Als wenn ich’s nicht geahnt hätte: Im Rahmen der eine Seite umfassenden Würdigung des Wirkens unseres hochverehrten Kulturstaatsministers Dr. h.c. Bruno Schmitz in der Rheinischen Post teilte dieser aus seiner Erinnerung heraus ein paar, für einen Unterhaltungskünstler seines Formats vielleicht etwas zu klischeehafte Seitenhiebe gegen die ehemaligen Lehrerkollegen der St.-Markus-Hauptschule in Bedburg-Hau aus, so in Heuvenscher Verallgemeinerung in Richtung Faulheit und den ganzen Tag nur an Tennis denken. Es fielen die Worte „ausgeknockt“, „über demotivierte Schüler stöhnend“ und „völlig demotivierter Haufen“. „Ob das die ehemaligen Kollegen auch so sehen“, lautete hernach die Frage in unserer trauten Spötterrunde. Nun gibt Johannes Verbücheln die Antwort in einem Leserbrief an die Rheinische Post. Wir zitieren:
Der Lehrer „mit Elan“ Bruno Schmitz hat, das sei ihm zugestanden, tatsächlich mehrfach Projektwochen initiiert. Zu behaupten, dass sich das Kollegium lieber wegduckte und lieber nachmittags Tennis spielte (von ca. 25 Personen waren drei Tennisspieler, von denen Bruno Schmitz zwei seine Freunde nannte), ist allerdings eine Unverfrorenheit. Zumal der „Ausgebremste“ sich geschickterweise in Planungsgruppen zurückzog oder gar nicht gesehen ward, wenn die konkrete Projektarbeit von seinen „ausgeknockten“ Kollegen geleistet wurde. Ich selbst habe, wenn ich nachmittags in der Schule gearbeitet habe – und das kam nicht nur bei mir häufig vor – niemals meinen Ex-Kollegen Bruno gesehen. Meine Wahrnehmung der Zeit mit Bruno Schmitz ist eine andere als die seine: Der Teilzeit arbeitende Kollege Schmitz verstand es, schaumschlagend und sich von den Schülern duzen lassend zu glänzen und in Szene zu setzen. Dass er dabei nicht k.o. im Lehrerzimmer saß, ist für niemanden wirklich überraschend… Bruno Schmitz ist heute ein gut verdienender Kulturmanager und baldiger Lehrerpensions-Empfänger. Das gönne ich ihm wirklich. Als Künstler eine Größe! Aber als Exkollege…?
Und noch ein Lehrer der nur Schaumschläger ist…