Weitere Rettungsaktion: Q-Tips für die Fledermaus im Haus

Nippen am Q-Tip

(Aktualisiert, mit vielen neuen Informationen) Fledermäuse sind faszinierende Tiere, wenn sie nicht gerade im Verdacht stehen, Krankheitserreger auf den Menschen übertragen und damit eine Pandemie ausgelöst zu haben. Sobald es dämmert, fliegen sie (für uns Menschen) lautlos umher, und die Ultraschalllaute, deren Echo sie mit ihren Segelohren auffangen, geleiten sie zielsicher zu den ahnungslos umherschwirrenden Beuteinsekten.

Um zu überleben, muss eine Fledermaus täglich bis zu einem Drittel ihres eigenen Körpergewichts fressen. (Stellen Sie sich vor, sie müssten täglich 25 Kilogramm Nahrung zu sich nehmen!) Bei den ultraleichten Fledermäusen sind es bis zu zehn Gramm, allein in den Sommermonaten kommt so rund ein Kilogramm Insekten-Nahrung zusammen.

Das alles ist sehr interessant. Was aber, wenn die Fledermaus auf die Idee kommt, in den eigenen vier Wänden die Nahrungssuche fortzusetzen (und was sagt das über die eigenen vier Wände aus?)?

Sind so große, feine Ohren

Behutsames Einschreiten schien geboten: Mittels eines Handtuchs gelang es, das unterm Fensterbrett hängende Exemplar vorsichtig einzuhüllen und dann wieder in die freie Wildbahn zu expedieren. Dort wartet die Fledermaus nun in der Handtuchhöhle darauf, dass die Herbstsonne verschwindet und die Beutezüge in der Dämmerung fortgesetzt werden können.

Es handelt sich wahrscheinlich um ein braunes Langohr. Das Fell des braunen Langohrs ist lang und locker und hat eine graubraune Farbe, die Unterseite und der Hals sind deutlich heller grau und tragen einen gelblichen Fleck. Das auffälligste Merkmal sind die Ohren, die mit etwa vier Zentimetern Länge beinahe so lang sind wie der Körper. Der vordere Ohrrand ist stark bewimpert. Die Ohren werden zu Beginn des Fluges aufgerichtet und bleiben im Flug selbst aufgestellt. Während der Lethargie (Torpor) werden sie nach hinten unter die Flügel eingeklappt. In Ruhe können sie auch widderartig eingerollt werden. Braune Langohren erreichen eine Körperlänge von rund 42 bis 53 Millimeter, eine Spannweite von 24 bis 29 Zentimetern und ein Gewicht von 5 bis 11 Gramm.

Das Exemplar wirkt nach Meinung von Fachleuten sehr geschwächt. Erste Handreichung war etwas Wasser, welches begierig aufgenommen wurde.

Hoffentlich findet sie wieder zu Kräften

Im weitestgehend insektenfreien Winter (natürlich außerhalb meiner vier Wände, drinnen gibt z. B. immer noch Lebensmittelmotten) fallen die Tiere in den Winterschlaf – von November bis März. Interessant wäre natürlich zu wissen, ob sie sich als Haustiere halten lassen und der Lebensmittelmottenplage ein Ende bereiten.

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Kategorisiert in Foto, Natur

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21 Kommentare

  1. 21

    @6 RD:

    Wenn „Flugbetrieb aus eigenen Kräften“ nicht möglich sein sollte, würde ich mich mal an den Kreis Kleve wenden.

    Die zahlen da so Beihilfen..

     
  2. 19

    Es handelt sich um ein Männchen, das heute früh 6,2 g gewogen hatte. Heute Abend nach vor dem Füttern 6,97 g (also mehr als 10 % Gewichtszunahme). Verletzungen waren nicht zu sehen. Wenn es so weiter geht, winkt am Wochenende die Freiheit.

     
  3. 18

    Wurde evtl. schon Graf Dracula der gerne, lt. Bram Stoker ,zu einer Fledermaus mutiert zu der Problematik befragt ?

     
  4. 17

    Verstehe die Aufregung mancher hier nicht.

    Die Fledermaus hatte doch großes Glück, in das Heim von rd zu geraten…

     
  5. 16

    @15. Minu Jetzt habe ich Ihre Reaktion verstanden. Das ist natürlich schlimm, wenn ein Tier negative Presse erhält obwohl es gar nichts dafür kann. Außerdem sind es die Menschen, die der Natur und besonders den Wildtieren auf die Pelle rücken und nicht ungekehrt. Wenn Wildtiere mehr Lebensraum haben, können Menschen sich wohl kaum bei denen anstecken.

     
  6. 15

    Tut mir leid wenn es so rüber kommt,das war nicht meine Intention. Ich schreibe eher selten blumig. Ich lese den Kleveblog der nicht,da ich aus einem anderen Ort komme. Hier kann man sich über einen Ansporn Ort erkundigen https://www.fledermausschutz.de/ansprechpartner/ .
    Leider wurde grade in den letzten 2 Jahren viel negativ Presse bezüglich der Fledermäuse gemacht. Heimische Arten übertragen kein Corona, das wurde selten aufgeklärt. Vielleicht iT es möglich mit ihrem Ansprechpartner zusammen eine Artikel zu verfassen um eine Erstversorgung zu beschreiben. Sollte dies nicht möglich sein mache ich das auch gerne mit ihnen. im Grunde wollen wir nur helfen und sind etwas gebrannt von diesem Jahr,was Aufgrund von Insektenmangel, langer Regenperioden und wegen eines Winters schon sehr hart war.

     
  7. 14

    @.rd

    Oje ……… Herr Daute, die nächste „rügenhafte“ Nachfrage. Haben Sie etwa zur Rettung ein Q-Tip aus Kunststoff verwendet? 😉

    Hauptsache ist, dass es diesem, noch kleineren Erdmitbewohner, gut geht!

     
  8. 12

    „ja auch,merken Sie nicht was wir als Schützer ihnen grade vermitteln wollen?“

    Naja vermittelt wird dem Autor: „Du Idiot!“

    Ich muss gestehen, diese herablassenden Zurechtweisungen würden mir wahnsinnig auf die Nerven gehen. Aber trotzdem danke für die Posts. Jetzt weiß ich wenigstens, dass es Fledermauspflegerinnen gibt.

     
  9. 10

    @7., Minu

    Genau das wollte ich gerade vorschlagen: Schreiben Sie wie man es richtig macht und wo man anrufen soll, wenn man ein Wildtier, das Hilfe benötigt, findet. Rds Artikel könnte ein guter Multiplikatior für diese wichtigen Informationen sein.

    Nur eines ist ein Rätsel, wenn Sie regelmäßig den Kleveblog lesen, dann wissen Sie, dass rd auch auf Leserwünsche eingeht und auch von Lesern zur Verfügung gestellte Informationen veröffentlicht. Warum nicht einfach rd freundlich darauf hinweisen und handfeste Informationen geben wie z.B. wer im Kreis Kleve der richtige Ansprechpartner für Fledermäuse ist? Muss es gleich die geballte Empörung sein?

     
  10. 9

    @ Minu und Rau

    Bitte keine Aufregung!
    Eigentlich kann man davon ausgehen, dass regelmäßige kleveblog-Leser genug Bildung besitzen, um zu wissen, dass es in diesem Artikel nichts gibt, das Missverständnisse auslösen könnte!

     
  11. 8

    @Minu Wenn Sie den Artikel gelesen hätten, hätten Sie auch gelesen, dass ich sofort Fachleute hingezogen habe und alles getreu ihren Anweisungen gemacht habe, was auch das im Bild gezeigte Anreichen von Wasser per Q-Tip bezeugt.

     
  12. 7

    @rd, dann schreiben Sie es auch so in Ihrem Artikel!Hier konnten Sie es ja auch,merken Sie nicht was wir als Schützer ihnen grade vermitteln wollen?Ja,ihr Artikel ist“ ein wenig lückenhaft und läd zu Missverständnissen ein.da hätte man auch was gutes tun können um andere Leute zu informieren das ein gefundenes Tier immer in die Hände eines Experten gehören !Und das es Notfallnummern gibt. Das könnte man da zum Beispiel auch erwähnen. Furchtbar….

     
  13. 6

    @Rau Ich habe das Tier unter Anleitung einer Fachfrau mit Wasser versorgt und am Abend geschaut, ob es aus eigener Kraft den Flugbetrieb wieder aufnimmt. Dies war nicht der Fall, daraufhin habe ich es in einen Karton gepackt, am Abend noch etwas Wasser gegeben und am frühen Morgen von der Expertin abholen lassen, unter deren fachmännischer Betreuung in einem Flexarium versorgt wird und auch schon einige Mehlwürmer verspeist hat. Noch Fragen?

     
  14. 5

    Ein Hinweis :
    Fledermäuse gehören grundsätzlich in fachlich kompetente Hände !
    Haben Sie eine Tollwutimpfung ?
    Wurden Sie Artenschutzrechtlich aufgeklärt?
    Ist die untere Naturschutzbehörde und der AgF über die Entnahme eines unter Artenschutz stehenden Wildtieres Ihrerseits informiert ?
    Was und wie viel frisst Ihre Fledermaus ?
    Wieviel wiegt das Tier ( Löffelwaage ) ?
    Kotet es ab ?

    Langohren sind mächtig Stressempfindlich – ich hoffe sie lebt noch …..

    Grüße von einer ( ausgebildeten) Fledermauspäpplerin aus BaWü
    A.Rau

     
  15. 4

    @Minu Selbst so ein dusseliger Kater wie ich hat begriffen, das rd am Ende des Artikels nur Spaß gemacht hat. Die Gefahr, dass das jemand falsch verstanden hat, ist also sehr gering.

    Gibt es eine Notfallnummer, die man anrufen soll, wenn man ein verletztes, verirrtes oder krankes Tier insbesondere ein unter Schutz stehendes Tier findet? Ich wüsste ehrlich gesagt nicht wie ich eine/n Fledermauspfleger/in finden könnte.

    Ist zu weit weg:
    https://rp-online.de/nrw/staedte/ratingen/nabu-ratingen-richtet-pflegestelle-fuer-fledermaeuse-ein_aid-53107687

    https://www.bund-grafschaft-bentheim.de/tipps/hier-finden-sie-interessantes-wissenswertes-und-links-zum-fledermausschutz-sowie-zur-fledermauspflege-fledermausbehandlung/

     
  16. 3

    @Minu Selbstverständlich wurde das in der Wohnung aufgefundene Tier sorgfältig betreut und in die Hände einer erfahrenen Pflegerin übergeben. Kein halbwegs vernünftiger Mensch sollte wiederum auf die Idee kommen, die Tiere als Haustier zu halten. Der Vorschlag war nicht ernst gemeint.

     
  17. 2

    Fledermäuse stehen unter Naturschutz und zählen zu den bedrohten Arten! Eine Haltung ist strafbar! Ebenso ist die Pflege verletzter und geschwächter Tiere sehr aufwendig. Ein geschwächtes Tier welches gefunden wird,sei es auf dem Boden oder an einer Wand gehört immer in die Hände eines erfahrenen Fledermausschützers .Wie kann man in einem Artikel die Leute animieren diese empfindlichen Tiere als Haustier zu halten. Bitte belesen sie sich über unsere geltenden Gesetze bevor sie so einen Artikel veröffentlichen. Und klare Antwort:Nein, man kann und darf sie nicht als Haustier halten! Bitte nehmen Sie dies aus dem Artikel raus bevor manche Leute das noch in Erwägung ziehen.
    Grüße von einer Fledermaus Pflegerin