Seine Mannschaft siegte 3:0, und doch ging der Trainer als Verlierer vom Platz: Der VfR Warbeyen trennt sich von Sven Rickes, dem Trainer der U23-Mannschaft, die in der Landesliga spielt. Noch am Sonntag gewann das Team im Derby gegen Siegfried Materborn. Danach baten die Verantwortlichen um den Vereinsvorsitzenden Christian Nitsch den Betreuer zum Gespräch. In einer am Sonntag Abend versandten Pressemitteilung heißt es: „Der VfR SW Warbeyen 1945 e.V. gibt bekannt, dass der Vorstand sich nach dem einstimmigen Beschluss heute Abend dazu entschieden hat, die Zusammenarbeit mit Sven Rickes, Trainer der Landesligamannschaft (U 23) zu beenden. Diese Entscheidung wurde ihm unmittelbar nach dem Derbyspiel gegen Siegfried Materborn in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt.“
„Sven Rickes hat über letzten Jahre maßgeblich an der sportlichen Entwicklung des Vereins mitgewirkt. Hierfür sind wir ihm zu Dank verpflichtet“, so der Vorsitzende Christian Nitsch.
Rickes hatte mit seinem „Kämpferherzen“ genannten Team vor gut einem Jahrzehnt beim SV Bedburg-Hau begonnen. Diesen Namen hatte sich die Mädchenmannschaft zugelegt, weil es sportlich zunächst für das neuformierte Team alles andere als gut lief und es eine Reihe deutlicher Niederlagen gab, die Spielerinnen aber dennoch vorbildlichen Kampfgeist zeigten, nie aufgaben und ständig daran arbeiteten, sich zu verbessern. In der Folgezeit wurde die Mannschaft immer ambitionierter und erfolgreicher. Weil sich die höher gesteckten sportlichen Ziele schließlich nicht mehr mit den damaligen Vorstellungen in Bedburg-Hau deckten, entschieden sich die „Kämpferherzen“ zum Wechsel nach Warbeyen, wo der Mädchen- und Frauenfußball schon seit Jahrzehnten intensiv gefördert wurde.
Nun aber muss der Mann, der den Aufschwung in Warbeyen mit beflügelte, gehen. In der Pressemitteilung heißt es: „Die Entscheidung fiel nicht leicht, da der Verein die Verdienste von Sven Rickes anerkennt und schätzt. Die Differenzen in der Zusammenarbeit waren jedoch so weitreichend, dass diese Maßnahme als notwendig erachtet wurde. Der VfR SW Warbeyen 1945 e.V. dankt Sven Rickes für seinen Einsatz und wünscht ihm für seine persönliche und berufliche Zukunft alles Gute.“
Eine Differenzierung zwischen Politik und Sport ist in jedem Fall notwendig. Wurden hier nach außen nicht direkt sichtbare Grenzen überschritten? War es eine fundierte begründetet Entscheidung? Eine objektive Wahrnehmung gibt es wohl nicht. Entscheidungen sollten respektiert werden. Ich zitiere Konfuzis a. D. (21. November 2023 um 18:36 Uhr): „..denn die Idee, für die Herr R. steht, war zu groß für diese Region.“
Wie man hinter vorgehaltener Hand hört, soll es massive Verwerfungen zwischen Herrn Nitsch und den Kämpferherzen geben. Die Mädels wollen da wohl nur noch weg, wie zu hören ist. Das würde, wenn dem so wäre, auch erklären, warum er die Flucht nach vorne antritt und in seiner typischen Art mal wieder die Stadt für alles verantwortlich macht. So hätte er zumindest eine Erklärung, warum die Kämpferherzen bald nicht mehr im Warbeyen sind – und würde von der eigenen Verantwortung ablenken.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Trainerentlassungsnote offenichtlich beim DFB abgeschrieben wurde, da gibt es sicher Formblätter, die Trainer:innenentlassungen Breitensportvorständen erleichtern. Ich finde das so klein und so arm…
@6. Keine gute Außenwerbung
So ist er halt der zukünftige Bürgermeisterkandidat.
Eine Entlassung direkt nach einem Sieg zu verkünden, zeugt von fehlendem menschlichen Miteinander. Sportverantwortliche sind auch Vorbilder.
Ein paar Tage später wäre sicher auch noch gegangen.
Wenn ich mir die ganze Vereinsmeierei so ansehe, kann ich mir gut vorstellen, dass man an Breitensport irgendwann das Interesse verliert.
Es ist traurig zu sehen, wenn finanzielle Interessen den sportlichen Geist und gesunden Menschenverstand überlagern. Dieser Beitrag unterstreicht die Notwendigkeit einer Neuausrichtung im Vorstand. Personen, die in der Politik agieren, sind möglicherweise nicht die geeignetsten Entscheidungsträger für Belange des Fußballes. Vielleicht sollte der Verein überdenken, wie Entscheidungen getroffen werden, um sicherzustellen, dass der Fokus wieder auf das Wesentliche, nämlich den Fußball, gerichtet wird. #FußballüberGeld ⚽️
Ich bedauere die Entwicklung. Zu den Hintergründen gibt es vermutlich unterschiedliche Geschichten. Ich brauche keine der Geschichten, denn die Idee, für die Herr R. steht, war zu groß für diese Region.
Man sollte nicht den Trainer rausschmeissen, sondern den Vorstand. Geld regiert die Welt. Man sollte mal hinterfragen warum seit einiger Zeit immer wieder Trainer gehen?
Schade.
Diesbezüglich mal in die Runde gefragt: Das Frauenteam des SV Rindern spielte Ende der 80er Jahre ligamässig auch sehr hochklassig.
Heute gibt es dort nach meiner Kenntnis nicht mal mehr eine Mädchenmannschaft.
Was ist da passiert?