Man wünscht sich, es ist Mittwoch, und er kehrt am frühen Abend wieder in die Gaststätte Zentrale ein, bestellt sich sein Altbier und zum Abschluss eines vergnüglichen Abends mit einer Geste, bei der Daumen und Zeigefinger etwa in der Größe eines Schnapsglases auseinandergehalten werden, einen Ouzo. Man wünscht sich, noch einmal das mit sanfter väterlicher Strenge geäußerte „Lot et sinn“ zu hören, wenn der Wirt einen weiteren seiner vergeblichen Versuche, sich auf plattdeutsch an der Konversation zu beteiligen, unternommen hatte.
Doch Rolf Peters wird nicht mehr kommen. Ganz Kleve kennt den Mann als umsichtigen Chauffeur, als den Taxifahrer schlechthin. Er entstammte einer Zeit, als Navigationsgeräte noch nicht erfunden waren und die Taxifahrerprüfungen erforderten, die Strecke von Punkt A nach Punkt B im Geiste mit den richtigen Straßennamen abfahren zu können. Heute, da allerlei Konkurrenten in das Geschäft drängen, deren Geschäftsmodell mitunter nicht nachvollziehbar ist, war Rolf Peters derjenige, der darauf drängte, dass die Qualität des Gewerbes gehalten werden konnte. Wer in ein Taxi stieg, der sollte sicher an sein Ziel gelangen.
Dass das so blieb, dafür engagierte Rolf Peters sich auch in den Verbänden. Wo andere dann laut „Uber“ riefen, war er die Stimme des Beharrens. Er legte dar, dass die Personenbeförderung eine verantwortungsvolle Aufgabe ist, die weit darüber hinausgeht, zu später Stunde noch ein paar fröhliche Zecher vor der Haustür abzuladen. Wenn dann die Rahmenbedingungen nicht mehr stimmten, brachte er Kollegen zusammen und kämpfte, bestückt mit einem beeindruckenden Fachwissen, für notwendige Verbesserungen. Meistens erfolgreich.
Auf der Herbsttagung des Bundesverbandes Taxi und Mietwagen e.V. erhielt Rolf Peters für seine Verdienste um das Gewerbe die goldene Ehrennadel, doch diese Auszeichnung konnte er im November schon nicht mehr in Empfang nehmen. Im Verband war er auch nach Erreichen des Rentenalters Vorsitzender des Ausschusses „Haushalt und Revision“, in und um Kleve widmete er sich technischen Themen seiner Branche, war ein gefragter Ratgeber – und tüftelte auch gerne selbst an elektronischen Lösungen für sein Gewerbe, beispielsweise Sitzsensoren, mit denen sich festhalten ließ, ob die Droschken besetzt sind oder nicht.
Privat fuhr Peters gerne mit Freunden mit dem Fahrrad, und wenn diese sich mittwochs dann in der Gaststätte über ihre Touren unterhielten, staunten umstehenden Gäste über die Kilometerzahlen, die da genannt wurden. Und Peters, schon jenseits der 70, entdeckte erst spät den Charme der elektrischen Unterstützung. Vor einigen Wochen kehrte er noch einmal an den Tresen in der Unterstadt zurück, da schon in dem Wissen, dass die Krankheit ihm wohl nur noch wenige Besuche vergönnen würde. Er trank sein Altbier, war unterhaltsam wie immer, und er verabschiedete sich so, als würde er in der kommenden Woche wiederkommen. Das aber sollte nicht geschehen. Rolf Peters starb am Donnerstag im Alter von 77 Jahren, und Kleve hat einen liebenswerten und aufrechten Menschen verloren.
Fehleranalyse nach Gehör: „Peugeot“ Peters – 404, 205, 306…“de Wasserpumpe is fällig“ Ach, das waren noch Zeiten – früher war alles besser. Ölverschmierte Pfoten und kein laborweißer Kittel. Sowatgibbetnichmehr – schnief…
Er war ein Freund meines verstorbenen Vaters. Er hat mir oft geholfen, als ich noch jung war, ein Auto fahren wollte und nur wenig Geld hatte. Er war einer von den Guten. Beileid seiner Familie. Ihm alles Gute
Bewegende Zeilen über einen echten Klever.?
Dafür lohnt es sich Kleveblog zu lesen, egal wie streitbar der Autor auch sein mag.
Das Beste für die Familie und Freunde von Hr. Peters.
Hr. Peters ruhen Sie in Frieden. Wir sind uns zwar nie persönlich begegnet. Dennoch sollte man auch, an denen Menschen gedenken, die vor Weihnachten, ihre Augen für immer geschlossen haben. Zumal ich, ein sporadisch, erscheinener Kunde der „Zentrale“ bin. Da ich aber Hrn. Daute kenne, rufe ich diese Seite immer mal wieder auf. Also, Hr. Peters: Machen’s gut! Denn ei
nes Tages müssen wir alle einmal gehen!