Stirb langsam! Rat beschließt den Tod der Sekundarschule

Große Bühne Stadtrat: Wir sehen betroffen den Vorhang fallen und alle Fragen offen - oder?
Große Bühne Stadtrat: Wir sehen betroffen den Vorhang fallen und alle Fragen offen – oder?

Vor einigen Wochen traf ich am Samstagmorgen auf dem Markt an der Kaffeebude von Niels Roth das Ratsmitglied Michael Bay. Wie so oft diskutierten wir miteinander, diesmal ging es um die Schulpolitik, und ich meine mich zu erinnern, dass wir – wie üblich – völlig gegensätzlicher Meinung waren. Ich sah das Ansinnen, eine zusätzliche Gesamtschule zu gründen, gelassen, so nach dem Motto: Warum nicht dem Willen der Eltern folgen? Michael Bay hingegen sprach sich aus Gründen, die mir nicht völlig aus der Luft gegriffen schienen, für die Beibehaltung der Sekundarschule aus. Das Gespräch endete, weil ich irgendwann Brötchen kaufen wollte.

Soweit die Vorgeschichte. Den Hauptteil schrieb heute Abend der Rat der Stadt Kleve.

Das Gremium beschloss auf Antrag der CDU-Fraktion, dem die eng verbundenen Grünen folgten, den Tod der Sekundarschule. Stattdessen soll die Neugründung einer Gesamtschule erfolgen. Sie soll sechs Züge haben und an der Hoffmannallee (ehemalige Realschule) ihren endgültigen Standort finden, übergangsweise soll die Schule an der Ackerstraße (ehemaliges Johanna-Sebus-Gymnasium) untergebracht werden.

All dies ist von der Zustimmung der Bezirksregierung abhängig, die den Ratsbeschluss nun vorgelegt bekommen soll. Die Entscheidung selbst fiel denkbar knapp aus: 23 Ratsmitglieder (CDU, Grüne (und also auch Michael Bay) stimmten in namentlicher Abstimmung für den Antrag, die Sekundarschule zum Auslaufmodell zu erklären, 21 Stadtverordnete (SPD, FDP, Offene Klever sowie Bürgermeisterin Sonja Northing) votierten dagegen.

Das Interessante an der Sekundarschule war aus Bedburg-Hauer Sicht die Tatsache, dass damit der Standort einer weiterführenden Schule in Bedburg-Hau gesichert werden konnte. Bekanntlich war Bedburg-Hau ein Teilstandort der Klever Sekundarschule (ehemalige Hauptschule St. Markus). Der neue Ratsbeschluss berücksichtigt dies auch weiterhin – auch die Gesamtschule sollen zwei Züge in Bedburg-Hau unterhalten.

Die Diskussion im Rat verlief stürmisch, da der von Wolfgang Gebing, Fraktionsvorsitzender der CDU, vorgetragene Antrag den bisherigen Diskussionsstand in zwei lapidaren Sätzen vom Tisch wischte und insbesondere Petra Tekath eine Auseinandersetzung auf dem Rücken der Kinder befürchtete, die in der Sekundarschule verbleiben würden. Michael Bay, der Gesprächspartner vom Marktplatz, gab sich als geläuterter Realist und erklärte die Sekundarschule zu einer „gescheiterten Schulform“.

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24 Kommentare

  1. 24

    Es ist nicht zu begreifen, was sich Klever Ratsmitglieder in Sachen Schule seit Jahren erlauben. Selbsternannte Fachleute entscheiden über Schulangelegenheiten, von denen sie keine Ahnung haben. Die Kinder dürfen es ausbaden. Schrecklich. Nur ein Beispiel: Karl-Kisters Realschule mit den Problemen der Zügigkeit. Da wird gegen die Kinder entschieden. Muss man denn in unserer Stadt Kleve den Schulmurks von der GRÃœNEN Ministerin Löhrmann noch toppen? Da sitzt im Rat eine GRÃœNE Lehrerin, die das alles mitmacht. Muss sie sich bei Frau Löhrmann beliebt machen? Die Früchte werden wir noch ernten, und dann geht das Geschrei wieder los.

     
  2. 23

    @Klaus
    Wie logisch ist das denn? Eine Schule, die das Konzept einer Gesamtschule hat auslaufen zu lassen, um dann eine Schule mit identischem Konzept, nämlich eine Gesamtschule neu zu gründen.
    Die Sekundarschule durfte bei ihrer Gründung nur keine Gesamtschule sein, weil eine Gesamtschule damals nicht an zwei verschiedenen Standorten stattfinden durfte, das ist heute anders.
    Das Problem der auslaufenden Schulen wird oft genug ignoriert, ist aber hinlänglich bekannt, aber auf diese neu zu gründende Gesamtschule müssten sich bis Februar Schüler anmelden. Wohin den??
    Da ist bisher kein einziger Lehrer, kein Schulleiter. Welche Eltern würden ihr Kind in den luftleeren Raum anmelden? Wohin dann mit den Schülern, die an anderen Klever Schulen nicht mehr aufgenommen werden, weil die Kapazitäten erschöpft sind. Na, vielleicht kann die Realschule ja doch noch ein paar Züge mehr.
    Sehr viele Leute haben das Konzept der Sekundarschule nicht verstanden – Sie eingeschlossen.
    Wo Gesamtschule drin ist, da sollte endlich auch Gesamtschule drauf stehen dürfen!!
    Sie scheinen keine schulpflichtigen Kinder zu haben und die abwertenden Äußerungen über die, die mit Herzblut und viel Einsatz an der Sekundarschule tätig sind, sind einfach nur unangebracht, aber „Totalversagen“ ist ein ganz schlechtes Wort, wenn man sich selbst nicht gut genug informiert hat.

     
  3. 22

    @19 Klaus
    meines Wissens sind da längst nicht alle Beteiligten verbeamtet sondern vielfach Angestellte im öffentlichen Dienst.
    „angebliche Schicksal der Kinder empfinde ich als geheuchelt“
    Erklären Sie einem 12-järigen doch mal, was da passiert.
    Und vor Allem, weshalb ….
    Und Ihr Ausblick 3. „mit einem schlechten Zeugnis keine Ausbildungsstelle bekommen und auch keine Oberstufe erfolgreich besuchen“ ist der beste Garant dafür, daß die Kinder eine sch…egal Mentalität entwickeln.
    Obwohl, wenn es so schlecht um Sekundarschüler bestellt ist, können sie wahrscheinlich nicht mal richtig lesen und erreicht sie dieser Schwachsin nicht.

    Die Frage auf Beibehaltung der Sekundarschule bestand gar nicht wirklich, aber alle Beteiligten, seien es Schüler, Eltern, Kommunen und Lehrkörper mit der Surprise “ Auflösung“ zu überraschen, ohne das jemals breit diskutiert zu haben, ist einfach politisch instinktlos und oberfrech.

    Und was ist vom Ergebnis her der Unterschied zwischen einer zur Gesamtschule umgewandelten Sekundarschule und einer neu gegründeten Gesamtschule , außer das wahrscheinlich mit Parallelbetrieb, Auflösung und Neugründung eine riesengrosse Geldvernichtung stattfindet.
    Aber das stört in Kleve ja nicht , Geld spielt hier keine Rolle.

    Der gleiche Beschluss des Rates, als Folge einer breiten inhaltlichen Diskussion über eine längere Zeit , er wäre wahrscheinlich von allen Beteiligten mehr oder weniger murrend akzeptiert worden.
    Aber der diktatorische Stil der gerade einmal eine Stimme Mehrheit aufweisenden Ratsfraktionen ist mit Verlaub gesagt zum ko.z.n.

     
  4. 21

    @ Klaus
    Traurig wie man so uninformiert sein kann und dennoch meint man wäre allwissend!
    Ich könnte mich jetzt auf eine Diskussion mit Ihnen einlassen,denke aber das würde bei Ihnen wohl nichts bringen!
    „Schön in der Anonymität des www mit Dreck und Anschuldigungen um sich werfen. Immer schön draufwerfen auf Schulleitung, Lehrer, Eltern usw ! Mir tut es ja nicht weh, und mir ist es auch egal ob irgendwelchen fremden Kindern der Start ins Berufsleben durch das Zeugnis einer Phantomschule schwer gemacht wird!
    Es sind ja nicht meine Kinder!“

    Ein Tip: Sich vorher mal im www über die Sekundarschulen und ihre Probleme hier in NRW erkundigen!
    Düsseldorf wartet schon auf Ihre „geistreichen“ Anschuldigungen!

     
  5. 20

    @Klaus Theoretisch hört such das ja alles „wundervar“ für die Sekundarschüler und Lehrer an. Die Realität sieht aber doch ganz anders aus. Das haben betroffene Eltern doch an den auslaufenden Hauptschulen und der Realschule Hoffmannallee erlebt. Meiner Meinung geht es hier um einen Machtkampf innerhalb der Politik. Und,fast überall in NRW wird Umgewandelt…..warum dann nicht auch in Kleve? Das die Sekundarschule immer weniger Akzeptanz erlebt hat liegt nicht am schlechten Schulprogramm sondern an mangelnder Information seitens der Eltern. In den meisten Grundschulen wird die Sekundarschule kaum bis gar nicht erwähnt.

     
  6. 19

    @18. Jens
    Dank für ihre sachliche Darstellung zum Stufenplan und Sicherstellung der Unterichtsversorgung.

    Diesbezüglich finde ich die Reaktion der Schulleiterin sehr theatralisch (Stichwort: weinende Kollegen). Immerhin handelt es sich doch um Beamten, deren Versorgung zu 100% als gesichert anzusehen ist. Aus meiner Sicht sind das eher Krokodilstränen wegen verpasster Höherstufungen.

    Das angebliche Schicksal der Kinder empfinde ich als geheuchelt:
    1. Jede(r) Schüler(in) der Sekundarschule wird bis zum Abschluss beschult. Das ist sichergestellt.
    2. Jede(r) Schüler(in) der Sekundarschule, der (die) ein gutes Abschlusszeugnis hat, wird eine gute Ausbildungsstelle bekommen (Stichwort: Facharbeitermangel) und genauso eine Oberstufe von Gymnasium, Gesamtschule oder Berufskolleg besuchen können. Da gehe ich jede Wette ein.
    3. Umgekehrt wird jede(r) Schüler(in) mit einem schlechten Zeugnis keine Ausbildungsstelle bekommen und auch keine Oberstufe erfolgreich besuchen können. Und das ist Unabhängig von der Schulform.

    Die Sekundarschule Kleve ist aus unterschiedlichen Gründen nicht angenommen worden. Insbs. auch nicht in Bedburg-Hau, dort gab es für das aktuelle Schuljahr weniger als 10 (!!!) Anmeldungen aus dem eigenen Gemeindegebiet. Die allermeisten Schüler haben die anderen weiterführenden Schulen in Kleve, Kalkar und Goch aufgesucht, obwohl in Bedburg-Hau sehr gute Raumverhältnisse herrschen. An der Aussattung kann es also nicht gelegen haben.

    Meine persönliche Meinung ist, dass die Schulleitung es in 4 Jahren nicht geschafft hat, die Eltern und Grundschulen von ihrem Konzept zu überzeugen. Dabei unterstelle ich, dass es ein Konzept gab. Die jedes Jahr abnehmenden Anmeldezahlen waren der Bezirksregierung wohl bekannt, trotzdem wurde jahrelang darauf nicht ausreichend reagiert. Aus meiner Sicht liegt da ein Totalversagen der Bezirksregierung + Schulleitung vor.

    Ich empfinde es daher als richtige Entscheidung nicht mehr auf das gleiche Pferd zu setzen bzw. das Pferd nicht einfach umzusatteln. Es mag jetzt ungewohnt sein für die Bezirksregierung eine solche Entscheidung aus einem kommunalen Rat zu bekommen, aber ich finde die Entscheidung nachvollziehbar. Bei einer reinen Umwandlung wissen die Eltern dass sich für die Klassen 5-10 am Konzept doch nichts ändern wird, da Sekundarschule und Gesamtschule von den Klassen 5-10 das identische Konzept verfolgen müssen. Es wäre also ein reiner „Etikettenschwindel“ und so dumm sind Eltern nicht. Die Anmeldezahlen würden also weiterhin niedrig bleiben und trotzdem zur Schließung durch die Bezirksregierung führen.

    Die Bezirksregierung sollte daher froh sein, dass sie nun einen deutlichen Handlungsauftrag vom Rat der Stadt Kleve bekommt und sich um die Neugründung einer Gesamtschule mit neuer Schulleitung und neuem Profil kümmern muss. Früher oder später, wahrscheinlich schon im nächsten Jahr, hätten weiter sinkende Anmeldezahlen an einer umgewandelten Gesamtschule, dass vielleicht sowieso erzwungen.

     
  7. 18

    @10:
    Die Lehrer werden nicht so einfach kündigen können. Eine auslaufende Schule erstellt einen sogenannten Stufenplan. Alle Lehrer werden dafür gefragt, wo sie zukünftig und ab wann eingesetzt werden möchten, und die Schule ergänzt, ab wann eine Freisetzung erfolgen kann. Schulen werden nicht so einfach ihre Lehrer verlieren.
    Die Realschule in Emmerich läuft ja auch aus, und noch sind immer noch genügend Lehrer für den Untericht da. Auch für das kommende Schuljahr ist schon soweit geplant.

    In Kleve könnte das noch etwas besser laufen. Denn vom Konzept her wäre gar nicht so viel Unterschied zwischen Gesamt- und Sekundarschule. Die Lehrer könnten theoretisch nahtlos zur neuen Gesamtschule wechseln, teilweise mit Abordnungen bzw. mit Rückabordnungen nach einem Wechsel. Da ja alle für die Schulform ausgebildet sind. So wäre die Unterrichtsversorgung sicherzustellen.

    Trotz allem:
    Mir erschließt sich der Sinn des Auslaufens und Neugründen nicht. Man benötigt eine neue Schulleitung, Planungen , Formulare, tausend Kleinigkeiten. Bei einer Umwandlung würde so einiges wegfallen, z.B. neue Schulleitung. Ich kenne die Argumentation nicht, aber das hier Politik ohne Rücksicht auf die Kinder gmacht wird, erscheint mir auch so.

    Der zuständige Dezernent ist übrigens Herr Otto bei der Bezirksregierung…

     
  8. 17

    @16. jean baptiste

    Ja, das meine ich so, dass man im Leben alles an- und besprechen sollte, bevor es zu Katastrophen kommt.

    Sie haben damit Recht, dass man sich als gemeinsame Elternschaft, direkt an die Bezirksregierung wenden sollte……..das wäre in diesem Fall die „Öffentlichkeit“.

     
  9. 16

    @13 ???
    Sie schrieben „aber eigentlich mussten und müssen sich die Eltern immer um Gespräche mit den Verantwortlichen bemühen, sonst ist man sehr wahrscheinlich der Annahme, dass alles in Ordnung ist!?
    Man muss einfach wirklich zum Ausdruck bringen, welche Gedanken und Sorgen man hat, und diese in „Bewegung“ bringen. Jede einzelne Stimme ist wichtig! “

    Klar, so träumen Grüne und CDU wenn sie meinen, ihrer Mehrheiten sicher zu sein.
    Das sog. Ludwig XIV Syndrom „L’état c’est moi (Der Staat bin ich)“ hat sich wieder breitgemacht, lasset die Wähler doch als Bittsteller zu mir kommen.

    In Wirklichkeit geht es denen aber um ganz andere Sachen, von Parteiräson bis Koalitionsklüngel.

    Die betroffenen Eltern sind gut beraten, ihr Anliegen direkt in Düsseldorf bei der Bezirksregierung anzubringen, da „Der Antrag auf eine schulorganisatorische Änderung bis zum 30. November bei der Bezirksregierung gestellt werden muss “ und nur diese eine Entscheidung treffen kann.

     
  10. 15

    @12 Marion Dörper
    Sie schrieben „Ja … „aber“ … konnte nicht damit rechnen das es zu einer Neugründung einer Gesamtschule kommt“.
    Also ist die korrekte Antwort eher „N e i n“

    Ich muss mit meiner Familie glücklicherweise nicht im Thema drin sein, deshalb habe ich mich erst jetzt darum gekümmert und versucht, zumindest die Basis der Fragestellung zu verstehen.
    Mich interessiert dabei eher die Diskrepanz zwischen Einsichten der „Volksvertreter“ und den Interessen der eigentlich Betroffenen .

    Eine recht verständliche Zusammenfassung des Themas habe ich hier:
    http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-kleve-und-der-region/viele-eltern-wollen-umwandlung-aimp-id11988229.html
    gefunden.
    Wenn ich davon ausgehen darf, dass die dortigen Ausführungen so stimmen, komme ich zu dem Ergebnis, daß hier ein Machtspiel auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird.
    Dabei scheint das Spiel entschieden zu sein, sobald der erste Schüler ein Zeugnis der „Sekundarschule“ in Händen hält.

    Ich kann mich deshalb dem Rat von ??? nicht anschliessen, das Gespräch in der lokalen Politik zu suchen, sondern sich einen Fachanwalt in Düsseldorf zu suchen, der in der Materie firm ist, und sich dort kurzfristig beraten zu lassen.
    Aus eigener Wahrnehmung kann ich versichern, daß, wenn sich mehrere Betroffene zusammentun und in den Kosten teilen, eine solche top-fachanwaltliche Beratung mit deutlich unter 100 Euro pro Familie zu Buche schlägt, wennn Sie das Beratungshonorar vorher vereinbaren.

     
  11. 14

    Wie seit einem Jahr , die CDU und die Grünen haben ihre Niederlage bei der Bürgermeisterwahl noch nicht verarbeitet ! Ihre Bemühungen richten sich gegen die mit deutlicher Unterstützung der Klever gewählten Bürgermeisterin . Das dabei sinnvolle Entscheidungen auf der Strecke bleiben ist egal , es geht um Macht ! In diesem Fall wird der Machtkampf auf dem Rücken der Schüler , Eltern und Lehrer ausgetragen .

     
  12. 13

    @12. Marion Dörper

    Ich verstehe natürlich die sorgenvolle Situation der Eltern……….aber eigentlich mussten und müssen sich die Eltern immer um Gespräche mit den Verantwortlichen bemühen, sonst ist man sehr wahrscheinlich der Annahme, dass alles in Ordnung ist!?

    Man muss einfach wirklich zum Ausdruck bringen, welche Gedanken und Sorgen man hat, und diese in „Bewegung“ bringen. Jede einzelne Stimme ist wichtig!

    Versuchen Sie doch als betroffene, gesamte Elternschaft, öffentlich dagegen anzugehen!

     
  13. 12

    Ja es war bekannt das darüber abgestimmt wird, wer jedoch vorher bei den Schulausschusssitzungen war konnte nicht damit rechnen das es zu einer Neugründung einer Gesamtschule kommt, es war mehrheitlich die Rede von einer Umwandlung welche für die Kinder die jetzt schon in der Sekundarschule sind wesentlich besser gewesen wäre. Jetzt machen sich alle Eltern die ihr Kind dort haben wie es weiter geht. Weil mit uns Eltern redet ja keiner man muss sich die Informationen mühsam usammen suchen. ICNN

     
  14. 11

    Ich denke, es war öffentlich bekannt, dass dieses Thema zur öffentlichen Ratssitzung in der Stadthalle, zur Abstimmung kam?

     
  15. 10

    Ein absolutes Desaster. Die Sekundarschulen sollen auslaufen. Die anderen Schulformen in Kleve sind übervoll. An unserer Schule herrscht Lehrermangel und aus Ganztagsschule ist inzwischen nur noch Halbtagsschule geworden. Die Lehrer werden nach und nach kündigen und an anderen Schulen nach Arbeit suchen. Was ist mit den Kindern? Bedenken die Politiker das gar nicht? Wie sollen die Kinder bei den Unterrichtsausfällen den Stoff für das spätere Abitur erreichen? Geschweige denn, dass ein Abschluss einer Schulform die es in ein paar Jahren nicht mehr gibt, bei späteren Arbeitgebern keine Anerkennung finden wird. Eine absolute Katastrophe, ich hoffe die Schulpflegschaft schafft es eine Umwandlung der Schulform zu erwirken. Und damit schlimmeres zu verhindern.

     
  16. 9

    Meine weitere Sorge ist wer unterrichtet unsere Kinder bis zuletzt, welche Lehrer mit sek.2 befähigung werden an dieser auslaufenden Schule bleiben oder eingestellt werden. Wie stellt die CDU sich das nur vor.

     
  17. 8

    Es geht hier doch um die Frage, was ist mit den Kindern die jetzt die Sekundarschule besuchen,wie bekommen die Schüler die kein Abitur machen einen Ausbildungsplatz. In 1,5 bis 5,5 Jahren kennt doch keiner mehr diese Schulform. Die jetzigen Schüler komen mit einem Zeugnis das kein Arbeitgeber mehr einzuordnen weiß. Aber darübe hat die CDU und die Grünen nicht nachgedacht als sie die Umwandlung verweigert haben. Wer hilft diesen Kindern eine Ausbildungsstelle zu bekommen. Kann man diesen Ratsbeschluss nicht wieder rückgängig machen und im Sinne dieser Kinder für eine Umwandlung stimmen?

     
  18. 7

    Es ist nicht zu glauben das das die CDU und die Grünen innerhalb von 10 Minuten über das Schicksal von über 600 Schülern und 50 Lehrkräften entscheiden. Die Gründe eine Umwandlung abzulehnen und eine sehr gut funktionierende Schule auslaufen zu lasse

     
  19. 6

    Zuerst einmal möchte ich klarstellen, dass der Unterschied zwischen einer Sekundarschule und einer Gesamtschule die Anbindung an die Oberstufe ist. Eine Gesamtschule hat eine eigene Oberstufe, eine Sekundarschule verfügt über keine eigene Oberstufe. Sie bietet eine geregelte Zusammenarbeit mit der Oberstufe einer anderen Schule. Ansonsten arbeitet die Sekundarschule ebenfalls nach gymnasialen Standards. Zumindest wirbt sie damit. Wie es in der Realität aussieht, kann ich nicht beurteilen.
    Wenn jetzt Hals über Kopf in Kleve eine zweite Gesamtschule gegründet wird, so stellt sich die Frage, wie sollen in Kleve fünf gymnasiale Oberstufen existieren? Vor Jahren wurde das Johanna Sebus Gymnasium geschlossen und jetzt auf einmal gibt es diese Schüler?
    Auch wenn Herr Bay die Sekundarschule als gescheiterte Schulform erklärt, so stellt sich auch die Frage, warum es jetzt an einer Gesamtschule besser laufen sollte? Ein Konzept wurde ja anscheinende noch nicht vorgelegt. Den Blick auf das Abitur werden sicherlich nicht alle Schüler haben.
    Äußerst kritisch muss man auch den Beschluss des Rates sehen, die Karl Kisters Realschule auf eine Dreizügigkeit zu reduzieren. Bereits in den letzten Jahren mussten Schüler abgelehnt werden und nun zwingt man noch mehr Eltern, ihr Kind an einer Schule anzumelden, die nicht ihre erste Wahl ist. Wie gehen hier die Parteien der Grünen, der SPD und der Offenen Klever mit dem Elternwille um? Will man eine funktionierende Schule reduzieren, um andere Schulformen zu füllen? Werden sich dies die betroffenen Eltern gefallen lassen?

     
  20. 5

    Es ist, wenn man Kleve ist auch wieder unbedingt nicht, aberwitzig!
    Nachdem Schwarz-Grün in Kleve nahezu alles getan haben um seinerzeit eine Gesamtschule zu verhindern und es verwaltungsgerichtlicher Schritte bedurfte um übehaupt mal das Ergebnis einer Umfrage zu erhalten, war die Chance im November – denn der Bedarf gab es her – 2011 da, direkt 2 Gesamtschulen zu gründen. Unisono erklärten die damaligen Gegner einer GS ( die eh schon mit 1 GS zu schlucken hatten), dass 1 GS absolut ausreichend sei und man ging den ( gegen Elternwillen) Weg mit der Sekundarschule.
    Na ja – immerhin nur ( für Klever Verhältnisse eine epochale Fortschrittssquenz) 4-5 Jahrgänge später hat man eingesehen, dass die damalige Lösung wohl nicht so optimal war.
    Allerdings – mit diesem Verfahren, Auflösung Sekundarschule statt Umwidmung, stößt man wiederum Eltern, Kinder und Beteiligte vor den Kopf; nicht zuletzt auch die engagierten Lehrkräfte der Sekundarschule.
    Und – INTERKOMMUNALE ZUSAMMENARBEIT – war bis 2012 so ein Schlagwort.
    Was ist davon geblieben? Am Besten mal die Herren Driessen und Steins befragen…

     
  21. 4

    Das war es dann für die Sekundarschule in Kleve, denn der Klever Stadtrat entschied überraschend in einer Kampfabstimmung, ab dem kommenden Schuljahr an der Sekundarschule keine Schüler mehr anzunehmen. Dafür solle schnellstens eine zweite Gesamtschule gegründet werden, so formulierte CDU-Fraktionschef Wolfgang Gebing das Ende der Sekundarschule in Kleve und Bedburg-Hau mit den Worten: „Wir beantragen die Neugründung einer Gesamtschule zum Schuljahr 2017/18. Die Sekundarschule läuft aus.“ Und genauso so kam es dann, denn nach einer fast zweistündiger, hitziger Diskussion beschloss der Klever Stadtrat mit seiner denkbar knapper Mehrheit von CDU und Grünen den schleichenden Tod der Sekundarschule und die Einrichtung einer zweiten Gesamtschule in Kleve mit einem Teilstandort in Bedburg-Hau.

     
  22. 3

    @Rainer
    Sekundar- und Gesamtschulen: Wo liegen die Unterschiede?

    Was ist eine Sekundarschule?

    In Nordrhein-Westfalen waren die Sekundarschulen eine neue Schulform. Die Landesregierung und die CDU hatten vereinbart, sie ab Schuljahr 2012/13 auf Antrag der Städte und Gemeinden einzurichten und zwar als Teil des Regelschulwesens.
    Hauptgründe waren sinkende Schülerzahlen, bestandsgefährdete Hauptschulen und die große Nachfrage nach Schulen, die längeres gemeinsames Lernen ermöglichen.

    Was aber ist eine Sekundarschule?
    Zunächst: Sie sind „vollständige“ Schulen.
    Das bedeutet: Ihr Unterrichtsangebot ist für alle Grundschulabgänger geeignet, für leistungsstarke als auch für leistungsschwache Kinder. Alle sollen optimal gefördert werden. Die Schule unterrichtet nach Lehrplänen der Realschulen und Gesamtschulen, vermittelt damit auch Inhalte auf Gymnasialniveau. Daher ist auch der Einsatz auch von Gymnasiallehrkräften in der Sekundarschule erforderlich. Am Ende der Klassenstufe 10 können alle Abschlüsse erreicht werden.

    Damit ist für geeignete Schülerinnen und Schüler auch der Ãœbergang in eine gymnasiale Oberstufe möglich. Um dies zu sichern, wird mit einer Oberstufe, die zum Abitur führt, ein Kooperationsvertrag abgeschlossen. Damit wird allen Absolventen mit einer qualifizierten Fachoberschulreife nach der Sekundarschule die Aufnahme in die Oberstufe gesichert.

    Die Sekundarschule ist eine Schule der Sekundarstufe I, also der Klassen 5 bis 10.
    In den Klassenstufen 5 und 6 ist gemeinsamer Unterricht verpflichtend, ab Jahrgangsstufe 7 kann jede Sekundarschule ihr eigenes Differenzierungskonzept entwickeln. Das Modell der Sekundarschule lässt hier nahezu jede Variante zu – von Schulformabteilungen nach dem Modell des gegliederten Schulwesens, über eine Ausweitung des gemeinsamen Unterrichts bis hin zur vollständigen Integration.

    Eine Sekundarschule kann Realschule und Hauptschule vollständig ersetzen.
    Dabei gilt: Alle Schülerinnen und Schüler, die die Realschule oder die Hauptschule schon besuchen, gehören bis zum Ende ihrer Schulzeit diesen beiden Bildungsgängen an.
    So wie eine Sekundarschule jahrgangsweise aufgebaut wird, laufen die Vorgängerschulen jahrgangsweise aus.

    Sekundarschulen werden in der Regel als gebundene Ganztagsschulen geführt.
    Die Sekundarschule soll den Wünschen zahlreicher Eltern und Grundschullehrkräfte entgegenkommen: Keine Trennung der Kinder nach Abschluss der Grundschule, keine Schullaufbahnempfehlung nach der Grundschule, die über den weiteren Werdegang des Kindes entscheidet, kein vorzeitiger Wechsel der Schullaufbahn („Abschulung“) und Sitzenbleiben nur dann, wenn Eltern dies wünschen.

    Wie alle anderen Schulen auch müssen Sekundarschulen durch Vergleichsarbeiten und Abschlussprüfungen nachweisen, dass sie erfolgreich gearbeitet haben.

    Was ist eine Gesamtschule?

    Seit 1969 gibt es in Nordrhein-Westfalen Gesamtschulen.
    Zunächst waren sie Schulversuche, ab 1980 wurden sie Teil des Regelschulwesens. Im Schuljahr 2010/11 gab es 225 Gesamtschulen, im Schuljahr 2012/13 waren es etwa 270.

    Was ist eine Gesamtschule?
    Sie ist vor allem eine Schule des längeren gemeinsamen Lernens. Beim Ãœbergang von der Grundschule spielen Eignungsfeststellungen nur eine untergeordnete Rolle, denn die Schule ist ja offen für alle Kinder. Das zentrale Ziel der Gesamtschule ist es, alle Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrem Leistungsvermögen intensiv zu fördern und zu den bestmöglichen Schulabschlüssen zu führen.

    Was bewegt Eltern, ihr Kind in einer Gesamtschule anzumelden?
    Da kann es viele Gründe geben. Manche Eltern glauben nicht, dass ihr Kind schon im Alter von zehn Jahren den Anforderungen eines Gymnasiums gewachsen ist, andere vertrauen darauf, dass das offene Konzept der Gesamtschule auch Spätentwicklern eine Chance gibt. Es gibt aber auch Eltern, die die frühe Aufteilung der Kinder nach dem 4. Grundschuljahr ablehnen. Wieder andere Eltern entscheiden sich für eine Gesamtschule, weil Ganztagsunterricht immer schon zum Schulalltag gehört.

    Neuerdings wird aber auch über eine wachsende Zahl von Eltern berichtet, die für ihr Kind mehr Zeit auf dem Weg zum Abitur wünschen, denn anders als Gymnasien führen Gesamtschulen erst nach neun Schuljahren zum Abitur.
    Die Sekundarstufe I umfasst also sechs Schuljahre (Gymnasium: fünf), die Oberstufe dauert hier wie dort drei Schuljahre.

    Die Schule unterrichtet nach dem Lehrplan für Gesamtschulen, das versteht sich von selbst.
    Wichtig: In diesem Lehrplan sind auch Anforderungen auf Gymnasialniveau enthalten. Schülerinnen und Schüler, die diesen Anforderungen gewachsen sind, sollen auch auf diesem Niveau lernen können. Selbstverständlich unterrichten in der Gesamtschule auch Gymnasiallehrkräfte. Das ist schon deshalb erforderlich, weil jede Gesamtschule eine eigene Oberstufe hat und damit auch ohne Schulwechsel das Abitur ermöglicht.

    Damit vermittelt die Gesamtschule alle Schulabschlüsse, die auch im traditionellen Schulsystem vergeben werden können, vom Hauptschulabschluss bis zur Hochschulreife – gewissermaßen alle unter einem Dach.

    Darin liegt ein wichtiger Unterschied zur Sekundarschule: die verbindliche Oberstufe.
    Für eine Oberstufe aber braucht die Gesamtschule einen ausreichend starken „Unterbau“, also eine Sekundarstufe I mit so vielen Schülerinnen und Schülern, dass die Ãœbergängerzahl für die Oberstufe ausreicht. Das sollen pro Jahr mindestens 42 sein.
    Aus diesem Grund muss eine Gesamtschule mindestens vier parallele Klassen bilden. Früher waren dafür 112 Schülerinnen und Schüler erforderlich (4 x 28), jetzt reichen bei Neugründungen bereits 100 aus, also 4 x 25.

    Die Gesamtschule ist eine integrierte Schule, also eine Schule für Alle.
    Ihr pädagogisches Grundkonzept sieht vor, dass anfänglich der Unterricht weitestgehend gemeinsam im Klassenverband erteilt wird. Ab Klassenstufe 7 gibt es besondere Angebote, die sich an den Neigungen, Fähigkeiten und Interessen der Schülerinnen und Schüler orientieren. Dieser sogenannte Wahlpflichtunterricht wird ab Klassenstufe 9 noch einmal ausgeweitet.

    Klassenwiederholungen sind in Gesamtschulen nicht üblich, auch keine vorzeitigen „Abschulungen“ in andere Schulformen. Wenn so etwas doch einmal vorkommt, geht es in aller Regel auf die Wünsche der Eltern zurück.

    Ãœblicherweise entsteht eine Gesamtschule aus vorhandenen Realschulen und Hauptschulen und kann neben diesen beiden Bildungsgängen auch das Gymnasium ersetzen.
    Das bedeutet: Alle Schülerinnen und Schüler, die jetzt die Hauptschule, die Realschule oder das Gymnasium besuchen, gehören bis zum Ende ihrer Schulzeit ihrem Bildungsgang an.
    Eine Gesamtschule wird jahrgangsweise aufgebaut, die Vorgängerschulen laufen jahrgangsweise dann aus.

    Gesamtschulen müssen wie alle anderen Schulen durch Vergleichsarbeiten und Abschlussprüfungen nachweisen, dass sie erfolgreich gearbeitet haben.
    Im Bereich der Oberstufe unterliegen Gesamtschulen derselben Schulaufsicht wie Gymnasien.

     
  23. 2

    @Rainer

    Wer täglich die regionalen Medien liest und/oder sich auch überregional informiert, sollte die Unterschiede kennen – ist doch ständiges Thema … Auch meine Kinder sind längst da raus …

     
  24. 1

    Hallo,
    meine Kinder sind nicht mehr schulpflichtig.
    Für Laien bitte mal erklären, was für Vorteile oder Nachteile das eine oder andere Verschulungssystem Kindern bringt.
    Danke