In den eigenen Reihen sind sie jeweils unangefochten: Am Donnerstagabend nominierten die Christdemokraten des Kreises Kleve den Reeser Bürgermeister Christoph Gerwers als ihren Kandidaten für die bevorstehende Landratswahl am 27. November, am Samstag hoben dann die Sozialdemokraten den Schornsteinfegermeister Stefan Welberts aufs Schild. So unterschiedlich die beiden Kandidaten sein mögen, in einer Sache waren beide Veranstaltungen – die eine im Uedemer Bürgerhaus, die andere im Kastell in Goch – nahezu identisch. Beide Kandidaten können sich komplett auf ihre jeweiligen Parteigenossen verlassen.
Gerwers vereinte 182 der 186 abgegebenen Stimmen auf sich, was einer Quote von 97,8 % entspricht. Welberts bekam zwei Tage später 94 der 96 Stimmen, was sogar zu einer Quote von 97,9 % führt. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass die beiden Kontrahenten zumindest mit dem Rückhalt ihrer jeweiligen Parteien in den Wahlkampf ziehen, der gerade einmal 70 Tage dauern wird. Welberts hat dazu noch die Grünen auf seiner Seite, die ihn am Samstag vor einer Woche mit einer deutlichen Mehrheit ebenfalls zu ihrem Kandidaten kürten.
Gerwers, 59 Jahre alt, hatte in seiner Bewerbungsrede zum einen auf die Bewältigung der aktuellen Krisen abgestellt, zum anderen ging es ihm um die Probleme, die die Menschen vor Ort tagtäglich nerven, genannt seien der Ärztemangel, der öffentliche Personennahverkehr, die Herausforderungen der Landwirtschaft sowie die Digitalisierung der Verwaltung.
In seiner Rede griff er auch die Losung „Gestalten statt verwalten“ auf, mit der sein Gegenkandidat Welberts ins Rennen zieht. Er sagte: „Der Schwerpunkt liegt in der Führung der Verwaltung. Wer gut verwaltet, kann auch gut gestalten.“
Welberts, 40 Jahre alt, setzt auf die Themen Fachkräftemangel, Klimaschutz sowie Verbesserung des Katastrophenschutzes. Außerdem betonte er am Samstag, dass er die Rolle des Südkreises aufwerten wolle. Welberts: „Ich stehe aber auch dafür, den Kreisverwaltungsstandort in Geldern deutlich aufzuwerten und gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nach besseren bürgernahe Lösung zu suchen.“
Gehen der CDU die Wahlkampfthemen aus, dass Sie sich nun mit solchen Themen beschäftigen müssen oder ist alles im Kreis soweit „in Butter“, dass die CDU sich mit solchen Sachen aus der Langeweile holen wollen?
https://rp-online.de/nrw/staedte/kleve/landratswahl-kreis-kleve-cdu-mahnt-nach-welberts-posting-neutralitaetsgebot-an_aid-76659041
Dafür, dass der CDU-Kandidat ein ausgewiesener Verwaltungsfachmann sei sowie Volljurist mit 2 Staatsexamen ist, hätte ich persönlich erwartet, dass die CDU sich nicht so blamiert.
https://rp-online.de/nrw/staedte/kleve/kreis-kleve-neutralitaetspflicht-wurde-von-welberts-spd-nicht-verletzt_aid-77590905
Sollte nicht Wahlkampf mit stichhaltigen Themen, die wirklich die Bürger betreffen, geführt werden, statt solcher Schlammschlacht?
Wer seinen Gegenkandidaten so versucht, Stöcke zwischen die Beine zu werfen, sollte vielleicht besser bei den Mud Masters in Weeze mitmachen, statt mit solchen Methoden Wahlkampf zu führen und später unseren Kreis verwalten. Zudem fällt mit diesem Verhalten nicht gerade ein gutes Licht auf das Demokratieverständnis der CDU und auch manch anderer Partei. Wahlkampf sollte mit überzeugenden Argumenten geführt werden und nicht als Schlammschlacht, meine persönliche Meinung.
Benno
Ein Ergebnis wie bei den Wahlen zum ZK der SED……
Naja, in dem schwarzen Kreis Kleve wird es vermutlich mehr Mitglieder in der CDU als der SPD geben. Alles Eine Frage des Verhältnisses.
Ich fand es sehr interessant, die Wahl bei Herrn Welberts anzusehen. Eine bereichernde Erfahrung.
Auf der SPD Versammlung waren nur 96 Stimmberechtigte anwesend? Da ist ja das Interesse an jeder Stufensprecherwahl in der Schule größer. Es geht um ein so wichtiges Amt und in der SPD Basis interessiert es keinen. Vielleicht haben viele die Hoffnung auch einfach aufgegeben.
Sehr schade SPD.
@6 Beobachter „bestimmt keine Quotenfrau“, @ 5 Johanna „Auch als Rentnerin kann man qua Funktion dazugehören“
Alle klar, was lernen wir daraus? CDU und SPD haben jede Menge Jüngere , auch weibl. Mitglieder, die in relevanten Funktionen tätig sind, nur leider nicht auf´s Foto wollten.
Damit ist dann ja hinreichend bewiesen, dass beide Lager ihren Mitarbeiterpool aktiviert haben.
Sonst noch jemand, der Sheherezade vertree möchte?
@kindergarten
Zur Info: Vera van de Loo ist stellvertretende Vorsitzende der SPD Kreis Kleve, Vorsitzende des SPD Ortsvereins Geldern, war Sitzungsleiterin bei der Aufstellungsversammlung und an den Sondierungsgesprächen maßgeblich beteiligt.
Sie ist alles andere, aber bestimmt keine Quotenfrau oder schmückendes Beiwerk!
Funktionsträger*innen zeichnen sich nicht nur dadurch aus, dass sie ein politisches Amt bekleiden!
@4
Richtig ist : Auch als Rentnerin kann man qua Funktion dazugehören . Ehrenamtliche Funktion in einer Partei ist nicht vom Alter abhängig. Thorsten Rupp ist der Kreisvorsitzende der SPD und Vera van de Loo und Bodo Wissen seine Stellvertreter . Es erscheint mir nicht ungewöhnlich, dass sie mit dem gerade gewählten Landratskandidaten Stefan Welberts auf dem Foto zu sehen sind .
@2 Niederrheinerin „gehören qua Funktion dazu.“
na ja, da sollten Sie mal gründlich Ihre Brille putzen.
Die Dame auf SPD-Seite ist die Rentnerin Vera van de Loo, die auf der CDU-Seite hat ihre Ambitionen auf Kreisebene gerade aufgegeben und ist jetzt Landesministerin.
Also Beide nicht echt Funktionsträgerinnen in der Kreispolitik, sondern wirklich eher Alibi-Frauen, damit beim oberflächlichen Hinschauen nicht sofort auffällt, dass die Frauenquote in beiden Lagern wohl eher eine Papiertigerin ist.
@2.
Über solche unzulänglichen „Aussagen“, wie z.B. von 1., kann man nur milde schmunzeln ……….
@1. ……. war wahrscheinlich „nett“ gemeint 😉
@1 Würde sagen, die Frauen wurden nicht „mit aufs Bild genommen“, sondern gehören qua Funktion dazu.
Wie schön, dass beide Parteien auch eine Frau mit aufs Bild genommen haben.