Agello: Katzy startet durch – „Fühle mich hintergangen“

Der Skandal um die Beteiligung des Flughafenchefs Ludger van Bebber an einer Zeitarbeitsfirma, die mit der Vermittlung von Arbeitskräften an den Flughafen Geld verdienen will, zieht erste Schockwellen. Zum Beispiel bei Roland Katzy (Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion), der das Thema der Niedriglöhne am Flughafen ursprünglich aufgebracht hatte. Van Bebber hatte die Vorwürfe zurückgewiesen, an die „Gemeinsamkeit“ appelliert und zur Sache folgendes geschrieben:

Darüber hinaus greifen wir auch auf Kapazitäten im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung zurück. Hier werden die Mitarbeiter ebenso entsprechend dem gültigen Tarif entlohnt, der etwa dem Dehoganiveau entspricht. (…) Diesen nachhaltigen Weg wollen wir auch zukünftig fortsetzen und das geht sicher nicht, wenn wir unseren Mitarbeitern drei Euro pro Stunde bezahlen.

Irgendwie vergessen hatte der sonst so auskunftsfreudige Mann (dem Brief war auch noch eine ca. 20-seitige Powerpoint-Präsentation beigelegt) bei der Beschreibung des nachhaltigen Wegs die Tatsache, dass van Bebber selbst an der Firma beteiligt ist, die die Arbeitnehmerüberlassung betreibt. Das lässt Katzy nun zornig werden:

„Diese Auskunft wirkt doch, als wenn etwas vertuscht werden soll. Ich fühle mich hintergangen und bin sehr überrascht, zumal nicht nur Herr van Bebber, sondern auch der Sohn von Reinhard Gilleßen und im Hintergrund wohl auch er selbst bei der Firma mitwirken. Ich finde es merkwürdig, wie da verfahren wird, da müssen die Karten auf den Tisch gelegt werden. Gerade bei Herrn van Bebber habe ich meine Zweifel, ob die Vermischung dienstlicher und privater Interessen so gut ist. Wir werden nicht lockerlassen, bis die Sache aufgeklärt ist. Diese Geschichte muss komplett aufgedeckt werden.“

(Von Landrat Wolfgang Spreen und Ludger van Bebber bisher noch keine Antwort.)

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Alles

Deine Meinung zählt:

14 Kommentare

  1. 14

    @messerjocke
    dazu wird es kaum kommen, wenn der Inhaber des Flughafens selber an der ZA-Gesellschaft beteiligt ist. Mich wundert nur und deshalb enthalte ich mich erst einmal weiterer Kommentare, dass der smarte Herr v.B. nicht auch eine „Tarngesellschaft“ statt seines eigenen Namens auf die Gesellschafterliste hat eintragen lassen.

     
  2. 13

    @ tetzlaf
    ups ein link zu kle-point.
    hoffentlich kriegt radau da keinen ärger oder ne rechnung.

     
  3. 12

    Zitat Ralf Daute: „Vielleicht sollte ich einen „Spenden”-Button einbauen, aber keine Ahnung, wie das zu machen ist“
    Einfach mal beim Kollegen Weinreich anfragen. Der plant für seinen Blog so etwas ähnliches. http://www.jensweinreich.de

     
  4. 11

    @pd Vielleicht sollte ich einen „Spenden“-Button einbauen, aber keine Ahnung, wie das zu machen ist 🙁 Fahrradhaus Daute ist mein Bruder…

     
  5. 9

    in der tat, je mehr man hier stöbert je mehr fragt man sich wofür man die 260 piepen fürs rp abo eigentlich raushaut. der anteil der davon in der richtigen geldbörse landet dürfte minimal sein.

    es ist aber wirklich nicht einfach diesen blog auch finanziell wertzuschätzen. werbung ist für den ein oder anderen politik oder sparkassenabhängigen schwierig, spendenkonto find ich auch nicht.
    ich persönlich bin letztens schon extra zum fahrradhaus daute gefahren wobei ich gar nicht weiß obs miteinander zu tun hat, außerdem war da soviel los dass ich nicht glaube dass mein fuffi den kohl fett machte.

    nach jedem guten artikel erstmal das zweirad zerdeppern und reparieren lassen kanns aber auch nicht sein deshalb: pro fanakrtikel! 😉

     
  6. 8

    @Messerjocke
    Der Flughafen kann sich keine „schlechte Presse“ leisten, daher werden derartige Artikel nicht „nötig“ sein. Aber hinter den Kulissen, vielleicht gar in Gremien, wird die Gesellschaftereigenschaft von van Bebber kritisiert werden und dies wird verändert werden. Möglichst aber ohne größere öffentliche Aufmerksamkeit. Eine Kündigung o.ä. sehe ich nicht, es wird „einvernehmlich“ laufen. Man will medialem Störfeuer durch konkurrierende Flughäfen und deren medialen Unterstützern möglichst wenig Anlass bieten.

     
  7. 7

    @rotzfrech

    gebe ja zu dass ich noch nie soweit gedacht habe, aber recht hast du was die bezahlung des freien journalismus angeht. stellt sich nur die frage ob der journalismus dann noch frei wäre.

    ich denke kleveblog würde gerne die lieblingsmotive seiner leser (soweit jugendfrei) in der werbefläche einstellen und dafür einen kleine unkostenbeitrag kassieren.

    ich wäre auch nicht böse wenn in der kopffläche 2 oder 3 weitere werbeflächen vermarktet würden.

     
  8. 6

    @Neuling & Kiste: Die bezahlten Journalisten sind schon einen Schritt weiter als Herr Daute. Folgende Artikel liegen bereits in den Schubladen und werden den Ereignissen entsprechend demnächst veröffentlicht:

    B. fristlos gekündigt

    Weeze (RP) In der vergangenen Woche musste der Geschäftsführer des (…), B., ganz plötzlich seinen Schreibtisch räumen. Gestern kam es zu einem Gespräch zwischen Vertretern seines bisherigen Arbeitgebers, dem (…), und B. sowie seinen Anwälten aus der Essener Kanzlei (…). Wie B.` Anwalt Dr. T. gestern der Presse mitteilte, sei das Arbeitsverhältnis seitens des (…) wegen „restlos zerstörtem Vertrauensverhältnis“ fristlos gekündigt worden. Dagegen hat die Kanzlei im Namen ihres Mandanten B. Kündigungsschutzklage eingereicht. Seine bisherige Stelle werde „kurzfristig“ neu besetzt, erklärte (…) RP-Anfrage lediglich.

    Dann wird dieser aus der Schublade gezogen:

    (…) muss Vorwürfe erst beweisen

    Kleve (RP) Christiane F., Richterin am Arbeitsgericht in Krefeld, muss einen zweiten Verhandlungstag in Sachen B. gegen (…) ansetzen. Zunächst hatte die Richterin versucht, einen Vergleich anzubieten, mit dem der (…), so Richterin F., sich sogar zufrieden geben konnte. Der sah vor, dass B. anstatt der fristlosen eine fristgerechte Kündigung ausgesprochen werde. Das lehnten B. und seine Rechtsanwälte jedoch ab: Sie wollen für B. die Wiedereinstellung als Geschäftsführer oder eine entsprechende Abfindung, hieß es.

    „Man wird jetzt aufklären müssen, ob die Vorwürfe stimmen. Deshalb gehen wir in das Beweisverfahren“, sagt die Richterin. Denn in Teilbereichen seien die Vorwürfe schon erheblich zu nennen – wenn sie stimmen. B. bestreitet dagegen die ihm vom (…) vorgeworfenen Tatbestände.

    Jetzt liegt es am (…), in der auf Anfang Dezember terminierten Verhandlungsfortsetzung diese Vorwürfe zu bestätigen. „Der Hauptvorwurf ist das zerüttete Vertrauensverhältnis“, sagt Ninja K., (…)-Sprecherin. So soll B. (…) missachtet haben, keine Unterschriften in Sachen A. GmbH zu leisten. Er habe nichts unterschrieben, sagen B. Anwälte.

    Zusätzlich wird ihm Täuschung im Zusammenhang mit dem Sozialwerk vorgeworfen, um Zuschüsse zu bekommen, die für den Ankauf von A. GmbH-Teilen genutzt werden sollten.

    Dann, wieder einige Zeit später, so gegen Weihnachten kommt dann das:

    Der große Rohrkrepierer

    Kleve (RP) Besinnlichkeit? Spüren Sie die? Nein – Sie werden sie nicht spüren. Sieht man sich an, wie rappelvoll und auch wie hektisch sie war, diese Woche in den Innenstädten, der kann nur eines konstatieren: Gekauft wird viel zum Fest der Liebe. Das freut uns alle. Es gibt was auszupacken. Es gibt Freude (hoffentlich) und vielleicht dann doch noch ein wenig Besinnlichkeit.

    B., langjähriger Chef des (…), und seine Familie werden`s Weihnachten bestimmt besinnlich haben. Der mit großem öffentlichem Theaterdonner vom (…) inszenierte Rausschmiss verkümmerte zum Rohrkrepierer. Monate lang hat der (…), immer wieder nach den Gründen für die Aktion befragt, gezögert, gezaudert und gemauert. Nun der Vergleich! Alles riecht danach, dass die emsigen Bemühungen, B. was ans Zeug zu flicken, kläglich gescheitert sind. Dass B. weg ist, mag so manche(r) Chef – oder Chefin in (…) dennoch als bequem empfinden. Sei`s drum. B. jedenfalls konnte auch Positives aus der Sache ziehen. Die CDU in im Kreis hat ihn nicht eilig kalt gestellt, sondern die ganze Zeit zu ihm gehalten.

    Nun kann man es drüber wachsen hören, das Gras(…)

     
  9. 5

    Hallo.

    Auch ich frage mich warum ich eigentlich eine Tageszeitung abbonniere. Termine und Pressemitteilungen bekomme ich bei KLE-Point kostenlos und auch sehr viel aktueller (van Haaren in Huisberden – Jetzt offizieller METZ-Händler – Diesen Autor (hä?) abonnieren… usw.)

    Wahrscheinlich habe ich die NRZ wegen der Fernsehzeitung die ich immer der Nachbarin schenke! Die ist da immer ganz schön heiß hinter her!

    Obwohl heute war die NRZ mal so richtig investigativ. „Wer greift wieviele Fördergelder in der Landwirtschaft ab?“ Boah! Toll. Sogar mit Namen. Kann jeder im Internet lesen. Aber was dahinter steckt und wo der Schmuh´ liegt… Nixx! Schön brav nur aufgezählt, liebe NRZ.

    Aber da liegt die Krux, die finanzieren sich (neben der Abo-Gebühr) durch Werbung… Naja, obwohl, wenn Ryanair hier erst einmal anstelle der Tischtennisplatte den Journalisten gekauft hat gehen auch hier die Lichter aus.
    Bitte Herr Daute, lassen sie es nicht soweit kommen. Ich wollte neulich schon mal die Lokalzeitung wechseln. Wegen ihnen. Dann musste ich feststellen, dass die Konkurrentz meiner NRZ sich auch nur gelegentlich ihres Talentes bemüht. Und da ich meine 87 Jahre alten Nachbarin nur ungern an die Prisma (Beilage) umgewöhnen möchte (oder haben die die besseren Anzeigen für Treppenlifte?!?!?) bleibe ich halt ber der NRZ.

    Alternativ wäre ich bereit mein Abo zu kündigen, wöchentlich Hustelinchen in der Apotheke zu kaufen (damit ich meine Nachbarin mit der Apotheken-Rundumschau befriediegen kann..) und mein gespartes Geld ihnen (Herr Daute) in den Rachen zu werfen.

    Nur wofür? Sie geben sich so bescheiden. Spenden? Albern. Ich (wir) bekommen Leistung. Ich fordere Merchendiseartikel. Kaffeepott mit Konterfei (sehen sie gut aus?!?). Wenn nicht wie wäre es mit dem Schriftzug der Webseite auf der Kaffeepott?!? Echte Outlaws trinken daraus in den Gemeinde- und Stadtbüros ihren Kaffee. Netter Nebeneffekt: Man erhält mehr Informationen (hinter der Hand) und die Vorgesetzten meiden einen.
    Wär das nicht was?

    Mal im ernst. Wir sollten uns überlegen, ob uns sie und ihre Mühe nicht auch etwas Wert sind. Aber wie? Ich habe keine Ahnung, weiß aber, dass ich noch lange, lange von ihnen lesen möchte!

    gruß,

    rotzfrech

     
  10. 4

    @Kiste Der Fairness halber: Es stand zuerst in der Rheinischen Post (am Samstag auf der dritten Lokalseite, unten links) – aber leider ohne auch nur ansatzweise die Bedeutung des Themas zu erkennen (weder im Inhalt noch in Aufmachung). Zurück ging dieses Thema („Airport zahlt nach Tarif“) wiederum auf die von mir ein paar Tage zuvor erfolgte (und von den Verantwortlichen sicher nicht gewollte) Veröffentlichung des Briefwechsels zum Lohnniveau am Flughafen…

     
  11. 3

    Was ich gar nicht verstehe. Warum werden solche kuriosen Sachen nicht in der hiesigen Presse wie NRZ, RP, Klever Wochenblatt, Kurier am Sonntag und Niederrhein-Nachrichten veröffentlicht? Nun ja, es gibt ja noch die Aktuelle Stunde im WDR, oder? Außerdem nicht zu vergessen, BILD, Spiegel, Focus usw. ! Auch die werden sich für diese geheimnisvollen Dinge interessieren und gerne aufgreifen. Nur muß man sie informieren, über das was auf dem platten Land passiert. Ist Herr Palmen denn schon invioliert?

     
  12. 2

    Nehme Wetten an, alle Währungen oder Wertgegenstände (außer griechische Staatsanleihen oder Gesellschafteranteile der Stadtwerke), Quote 1/10,45:

    Gesellschafterstruktur und Geschäftsführung einer hier im Blog in der letzten Zeit häufiger diskutierten GmbH wird sich bis 1. Mai 2010 verändern. Aussichten auf Fortbestand dieser GmbH wird sich nach Ablauf gewisser Fristen ebenfalls wesentlich verändern.

     
  13. 1

    Warum deckt sowas der kostenlose kleveblog auf un nicht die bezahlten Journalisten der Bezahlblätter der Rheinischen Pest und NRZ ?