Endlich: Klever „Bahnhof“ hat wieder ein Café

Team Famile: Zehra, Said und Talha Vasfioglu vom Café Minty Express

Das wurde auch höchste Eisenbahn! Endlich hat der Klever „Bahnhof“ (die Anführungszeiten deshalb, weil Züge dort ja nur noch sporadisch gesichtet werden) wieder ein Café, das eilige oder sich die Zeit totschlagen müssende Reisende zuverlässig mit koffeinhaltigen Getränken und kalorienreichen Backwaren versorgen kann. Der vor drei Tagen eröffnete Betrieb heißt Minty Express. Die Kette Minty unterhält verschiedene Geschäfte, aber das Lokal am Bahnhof in Kleve ist das erste, dessen Fokus auf Backwaren liegt.

Verantwortlich für den Betrieb in Kleve ist Melia Vasfioglu, der lange auf den Traum hingearbeitet hat, sich mit einem gastronomischen Betrieb selbständig zu machen. Vor einiger Zeit entdeckte er an dem mit Papier ausgeschlagenen Glaswürfel, in dem zuvor die pleite gegangene Bäckereikette Derks eine Filiale unterhielt, den Hinweis, dass die Örtlichkeit zu vermieten ist. Sofort rief er seine Frau Zehra an und bat sie, den Vermieter anzurufen. Doch das war gar nicht erforderlich – sie kannte Clemens Wilmsen aus ihrer Tätigkeit in einem Büro und konnte ihn somit persönlich fragen. Der Immobilienbesitzer und der Unternehmensgründer wurden rasch handelseinig, und so konnte Minty Express Anfang der Woche öffnen. Kaffeemaschinen, Bestuhlung und Tresen dürften den Stammkunden des Glaswürfels vertraut vorkommen – das Inventar stammt noch von Derks.

Das zukünftige Angebot soll genau auf die Klientel zugeschnitten werden, die am Bahnhof zugegen ist – also Schüler, die den Bus wechseln müssen oder eben Berufspendler, die gestärkt zur Arbeit fahren möchten. Großes Gewicht wird deswegen auf das To-Go-Geschäft gelegt, sogar mitnahmefähige Kuchen soll es in Form von Cupcakes geben.

Im Betrieb selbst hilft die ganze Familie Vasfioglu mit – neben Melia und Zehra auch die beiden Söhne Said und Talha. Über neue Angebote informiert das Café auf seiner Instagramseite mintyexpresskleve.

Fun fact: Warum heißt es eigentlich höchste Eisenbahn? Die Redewendung geht auf den Berliner Schriftsteller Adolf Glaßbrenner zurück. In seinem Theaterstück „Ein Heiratsantrag in der Niederwallstraße“ (1847) lässt er einen zerstreuten Menschen, der ständig Begriffe vertauscht, sagen: „Es ist die allerhöchste Eisenbahn, die Zeit is schon vor drei Stunden anjekommen.“

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19 Kommentare

  1. 19

    Mmuuuh, Spoyboy (ehemals Lohengräm???)!
    Ihre beiden Prellböcke wären sehr kontraproduktiv, mmuuuh, weil dann vermmuuuhtlich noch weitere 200-300 m Restgleise in Richtung Nijmegen verschwinden würden. Die Stadt wollte mmuuuhtmaßlich zunächst durchaus einen schienengleichen Überweg am wiesenstraßenseitigen Ende des Bussteigs haben, mmuuuh, so wie heute in Goch von Gleis 1 nach Gleis 2 (früher von Gleis 2 nach Gleis 3). Einen solchen schienengleichen Überweg wollte die Bahn (mmuuuh, der Teil, aus dem die dem Gemeinwohl verpflichtete DB In Frago AG geworden ist) aber aus betrieblichen Gründen nicht akzeptieren, mmuuuh völlig zu Recht!!! Ihre Forderung nach zwei Prellböcken auf Höhe der heutigen Fußgängerbrücke zeigt leider, dass Ihnen der heutige Betriebsablauf im Klever Restbahnhofnicht ganz geläufig ist, mmuuuh, diesen Betriebsablauf sollten Sie mmuuuhtmaßlich noch einmal genauer studieren:
    Wenn unter der Überführung Prellböcke stehen würden, gäbe es hinter den dortigen roten Signalen keine Sicherheits-Durchrutschzone mehr, mmuuuh, dann dürften in Kleve eintreffende NIEderRheinStier-Expresszüge ab dem Klever Stellwerk allenfalls noch mit 30 km/h statt inzwischen mit 60 km/h bis zum Bahnsteig 1 fahren. Ebenso wäre die häufig über Tag praktizierte Bereitstellung von NIEderRheinStier-Expresszügen auf dem Restgleis auf Höhe des Nettomarkts nicht mehr möglich, mmuuuh, wenn ankommende Züge zur Betankung (und Reinigung???) über Tag durchgetauscht werden. Mmuuh, ohne diesen Betriebsablauf kämen vermmuuuhtlich noch mehr NIEderRheinStier-Expresszüge aus dem Takt.
    Außerdem wäre zu befürchten, dass – wenn die Prellböcke erst einmal unter der heutigen Fußgängerbrücke stehen würden – auch die (dann schienenfreie) Verbindung zwischen der Bahnhofsstraße und der van-den-Bergh-Straße wiederhergestellt würde, mmuuuh, diese Verbindung hat laut Opa Niederrheinstier noch bis Ende der sechziger Jahre/Anfang der siebziger Jahre bestanden. Und wenn sich erst einmal alle Autofahrer an diese Verbindung gewöhnt hätten, wäre das vermmuuuhtlich der abschließende, katzengoldene Nagel, mmuuuh, in dem Sarg mit der noch nicht ganz toten, schon 1865 erstmals eröffneten Bahn von Kleve nach Nijmegen.

     
  2. 18

    @16 (sowie 9, 12 und 13)
    In Goch wird demnächst auch eine Bahnunterführung gebaut. Aus dem heutigen, speziell zu überwachenden Bahnübergang der B 67 (am südlichen Stellwerk bzw. an der südlichen Bahnhofsausfahrt) wird eine Fahrrad- und Fußgängerunterführung, sobald die neue zu bauende Brücke für den Nordring im nördlichen Bahnhofsteil in Betrieb genommen worden ist.
    Zum Vergleich hier die aktuellen Preisschilder für ein paar Fahrrad- und Fußgängerunterführungen:
    Bahnunterführung für Radfahrer und Fußgänger in Goch: EUR 2,4 Mio
    Bahnunterführung für Radfahrer und Fußgänger beim dreigleisigen Ausbau der Betuwelijn-Verlängerung in Rees-Haldern: ca. EUR 2,2 Mio
    Bahnunterführung für Radfahrer und Fußgänger in Kleve: EUR 12,3 Mio
    Grund: Völlig größenwahnsinnige, den Bahnverkehr beeinträchtigende und überteuerte Planung mit mehr Zufahrtsrampen als nötig (aber keine ordentliche Ost-West-Fahrmöglichkeit für Radfahrer), Amphitheater und Wasserspiel (obwohl doch schon der Platz am ehemaligen Verkehrspavillon ein Wasserspiel erhalten soll und Kleve kaum genügend Unterstadt-Einwohner hat, um beide Plätze ausreichend zu bevölkern)
    Irgendwie scheint bei der Stadt Kleve noch nicht angekommen zu sein, dass es mit dem (bisher nahezu unermüdlich Goldmünzen scheiXXXXden) Goldesel der ausgeprägten industriellen Produktion gerade heftig bergab geht, so dass schon jetzt schmerzhafte Einsparungen für Ausgaben mit höherer Priorität wie für Bildung, Gesundheit, Verteidigungsbereitschaft etc. erforlich werden. Mal schauen, wie lange es noch solche Fehlentwicklungen bei Förderprogrammen gibt, die selbst bei solch völlig größenwahnsinnigen Baumaßnahmen wie die geplante Unterführung am Klever Bahnhof mal eben ca. EUR 9 Mio zuschießen. Ich hoffe, irgendjemand besinnt sich noch rechtzeitig auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Steuergeldern.

     
  3. 17

    @6

    aber vielleicht ist es der Gang der Dinge

    Der Gang der Dinge z.B. ist dass in Kleve ein Technsicher Beigeordneter vor Jahren sehr früh und proaktiv verkündet hat dass Stadt das Bahnhofsgebäude nicht kaufen werde.

    Hallo???

    Eine politische Entscheidung solcher Tragweite wird von einem Verwaltungsbeamten getroffen?
    Wenn ich Bürgermeister gewesen wäre, wäre ich als politischer und administrativer Vorgesetzter aus der Haut gefahren und hätte den Beigeordenten stante pede zu mir zitiert.

    Abgesehen davon dass diese Entscheidung so politisch ist dass sie im Rat der Stadt geftroffen werden müsste. Von unseren gewählten Volksvertretern.

    (Aber die damalige Bürgermeisterin war wohl zu schwach oder es war ihr egal. Wie auch die Ratsversammlung. Jedenfalls ist das der Eindruck der entsteht.)

    Sehr einfach jetzt zu jammern dass im Bahnhof eine Krankenkasse drin ist statt der Einrichtungen die eigentlich da hingehören.

    Der ‚Gang der Dinge‘ ist es auch dass derselbe Beigeordnete der Initiator und Vertragsverhandler mit der DB AG bezüglich des Abbruchs des Gleisbereichs Wiesenstrasse war.

    Ziemlich dicke Dinger die seitens der Stadt Kleve selber als ‚Gang der Dinge‘ initiiert wurden.

    Vom kleveblog nie thematisiert und stillschweigend hingenommen.

    Angesichts dieser Thematik vor der eigenen Haustür jetzt in Fatalismus zu verfallen setzt doch einige Fragezeichen hinter den lokalen Qualitätsjournalismus.

     
  4. 16

    @ 13 Spoyboy:
    genau weder eine Brücke noch eine Unterführung müsste daher.
    Es würde, so glaube ich, auch ein einfacher Überweg, wie in Goch, ausreichen.

    Benno

     
  5. 13

    @9

    –> ‚Es geht voran! Wenn die Bahnhofsunterführung für schlappe 13 Mio. € aus der Portokasse gebaut worden ist (nicht vor 2029), dann hat Kleve wieder einen richtigen Bahnhof.‘

    Eine Frage (die ich auch schon mal dem Blogbetreiber gestellt habe, der sie aber wie viele andere auch einfach ignoriert :- ) :

    Warum muss da Brücke oder Unterführung her?

    Die Bahnlinie endet zur Zeit in Kleve, die Stadt hat sogar (was sie eigentlich nicht durfte) die Gleise dahinter auf 100m rausgerissen. Als einzige Kommune überhaupt übrigens, und nur um einen Parkplatz und eine Strasse darauf anzulegen: Da hätten die Gleise auch drinbleiben können.

    Warum vezichtet die DB nicht auf die Weiche am Ende, lässt beide Gleise per Prellbock enden und legt dahinter einen niveaugleichen Kopfbahnsteig an?

    Warum?
    Warum?
    „Warum?“

    Es wäre so einfach. Und die naheliegenste Lösung.
    Aber auch von den Klever Grosshirnen in der Politik/Stadtverwaltung o.ä. kommt niemand selber drauf, dass der DB mal vorzuschlagen.

    Oder erklärt mir warum das nicht geht. Vielleicht bin ich ja der Doofe.

    Ich bin der vehementeste Befürworter von Kleve-Nijmegen, schon vor 30 Jahren. Aber zumindest mittelfristig ist nicht abzusehen dass sich da etwas tut, die Stadt Kleve wird schon aus Eigeninteresse (Wegkreuzung Wiesenstrasse) alles tun, Reaktivierungsbestrebungen zu verhindern (aber öffentlich jederzeit pseudochristliche Zustimmung heucheln solang es nicht ‚gefährlich‘ wird und dazu Korkodilstränen über der Stillegung weinen.)

    So lange sich dieser Zustand absehbar nicht ändert, kann man doch temporär den Kopfbahnsteig anlegen.

     
  6. 12

    @9 Gibt es eine Möglichkeit, diese Bahnhofstrasseunterführung noch abzuwenden?

    Das ist wirklich Schilda. Neuer Angstraum abends (wie jede Unterführung) und aus meiner Sicht nicht notwendig.

    Was könnte man mit dem Geld alles machen…

     
  7. 9

    Es geht voran! Wenn die Bahnhofsunterführung für schlappe 13 Mio. € aus der Portokasse gebaut worden ist (nicht vor 2029), dann hat Kleve wieder einen richtigen Bahnhof. Und gäbe es dann eine öffentliche, barrierefreie Toilette schon vor 8 und nach 16 Uhr – es wäre Weltniveau!

    Auf dem Weg zum Bahnhof könnte man am Pavillon an der Herzogbrücke noch schnell eine Zeitung kaufen, um sie im Zug zu lesen (wenn er denn käme), aber daraus wird ja nichts, weil die Stadtspitze plötzlich keinen Pavillon mehr errichten möchte… Der Rat bleibt schön außen vor…

    Der neuen Pächterin des Cafes wünsche ich viel Erfolg. Danke, dass Sie es wagen!

     
  8. 8

    Endlich gibt es wieder eine Möglichkeit, die Wartezeit mit Kaffee zu überbrücken und Nervennahrung können die Reisenden in Form von Teilchen etc. direkt auch dort erwerben 🙂

    @ 6 rd:
    „…. Gang der Dinge, dass dort, wo einst die Mobilität gefeiert wurde, nun eine Krankenkasse zu Hause ist. …“
    Aber musste deswegen das Dach über dem Bahnsteig entfernt werden und durch drei solcher Pisselshäuschen ersetzt werden? Wenn Studenten nach Hause fahren, sind Koffer und Tasche dabei. Die werden verständlicher weise nicht im Regen stehen gelassen und schon ist ein Wartehäuschen schnell besetzt. Von dem erhöhten Dach am Bahnsteig geht auch nicht wirklich ein Regenschutz aus, außer der Regen fällt senkrecht zu Boden. Wie schon Spoyboy in Post 4 bemerkte, standen die Räder vor dem Umbau trocken. Als Kreisstadt kein gutes Aushängeschild. Wäre es nicht besser, die geplante Unterführung für die Brücke minimalistisch auszuführen und das übrige Geld für ein vernünftiges Dach am Bahnsteig zu nehmen?

    Benno

     
  9. 7

    @6
    Der Gang der Dinge?

    Irgendjemand muss diesen Gang der Dinge wohl iniitiereren und dirigieren.

     
  10. 6

    Genau, wer kauft heute noch Fachzeitschriften? Aber ein echter Bahnhof wäre schon was Feines, aber vielleicht ist es der Gang der Dinge, dass dort, wo einst die Mobilität gefeiert wurde, nun eine Krankenkasse zu Hause ist.

     
  11. 4

    @2

    Gutegehende Bahnhofsbistrots hätten eigenlich als Vorraussetzung nötig eine gut beheizte Bahnhofswartehalle mit Postfiliale, Fahrkartenschalter-Reisebüro, Zeitschfriftenladen, Bahnhofsrestaurant und im Idealfall noch Drogiere/Lebensmittelmarkt, Polizeiwache um die Ecke.

    Ich rede hier nicht von Träumereien : Zumindest ansatzweise gab es das in Kleve. Man konnte noch 1990 Freitags bis 23h (!) aus einem sehr gut sortieren Sortiment im Klever Bahnhof Fachzeitschriften kaufen ! Genauso lange war auch die Wartehalle geöffnet, ich meine sogar bis 23.30h. Ganz abgesehen von überdachten und 100% barrierefreien Bahnsteigen. Mit grossen Uhren. Mit Blumenbeeten. Im Winter stets vom Schnee geräumt.

    Und da wo jetzt das Bistrot ist konnte man früher Koffer aufgeben. Und sein Fahrrad wessentlich wettergeschützter unterstellen als heute.

    Heute ist dort alles wie weggebombt. Der einzige Briefkasten der Post wird schon um 15:30h geleert.

    Tempi passati.

     
  12. 3

    Hach, immer alles erst einmal schlecht reden. So deutsch! Gut gemacht, ohne Umbau und weitere Kosten zu starten. Wer weiß, wie lange eine Baugenehmigung gedauert. Wrsl. wg. Denkmalschutz auch gar nicht möglich!
    Generell, großartig, dass es dort wieder etwas gibt und speziell etwas, wo Frau sich bei der Warterei auf den Zug aufhalten kann! Viel Erfolg!

     
  13. 2

    Leider hat der Würfel zum Bahnsteig hin noch immer die orangene, undurchsichtige Wand = Fehlkonstruktion. Wenn man sich gut gehende Bahnhofsbistrots in anderen Ländern anschaut, haben diese Bistrots (fast) immer eine Verglasung zum Bahnsteig hin. Man stelle sich vor, der RE 10 ist mal wieder (wie üblich) aus dem Takt, fährt (wie recht häufig) nicht zum Bussteig durch, macht aber schnell Kopf: Dann könnte es sein, dass es im Bistrot kein Wartender mitbekommt.