Ein torkelnder Held (Bedburg-Hau, 1976)

Bill Langworthy, 41, lebt

Ich war 11 Jahre alt und wahrscheinlich mit irgendwelchen Lateinhausaufgaben beschäftigt, als irgendwie – vermutlich mündlich, Telefon hatten meine Eltern damals noch nicht – die Kunde zu mir drang, in Schneppenbaum sei ein britischer Kampfjet abgestürzt. Ich an jenem 14. Dezember 1976 nichts wie hin, und dann wie alle anderen Kinder aus der Umgebung nach Wrackteilen gesucht, und, um es gleich zu sagen – der Bolzen lag lange Jahre in meinem Kinderzimmer auf dem Nachttisch (kleiner Scherz, zu dessen Verständnis die Lektüre des Artikels von Peter Jansen erforderlich ist: Der Absturz eines Helden).

Hier zwei weitere schöne Aufnahmen des RP-Fotografen Friedel Evers, dessen Dienstjubiläum die Zeitung mit dieser hübschen Serie feiert:

Das 5. Rad am Wagen
Brit-Schrott

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15 Kommentare

  1. 14

    This was Flight Lieutenant Bill Langworthy. T%he was him after ejecting from RAF Jaguar GR1 XZ102 after a control restriction after taking off. He made sure to say clear of houses (as best he could) and ejected safely.

    This was ejection number 2 of 3. The first was from a Jet Provost in 1961 and the 3rd being (again) from a Jaguar in 1997. Passed away in 2006 aged 70.

     
  2. 13

    @müller: Absturz am 13.08.1979 Niederländische F-104 mit der Reg. Nr.: D-6683, in Volkel stationiert; während Ãœbungsflug verunglückt nahe Kleve …das ist alles was man online darüber finden kann.

     
  3. 11

    0815,

    m.W. war das keine Maschine der Royal Air Force, sondern ein Starfighter der niederländischen Luftwaffe.

    Der Pilot kam, wie Sie richtig schreiben, leider beim Absturz ums Leben.

     
  4. 10

    Zwischen Düffelward und Donsbrüggen kam es in den 70er Jahren auch zu einem Absturz eines RAF-Fliegers. Circa 500 Meter von mir, bohrte er sich in den Acker. Es gab zwei Feuerbälle, einen großen (das Flugzeug)und einen kleinen, der senkrecht nach oben schoss (wie ich damals vermutet habe der Schleudersitz). Der Pilot hat es nicht überlebt.
    Leider konnte ich bei google nichts darüber finden.

     
  5. 8

    War 76 nicht der Sommer, in dem es so lange trocken gewesen ist, dass sogar Autowäsche auf der Einfahrt -damals eine ganz normale Sache, ohne Ölabscheider selbstverständlich- wegen Wasserknappheit untersagt wurde?

     
  6. 7

    Ich will nicht unfair sein, – aber ist es nicht selbstverständlich und von einem Elite-Kampfpiloten zu erwarten, dass er eine defekte Maschine solang es noch geht über ein Wohngebiet weg auf einen Acker zusteuert? (Ein Schleudersitz löst ja selbst in relativ geringer Höhe noch zuverlässig aus.)

    Und ist nicht das eigentliche Problem die sinnlose Kriegsspielerei und die ständigen Tiefflüge gewesen? Hätte man solch kostspieligen wie sinnfreien Flugbetrieb in Laarbruch gar nicht erst installiert, wäre auch kein Flieger abgestürzt.

    Helden sind für mich eher diejenigen, die gegen Pershings und Brutreaktoren demonstriert haben.

     
  7. 5

    Ich war auch nur ein paar Hundert Meter weg zuhause, als es rummste. Natürlich ab aufs Rad und gucken. War schon irgendwie sehr aufregend – war ja noch jung. Habe die Artikel von damals noch, da ich so was ma gesammelt habe. Wir können ihm wirklich auch im Nachhinein noch DANKE sagen. Ein wenig weiter und es hätte auch uns treffen können.

     
  8. 4

    Großartige Aufnahme, bravo, Herr Evers. Die Fußspuren, der gesenkte Blick – viel eindringlicher als das Flugzeugwrack.

    Nachdem wir etliche Getlinger-Kalender verschenkt bzw. geschenkt bekommen haben – wie wäre es mal mit einem Evers-Kalender mit 12 Aufnahmen aus den wilden 70ern? Oder gibt´s den schon?

     
  9. 3

    Ich kann mich an noch viel mehr erinnern lieber Ralf!

    Ich habe in einem der Föhrenbachklinik Häuser, welche man im Hintergrund sehen kann mit meinen Eltern gewohnt (Haus Nr.22) zur Uedemerstraße hin(auf dem Foto mit dem Piloten- das 3.von links).
    Zum Zeitpunkt des Absturzes befand ich mich auf dem Spielplatz und sah einen brennenden/rauchenden Jet mit lautem Getöse über unsere Köpfe, über unsere Häuser fliegen und mit einem riesigen/lauten Knall und anschließendem Feuerball, aufs Feld zerschellen.
    Die Trümmerteile (z.B. ein Rad landete glaube ich im Dachstuhl des Bewahrungshauses H.29, andere Wrackteile waren im ganzen Föhrenbacheck und dem Feld verstreut).

    Ãœberall zerbasten Fensterscheiben.In der Wohnung meiner Eltern war keine einzige mehr ganz(In der Nacht wurden Sie provisorisch mit Folien zugeklebt).
    Die ganze Nacht war ich auf, überall war Miltitär. Meine Mutter und die Frauen machten für die Soldaten Tee/Kaffee und Schnittchen!

    Ich werde den Absturz nie vergessen und im nachhinein kann ich dem Piloten nur danken, dass er die Maschine über die Wohnblocks manövriert hat…sonst wäre wahrscheinlich schlimmeres passiert oder gar Menschen ums Leben gekommen!
    Danke Hr.Bill Langworthy
    Danke für die Fotos

    Oliver Gubbels

     
  10. 2

    Glückwunsch an Friedel Evers zum Dienstjubiläum!
    Zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen und den Blick fürs Wesentliche gehabt!