Die Gesundheitsbehörden des Kreises Kleve melden zehn neue Infektionen, keine neuen Todesfälle und weitere 22 genesene Patienten, sodass die Gesamtzahl der aktuell als erkrankt geführten Patienten 149 beträgt. Auf 100.000 Einwohner heruntergerechnet, bedeutet dies 48 Patienten. Diese Zahl ist interessant, weil sie sich mit dem vergleichen lässt, was Gesundheitsminister Jens Spahn in heute in seiner Pressekonferenz gesagt hat. Da wurden Bundesländer mit unter 25 Kranken je 100.000 Einwohner gewissermaßen als leuchtende Beispiele herausgestellt, Landkreise mit mehr als 100 Fälle auf 100.000 Einwohner hingegen als Katastrophenregionen. Der Kreis Kleve liegt mittendrin. (Überblickstabelle hier.) +++ Der Erfolg des Drive-in-Kinos (Donnerstag, 20:15 Uhr: Das perfekte Geheimnis) hat Bruno Schmitz, dessen Kabarett-Business ja auch lahm liegt, auf den Plan gerufen – er schickt Lokalmatador Ludger Kazmierczak auf den Tichelpark-Parkplatz, wo er vor den versammelten Windschutzscheiben ein Coronaprogramm abliefern wird. Die erste Veranstaltung am 8. Mai war vier Stunden, nachdem sie auf Facebook annonciert wurde, ausverkauft. Weitere sollen folgen (verspricht zumindest Kazmierczak). Facebook-Freunde erfreuen sich schon seit einigen Wochen an den launigen Videobotschaften, die der WDR-Redakteur aus dem eigenen Garten an die Welt versendet. +++ Grillgut wird auf Kühlergrill serviert? Sogar das Angrillen von Lothar Quartier soll jetzt im Drive-in-Format stattfinden, und zwar tags darauf, am 9. Mai, unter der Schirmherrschaft von Sonja Northing. +++ Sachsen überlegt, Sport draußen ohne Kontakt wieder zu erlauben. Also Kugelstoßen. Diskuswerfen. Hammerwerfen. (Tennis und Golf allerdings auch.) Als nächstes kommt dann vermutlich Sport drinnen ohne Kontakt: Barren, Reck, Ringe. So was können sich nur 105 Jahre alte Sportlehrer ausdenken. Vielleicht in ein paar Wochen dann alles, was auch Spaß machen könnte (draußen, Kontakt: Fußball – drinnen, Kontakt: Basketball). +++ Die ausgezahlten Soforthilfen aus dem Corona-Programm des Kreises Kleve liegen bei rund 3,2 Mio. Euro, von den bisher 1.155 Anträgen wurden 803 bewilligt und 330 abgelehnt. +++ Klever Lichterlauf abgesagt. +++ Bundesregierung beschließt einmalige Zahlung für Pflegekräfte von bis zu 1000 Euro, die von Ländern und Kommunen auf bis zu 1500 Euro aufgestockt werden kann. +++ Der aktuelle Plan für die Gottesdienste in Kleve, die ab 1. Mai ja wieder erlaubt sind: Samstag, 17.30 Uhr Christus-König-Kirche und Sonntag, 9 Uhr St. Mariä Empfängnis, 10 Uhr St. Lambertus, 11.30 Uhr Stiftskirche. Maximale Besucherzahlen: Stiftskirche: 108 Plätze; Christus-König-Kirche: 78 Plätze; St. Mariä Empfängnis: 42 Plätze und St. Lambertus: 36 Plätze. In den Kirchen ist die Zahl der maximal belegbaren Plätze deutlich sichtbar markiert. Weihwasserbecken bleiben leer. Das Gesangbuch Gotteslob wird aus hygienischen Gründen nicht ausgelegt. Die Kommunionordnung wird so angepasst, dass die Gläubigen die Kommunion im gebotenen Mindestabstand empfangen können.
@3. Warten auf bessere Zeiten Danke. Freut mich zu hören, dass Ihre Mutter nicht allein ist.
Ich habe auch schon gehört, dass manche Leute sich trotz aller Sorgen, Belastungen und Beschränkungen in Coronazeiten das erste mal seit langem erholen können. Wäre doch eine Idee für die Nach-Coronazeit. Mehr Zeit für Familie, Freunde, sich selbst und Bewegung, gesundheitsfördernde sportliche Aktivitäten. Das hilft gesund zu bleiben. Die Krankenkassen werden sich freuen. Der volkswirtschaftliche Schaden durch Krankheiten, die oft stressbedingt sind, ist riesig. Da bleibt einem das Nassfutter im Hals stecken.
@Schwarzer Kater Danke für Ihre Wünsche. Ein Haustier hat meine Mutter nicht. Aber es gibt noch meinen Vater 😉 Ich hätte gedacht, dass eher er nicht so gut mit der Situation zurecht kommt, ist aber nicht so.
Meine Mutter lässt Sie grüßen. Sie überlegt sich das mit dem Schreiben.
@1. Warten auf bessere Zeiten Hoffentlich hat Ihre Mutter eine Katze oder einen Hund zum Liebhaben ohne Distanz. Ansonsten wünsche ich Ihrer Mutter und allen anderen Durchhaltevermögen, Gesundheit und alles Gute. Vielleicht hat Ihre Mutter ja Lust den Kleveblog zu lesen oder noch besser mal was zu schreiben? Mäuse für alle! Wir schaffen das!!!
@Virus Zieh Dich warm an oder noch besser zieh Leine!
… bedeutet, mit Ungewissheit zu leben, auf die ein oder andere Art. Damit geht jeder anders um.
Meine Mutter ist eine lebensfrohe und gar nicht zu Depressivität neigende Frau. Wenn schlimme Dinge passieren, findet sie das „furchtbar“ und macht weiter mit ihrer Alltagsroutine. Sie hat in ihrem langen Leben schon viel Schlimmes erlebt, mehr als ich verkraften könnte, viel mehr. So schnell haut sie nichts um. Aber das Virus macht ihr gerade so richtig zu schaffen oder vielmehr die Folgen. Ihre Alltagsroutine funktioniert nicht mehr. Sie kann ihre ehrenamtlichen Besuche in dem Altenheim, in dem sie länger gearbeitet hatte, nicht fortsetzen. Sich nicht mehr mit dem Freundeskreis treffen. An keinen Geburtstags- und sonstigen Feiern mehr teilnehmen. Heute ist alles aus ihr rausgebrochen, sie hat geweint und sagte nachher, dass es sie erleichtert hat.
Wenn das Leben nicht mehr ist wie es war und wie man es brauchte, kann das traurig machen, auch wenn man ansonsten keine größeren Sorgen hat.
Es ist gut, wenn wir offen bleiben dafür, wie es den Menschen, die einem nahe stehen, wirklich geht.