Freie Bahn für den Theo-Brauer-Windpark im Reichswald!

Reichswald mit sehr viel Windkraft (Illustration, (noch?) nicht Realität)

Heute hat der Regionalrat Düsseldorf den sogenannten Regionalplan beschlossen, in dem die Vorrangflächen für Windenergie ausgewiesen werden. Damit sei „eine geordnete Windenergienutzung in der ganzen Region sichergestellt“, heißt es in der Pressemitteilung dazu, und damit trete „eine hohe Planungssicherheit in der Region ein“. Windenergieanlagen in umwelt- und raumbezogen kritischen neuen Standortbereichen – also außerhalb der geplanten Bereiche – können so kaum noch genehmigt werden. 

Der Reichswald selbst ist aber kein „kritischer neuer Standortbereich“, wie er es hätte werden können, wenn er zum Nationalpark ausgewiesen worden wäre. Zwar heißt es: „Substantiell reduziert wurden z.B. die geplanten Windenergiebereiche im Reichswald und in der Umgebung des Reichswaldes“, was offenbar der Hintergrund für den Rückzug der Pläne von Abowind im Reichswald gewesen ist. Die werden nun an die neuen Gegebenheiten angepasst.

Als erste nach der Entscheidung regten sich die Grünen. Die Sprecher*innen des Kreisverbandes Kleve, Antje Engler-Janßen und Dr. Volkhard Wille, kritisierten die Regionalrat beschlossenen Änderung des Regionalplans massiv: „Mit der heute beschlossenen Änderung des Regionalplans werden Vorrangflächen für die Windenergie ausgewiesen. Während wir generell den Ausbau der Erneuerbaren Energien begrüßen, halten wir die Ausweisung von Vorrangflächen im Reichswald für falsch – es gibt an anderer Stelle genügend geeignete Gebiete für die Windenergie. Die schon in der Nationalpark-Diskussion im letzten Jahr von uns geäußerten Befürchtungen haben sich nun bestätigt. Der Wald hat eine wichtige Funktion im natürlichen Klimaschutz, die nun beschädigt wird. Die Hauptverantwortung dafür trägt die CDU, die die Aufnahme der Vorrangflächen im Reichswald im Regionalrat erst möglich gemacht hat, in dem sie ihn im Vorfeld des Verfahrens ins Spiel gebracht hat. Er war ursprünglich nicht in der Flächenkulisse der Bezirksregierung.“

Die Grünen im Regionalrat hatten als einzige Fraktion mehrfach versucht, die Windkraft-Vorrangflächen im Reichswald zu streichen. Wille: „Außerdem hat die CDU im Kreis Kleve jeden Versuch den Reichswald – zum Beispiel durch die Ausweisung als Nationalpark oder als Naturschutzgebiet – zu schützen, blockiert und bekämpft.“

Regierungspräsident Thomas Schürmann lobte nicht nur das Ergebnis, sondern auch den dahinterstehenden Prozess: „Ich danke allen, die sich in das komplexe und anspruchsvolle Verfahren eingebracht haben – auch wenn nicht allen Anregungen gefolgt werden konnte. Das hat sehr dazu beigetragen, dass der Regionalrat nach intensiver Prüfung und Beratung den aktuellen Entwurf beschließen konnte. Positiv hervorzuheben sind aus meiner Sicht die immer sehr sachlichen, fachkundigen und an den Erfordernissen der ganzen Region orientierten Diskussionen im Regionalrat. Damit leistet unsere Region einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und für den Klimaschutz “ 

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Kategorisiert als Natur, Politik

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15 Kommentare

  1. 15

    Toll.
    Ein Lehrstück, dass Politiker doch lernfähig sind. Der Teufel gegen den Beelzebub.
    ‚Wenn ihr, werte Büger, den Einen nicht wollt, kriegt ihr halt den Anderen. Und jetzt zerfleischt euch gefälligst gegenseitig.‘
    ‚Ja, machen wir, und danke für die Auswahl.‘

    Kann sich hier noch jemand an den Schnellen Brüter erinnern? Da war das Leben noch einfach, keine Auswahl zwischen zwei Übeln. Ja oder nein? „NEIN!“ Ups, dann halt eben nicht…

     
  2. 14

    @10

    Laubbläser für den Reichswald.

    Irgendwie das Prinzip nicht verstanden?

    Es wird Energie entnommen, d.h. wenn dann gibt es im Reichswald weniger Wind.

     
  3. 13

    die 270 m großen Windräder als Vergewaltigung auch ihrer Landschaft sehen.

    Genau! So eine Vergewaltigung!

    Wo doch gerade die Bauern die Böden am liebsten mit noch mehr Gülle und Nitrat liebevoll tätscheln würden.

    Da lob ich mir doch Garzweiler 2.

    Warum gab es gegen die in die Düffel gehauene Nordumgehung B220n nie Proteste?

    Und warum hat niemand etwas gegen die Flächenversiegelung der Erweiterung Nellenwardgen?

     
  4. 12

    Hallo Ralf ! Empfehle Dir Radio „Omroep Gelderland “ Protest „Zo ga je niet met buren om“ die 270 m großen Windräder als Vergewaltigung auch ihrer Landschaft sehen. Sehr interessant …,da kommt sicher noch so einiges aus der Richtung .🤔😎

     
  5. 11

    Ach ja, die benötigte Energie für steuerbegünstigte E-Fahrzeuge, für den vermehrten Einsatz von KI, die erhöhten Stromverbrauche in privaten Haushalten und Gewerbetreibenden, kommt ja aus der Steckdose ……….

    Nur selber dafür „radeln“, um den eigenen Verbrauchsstrom zu erzeugen möchte natürlich auch keiner ….

    rd hat „geradelt“, aber wahrscheinlich keinen Strom damit erzeugt, oder ….. ? 😉

     
  6. 10

    Laubbläser für den Reichswald. Finde ich gut! Sind doch im Herbst dann alle Blätter viel früher runter und gleich praktisch auf einem großen Haufen.

    Und im Sommer spenden diese Turmventilatoren halb Kleve frischen Wind im Kampf gegen Hitze und Klimawandel.

    Und jeden Abend haben wir schöne Lichteffekte wenn die Sonne discolike Flashlight für die Schwanenstadt und Umland erzeugt. Und das alles 100% ÖKO.

    Leider wird es vermutlich so sein das trotz Wind die Hälfte der Monumente aus stets unerfindlichen Gründen stillstehen…

     
  7. 9

    Mal eben ! Politiker (ganz🤏🏼Ausnahmen) sind für mich wie ne alte Wurlitzer Musikbox ,wirf ne Mark rein +sie macht deine Musik. Da hat sich nie ,NEVER EVER , was geändert .😠 😎

     
  8. 8

    Demnächst trocknen von den verführten Bauern um den Reichswald die Felder noch schneller aus, wenn erst diese riesigen Flächen an Baumbestand durch metertief und -breite versiegelte Fundamente ausgetauscht werden.

    Wenn dann die zur Inbetriebnahme der Windräder noch stehenden und mit der neuen Situation völlig überforderten Bäume auch nach wenigen Jahren weggestorben sind, würde es mich auch nicht mehr wundern, wenn dann vor Ort auch Anlagen errichtet werden, die Wasserstoff und daraus entsprechend transportfreundliche Produkte herstellen.

     
  9. 7

    @rd

    Vom qualitätsjournalistischen kritischen kleveblog habe ich noch nie eine einzige Silbe über den hochproplematischen Düffelt-Flächenfrass bzgl. der Erweiterung Industriegebiet Nellenwardgen gehört.

    Oder ihn mit gleichem Engagement für die Umweltfreundlichen Reaktivierung von stillgelegtem Bahnverkehr eintreten sehen.

    Geht für den werten Herrn wohl in Orndung, da hier nicht seine eignen Interessen berührt werden?

    So’n Blog ist schon praktisch um die persönlichen Belange öffentlich zu thematisieren.

    In gewisser Weise ja auch wirklich beneidenswert. 🙂

     
  10. 6

    Es waren aber auch ca. 47 Prozent für einen Nationalpark. Denen ist das ganz und gar nicht zu gönnen.

     
  11. 5

    Tja, genau das ist dem Klever Bürger zu gönnen, er hätte ja damals für den Nationalpark stimmen können.

     
  12. 4

    Tja Kreis Klever, wer hätte das den gedacht, ihr seit schön auf den Lobby-Leim der Konzerne gegangen.

    Und so funktioniert heutzutage professionelle Lobbyarbeit für Konzerne und letztlich kommen diese an das Ziel das sich dieser Konzern gesetzt haben.

    Zuerst säät man, über örtliche politische Größen und Lobbyisten massivste Zweifel, schürrt Exiztenzängste bei Unternehmern, Landwirten sowie unter den Bürgern, sollte sich diese erdreisten doch noch für einen Nationalpark in der Region zu stimmen.

    Ist das geschafft und man hat das Problem „Nationalpark“ erfolgreich aus dem Weg geräumt, zieht man die vorherigen Anträge auf Errichtung von Windkraftanlagen zurück und überarbeitet diese gründlich.

    Dann stellt man diese Anträge, neu aufgearbeitet und bekommt schließlich bei der Landesregierung bzw. Politik wohlwollendes Abnicken, eh voila man ist am Ziel.

    Die Sektkorken dürften sehr laut in den Führungsetagen der Konzerne und Lobbyfirmen geknallt haben.

    Hat man doch die dummen Kreis Klever schön vor und hinter das Licht geführt. Mission erfüllt, jetzt kann der Reichswald von Windkraftanlagen zerpflügt und abgeholzt werden was das Zeug hält um die Zufahrtswege und Bauareale freizulegen.

    Und die CDU auf der Kreis-, und Städtebene kann sich auf die Schultern klopfen, ob da vielleicht sogar noch etwas Erkenntlichkeit seitens der Konzerne folgt, aber wer weiß das schon.

     
  13. 3

    Sch… Entscheidung

    Und das bei immer häufigeren und längeren Trockenperioden.

    Dem Statement von Dr. Volkhard Wille von den Grünen ist nichts hinzuzufügen.

     
  14. 2

    Mindestens ein Grüner – Michael Baay – war aber auch an der an der Aktion „verhindert den Nationalpark!“ beteiligt; Wie wird Abowind sich erkenntlich zeigen..?

     
  15. 1

    Danke an die CDU und weitere Unterstützung bei der Verbreitung von von offizieller Seite dementierten und widerlegten Argumenten, um bei den Bürgern Angst zu schüren. 🙂