Citybus unter Strom: NIAG testet neues Fahrzeug

Linie 49 – der Akku hält: Auch am Abend immer noch rauf und runter
Blaue Stunde: Blick ins Innere, sehr entspannend

Man denkt, das Jahr kann nicht mehr viel Gutes für einen bereithalten, und dann kommt zum Glück für das lokale Nachrichtenwesen die NIAG mit einer schönen Neuigkeit um die Ecke: Auf der Linie 49, die mitten durch die Stadt und normalerweise durch das Gewusel der Fußgänger und Radfahrer führt, kam am heutigen Mittwoch ein Elektrobus zum Einsatz – kein röhrender Dieselmotor mehr, keine wie auch immer gereinigten Abgase, stattdessen surrt und schnurrt der VDL MidCity Electric, ein niederländisches Fabrikat auf der Basis eines Mercedes Sprinter, durch die Innenstadt. Es handelt sich um einen Testlauf.

Der Kleinbus kann bis zu 19 Personen befördern, es gibt 14 reguläre Sitze und weitere Plätze, die jedoch im Normalbetrieb weggeklappt sind, sodass auch Kinderwagen und Rollatoren untergebracht werden können. kleveblog ließ es sich natürlich nicht nehmen, eine kurze Testfahrt zu machen – und ist angetan von der dezenten Geräuschkulisse im Wageninneren, die es noch leichter macht, den Mitreisenden zuzuhören. Außerdem wird in der Dämmerung eine LED-Beleuchtung aktiviert, die den Fahrgastbereich in ein spaciges Blau taucht, sodass man sich fast wie in einem Raumschiff fühlt. Fazit: Ein echter Gewinn! Allerdings dauert der Test wohl nur zwei Tage, und ob dann überhaupt reguläre Elektro-Minibusse angeschafft werden, steht noch in den Sternen.

Sollten die neuen Fahrzeugen tatsächlich kommen, wäre in der Stadt die mittlerweile die fünfte Generation von Minibussen unterwegs. Die Geschichte der vom ehemaligen Bürgermeister Theo Brauer initiierten Linie, eine Erfolgsgeschichte zweifellos, begann mit einem grünen City-Train, einer Art Bus mit zwei Anhängern, der eine Freizeitparkatmosphäre verströmte und außerdem nahezu immer defekt war. Es folgte ein silberner Lindwurm, so eine Art Fußgängerzonen-ICE. Dann kamen silberne Kleinbusse. Diese wenig bequemen Fahrzeuge wurden erst vor vier Jahren durch eigens für die Personenbeförderung weiterentwickelte Mercedes Sprinter abgelöst, die den Fahrgästen deutlich mehr Komfort boten.

Täglich nutzen Millionen Klever das bis zum frühen Abend halbstündlich verkehrende Angebot. Insbesondere der demographische Wandel spielt der Linie in den Karten – vielen Senioren ist es einfach zu mühselig, die Stadt hochzulaufen. Viele Menschen fahren auch einfach nur aus Spaß rauf und runter.

Die Ursprungsversion schaffte es sogar in den Rosenmontagszug
Stufe 2: Der neue City-Bus (ehemals City-Train)
Der Betrieb der weißen Busse lief auch nicht immer störungsfrei (Foto © Richard Grützner)
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23 Kommentare

  1. 23

    g @ 22. Stefan Schuster „Geschäftsstrategie oder Gedankenlosigkeit ?“
    So,lieber Herr Schuster würde ich das in Redlichkeit auch erst einmal vermuten.
    Nur, redliches Denken und Sozialverträglichkeit? Nicht in Kleve. Deshalb auchdas Debakel am Bahnhof.
    Wenn ich Ihnen aber jetzt erzähle, dass ich das Thema bereits vor sehr vielen Jahren, als das für meine Mutter aktuell wurde, angegangen bin ?
    Als wir, damit sie mich nicht mehr als nötg als „Taxi“ beanpuchen müsste, den Kundenservice NIAG kontaktierten, hiess es höchst freundlich „vielen Dank … Anfrage … leider … Tarifstruktur … mfg … Bereichsleiter Kundenservive. In Niederrhein-Kurz ausgedrückt : Nö !
    Gedankenlosigkeit ? NEIN, dort denkt man den ganzen Tag, aber wohl eher daran, wie man privat sein Gehalt sinnvoll verwenden kann, aber nicht an Kundenbelange.

    Auch wenn dem rd. der Seitenumfang wieder zu lange wird, will ich doch nicht verschweigen, wie das „over de paal“ abegelaufen ist.
    Um in den Genuss der Seniorenermässigung zu kommen, hatte man sich damals in NL wegen Datenschutz einfallen lassen, einen separaten 63+Ausweis auszugeben.
    Auf den hatten aber schon Personen, die vorzeitig aus dem Erwerbsleben (ab 55J.) ausgeschieden waren, Frührentner …einen Anspruch.
    Um nicht „zielig“(mitleidheischend) jedem Busfahrer, Kontolleur oder NS (Eisenbahn) Fahrscheinverkäufer seine Berechtugng nachweisen zu müssen, gab es den Ausweis, aus Datenschutzgründen durch die Stadtverwaltung ausgestellt, in der man (in NL) gemeldet war.
    Also, meine Mutter, Dame von 80+ Jahren, aber nicht in Holland gemeldet sollte das nicht in Anspruch nehmen können?
    Da ich damals noch regelmässig in Millingen tanken ging, bin ich bei der „gemeentesecretarie“ vorstellig geworden.
    Nein, das stimmt, der Perso reiche nicht aus um den günstigen Tarif zu nutzen.
    Das gäbe schon bei der nächsten Fahrscheinkontrolle Probleme.
    Aber man sah ein, dass die Stadt Kleve wohl nicht flexibel genug sein würde, dieses in die Wege zu leiten. Euregio in Kellen ?, dachte die Dame laut an, aber sie würde sicherheitshalber „eben“ Rücksprache mit dem „Gemeentesecretaris“ halten.
    Der kam auch sofort ins Amtszimmer dazu, erklärte mir, wieso ich bei ihm falsch sei, um dan zu enden, Bürokratie muss auch zielführend sein, und das ist sie in diesem Falle nicht.
    Zeigen Sie mir jetzt den Perso ihrer Mutte, und ich lasse den 63+Ausweis ausstellen, auch wenn die Dame nicht hier, sondern im „buitenland“ wohnt. Den können Sie dann in 14 Tagen hier abholen.
    So geschah es, und wenn meine Mutter nach Amsterdam wollte, war ich das Taxi nur von Kleve bis Millingen City, bzw. abends zurück, und den Rest konnte sie unter reduziertem Tarif mit dem OPV bewältigen.

    Also, „kleine“ Rede grosser Sinn, hier kann man zwar tolle Pläne für ein fahrradfreundliches Kleve schmieden, die sich wegen Platzbedarf in der Stadt meist nicht umsetzen lassen, aber eine soziale ÖPNV-Lösung auch für Wenignutzer bekommt man nicht hin, vielmehr, stört das Verdienmodell.

     
  2. 22

    #20:
    Geschäftsstrategie? Ich unterstelle keine böse Absicht. Es handelt sich wohl eher um Gedankenlosigkeit.

     
  3. 21

    @Jean-Baptiste le Rond d`Alembert
    Liebe Grüße an Ihre Nachbarin und alle Informanten, die irgendwann, eventuell oder vielleicht doch bestimmt? etwas von einem guten Bekannten gehört haben.

    Es fehlt das Thekengespräch um Gerüchte hoch zu kochen 😭

     
  4. 20

    @19. Stefan Schuster “ die Anzahl er eingesetzen Fahrzeuge von 1 auf 2 zu erhöhen, um eine gegenläufige Taktung zu ermöglichen … 55 Minuten gewartet.“

    Wie ?… ich dachte das wäre Teil der Geschäftsstrategie.
    Stellen Sie sich vor, sie sind nicht ganz so gut zu Fuss, aber noch zu gut, um nicht den „Freifahrtschein „Schwerbehindertenausweis G“ zu bekommen.
    Dann ist es doch Sache, sie 2 Fahrscheine lösen zu lassen, einen für die Fahrt von zuhause in die City, und einen für City -> Hause zu lösen. Das verbilligte 4-h Ticket wird nämlich mit diesem Service der Taktung gerade zu knapp, um einen Arztbesuch zu absolvieren.
    Fragen Sie meine Nachbarin, die freut sich immer mit der teuren Lösung, bezahlt aus ihrer nicht gerade üppigen Rente, an sinnvollen Sachen wie 1/3 Mio Streuobstwiese, an die Bezahlung der unzähligen externen Gutachten zu Fragen, die eigentlich auch besoldete Bedienstete der Stadtverwaltung klären könnten,( zumindest sollten sie aufgrund ihrer Ausbildung dazu fähig sein, … ) und anderer Goodies, mitbezahlen zu dürfen.
    Ein Eintagesticket, oder gar einen reduzierten 65+ Rentner- Fahrschein gibt es in Holland, sowas brauchen wir hier doch nicht !

     
  5. 19

    Ein erfreulicher und wichtiger Versuch der NIAG, hoffentlich wird das Fahrzeug bald auch im Regelbetrieb eingesetzt. Nicht, weil ich Fahrzeuge auf Basis von Lithiumbatterien für geeignet halte, eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Massentechnologie zu werden. (Irgendwann wird sich sich eine ‚Lithiumgrenze‘ zeigen, weil es meines Erachtens nach nicht wirtschaftlich möglich ist, das zur Erzeugung notwendige Prozesswasser über hunderte von Kilometern in die trockensten Gebiete der Erdkugel zu transportieren.)

    Aber Versuche wie der neue Citybus bewirken auf Dauer ein Umdenken und bereiten die öffentliche Meinung auf den Abschied vom Otto-Normalverbrauchermotor vor. Hier beweist die NIAG Weitsicht.

    Eine wesentliche Verbesserung für alle Nutzer des Citybusses wäre aber, die Anzahl er eingesetzen Fahrzeuge von 1 auf 2 zu erhöhen, um eine gegenläufige Taktung zu ermöglichen. Beim nur einem Fahrzeug sind je nach Verkehrssituation und Fußgängeraufkommen lange Verspätungen die Regel – bis hin zum Komplettausfall von Fahrten. Man kann sich einfach nicht darauf verlassen, dass jede halbe Stunde ein Bus kommt. Habe letztens 55 Minuten gewartet.

     
  6. 18

    Mmuuuh, weiss jemand, warum der Weg des Elektrobusses gestern auch mit jeder Menge abgesägter Tannenbäume ausstaffiert wurde, mmuuuheinentfernterWaldkannnichtmehrsterben? Oder wollte die Dieselindustrie nur vorsorglich die mit dem Elektrobus eingesparten Emissionen durch abgesägte Bäume kompensieren, mmuuuhEmissionsquotenbäume?

    Postmmuuuhtum:
    Ich bin mal gespannt, wie lange diese Tannenbaum-Ausstaffage der Großen Straße komplett bleibt, mmuuuhvermmuuuhtlichsinddieTannebäumeabgezählt. Oder ob nicht bald ein paar clevere Clever auf die Idee kommen, ein paar abgesägte Bäume mizunehmen und ihnen fürsorglich bis nach Weihnachten schöne, wohl temperierte Plätzchen in ihrem trauten Heimen zu offerieren, mmuuuhWeihnachtsbaumkäufegespart.

     
  7. 16

    Häh? Dat Ding gibbet noch? Wurde von Steuergeldern bezahlt? Is deshalb meine Gasrechnung immer weiter gestiegen?

     
  8. 15

    Ja, das hatte ich angesichts der berauschenden Aussicht auf Sitzplätze in der City nicht bedacht. War ja auch nicht so wirklilch ernst gemeint…

     
  9. 14

    @7. Tembaco “ Vermisse Ihre Ausführungen.“
    Der Holländer hat für das Phenomen einen treffenden Schnack.
    bijmekaar deugen ze niet, maar vanmekaar meugen ze niet.

     
  10. 13

    @11. Rüdiger Weizenkeim „Zädric und die Jessi mit Coke & Chips “
    Ja, dann schon besser Fish and Chips.
    Obwohl, von wegen zu wenig Bewegung, musst mal sehen wie schnell die rennen können, asa the cops suspect them of having coke..

     
  11. 12

    @9. Chewgum „Für 2 Euro täglich ist das … eine Alternative zu den aktuell nicht freigegebenen Café-Sitzplätzen“

    Ja, toll , Corona meets host . Besser als legal hights.

     
  12. 11

    &9 CG

    Außerdem kann ich auch ohne Hörgerät den Ausführungen der Mitreisenden lauschen. Alle mal unterhaltsamer als Antenne Niederrhein. Außer alten Mütterlein sitzen aber auch häufig Zädric und die Jessi mit Coke & Chips darin; die sollten sich besser bewegen. Vielleicht kommt daher der Name Schokoticket…

     
  13. 9

    „Viele Menschen fahren auch einfach nur aus Spaß rauf und runter“

    Für 2 Euro täglich ist das glatt eine Alternative zu den aktuell nicht freigegebenen Café-Sitzplätzen 😉 Schön trocken, und wechselnde Gesellschaft hat man auch noch.

     
  14. 8

    2. SB ) ☝🏽..ich auch 8 🎩 380 🐴🐴 4.6 . 🙄 😂 🍻

     
  15. 6

    @4. rd „1 Euro. Tageskarte 2.“
    Und wenn Sie mit der Niag schon anreisen und nachher wieder zurückfahren, z.B. von / nach Donsbrüggen, haben Sie ja vermutlich doch schon ein 4-Sunden Ticket und ist der Citybus mit in der Leistung der 4 Stunden, ist dann so quasi gratis.
    Wenn ich meiner Nachbarin glauben darf, zumindest.

     
  16. 5

    @2. Steve Bay “ Silberstreif am Horizont“
    Verutlich eher nicht. Besuchen Sie einmal ein paar seriöse Quellen im Internet.
    CO2 Bilanz scheint bei der Produktion verheerend zu sein.
    Für das Li und anderes berden in Südamerika, Afrika, und wenn dem Protest nicht stattgegeben wird, auch Portugal ganze Landstriche ins Verderben getrieben.
    Aber es gibt trotzdem einen Silberstreifen, Wasserstoff, hergestellt direkt an den Windrädern , scheint eine ute Lösung zu sein.
    Dann bekommen Sie doch noch ihren Stromer, aber dann macht eine Brennstoffzelle an Bord den Strom.
    Aus#dem Auspuff kommt dann einfach nur Wasser.

     
  17. 3

    „Täglich nutzen Millionen Klever das bis zum frühen Abend halbstündlich verkehrende Angebot. “
    ….da musste ich dann ja doch schmunzeln ;0)
    Von solchen Zahlen sind wir Gott sei Dank weit entfernt …

     
  18. 2

    Finde ich super. Endlich mal ein Silberstreif am Horizont. Lasst den Bus doch da, und den anderen alten Citybus in Zahlung geben. Mein Vorschlag. Vielleicht mit Werbung auf dem Bus finanzieren ? Endlich abgasfrei durch Kleve.