ‚dran‘ ist.

    Zwei ergänzende Fragen, vielleicht hat ja hier jemand die Antworten:

    1. Sollte ich vorher noch die von der Kassenärztlichen Vereinigung eingerichtete Nummer 116 117 anrufen und mich als impfwillig melden, oder erhält die gesamte Risikogruppe automatisch eine Benachrichtigung?

    2. Erhält man eine Bescheinigung über die Impfung, z.B. im mitgebrachten Impfpass?

     
  7. 4

    Hätte nicht gedacht, dass es für die Gruppe mit niedrigem Risiko doch noch bis Dezember 2021 dauert.

    Da man noch nicht weiß, ob die Impfung eine Infektion verhindern und nicht „nur“ den Verlauf von Covid 19 abmildern kann, werden wir wohl bis Ende 2021 Maßnahmen brauchen.

     
  8. 3

    Im Sinne des Infektionsschutzes ist es richtig, dass Leiharbeiter früh geimpft werden. Bemerkenswert ist es, dass von offizieller Stelle die prekären Beschäftigungsverhältnisse als solche anerkannt und damit leider akzeptiert werden! Siehe Risikogruppe 4.

    Zitat von Wikipedia:
    Nach einer Definition der Internationalen Arbeitsorganisation liegt eine prekäre Beschäftigung dann vor, wenn der Erwerbsstatus eine nur geringe Sicherheit des Arbeitsplatzes sowie wenig Einfluss auf die konkrete Ausgestaltung der Arbeitssituation gewährt, der arbeitsrechtliche Schutz lediglich partiell gegeben ist und die Chancen auf eine materielle Existenzsicherung durch die betreffende Arbeit eher schlecht sind.

     
  9. 2

    Sieht nach einem guten Plan aus. Ich krieg ja Masken umsonst, wegen alt und so.Kann ich inne Apo gehn, mir die Dinger abholen und einem Obdachlosen zustecken damit der weiter betteln kann

     
  10. 1

    Ich freue mich, wenn es endlich los geht. Bin gespannt, wann ich meinen Schuss bekomme. Aber grundsättlich gilt: lieber heute als morgen.