Ringstraße, eine Geschichte, die nie endet. Seit gestern erstrahlt die hochfrequentierte innerstädtische Umgehungsstraße in neuem Glanz – und sorgt doch gleich wieder für Erstaunen.
Mitarbeiter einer Spezialfirma trugen am Montag auf der Ringstraße die endgültigen Fahrbahnmarkierungen auf den Asphalt auf – im wesentlichen zweimal achthundert Meter gestrichelte Linien, die im Fachjargon als Schutzstreifen für Radfahrer bezeichnet werden. Alle paar Meter findet sich auch ein aufgemaltes Fahrrad, um die an ihresgleichen gewöhnten Autofahrer darauf hinzuweisen, dass es auch andere Verkehrsteilnehmer gibt. Insgesamt wurde also im wesentlichen der Zustand wiederhergestellt, der vor Beginn der vielfältigen Renovierungsarbeiten im Juni 2022 herrschte.
Allerdings fehlte der Straße nunmehr der Mittelstreifen. Das ist zum einen der Tatsache geschuldet, dass nun rechts der Streifen für die Radfahrer einiges an Straßenraum frisst und deshalb der Raum zur Mitte knapp wird, andererseits hat es auch psychologische Gründe: In den Berichten der Bundesanstalt für Straßenwesen (Verkehrstechnik, Heft V 317) mit dem Titel „Wahrnehmungspsychologische Aspekte (Human Factors) und deren Einfluss auf die Gestaltung von Landstraßen“ heißt es unter Bezugnahme auf amerikanische Forschungen, dass Fahrer auf eine Hervorhebung von Markierungen wie Mittelstreifen oder Seitenstreifen reagieren, indem sie ihre laterale Position in die Gegenrichtung orientieren. „Wird also der Mittelstreifen prominent gestaltet, so folgt eine Orientierung zum Fahrbahnrand und umgekehrt.“ Mit anderen Worten: Der Mittelstreifen würde die Autofahrer auf den Radstreifen drängen.
Bemerkenswert ist auch, dass der Randstreifen etwas vom Parkstreifen abgerückt wurde, um das Risiko des Abschlachtens von Radfahrern durch unachtsam geöffnete Autotüren zu reduzieren. Eine Studie der Unfallforschung der Versicherer auf Basis eigener Unfalldaten hat ergeben, dass bei rund jedem 14. Pkw/Radfahrer-Unfall (sieben Prozent) ein Radler mit einer sich öffnenden Autotür, meist der Fahrertür kollidiert. Bekanntermaßen wird empfohlen, die Fahrertür mit dem rechten Arm zu öffnen, sodass der Autofahrer seinen Oberkörper automatisch in eine Position bringt, die ihn nahende Radfahrer erkennen lässt. Dieser Unfalltyp, „Dooring“ genannt, sollte sich an der Ringstraße also nicht mehr ereignen – mit einer Ausnahme. Direkt neben dem Seiteneingang des Freiherr-vom-Stein-Gmnasiums gab es in der ursprünglichen Linienführung eine Beule, die den Dooring-Unfällen vorbeugen sollte. Doch diese Ausbuchtung fiel der neuen Linienführung zum Opfer – nur die provisorisch angebrachte Innenlinie ist derzeit noch zu erkennen.
Wie wäre es ,in Holland sind Radwege intelligent ,auffällig ,fast durchgängig Rot markiert. Trotz der großen Klever Fahrrad Lobby fehlt für so eine gute Idee hier wohl die (☝? SICHERHEIT ) Phantasie .? ?
Finde es gut, dass die Mittellinie fehlt. Endlich auch wieder Gewissheit, wie breit der Radschutzstreifen doch ist. Für mich reicht die Naht in der Mitte als Orientierung, wenn ich dort mit dem Auto lang muss. Durch die mittlerweile wieder sichtbaren Linien fahre ich eventuell auch mal auf dem Nachhauseweg dort mit dem Rad lang…. Mal sehen.
Gut gemeint und perfekt gemacht. Danke……. 2. Jetzt muss nur noch Loriot seine hochkomplizierte Ampelanlage hinbekommen mit rot und gelb und grün für alle Verkehrsteilnehmer. Oh je.
Schwierig, schwierig..die Ersatzteile…die Neubestellung…die Montage…die Zuständigkeit…die Programmierung….