Corona: Während die Inzidenz auf die 1000 zuklettert, verliert man langsam den Überblick

Verwaiste Tischtennisplatte an der Lutherschule: Präsenz hat Tücken

Die Omikron-Wand baut sich auch im Kreis Kleve auf, 600 neue Fälle allein in den vergangenen 24 Stunden führen dazu, dass die Inzidenz mittlerweile auf die 1000 zuklettert. Aktuell beträgt der Wert 936,9 – gegenüber der Vorwoche, als der Indikator noch bei 413,9 stand, also mehr als eine Verdopplung. 1000 bedeutet rein rechnerisch, dass sich innerhalb von sieben Tagen einer von 100 Einwohnern des Kreises Kleve infiziert hat.

Bevor nun alle in Panik verfallen, sei darauf hingewiesen, dass die Zahl der Patienten, die in Krankenhäusern behandelt werden muss nach wie vor sehr gering ist. Sie liegt aktuell bei 23.

Dagegen befinden sich 2777 Menschen im Kreisgebiet in Quarantäne, und das führt allerorten zu Beschränkungen und Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Gestern meldete das Hallenbad in Bedburg-Hau, bis auf weiteres aufgrund von Erkrankungen der Mitarbeiter geschlossen zu haben. Die Rheinische Post berichtete, dass die NIAG einen Notfallfahrplan vorbereitet. Und in der Grundschule in Kranenburg wird für die kommenden sieben Tage auf Präsenzunterricht verzichtet, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen.

Bekanntlich ist die Inzidenz, wenn man sie nach Altersgruppen aufschlüsselt, unter den jungen Menschen am höchsten (allerdings haben sie auch durchweg milde Verläufe). Unter fünf Jahre alte Kinder können noch nicht geimpft werden, darüber gibt es zwei Impfungen, allerdings sind diese vielfach noch nicht vollständig. Eine Kita im nördlichen Kreisgebiet hat aktuell zehn Indexfälle. Erst einmal wurde für alle Kinder häusliche Quarantäne angeordnet, negativ getestete Kinder können ab Donnerstag wieder die Einrichtung besuchen.

Angesichts der Tatsache, dass das Meldewesen aufgrund des Mangels an verlässlichen PCR-Tests neu strukturiert wird, dürfte die Frage auftauchen, wie sich die statistische Erfassung der Pandemie entwickeln wird. Nehmen wir den Fall eines zu Hause lebenden Rentners, der sich selbst positiv getestet hat. Nach den neuen Regularien müsste er danach in ein offizielles Schnellteststudio gehen, wo dann derselbe Test noch mal erfolgt. Erst dann würde die Meldung erfolgen. Aber warum sollte er das überhaupt tun, wenn er keine schweren Symptome entwickelt? Es ist also damit zu rechnen, dass viele Meldungen unterbleiben – was aber möglicherweise auch nicht so tragisch ist, da die Verläufe auch unspektakulär sind.

Unterdessen lockern die Nachbarländer, was das Zeug hält. Dänemark (Inzidenz 3635) plant die Aufhebung aller Einschränkungen. In den Niederlanden dürfen Gaststätten, Theater, Museen und Kinos nach mehr als fünf Wochen Schließung ab Mittwoch täglich wieder bis 22:00 Uhr geöffnet haben. „Wir gehen heute bewusst ein Risiko ein“, so Minister Präsident Mark Rutte. Die Inzidenz in den Niederlanden liegt bei über 2000 – Tendenz steigend.

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3 Kommentare

  1. 3

    „ „Wir gehen heute bewusst ein Risiko ein“, so Minister Präsident Mark Rutte.“

    Der Herr Ministerpräsident hat sich vorher bei den Kliniken seines Landes erkundigt wie die Lage ist?

     
  2. 2

    Kurze Frage: Lockerung aller Einschränkungen in Dänemark – bedeutet dass auch Aufhebung der Quarantänepflicht?
    Erst dann wären ja tatsächlich alle Einschränkungen aufgehoben. Dann würden nur die Menschen zu Hause bleiben, die tatsächlich krank sind. Die anderen Infizierten ohne oder nur mit milden Symptomen könnten sich frei bewegen. Ist das so? Wäre spannend zu sehen, welche Auswirkungen das hat.

     
  3. 1

    Mmuuuh, Kleveblog-RD, was ist eigentlich aus Ihrer einst prämierten Darstellung der Corona-Entwicklung auf der Tafel und den angehefteten Tafelflicken in dem Zimmer mit dem Bild des Einohrhasens geworden, mmuuuh ja was eigentlich? Ich schaue schon immer auf die nordliche Skyline von Kleve und auf Google-Earth nach, ob Ihr Corona-Graph jetzt vermmuuuhtlich doch noch Ihr Dach durchstoßen hat, mmuuuh Infektionsrekord und Wassereinregnung. In der Ampel-WG des WDR hat gestern ein gewisser Herr Lauti auf jeden Fall den Durchstoss ins Obergeschoss machen müssen, mmuuuh, obwohl Ihm einer seiner Mitbewohner einen Skalenwechsel nahe gelegt hatte, mmuuuh Logarhythmuuuh. Wenn selbst die beim WDR sich an Ihre Art der Darstellung und den vermmuuuhtlichen Konsequenzen erinnern (und sie abkupfern) können, mmuuuh, dann können Sie das doch vermmuuuhtlich auch? Oder nicht (mehr), Logarhythmmuuuh?