Wir wissen nicht, wie Johann Moritz von Nassau-Siegen reagiert hätte, wenn er seine Sichtachse vom Kupfernen Knopf gen Elten in einem derart vernachlässigten Zustand vorgefunden hätte. Vermutlich hätte er einen Kurier nach Berlin geschickt, wo dann der Große Kurfürst Festungshaft für die Verantwortlichen angeordnet hätte. Zu Recht!
Derzeit, wie das Foto zeigt, rauben an einem der markantesten Aussichtspunkte unseres Landstriches üppig wuchernde Sträucher den Besuchern beinahe vollständig die Sicht. Wer am Geländer steht, sieht von den berühmten Parkanlagen am Hang nichts mehr – und selbst der Blick in die Ferne ist nur noch großgewachsenen Menschen möglich. Stattdessen der Blick auf eine grüne Wand mit kleinen, fast fensterartigen Ausschnitt, der ca. 20 Prozent des möglichen Blickfeldes freigibt.
Ein bisschen Parkpflege darf schon sein!
Nicht vorne auf der Agenda der Stadt Kleve. „Das ist nicht machbar“, hatte Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer bei der Sitzung am Mittwoch noch konstatiert.
Was war geschehen, der Rat der Stadt Kleve hat endlich am letzten Mittwoch das Parkpflegewerk für den „Neuen Tiergarten“ verabschiedet. Es zeigt nun für den neuern Teil der Parklandschaft auf, wie künftig Amphitheater, Forstgarten und Schützenhauspark zu erhalten und zu pflegen sind.
Gerlinde Semrau-Lensing vom Arbeitskreis Kermisdal-Wetering mahnte aber, man solle aber den „Alte Tiergarten“ darüber nicht vergessen! Dem Arbeitskreis um Gerlinde Semrau-Lensing ist es überhaupt zu verdanken, dass mit großem ehrenamtlichen Engagement die verwachsenen alten Parkstrukturen in der Landschaft um Kleve, die der Statthalter Johann Moritz von Nassau-Siegen von seinen Gartenarchitekten in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts anlegen ließ, nach und nach wieder offen gelegt und gepflegt werden. Sowohl im „alten“, wie im neuen Tiergarten.
Frau Semrau-Lensing bezieht sich jetzt auf die Anregungen Röthings, erste Strukturen des Alten Tiergartens bei Pflegeschnitten wieder herzustellen. Sie weiß den Forst in ihrem Rücken und möchte auch die Stadt auf diese einmaligen Ecken aufmerksam machen, die als Sichtachsen möglichst schnell während der nächsten Pflegemaßnahmen in Angriff zu nehmen sind. So wie der Aussichtspunkt in der Nähe des Kreishauses. Man kann nur erahnen, welch ein fantastischer Blick in die Landschaft dort einst den Klevern möglich war.
Gerline Semrau-Lensings Vorschlag, zumindest diese „Alten Sichtachsen“ im Rahmen der Landschaftspflege wiederherzustellen, wäre ein Anfang, den aus dem Fokus geratenen, vor 400 Jahren so genial angelegten Park, wieder nach vorne in den Blick der Klever und Besuchern der Stadt zu bringen.
Das scheint, so hatte es den Anschein auch bei einigen Teilen der Politik wohlwollend aufgenommen worden zu sein.
Aber direkt kam wieder ein Dämpfer von Seiten der Klever Politik, wie immer wenn es ums Geld geht, denn eine baldige Diskussion über ein Pflegwerk für „diesen alten Teil“ des Parks ist dagegen eher nicht in Sicht, hieß es am Rande der Ratssitzung. Und man weiß ja wieviel Zeit das neue Regelwerk benötigt hat um den Rat zu passieren.
Und das zeigt aber auch mal wieder sehr deutlich, die Klever Politik, ihre Beamten und die zuständigen Behörden im neuem Rathaus sind sich des Klever Schatzes nicht wirklich bewusst.
Eigentlich für Klever, seinen Tourismus sehr schade!
@18. Heckenschere
Vielleicht hat es sich so angehört als wurde da ein bisschen wahllos rum geschnitten, aber jeder Schnitt und jede Saat ist mit dem Forst und dem Denkmalamt aufs Kleinste hin abgestimmt. Anders geht es nicht.
Also wenn du oder Sie beim nächsten Mal dabei sein wollen, einfach die Kontaktdaten mailen… 😉
Wenn es Ralf für gut befindet, könnten alle WaldPark-Aktionen mit Gerlinde hier rechtzeitig beworben werden?
Das war und ist vielleicht „die Ruhe vor dem Sturm“, da es zum Parkpflegewerk Richtlinien gibt, bzw. vorgegeben sind. So soll natürlich auch nicht einfach geschnitten und gepflegt werden, worauf man gerade Ideen und Lust hat.
@15. pd – leider haben Sie völlig recht. Viele Hände schnelles Ende bringt Menschen zusammen und näher. Letztlich schaden sich die Verweigerer selbst.
@16. – Thomas, ich bin nicht gut informiert, aber die USK macht gelegentlich etwas, und der Forst wohl noch etwas viel mehr – aber der Knackpunkt ist, das die Stadtverwaltung das Alles nicht in die Hand nimmt und endlich anständig koordiniert.
Das was Gerlinde versucht ist unmöglich und sie macht es dennoch. Ich habe sehr großen Respekt davor, aber es ist wirklich eine Schande und beschämend wenn ich drei Menschen, 75Plus, Gruß an Mike & Peter, zusehe die fast ohne Maschinen Brombeeren, Altholz, und Rückschnitte zwischen Bedburg-Hau und Kranenburg auf allen vieren bewältigen. Die wirklich Verantwortlichen sollten das mal 1 Stunde mitmachen!
Es ist lange überfällig, das sich das endlich ändert. Und Mittwoch entscheidet der Rat (auch) zum Parkpflegewerk und letztlich auch zur ständigen Pflege.
Unter anderem wird auch über den Minoritenplatz entschieden.
https://rat.kleve.de/ris/ris-2014/x.-bebauungsplan-nr.-1-279-2-fuer-den-bereich-minoritenplatz-3261616/
Einige werden sich an diesen Platz noch erinnern…
Ralf hat ihn leider total aus seinem Gedächtnis bzw. kleveblog gelöscht. Es soll wieder mal mit übergroßer Ignoranz den Klever Bürgern gegenüber und mit gänzlich blödsinnigen Baufeldern die größte Städtebauliche Chance von Kleve in den Sand gesetzt werden. Es soll ein 35 Meter breiter Streifen, ja ihr habt richtig gehört, die Wallgrabenzone zerschneiden und erst danach in die unbezahlbare Tiefgarage abgetaucht werden. Darüber ist dann eine Brüstung in ca. 3 Meter Höhe, von der der Klever dann in ein Pissecke wird runter gucken können. Das ist genau die Stelle an der Nettelenhorst ist – war oder sein könnte. Ach ja, in manchen Städten gibt es einen repräsentativen Rathausplatz mit Aufenthaltsqualität. In Kleve wird dieser auf ca. 800m2 unförmig zusammengestaucht und durch eine BauPflichtline ist das nicht nur gewollt sondern auch unveränderbar für IMMER. Architekten aus Xanten schlagen eine andere Bebauung vor, die einen Platz mit 3200m2 enthält. Das hat Herr Grass in seinem RP Artikel leider vergessen zu erwähnen .
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kleve/xantener-architekt-plant-minoritenhof-aid-1.7128146
Diese Architektenvorshläge und sicher auch noch andere in der Schublade5 werden noch nicht mal diskutiert… (?)
Ist der Auftrag etwa schon vergeben?
Ich bin mal gespannt was der Rat übermorgen dazu sagt. Meiner Meinung nach ist dieser B-Plan genau so beschissen wie der für Sontowski und auf Investoren zugeschnitten & wiedereinmal muckt keiner auf…
Gerlinde Lensing und der Arbeitskreis Kermisdahl-Wetering haben zweifelsfrei hohe Verdienste. Die Ertüchtigung und Beschilderung des Prinz-Moritz- und des Voltaire-Weges, die Brücken über Kermisdahl und Wetering, Parkbänke, Stelltafeln, Infoblätter, Flyer, Findlinge, Aussichtspunkte, Alleen, Blickachsen, Kiek in de Pot, Papenberg, Sternbusch-Urplatz usw. gäbe es bis heute nicht. Unterstützer, Spender und Finanziers hat alle der AK organisiert.
Dein Aufruf zur Unterstützung der Pflegearbeiten mit der Heckenschere, lieber Max, ist unterstützenswert. Aber könnte die Stadt Kleve (über ihre USK) nicht selber einen kleinen Beitrag übernehmen? Fachverstand bei der USK liegt vor, das beweist sie mit ihrem Blumenschmuck im Forstgarten oder der aufwenndigen Ausrichtung des Lichterfestes ende September.
Meines Erachtens liegt es auch weniger an der USK als an dem zuständigen Dezernenten, der den Einsatz anordnen muss.
@Max Knippert
Da müssten Worten und Tastaturgeklapper ja Taten folgen. Oh oh oh… wie @13 schon schrieb, das überlassen wir doch lieber Profis … oder alternativ zahlen wir ja Steuern, soll die zuständige Stadt sich kümmern … oder aber ich hab Rücken und kann nicht oder ………..
kleveblog rules, auch auf Grund solcher Kommentare die ein wunderbarer kleiner Spiegel unserer Gesellschaft sind, keiner hat mehr Eier, nur Worte und niemals Taten und bloß keine Verantwortung übernehmen, man könnte ja was falsch machen also lieber nichts tun.
Das kommt dabei raus wenn eine Gesellschaft von Juristen, Lehrern, Steuerberatern und Beamten dominiert wird. Wochenlanger Bürokratie- und anschließender Kontrollwahn anstatt einfach 2 Std zur Heckenschere zu greifen und den Missstand zu beheben.Einfach Schade dass die Gerlindes dieser Welt einer aussterbenden Rasse angehören.
Und nein, ich kann nicht, ich mag die wuchernde Natur, hat sowas unbürokratisch archaisches der Wildwuchs, mehr davon!
Nein nein ich kann wirklich nicht, mein Rücken bringt mich um 🙂
@13. Heckenschere
Unter der Obhut von Gerlinde wird jede Heckenschere zur Nagelschere und ich vermute , das Sie nur einen Grund suchen auf dem Sofa sitzten zu bleiben?
Vom Moritzgrab oder Haus Freudenberg sind es bis zum anderen Ende zum Spielberg in Donsbrüggen gut 10 km.
Dazwischen liegen unter anderem der Butterberg, der Sternberg, der Papenberg, „Kiek in de Pott“, das Moritzgrab ein par Birnenalleen und vieles weiter mehr.
Das alles macht Gerlinde im Alleingang und die unzähligen Stunden für Anträge und die Euros seien nur am Rande erwähnt, das sollte man sich wirklich mal auf der Zunge zergehen lassen.
Und wer brüstet sich damit?
Das zum Thema Profis. Es handelt sich den Vorgarten Kleves. Unser Aller Vorgarten.
Sollte man das spezielle Heckenschneiden doch besser Profis überlassen?
Es handelt sich nicht um irgendeinen Vorgarten 🙂
Einiges ist bereits gesagt worden.
Es gibt Vorschriften und Zuständigkeiten und im Artikel von Ralf zur Regenwasserkaskade bringt es Otto und Rainer Hoymann auf den Punkt.
Es fehlt die Einsicht das Kleve ein Erbe besitzt, aus dem bares Geld in großen Mengen gemacht werden könnte.
Und in der ganzen Zeit des Jammern und der Ignoranz gibt es eine Frau, die bei jedem Wetter dieses Erbe in Stand hält.
Gerlinde (Semrau-Lensing)
nehmen wir @7. Ra beim Wort und helfen Gerlinde zahlreich und vor allem regelmäßig.
Ab und zu bekommt Gerlinde Erstklassige Hilfe von Männern die 75 und 80 ig Jahre alt sind…
Ich vermittele gerne den Kontakt für Alle die Gerlinde helfen wollen. Der letzte Einsatz war Gestern um 9 Uhr.
info@kunst-acker.de
Die Kollegen der USK haben eine bessere Sicht, da sie in ihren Fahrzeugen Logenplätze abonniert haben.
Es sei ihnen gegönnt….
@ Thomas Velten
nein nicht teuer!
Nur nicht auf der To Do-Liste des USK, weil denen sicherlich nicht bekannt ist;)
Das Problem ist doch das es sicherlich keinen im USK oder der Stadt gibt der diese markanten Sichtpunkte abfährst und sich die Zeit nimmt diese Sichtachsen zu begutachten ob hier nachgearbeitet werden muss.
Aber durch solche Berichte wie im „kleveblog“ erfährt das USK dann davon und könnte dann auch handeln, nach dem 30 September, da dann das Verbot für Hecken und Büschschnitte nicht mehr greift.
Denn vom 01. März bis zum 30. September dürfen Hecken, Gebüsche oder andere Gehölze laut § 39 V Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) zwar nicht radikal zurückgeschnitten werden – „schonende Form- und Pflegeschnitte“ sind jedoch erlaubt. Das heißt aber im Klartext: „Man darf Hecken nicht über den Zuwachs des letzten Jahres hinaus beschneiden“. Aber: Zusätzlich gelten weitergehende Vorschriften, beispielsweise zum Artenschutz. So muss unter anderem darauf geachtet werden, dass beim Heckenschnitt keine nistenden Vögel gestört werden. „Aber auch auf die anderen Tiere, die in Sträuchern und Gebüschen leben, muss selbstverständlich Rücksicht genommen werden“ so die Gesetzesausführung.
Wer trotz des Verbotes einen „Radikalschnitt“ ausführt, handelt ordnungswidrig und muss mit einem Bußgeld rechnen.
Schade! Planung, Umsetzung, Pflege und die damit einhergehende Entfaltung der Natur bis heute nicht verstanden! Ansonsten würden wir uns einfach über diesen unglaublich tollen Ausblick erfreuen. Eine jede Generation hätte ihren. Pflanzen, Sträucher und Bäume wachsen nun einmal bis zu ihrem Tode. Die Frage wird bleiben, in wie weit wir als Mensch, in welcher Generation, mit welcher Intensität in die Natur-(landschaft) eingreifen! Sichtachsen können langfristig nur durch die Natur selber entstehen und unterhalten werden. Kurzfristig dürfen wir diese „nur“ ergärtnern.
Der Ausblick war vor ein paar Jahren auch so.
Der „E-Bike-Schnellweg†nach Nimwegen ist dann doch wichtiger?
Vielleicht soll man das Elend, von oben, ncht mehr sehen…. 🙂
Man könnte sich ja auch am Wochenende treffen. Zur „HECKENSCHEREN CHALLENGEâ€
Nichsdestotrotz einer der wenigen Ausblicke auf Kleve, bei dem sich -bis auf die neue K3- in den letzen 40 Jahren praktisch nichts geändert hat.
Das ist doch auch schön. 🙂
@4.Th. Velten,
das muss so sein; denn die Fotos der zugewachsenen Sichtachsen werden demnächst als Fensterschmuck für die leerstehenden Klever Geschäfträume benötigt.
Ergänzend zum Thema weise ich darauf hin, dass die zentralen Sichtachsen von der Schwanenburg und vom Moritzpark in die Niederung zum Kermisdahl und zum Papenberg ebenfalls immer mehr zuwachsen. Ist es wirklich so teuer, mal die Heckenschere in die Hand zu nehmen oder interessiert die Stadt ihr bedeutetenstes Kulturerbe – die historischen Parkanlagen – so wenig?
Der bekannte Klever Gönner hat eine Achse zu gebaut, eine andere die evangelische Kirche, leider hilft da keine Heckenschere.
*Kleves Antwort auf das Märchen von Dornröschen*
[Es folgt das per Copy & Paste eingesetzte Mädchen, das aber hier nichts zur Sache tut.]
Auf der anderen Seite der Sichtachse – Elterner Berg, St. Vitus-Kirche – sah es bis Frühjahr diesen Jahres auch nicht besser aus; man schaute gegen Bäume und Sträucher in 2m Entfernung…
Eine (meine) Mail aus August 2012 nahm die zuständige Stadt Emmerich (Tourismus…) dann im Winter 16/17 mal zur Kenntnis – halt Niederrhein beidseits des namengebenden Stromes…