Dass es in der Politik drunter und drüber gehen kann, wissen wir in Kleve (siehe unten), gerade lernen es nun auch die Menschen in den Niederlanden, wovon – danach sieht es zur Zeit aus – ein 38 Jahre alter Politiker profitiert, der in Uden aufgewachsen ist und in Nimwegen Verwaltungswissenschaft studiert hat, und der (im Rahmen seiner politischen Zuständigkeiten) auch damit zu tun hatte, dass auf niederländischen Autobahnen lange Zeit nur noch Tempo 100 gefahren werden durfte. Bei diesem Mann handelt es sich um Rob Arnoldus Adrianus Jetten, den Vorsitzenden der sozialliberalen Partei D66, die bei den gestrigen Parlamentswahlen in den Niederlanden das beste Ergebnis ihrer Geschichte erzielte und zudem (aktueller Stand) sogar die stärkste Partei überhaupt wurde.
Politik könne mitunter „wirklich verrückt laufen“, so kommentierte der Wahlgewinner seinen Sieg, der womöglich in großen Teilen dem Umstand zu verdanken ist, dass er in einem Fernsehduell als vierter Kandidat nachrücken konnte, weil Geert Wilders, Chef der rechtspopulistischen PVV seinen Wahlkampf nach einer angeblichen Terrordrohung aussetzte und öffentlich nicht mehr auftrat. In dieser Fernsehrunde versprühte Jetten einen geradezu unwiderstehlichen Charme und legte eine optimistische Art an den Tag, die offenbar vielen Niederländern gefehlt hatte und die sie ohne diesen Fernsehauftritt nicht oder nicht in diesem Ausmaße mitbekommen hätten.
Als Jetten, der seinen Wohnsitz in Berg en Dal hat, sich nach seinem Wahlsieg von seinen Anhängern feiern ließ und Journalistenfragen beantwortete, schnitt er eine Torte an, auf der der Schriftzug „Het kan wel“ zu lesen war, was eine Anspielung auf das zupackend wirkende Motto „Yes, we can” von Barack Obama sein soll, für Menschen, die mit den Nuancen des Niederländischen vertraut sind, allerdings auch etwas lakonischer bedeuten kann: „Kann gut sein”.
Es kann gut sein, dass der Mann aus der Grenzregion der nächste Ministerpräsident der Niederlande wird und dass er in diesem Land nach vielen Jahren, die von den Niederländern selbst als Stillstand empfunden wurden, etwas in Bewegung bringt. Zumindest denkt er gerne groß, was sich beispielsweise daran zeigte, wie er die Wohnungsnot in den Niederlanden angehen will. Ein deutscher Politiker sagt vielleicht, dass er den Wohnungsbau ankurbeln möchte. Jetten sagte, dass er zehn neue Städte bauen wolle. Früheren Regierungen kreidete Jetten passend dazu mangelnde „große Leistungen“ an.
Jetten, der auch im Nimwegen im Stadtrat gesessen hat, war im letzten Kabinett von Mark Rutte als Minister ohne Geschäftsbereich für die Themen Klima und Energie zuständig. Im ersten Halbjahr 2024 war er sogar Erster Vizepremier. Für Menschen, die noch daran glauben, dass Verstand in der Politik eine Rolle spielt, dürfte sein Wahlprogramm Musik in den Ohren sein. Er warb für eine stärkere EU-Integration und für Investitionen in Bildung, Wohnungsbau und Klimaschutz.
Seit 2016 bekennt sich Jetten offiziell zu seiner Homosexualität. Vor fünf Jahren postete er ein Video, in dem er die homophoben Beschimpfungen verlas, die er eigenen Angaben zufolge nahe Er ist mit dem argentinischen Feld Hockeyspieler Nicolaás Keenan (spielt für den Erstligisten HC Klein-Switserland) verlobt, im kommenden Jahr soll laut BBC die Hochzeit stattfinden.


@26 Bernd Rütgens
Werktags bis 6.00 Uhr schlafen ist für Sie ausschlafen?
@ 25 (Nachfragender)
Sie sprechen im Kommentar drei Bereiche an.
Arbeitszeit (ist Lebenszeit)
Arbeitsqualität
Belohnungssystem (Entlohnung)
Zu 1.
Arbeit misst sich nicht an Stunden, sondern an Sinn und Ergebnis. Fehlt das, führt es in der Regel und auch dann nicht zu Konsequenzen, wenn Berufspolitiker sinnlos aktiv sind. Ob 8, 14 oder 18 Stunden am Tag – die Stundenzahl spielt hier also keine wesentliche Rolle. Stattdessen wird in der Berufspolitik, meine Meinung, sehr Lebenszeit verschwendet. Arbeitszeiten kennt der Berufspolitiker doch gar nicht. Er kennt und pflegt jedoch seine Speckzeiten: Von 8 Uhr morgens bis 22 Uhr, manchmal bis 1 Uhr nachts oder noch später – Sitzungen, Gespräche, Empfänge, Interviews, Parteitreffen oder Reisen.
Zu 2.
Politiker sind Amtsträger bzw. Mandatsträger. Sie sind keine Arbeitnehmer. Wenn sie einer richtigen Arbeit im Umfang der Speckzeiten nachgehen würden, wären sie schnell körperlich aufgebraucht. In solcher Politik aber kippt nur sehr selten um, wer seine Speckzeiten – auch an Wochenenden – pflegt.
Der Mensch baut baut körperlich und geistig ca. ab dem 50. Lebensjahr ab. Viele Berufspolitiker sind in dem Alter noch nicht mal im Amt. Wie fit ist jemand geistig, wenn er längst „im Rentenalter“ ist?
Keine durchgängige Regierungszeit in diesem Land führte zu einem Schuldenabbau, Was sagt das über die Qualität der Berufspolitik aus? Man spricht von Schaufensterpolitik, wenn vor der Wahl mit Angeboten und Rabattversprechen zur baldigen Ladeneröffnung geladen wurde, sich dann aber nichts oder nur sehr wenig als wahr erweist – davon ausgenommen Schnapper für erfolgreiche Lobbyisten. Die Konsequenzen der Verschuldung?
Ich gebe mein Auto in der Werkstatt ab. Vier neue Reifen und die Scheibenwischer sind auch auf. Zurück bekomme ich das Auto unrepariert, aber die Zeit, ins der nichts passierte, soll ich bezahlen? Wäre der Werkstattmeister ein Berufspolitiker, würde er seine Frechheit und ungenügende Qualität des Ergebnisses, gearbeitet hat er ja nicht, vielleicht wie folgt erklären: „Naja, wissen Sie, Sie müssen das Ganze global sehen. In Italien feierten die Mitarbeiter in den Reifenfabriken den Weltmeistertitel im Fußball. Die Chinesen hatten ihr Mondfest und konnten ebenfalls nicht liefern. Weshalb wir aber doch ihr Auto immerhin im Trockenen auf unserer Parkfläche sicher aufbewahren konnten. Anteilige Kosten für diesen sicheren und im Übrigen auch warmen Parkraum, der vor Mardern schützt, wurden somit notwendig. Und wir heizen hier noch mit Kohle.“
Zu 3.
Dazu komme ich, Zeitmangel, später.
@24
Darunter finde ich weder Angela Merkel noch Friedrich Merz.
😀
@26
‚um danach grosse Reden zu halten‘
Meinen Sie damit Lehrer?
😀
Richtig arbeiten:
Morgens um halb fünf aufstehen. Und nicht bis 06.00 Uhr ausschlafen, um danach grosse Reden zu halten bei totaler Ahnungslosigkeit.
@24 Ok, jetzt verstehe ich besser, wie Sie es meinen.
Da ich unterwegs bin, kann ich nicht ausführlich auf Ihre Erläuterungen eingehen, vielleicht in den nächsten Tagen. Das Thema finde ich sehr wichtig.
Ein paar Gedanken möchte ich aber noch ergänzen.
Man verbringt in der Regel sehr viel Zeit mit dem Job. Das ist Lebenszeit.
Ich finde deshalb auch Respekt der eigenen Arbeit(sleistung) gegenüber sehr wichtig, die sich bei vielen über die Jahre zu einer Lebensleistung aufbaut. Die meisten von uns gehören wohl zu denen, die auch dann gute Arbeit leisten, wenn keiner zusieht und keiner applaudiert. Mir persönlich war Lob im Job immer etwas suspekt. Besser ist meiner Meinung nach, dass einem dann auch mal gewährt wird, was man braucht oder möchte, wenn betriebliche Belange es zulassen. (Hier jetzt mal die Selbstständigen und Freiberufler außen vor gelassen, die unter anderen Bedingungen arbeiten.)
@ 23
Danke für die Fragen. Ich antworte gerne.
Richtige Arbeit ist jede Arbeit, die gebraucht wird – und mit Respekt getan wird!
Beispiele:
Reinigungskräfte sorgen für Hygiene.
Pflegekräfte betreuen Patienten / Senioren.
Ärzte wollen Schmerz lindern und leben retten.
Techniker warten Geräte.
Alle können Fehler machen. Unter Umständen müssen jene die Konsequenz trage. Kündigung oder Klagen sind in genannten Bereichen nicht selten. Bei (Berufs-) Politiker ist die Konsequenz meist nur Theorie. Dort existiert eine sehr breite Grauzone, die Politik sich selbst über Jahrzehnte angelegt hat, oder etwa nicht? Diese Grauzone, die ich auch gerne Speckmantel nenne, Stichwort Respekt, schützt die Gruppe, nicht aber die Bürger bzw. das Volk. Wer dient wem? Die Grauzone, der Speckmantel, ermöglicht es den Politikern, Privilegien zu erhalten, weil (bildlich) die Maden, das Volk, nicht mal mehr durch die äußere Speckschwarte dringen. Daran ändern auch Wahlen nichts. Gar nichts!
Ausgerechnet die, die richtig arbeiten, haben keinen solchen Speckmantel, sondern Rechte, die jeder hat – und dann auch Pflichten. Zur Erinnerung noch mal der folgende Begriff: Respekt! Was ist das für ein Respekt, wenn vor lauter Unfähigkeit, vielleicht mit nur eigenen Zielen im Kopf, viel Geld der doch richtig arbeitenden Gesellschaft in den Sand gesetzt wird? Ist das Arbeit? Respekt? Folgt dann etwas wie die „Kündigung“? Sehr selten ist das der Fall. Jenen bleibt dann meist aber noch genug an Speck.
Fragt man ChatGPT, können je nach Formulierung der Frage unterschiedliche Antworten kommen. Dann heißt es zum Beispiel: Politiker erschaffen Gesetze und arbeiten somit. Aber selbst das stimmt trotz hoher Zahl an Juristen alias Politiker nicht. Wer macht die Gesetze? Beamte und Großkanzleien? Politiker geben nur das Ziel vor und diskutieren dann, ob die Arbeit der Beauftragten passt – vielleicht stimmen sie fast immer ab, was sie selbst nicht verstanden haben? Das wäre auch keine Arbeit – nur die der Anderen. So lebt es sich einfacher im Speckmantel. Wer trägt bei schlechten Gesetzen die Konsequenzen? Die/der im fetten Speckmantel?
Könnten denn Politiker überhaupt richtig arbeiten? Meine Meinung: Jene mit Speckmantel, um die ging es mir, sind meist sehr weit entfernt vom Thema „richtige Arbeit“ – aber brauchen deshalb noch deutlich mehr Geld für die Selbstdarstellung auf TikTok – wie neulich wohl (ernsthaft) beschlossen? Politische Bildung ist der Zweck? Ob mit Döner im Gesicht oder keine Stunde später wetternd gegen Dönerläden im Stadtbild. Das ist auch keine Arbeit, nicht ehrlich und nur respektlos.
Marktähnliche Bedingungen, Fehler haben Folgen… sonst ist es keine richtige Arbeit?
Beispiele für „richtige“ Arbeit?
Ärzte, deren Fehler Menschenleben kosten können?
Und z.B. die Reinigungskraft macht keine „richtige“ Arbeit?
@ 19
Es geht nicht um Fleiß, oder Work-Life-Balance, sondern um die Konsequenzen der Arbeit.
Wie bei Stromberg, kommt es dann zu Kündigungen durch Dritte. Bemerkenswert ist ja, dass selbst der Wähler den Politiker nicht einfach „kündigen“ kann, jedenfalls nicht zwingend durch Wahl. Und welcher Politiker kündigt selbst – ohne wissentlich weich auf Steuergeld-Scheine zu fallen oder nur wegen Politik in einer Vorstandsetage angespült wird, wo er wieder nicht richtig arbeitet, oder doch?
„Der Beliebtheitswert im Keller, strahlt ein Maskendealer beim Fraktionsvorsitz noch heller. Helau!“
Jenseits von Jetten und den linken Kleinparteien gibt es in den Niederlanden insgesamt eine klare Mehrheit des konservativen Lagers bis zum äußersten rechten Rand. Die Regierungsbildung wird spannend.
@ 15:
anscheinend wünschen sich viele Niederländer wie wir eine Begrenzung der Migration in die Sozialsysteme. Das haben bisher die alteingesessenen Parteien nicht verstanden.
Ich erinnere an den jungen Ägypter, der einen Ausbildungsplatz in Hasselt hatte, sich integriert, sich an Auflagen gehalten hatte, sich um sprachliche Weiterbildung bemüht hat, – solche Menschen brauchen wir. Er wurde abgeschoben (https://rp-online.de/nrw/staedte/kleve/bedburg-hau-mohamed-attia-aus-aegypten-droht-die-abschiebung_aid-122953017).
Ist das so richtig, fair gegenüber Menschen, die ehrlich hier in Deutschland Fuss fassen wollen, sich integrieren wollen? Wird da nicht der Ehrliche bestraft?
Und da – so könnte ich mir vorstellen meint auch Rob Arnoldus Adrianus Jetten seinen Vergleich mit den verfaulten Äpfeln.
Mein tunesischer Arbeitskollegen sagte einmal zu mir in Bezug auf sein Arbeitsteam „in einem schönen Obstkorb reicht ein Stück faules Obst, dass der ganze Korb anfängt schlecht zu werden“.
Meine Meinung dazu: jeder, der nach Deutschland kommt und wie der junge Mann sich hier integrieren, sich ein neues Leben aufbauen, Fuss fassen möchte herzlich willkommen.
Aber es täte die Politik gut daran gerade, diese Menschen auch zu unterstützen und diejenigen, die nur hierher kommen, um die Hand aufzuhalten, auszuweisen.
Manchmal frage ich mich, wofür ich überhaupt noch arbeiten gehe…
Benno
Guter Gedanke. Ein Gutteil der Werktätigen ist mittlerweile allerdings in der freien Wirtschaft in strombergähnlichen Umgebungen aktiv. Ist das dann „richtige Arbeit“?
@ 14
„Richtig gearbeitet“ hat jemand dann, wenn seine Arbeit unter realen Bedingungen steht – also wenn Erfolg und Misserfolg tatsächliche Konsequenzen haben.
Einige Politiker haben vielleicht nie in einem Umfeld gearbeitet, in dem persönliches Risiko, Verantwortung und Leistung in einem realen Verhältnis zueinander stehen.
Selbst dann, wenn Politiker einen Schaden anrichten, können sie jenen möglicherweise aufgrund ihrer Stellung von sich selbst abwenden oder steigen sogar noch auf. Das sieht beim Fließbandmitarbeiter oder der gescheiterten Gastronomin meist anders aus.
Letztere Zwei haben richtig gearbeitet, vielleicht nur etwas falsch gemacht – und vom Geld viel abgegeben (Rentenversicherung etc.). Arbeit, Herr Daute, schließt die Umgebung nicht aus. Politik leistet sich auf Kosten der Steuerzahler, früh oder erst später, durch Ausschluss mehr. Richtig so?
Genau genommen gilt für viele Politiker: Unter echten Marktbedingungen standen sie vielleicht selten oder nie (nie gearbeitet). Wenn Fehler keine wirklichen Folgen haben, ist das eher keine „Arbeit“ im ursprünglichen Sinn.
Deshalb frage ich ja!
@14: es ist ganz einfach, Ralf. Denn der Begriff „richtig arbeiten“ dürfte auch Dir ein Fremdwort sein.
@10
„genau, er, Rob Arnoldus Adrianus Jetten, hat verstanden, wie der rechte Rand bekämpft werden kann“
Indem er sich für eine Begrenzung der Migration einsetzt.
Dabei wird er auch schon mal unangemessen in der Wortwahl: So bezeichnete er irreguläre Flüchtlinge einmal als „verfaulte Äpfel“, die man aussortieren müsse.
Nochmals: Was genau ist „richtig arbeiten“?
@8
Hat Angela Merkel auch nicht.
@11
‚ich sehe da allerdings ein fachlich gut funktionierendes Gehirn in der‘
Haben wir in Deutschland auch nicht.
🙂
Und: warum sollte der studierte Verwaltunsgwissenschaftler Rob Jetten etwas kein fachlich gut funktionierendes Hirn“ haben?
Kennen Sie ihn?
Charm zu haben als Politiker ist sicher sympathisch,🙄 ich sehe da allerdings ein fachlich gut funktionierendes Gehirn in der 🍐 als evtl. ein ganz klein wenig wichtiger .🤔😎
@7 Friedrich Förster:
genau, er, Rob Arnoldus Adrianus Jetten, hat verstanden, wie der rechte Rand bekämpft werden kann.
Nur viele unserer Herren verstehen es nicht. Leider, es wäre ja auch zu einfach…
off-topic
vielleicht ist die geplante, überzogen teurere Unterführung ja das gesuchte Alleinstellungsmerkmal für Kleve 😉
Benno
Definiere: „richtig arbeiten“!
@ 5 )
Hatte ich doch geschrieben, dass er noch nie richtig gearbeitet hat.
Es ist wirklich unglaublich!
Da möchte jemand mit neuen Ideen frischen Wind
in die niederländische Politik bringen
und Gestalten wie Geert Wilders inhaltlich ein starkes Contra geben,
und schon wissen unsere Bedenkenträger,
warum das sowieso nicht klappen kann …
Übrigens:
Lelystad ist 1967 gegründet worden
und dort leben inzwischen knapp 100.000 Menschen,
Almere ist wenig später gegründet worden
und dort leben inzwischen mehr als 220.000 Menschen –
um nur mal zwei Beispiele aus der nahen Vergangenheit zu nennen …
In Kleve möchten manche allen Ernstes 20 + x Millionen Euro
für eine Bahnunterführung ausgeben
statt für neue Wohnungen zum Beispiel!
Visionen sind schön und gut, aber zehn neue Städte sind unrealistisch. Außerdem bringen am Reißbrett entworfene Städte, die nicht gewachsen sind, ihre ganz eigenen Probleme mit sich.
Rob Jetten ist mir zu glatt. Ihm fehlen die Erfahrung und die Bodenständigkeit eines Mark Rutte. Er wird schnell an Grenzen stoßen mit seiner Alles-ist-möglich-Haltung.
@4 Er ist seit vielen Jahre aktiv in die Niederländische Politik.
Jung, unerfahren, nie richtig gearbeitet. Ein Pausenclown.
Ich freue mich sehr über das starke Abschneiden der D66. Es erinnert in vielem an die Aufbruchsstimmung der FDP der 1970er-Jahre – eine Zeit, in der Liberalismus noch eine gesellschaftliche Erneuerungsbewegung war: anti-establishment, aufklärerisch, mutig.
Wie einst die FDP unter Walter Scheel und Hans-Dietrich Genscher steht D66 heute für einen Liberalismus, der mehr meint als Steuersätze – nämlich Bildung, Demokratie, Europa und den Glauben an die Vernunft. Während in vielen Ländern rechtspopulistische und nationalistische Kräfte an Einfluss gewinnen – in Deutschland etwa die AfD –, setzt D66 ein bewusst anderes Zeichen: weltoffen, europäisch, faktenorientiert und zukunftszugewandt.
Gerade in Zeiten, in denen Emotionalisierung und Vereinfachung oft den Diskurs bestimmen, ist dieser nüchtern-optimistische, humanistische Liberalismus ein wohltuender Gegenentwurf. D66 zeigt, dass Fortschritt, Verantwortung und Freiheit sich nicht ausschließen – sondern gemeinsam tragen können.
@1:
In den Niederlanden werden immer mehr landwirtschaftliche Nutzflächen angesichts der Klimakrise obsolet. Agrarbetriebe werden durch die kalte Küche zwangsstillgelegt, Ackerflächen werden nutzungstechnisch umgewidmet etc.pp. … da ist für zehn Städte locker Platz, auch in unniederrheinischen Größenordnungen.
„Zehn neue Städte“, wo sollen die hin?