Nachts um 3:06 Uhr klingelte bei Kathrin Janßen das Telefon. Der Anrufer war ein Mitarbeiter der Feuerwehr, der von einem Brand berichtete, infolgedessen das Innere ihres Spielwarengeschäfts an der Ecke Große Straße/Wasserstraße überprüft werden müsse. Ihr Mann machte sich auf den Weg, während sie wegen des gemeinsamen Kindes zu Hause blieb. Als er wenige Minuten später Fotos nach Hause schickte, brach für die Einzelhändlerin eine Welt zusammen: „Ich habe erst einmal weinen müssen“, so Janßen.
Das ist nachzuvollziehen, denn was sich beim nächtlichen Anruf zunächst nach einer Bagatelle anhörte, ist für Janßen in geschäftlicher Hinsicht das größte anzunehmende Unglück. „Es ist eine Katastrophe, die meine Existenz bedroht“, so Janßen, die am Mittag noch sichtlich unter dem Eindruck des Feuers stand und mit den Tränen kämpfte, während sie am Handy permanent mit den Versicherungen telefonierte. Die Polizei schätzte am Mittag in einer Pressemitteilung den Schaden auf eine sechsstellige Höhe – und es war unklar, ob die Waren in diesen Betrag schon mit eingerechnet worden sind.
Was aber ist passiert? Abends zuvor hatte Janßen wie immer an der Wasserstraße alte Kartonagen abgestellt, damit diese (wie überall in der Innenstadt) am Dienstagmorgen entsorgt werden können. Um sechs Uhr morgens sammeln die Mitarbeiter von Pietsch normalerweise die Kartons ein. Doch so weit sollte es diesmal nicht kommen: Um 2:47 Uhr bemerkten Anwohner im Nachbarhaus, dass die abgestellten Kartons in Flammen standen. Sie alarmierten sofort die Feuerwehr und versuchten sogar selbst, mit Feuerlöschern die Flammen zu löschen, allerdings ohne Erfolg. Die Hitzeentwicklung war schnell so stark, dass die Schaufensterscheibe barst und Qualm und Russ in die zwei Etagen des Geschäfts zogen. Am Vormittag waren Janßen und ihre Mitarbeiterinnen im Geschäft – sie trugen alle Atemschutzmasken, um sich vor dem beißenden Geruch und möglicherweise gesundheitsschädigenden Partikeln in der Luft zu schützen.
Die Feuerwehr brachte das Feuer schnell unter Kontrolle, der Schaden an dem Haus ist allerdings beträchtlich. Nicht nur die Scheiben sind zerplatzt, auch die Metallrahmen sind verzogen, sodass nicht nur einfach eine neue Glasscheibe eingesetzt werden kann. Zudem mussten die Wehrleute die Kunststofffassade unterhalb des Fensters entfernen, um weitere Brandnester ausschließen zu können. Die Seite des Ladenlokals zur Wasserstraße hin muss komplett erneuert werden.
Auch die Waren, die im Geschäft auslagen, sind aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr zu gebrauchen – und das ausgerechnet wenige Tage vor dem Stadtfest, vor Sinterklaas und vor dem Weihnachtsgeschäft, also den gerade im Spielwarenhandel umsatzsstärksten Wochen überhaupt.
Und was sagt die Polizei zur Ursache? Nicht viel. Klar ist, dass die Kartonagen sich nicht von selbst entzünden. Vermutlich reicht auch eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe nicht aus, um ein solches Feuer fahrlässig zu entfachen. Ohne den Ermittlungsergebnissen vorgreifen zu wollen, dürfte die wahrscheinlichste Erklärung also ein vorsätzlicher Akt sein, eine Art komplett aus dem Ruder gelaufener „Dumme-Jungen-Streich“. Die Polizei selbst schreibt in der Pressemitteilung: „Zur Brandursache kann derzeit keine Aussage getroffen werden, da es sich allerdings um Altpapier handelte, welches nicht von alleine in Brand gerät, liegt die Vermutung einer zumindest fahrlässigen Inbrandsetzung nahe.“ Die Ermittler suchen nun nach Zeugen, die zur fraglichen Zeit (also in den frühen Morgenstunden des 26. November bis 2:47 Uhr) in der Gegend verdächtige Personen bemerkt haben.
Kathrin Janßen, gelernte Bankkauffrau, hatte das Geschäft (ehemals Schuhhaus de Regt) am 9. September 2005 eröffnet und in den vergangenen 19 Jahren zu einer festen Größe insbesondere für Kinderspielzeug und Kinderkleidung werden lassen. Zur Eröffnung sagte sie, dass sie sich mit dem Geschäft namens Kindertraum einen eigenen Traum verwirklicht habe. Nun ist zu hoffen, dass der Traum diesen Einschlag übersteht und auch im kommenden Jahr noch den 20. Geburtstag erleben darf.
@ 22 Chewgum :
Doch, es geht ganz einfach.
Ich benutze – zumindest wissentlich – keine der von Ihnen aufgezählten Möglichkeiten.
Der ganze DaumenQuatsch war von Anfang an völliger Blödsinn.
rein nur Daute’s Spielerei.
Annegret Graf hat eine Frage !
Immer wenn ich an diesem Laden vorbeikam, schaute ich mir die schönen Waren, die besonders liebevoll in den Schaufenstern dekoriert waren, an. Es war für mich immer ein besonderer Augenschmaus!
Der Inhaberin und ihrer Familie wünsche ich viel Kraft, diese Katastrophe zu überstehen und wieder „aufzustehen“. Dieser Laden gehört zu Kleve!
Alles Gute!
@19 Martin Fingerhut
Also, einer dieser Gründe müsste es sein – denn ganz einfach so geht es nicht:
Durch die Nutzung eines VPNs kann man die eigene IP-Adresse ändern. Manche Dienste erkennen aber gängige VPN-IPs und blockieren sie
Bei Verbindungen über ein Mobilfunknetz (z. B. Hotspot vom Smartphone) bekommt man oft eine dynamische IP-Adresse
Bei vielen Internet-Providern erhält man nach einer Trennung und Wiederherstellung der Verbindung eine neue dynamische IP
Der Einsatz von Proxy-Servern erlaubt ebenfalls das Wechseln der IP
@19
Selbst wenn man eine dynamische IP hat – die wechselt ja nicht im Sekundentakt! Da ist also wirklich was im Blog oder bei WordPress faul!
Wenn ich die Zahl der sichtbar und spürbar tatsächlich gefrusteten und gefrustet wirkenden Menschen so täglich erlebe, soll man meinen, kaum jemand kennt Kleveblog. Denn dieses Like-downlike-dislike-Dingens ist doch ein wunderbares Tool zum Frustabbau. Kann ich jemanden nicht leiden oder jemand frustet mich, der hier im kleveblog schreibt bzw. kommentiert, freue ich mich erstmal darüber, dass dessen Kommentar schon mehrere dislikes bekommen hat und dann dislike bzw. downlike ich ihn einfach auch – manchmal mehrmals am Tag. Kleveblog made my day – everyday!!!
Gar nicht zum liken ist aber das, worum es in dem Artikel hier geht. Das ist echt zum disliken. Kann keiner gut finden, was dieser Frau geschehen ist…
@ 18 Chewgum :
Ich glaub nicht, daß ich dynamisches angemeldet bin,
trotzDem klappten die Daumen runter im SekundenTakt.
wie’s BrezelBacken.
wie seit eh und je
Mit derselben IP-Adresse kann man nicht mehrere Daumen heben oder senken.
Anders ist es, wenn man über dynamische IP-Adressen angemeldet wird.
@14 okay wow, wie ist das denn passiert? 😀
@14 Thomas Beler:
Ein paar Dutzend Daumen hoch in 3 Minuten sind auch kein Problem…
Bewertungssystem reparieren oder abschalten!
@Thomas Beler
Das relativiert nun alles – danke für diese Aufklärung!
Daraus sollte man aber nicht folgern, dass alle „Volldurchgeknallten“ ein iPhone benutzen! :-)))
Dieses Tool Bewertungsdaumen hat ein absolutes Eigenleben.
Gehe man mit dem iphone auf kleveblog in einen Artikel, werden alle bisherigen Userbeiträge von ganz alleine negativ „Daumen runter“ gevotet. Sicherlich ich kann jeden Threatbeitrag umvoten auf „Daumen hoch“.
Mit dem Windows Rechner und Webbrouwser FireFox auf kleveblog in den gleichen Artikel werden alle Userbeiträge ohne dazutun mit Daumen hoch gewertet.
Beim Brouwser Opera bleibt das automatische Vooten aus.
Andriod System gleicher Brouwser FireFox keine Probleme das selbstständige Voten bleibt aus!
Das Daumen hoch / runter ist schon seit Jahren ein Problem, weil seitens kleveblog nie klar kommuniziert wurde worauf wir denn letztlich vote, auf den Userbeitrag selber, auf seine Meinung, da gibt es zuviele Ungenauigheiten.
Am besten Abschalten die Funktion oder eine mehrfachauswahl Zulassen, dann müsste aber umprogrammiert werden und das scheint für den Programmierer seit Jahren ein Problem zu sein.
Nicht für Ungut rd, aber das Vote System sollte dringend überarbeitet werden, warum nicht eine Mehrfachauswahl zulassen.
Wie zum Beispiel:
1) Stimme dem User zu
2) Stimme dem User nicht zu
3) Stimme mit dem Inhalt nicht überein
4) Stimme mit dem Inhalt überein
Je anonymer eine Funktion (Daumen) im Netz ist, desto schwachsinniger sind die Reaktion mit denen man rechnen muss. Aber wenn man etwas gegen die Anonymität im Blog tun will, sollte man auch da wo man unter dem Beitrag nach seinem Namen gefragt wird, diesen auch eintragen und nicht einen Alias!
Zurück zum eigentlichen Thema:
Hier wird Frau Janßen bedauert und die Feuerwehr gelobt – kein Wort über die „Volldurchgeknallten“ die die Kartonagen angezündet haben.
@ 7 & 8
Solche Bewertungstools sind so unnötig wie ein Kropf..
Genauso unnötig ist es aber auch den Bewertungen irgend eine Relevanz beizumessen
Auch wenn ich die Beurteilung in den Fällen nicht teile, habe ich eine Vorstellung, warum die Kommentare ‚Daumen runter‘ bekommen haben. Nicht wegen der Aussage an sich…
Dass man das kritisiert, indem man dabei sogar noch einen Schritt weiter geht in Sachen Abwertung, finde ich schlimmer.
Aber so.ist das, wenn Leute auf moralisch hohem Ross sitzen…
Beim zweiten Anlauf hat es dann doch funktioniert. Merkwürdig….
@7 Steez
Ich habe gerade mit meinem Mauszeiger auf den Like-Button „gehämmert“, aber es hat sich nichts getan. Der Anzeiger bleibt bei Null. Das Tool funktioniert nicht einmal richtig. Fragwürdig dann der Sinn dieser Funktion…
An Dolph Inarium 3
Wie ich schon mehrmals angemerkt habe bin ich für die komplette Abschaffung des Daumen-hoch-runter-Buttons. Zum einen ist nicht nachvollziehbar, auf welchen Teil, Aussage oder Meinung im jeweiligen Artikel sich der Daumen bezieht. Zum Zweiten kann sich jeder ja schriftlich im Blog äußern – das erfordert allerdings etwas mehr Engagement oder Motivation als ein belangloser „Klick“ .
Zitat Nr. 3 Dolph Inarium:
„Es bekunden zwei Blogleser ihr Mitgefühl und es wird tatsächlich mit „Daumen runter“ kommentiert“
Solche „Bewertungen“ können keinem gesunden Geist entspringen. Seit Corona denke ich, die Volldurchgeknallten waren schon immer unter uns, wir haben das nur nicht wirklich bemerkt.
Ich freue mich schon auf die Disilikes für diesen Beitrag hier. Viel Spaß damit – und jetzt mal richtig auf den Negativ Button hämmern – und dabei den tieftraurigdüsteren Button im eigenen Kopf nicht vergessen!
Und jetzt paßt mal auf, wie gut das funktioniert 🙂
Der war gut.
Ich weiß ja nicht in was für einer Welt ihr lebt, kommt mal in die Oberstadt,
Den Besitzern des Geschäftes ist natürlich ehrliches Mitgefühl auszusprechen
Man sei mir nicht böse dass ich dem Bericht auch etwas Positives entnehme:
Mich beeindruckt immer wieder was eine freiwillige Feuerwehr in einem Mittelzentrum >50.000 Einwohner auf fast 100km² Fläche zu leisten imstande ist. Das gibt es in Deutschland nicht oft.
Kleve kommt ohne Berufsfeuerwehr aus. Für Mitbürger mit normalen Vollzeitberufen ist es selbsverständliche Ehren (vielleicht auch Christen-)pflicht, nachts aus dem Bett zu springen und irgendwo hinzueilen wo andere Hilfe benötigen.
Ich muss sagen, das fordert mir wirklich Respekt ab. Danke, Jungs (+Mädels?) der Freiwilligen Feuerwehr Kleve und der angeschlossen Stadtteil-Löschzüge.
Das muss man sich mal vorstellen! Da zerstört ein Feuer Waren und Teile eines Ladenlokals so sehr, dass die Existenz der Inhaberin nahezu zerstört wird. Es bekunden zwei Blogleser ihr Mitgefühl und es wird tatsächlich mit „Daumen runter“ kommentiert. Wie anstandslos ist das denn? Da wird auf übelster Weise nachgetreten. Geht es der „Daumen runter-Fraktion“ so schlecht, dass sie andere Menschen so runter machen muss, damit es dieser „Daumen runter-Fraktion“ dann besser geht? Das Verhalten ist nicht nur arm und klein, das ist gestört. Mein Rat, suchen sie sich Hilfe. Der geschädigten Inhaberin wünsche ich viel Kraft und hoffentlich eine schnelle Regulierung der entstandenen Schäden, damit sie ihren Lebenstraum weiter führen und leben kann.
Ich kann den Schmerz nachvollziehen. Ein Geschäft mit Herzblut und Leidenschaft zu eröffnen und zu führen, sich an Erfolgen zu freuen, an zufriedene Kunden und und und…. und dann dieser unfassbare Rückschlag.
Ich hoffe, dass der Schaden schnellstens reguliert wird und der Verkauf schnell wieder anläuft. Ein schöner Laden… besonders die pädagogischen Puppen, die mich stets aus den Schaufenstern anlachen, haben es mir angetan.
Ich wünsche Kathrin Janßen alles Beste!!!!
So ein schönes Geschäft. Hoffentlich kann der Schaden reguliert werden und der Kindertraum bald wieder eröffnet werden. Er würde uns fehlen.