Bundestagswahl: Rouenhoff gewinnt Direktmandat, Wißen verfehlt Einzug um drei Plätze

Direktmandat gewonnen: Stefan Rouenhoff (bei Aufnahmen für Wahlkampffotos an der Emmericher Rheinpromenade)

(Wird laufend aktualisiert, Platzierung von Bodo Wißen korrigiert)

Post des Siegers auf Facebook: „Klar ist aber auch, wir müssen uns als CDU neu aufstellen“

Stand 9:16 Uhr: Nach kleveblog-Informationen zieht die SPD-Landesliste in NRW bis Platz 32 – Bodo Wißen steht auf Platz 37, hat also den Einzug in den Bundestag um vier Plätze verfehlt. Da Michelle Müntefering, die direkt vor Wißen stand, ein Direktmandat errang, fehlen dem Mann aus Halder genau drei Plätze. Es dürften durchaus Chancen, wenn auch geringe, bestehen, in den nächsten vier Jahren nachzurücken. Keine Chance hingegen für den Uedemer Jörg Lorenz (Platz 60).

Stand 22:54 Uhr: Zwei Stimmbezirke fehlen noch, das Ergebnis hat sich – wie zu erwarten war – verfestigt: Rouenhoff 62.837 Stimmen (37,52 Prozent), Wißen 47.696 (28,48 Prozent). In der Stadt Kleve war es etwas knapper: Die beiden Kontrahenten trennten 1200 Stimmen (34:29 Prozent). Auf Facebook postete der Gewinner des Direktmandats: „Ich freue mich sehr, den Kreis Kleve auch in der kommenden Legislaturperiode im Bundestag vertreten zu dürfen. Vielen Dank für die Unterstützung und das Vertrauen. Klar ist aber auch, wir müssen uns als CDU neu aufstellen.“

Wann sich die Sache mit den Listenplätzen entscheidet, für die SPD-Kandidaten Bodo Wißen, aber auch Jörg Lorenz, zieht sich noch hin.

Bei den Zweitstimmen kam die CDU auf 32,2 Prozent, die SPD auf 28,2 (also etwas geringerer Abstand), die FDP auf 11,5, die AfD auf 5,6, die Grünen auf 13,9 und die Linken auf 2,8.

Zweifelsohne ein Höhepunkt des politischen Journalismus: Bild-TV mit den „Experten“ Thomas Gottschalk, Katharina Witt und Heino

Stand 21:16 Uhr: 267 von 276 Stimmbezirken ausgezählt, Stefan Rouenhoff führt mit 14.000 Stimmen Vorsprung, das ist eine sichere Sache. Noch immer nicht klar ist, wie sich die Zugewinne der SPD auf die Listenplätze auswirken.

Stand 20:39 Uhr: Das Direktmandat scheint Stefan Rouenhoff (CDU) nicht mehr zu nehmen zu sein, nach der Auszählung von 250 von 276 Stimmbezirken liegt der Christdemokrat mit 37 zu Prozent in Führung. kleveblog lehnt sich in überschaubarer Größe aus dem Fenster und sagt schon mal: Herzlichen Glückwunsch! Noch keine Informationen gibt es, wie die SPD-Landeslisten ziehen. Bekanntlich haben sowohl Bodo Wißen wie sogar Jörg Lorenz gute Chancen, ebenfalls Mandate zu ergattern.

Vorsprung dürfte für Rouenhoff reichen
Szene aus dem Clivia-Haus: Barbara Hendricks und ihr Nachfolger als Direktkandidat, Bodo Wißen (links neben ihm Ehefrau Kathrin, ganz links Hamid Benbouazza (Vors. Integrationsrat), rechts SPD-UB-Vorsitzender Thorsten Rupp)

Stand 20:05 Uhr: Stadt Kleve (27 von 40 Stimmbezirken): Rouenhoff 34, Wißen 28 Prozent. Wahlkreis 112 insgesamt (202 von 276 Stimmbezirken): Rouenhoff 37, Wißen 28 Prozent.

Mann des Abends auf jeden Fall: Olaf Scholz
Im kleveblog-Wahlstudio laufen alle Fäden zusammen (Sushi ist mittlerweile verzehrt, auch die Erdnüsse sind weg)

Stand 19:28 Uhr: In der Stadt Kleve hat Rouenhoff bisher 1615 Stimmen (36 Prozent), Wißen kommt auf 1241 (28 Prozent). 11 von 40 Bezirken ausgezählt. +++ AfD steht im Kreis Kleve bisher bei 7,3 Prozent (Erststimmen); die Kandidatin der Grünen bei bisher 13 Prozent. +++ Blick zum Nachbarn: Bei den Gemeinderatswahlen in Graz wird die Kommunistische Partei Österreichs stärkste Partei.

Stand 19:16 Uhr: Zwischenstand 81 von 276 Stimmbezirken sind ausgezählt, Rouenhoff liegt mit 38 Prozent der Stimmen deutlich vor 27 Prozent. Der Abend ist noch lang.

Stand 18:56 Uhr: Vier Stimmbezirke in Kleve sind ausgezählt, in dreien (Keeken, Warbeyen, Gesamtschule Forstgarten) liegt Rouenhoff vorn, in einem Wißen (Montessorischule).

Das letzte Foto vor der Wahl: Stefan Rouenhoff mit Partnerin Melanie und seinen Eltern
Bodo Wißen mit dem Klever SPD-Chef Josef Gietemann am Klever Fischmarkt

Stand 18:21 Uhr: DAS WIRD SPANNEND! ARD sieht CDU und SPD mit je 25 Prozent gleichauf, ZDF 26:24 für SPD.

Stand 16:45 Uhr: Bei den Wahlen in Island behält die Miite-Links-Koalition die Mehrheit. +++ In Berlin gibt es in mehreren Wahllokalen keine Stimmzettel, Nachschub kann nicht geliefert werden, weil wegen des Berlin-Marathons viele Straßen gesperrt sind. Dit is Berlin, da kiekste, wa?! Im Kreis Kleve bisher alles reibungslos. Noch ca. eine Stunde und 15 Minuten haben die Wahllokale geöffnet.

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Auch im Kreis schon früh eine über 50-prozentige Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung im Wahlkreis 112 Kleve (Urnen- und Briefwähler) lag bis 12.00 Uhr bei 54,7 Prozent (BTW 2017 – 12.00 Uhr: 43,98 Prozent). Die Wahlbeteiligung von 54,7 Prozent setzt sich zusammen aus bislang 16,7 Prozent Urnenwählern und 37,9 Prozent Briefwählern. Im Wahlkreis 112 Kleve sind nach dem aktuellen Wählerverzeichnis 225.463 Wahlberechtigte zur Landtagswahl aufgerufen (BTW 2017: 226.092)

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Der hohe Anteil der Briefwähler macht sich bei der Bundestagswahl auch in Kleve bemerkbar: Bis 12 Uhr hätte die Hälfte der Wahlberechtigten in der Stadt bereits die Stimme abgegeben. Das sind zehn Prozentpunkte mehr als vor vier Jahren. „51,2 % der Wahlberechtigten inklusive der Briefwähler haben bis 12.00 Uhr ihre Stimme abgegeben“, so die Stadt Kleve. Bei der letzten Bundestagswahl in 2017 hatten zu diesem Zeitpunkt 40,2 % ihre Stimme abgegeben. Der Anteil der Briefwähler beträgt in diesem Jahr 37 %.

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Überblick Briefwahl: Insgesamt sind 12.927 Briefwahlanträge eingegangen. Dies ist ein neuer Rekord in der Stadt Kleve. Der bisherige Antragsrekord belief sich bei der Kommunalwahl 2020 auf 8.728. Die Anzahl der Briefwahlanträge bei der Bundestagswahl 2017 belief sich auf 7.628.

Bestens vorbereitet: Briefwahlunterlagen in Kleve

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22 Kommentare

  1. 22

    @Husky, 17, interessant auch die Wählerbewegung der AfD.

    Sie hat an alle Parteien Wähler verloren:

    60.000 an die CDU
    60.000 an die Grünen (!)
    120.000 an diverse Kleinstparteien
    150.000 an die schlecht kopierte Vorlage FDP
    170.000 an Nichtwähler
    210.000 an die SPD

    und nur von einer Partei Wähler gewonnen:

    110.000 von der Linken (vermutlich im Osten)

     
  2. 21

    Die CDU müsse sich neu aufstellen …

    Wenn es nicht so schlimm, frustrierend und erschreckend wäre, könnte ich 😄

    Aber so bleibt nur ein ungutes Gefühl und 😭 könnte fast schon den Grundwasserspiegel der letzten Dürrejahre ausgleichen.

    Falls sich die CDU neu aufzustellen gedenkt, könnte sie sich in Zukunft etwas mehr um Transparenz und Bescheidenheit bemühen. Also weniger Lobbyismus und Nebeneinkünfte und dafür mehr Demokratie. Nächstes Mal gewinnt Robert haushoch, wenn ⚫️ oder 🔴 es nicht geschissen kriegen. Robert muss es dann aber wirklich schaffen sonst 💩 und dann gute Nacht Deutschland.

     
  3. 20

    Korruption, Lobbyismus, Ausnutzen von Graubereichen und Geld scheffeln ist möglicherweise eher eine Frage wo eine Person im politischen Spektrum steht und weniger eine Frage wie lange eine Partei schon existiert. In diesem Kontext sitzen die meisten außerhalb des Glashauses links.

     
  4. 19

    @16. Günther Hoffmann
    Türkische Oppositionelle im In- und Ausland finden das mit Sicherheit auch nicht witzig, wenn Laschet oder wer auch immer einen Kuschelkurs mit dem derzeitigen türkischen Staatsoberhaupt fährt.

     
  5. 18

    Es besteht die Möglichkeit, eine Regierung ohne Schwarz zu bilden, den bei Licht besehen…

    … ist Laschet ein Wahlverlierer, den nicht viele als Kanzler sehen möchten
    … wird Grün sich darauf besinnen, dass es besser zu Rot passt
    … ist die FDP immer die kleinste Partei in einer Koalition und sich nochmal einer Regierung zu verweigern, käme nicht gut, auch wenn es damals gute Gründe dafür gab
    … wird die CDU Laschet so oder so loswerden müssen
    … hat Scholz sich schon kompromissbereit gezeigt.

    Und die Parteien am linken und rechten Rand werden dabei keine Rolle spielen.

     
  6. 17

    @3 was erwartest du von einer Neonazipartei deren Kernkompetenz das Lügen, jammern und Betrügen ist?

    Alleine schon was die Weidel am Wahlabend da so ausgekotzt hat, diese Partei gehört (genau wie NPD, der 3. Weg etc) verboten. Zum Glück ist der „AfD“ effekt defintiv rückläufig. Die Protestwähler sehen das diese Partei keine „Alternative“ ist, sondern nur existiert damit sich die „hohen Tiere“ dran bereichern

     
  7. 16

    14.) Seebär.Wer sich als „Top“ Politiker der „Deutschen Demokratie“ einem Menschenschinder,Schreibtischmörder + Kriegstreiber auch nur so 🤏🏽,um welche Ecke auch immer, andienert hat der CDU mehr geschadet wie Merkel mit einem ,für mich oft seltsamen, Politstil,🤔 Für mich gehört der Diktator vom Bosporus,mit einer riesigen Fan Gemeinde in Deutschland, zu der Kategorie von bekannten Psychopathen die fleißig dabei sind den Frieden a.d. Planeten noch weiter aus den Angeln zu heben. Allerding traue ich Laschek eine Menge Unwissen zu.🙄 😎

     
  8. 15

    Diesen Kommentar habe ich genehmigt, obwohl in subtiler Weise die „klassischen“ Parteien (in diesen Kreisen auch gerne „Altparteien“ genannt) verbrecherischen Umtriebe bezichtigt werden. Natürlich ist Komplizen nur ein Wort, aber es wird hier mit Bedacht verwandt, vermute ich. Und genau diese Art von (sprachlicher) schleichender Delegitimierung des politischen Systems, die ja auch in den USA Konjunktur hat, halte ich für sehr gefährlich. Dieser Kommentar ist ein Beispiel dafür.

     
  9. 13

    Deutschland, wo trotz Klimakrise, Digitalisierungsnotstand, rechtem Terror, jahrzehntelanger Zukunftsverweigerung

    50,2 % die beiden Versager der letzten acht Jahre wiederwählen
    11,5 % Wirtschaftslobbyisten und Vulgärliberale
    10,5 % Faschisten

    wählen.

     
  10. 12

    Es besteht die Möglichkeit, eine Regierung ohne Rot und Grün zu bilden, und zwar dann, wenn die CDU und die Wendehälse sich der Worte des Größten der CDU erinnern würden, welcher sagte, es könne ihn niemand daran hindern, über Nacht klüger zu werden.

    Hoffentlich bleibt die AfD, träte dieser Fall ein, standhaft und macht sich nicht zum Komplizen.

     
  11. 11

    RD: Was Sie schreiben, stimmt nicht. Wißen ist nicht auf Platz 33, sondern nur auf Platz 37. Vor ihm stehen auf den Listenplätzen 33, 34, und 35 drei Kandidaten, die ihren Wahlkreis nicht gewonnen haben und vor Wissen ziehen würden, er wäre also erst der vierte Nachrücker.

     
  12. 10

    Der aufbauende Humor, im Zeichen einer Katastophe, des ☪DU Kanzlerkandidaten hat das Klever Wahlvolk offensichtlich nicht weiter gestört. 😎

     
  13. 7

    Im Westen nichts neues! Alles bleibt wie es ist (wahrscheinlich).SPD hat die Wahl knapp gewonnen im Bund aber die Koalition wird wohl auf Schwarz-Gelb hinauslaufen und die Grünen können ihre ambitionierten Ziele auch nicht so wie gewollt umsetzen. Ein Neustart sieht anders aus.
    Irgendwie typisch Deutsch, bloß keine Veränderung. Ich persönlich bin enttäuscht.