Beim Campusfest zum Jubiläum präsentierte er sich erstmals einer breiteren Öffentlichkeit, am Montag war sein erster Arbeitstag, heute stellte er sich der Presse vor: Dr. Oliver Locker-Grütjen, der neue Präsident der Hochschule Rhein-Waal. In seiner Freizeit spielt in der Rockband False Color Image Bass – kleveblog wagt eine musiktheoretische Interpretation, was das für das Wirken des Mannes aus Duisburg bedeuten könnte…
Der Bass ist das wichtigste Instrument in der zeitgenössischen Popmusik. Seine Töne, die tiefsten überhaupt, sind es, die dem filigranen Gerüst aus Gesang und den Klängen anderer Instrumente überhaupt erst Halt geben. Einen Song ohne Bass zu komponieren, das käme dem Versuch gleich, ein Hochhaus ohne Stahlträger zu bauen. Eher kann der Komponist alles andere weglassen, nicht ohne Grund heißt eine der wichtigsten Strömungen der modernen Unterhaltungsmusik „Drum & Bass“, sie reduziert die Stücke auf ihre musikalische Essenz.
Zugleich ist der Bass das Instrument, das als einziges auch den Kopf zu umgehen imstande ist. Der Bass zieht in den Bauch, die wummernden Töne lassen die Eingeweide vibrieren. Bass ist Gefühl, großes Gefühl. Ein Ton mit einer Frequenz von 100 Hz hat eine Wellenlänge von 6,80 Meter, er erfüllt den ganzen Raum, das Ohr kann – anders als bei den höheren Tönen – nicht mehr ausmachen, aus welcher Richtung er kommt.
Vielleicht ist es Küchenpsychologie, vielleicht aber auch sagt diese musiktheoretische Einführung mehr über die Entwicklung aus, die Hochschule Rhein-Waal in den kommenden Jahren nehmen wird, als Tonnen von bedrucktem Papier mit theoretischen Konzepten und wohlmeinende Worte auf Pressekonferenzen. Denn an der Hochschule Rhein-Waal ist der Bass der Boss: Dr. Oliver Locker-Grütjen, am 13. Februar einstimmig zum neuen Präsidenten der Einrichtung gewählt, spielt in der Rockband False Color Image die für die tiefen Töne zuständige Gitarre.
Ihre letzten Auftritte hatte die Band, eine Gruppe von vier langjährigen Freunden aus Duisburg, im Dschungel-Club in Moers und in der Gaststätte R(h)einblick in Alt-Homberg. In der Ankündigung des Gigs hieß es: „False Color Image (FCI) ist Zwei-Gitarren-Alternative Rock at its best, mit eigenen Songs. Liebe+Verlust, Freud + Leid, Macht + Ohnmacht: FCI meint es ernst, ihre Musik bewegt, ob man will oder nicht. FCI macht keinen Spaß, wo keiner ist. Ob die Zuhörer tanzen oder einfach nur zuhören wollen: FCI überzeugt, vor allem live. Mit wachsender Fangemeinde gelangt die Band auf den Schirm der Veranstalter.“
Ob in der zweiten Jahreshälfte noch Zeit für weitere Auftritte zur Verfügung steht, dürfte zweifelhaft sein. Der neue Präsident aber wäre vermutlich gut beraten, sein Wissen um die untergründige Wirkung der tiefen Töne bei seinen künftigen Aufgaben zu nutzen.
Das verbeamtete Professorenensemble, von der Gründungspräsidentin Professor Dr. Marie-Louise Klotz in einer einzigartigen intellektuellen Diversität zusammengestellt, präsentiert sich in seinen schillerndsten Figuren wie eine Ansammlung von Solisten, die sich nicht einmal darüber hat einigen können, ob überhaupt Musik gespielt werden sollte. Manche waren (und sind) eher für Fußball.
Womöglich sind sie ja für die tiefen Töne, die ohne den Umweg über das Gehirn wirken, empfänglicher. Und womöglich funktioniert es im akademischen Betrieb einer schillernden Fachhochschule im Hinterland nicht anders als in einer Popband, deren Kräfteverhältnis Sting einst so beschrieb: „Es ist eine ruhige Stärke, die von einem Bassisten ausgeht, weil er das Gesamte untermauert. Für einen Bandleader wie mich, also einen Bassmann und Sänger, bedeutet es, dass die Band unter meiner Kontrolle ist. Alle anderen Frequenzen werden von mir kontrolliert. Und ich bin gerne in dieser Position. Es ist sehr erfüllend.“
Oliver Locker Grütjen – die Biographie
- 1990 Abitur am Albert-Einstein-Gymnasium in Duisburg-Rumeln-Kaldenhausen
- 1990 Ausbildung bei der Deutschen Bundesbank
- 1993 Studium des Lehramtes in Bochum und Essen
- 1995 Studium der Ökologie in Essen
- 1999 Wissenschaftlicher Mitarbeiter Uni Essen
- 2000 Persönlicher Referent der Rektorin der Uni Essen
- 2002 Assistent des Dekans des Fachbereichs Biologie, Geografie und Landschaftsarchitektur der Universität Essen
- 2003 Geschäftsführer des Zentrums für Mikroskalige Umweltsysteme (ZMU)
- 2007 Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Universität Duisburg-Essen (FFT)
- 2008 Abteilungsleiter des Science Support Centres (SSC) der Universität Duisburg-Essen
- 2019 Präsident der Hochschule Rhein-Waal
Die Komandobrücke ist jetzt wieder vollständig besetzt.🛳 mal sehen wohin die Reise geht.
@16., Niederrheinstier
Hoffentlich irren Sie sich.
@silberne Löffel Das aber würde mich (gerne auch vertraulich) interessieren, was da noch im Raume stehen soll. Festzuhalten ist ja, dass die silbernen Kriegslöffel eben nicht existieren.
Mmuuuuh, auch wenn ich den Rummel um die Hochschule immer nur von meinen grünen Wiesen in sicherer Entfernung aus beobachten tue, mmuuuuh, aber dort auch öfter das ein oder andere von hochschulnahen Personen gesteckt bekomme, die so etwas wie kurzweilige Entspannung und Erleichterung im stadtnahen Grün suchen, mmuuuuh, fällt mir an der Personalie Präsident schon auf, dass damit die Duisburger Fraktion in der HSRW erheblich gestärkt wird und sich die Hochschule auf diese Weise wieder ein bisschen mehr in Richtung Duisburger Satellit (und Seilschaften) einreiht, mmuuubuuuh. Wie das geht, kann in der einschlägigen Literatur zum Beispiel unter dem Titel Cliquen, Klüngel und Karrieren nachgelesen werden, mmuuubuuuh. Dazu passt auch gut der ausgerufene strickte Blick nach vorne mit der damit implizit verbundenen Absolution für Verfehlungen der Vergangenheit, mmuuuuh. Denn von dieser Nichtahndung werden gerade in eigenartiger Weise die Sprößlinge des Duisburger Klüngels profitieren, mmuuubuuuuh! Hinzu kommt noch die bisher auffällig hohe Aufmerksamkeit für Kamp-Lintfort gegenüber der recht dürftigen Aufmerksamkeit für Kleve, mmuuubuuuh. Mmuuuhh, mal aufmerksam beobachten, wie das weiter geht, mmuuuh. Ob das langfristig so gut ist, wenn sich die HSRW quasi in der Position eines Duisburger Satelliten einordnet und sich durch Dusiburger Seilschaftmitglieder steuern läßt, mmuuuuh? Die HSRW betont doch sonst immer die Wichtigkeit von Vielfalt und Multi Kuuuuhlti, mmuuuuh. Warum nicht hier, mmmuubuuuhh? Mmuuuuh!
@14. Martin Fingerhut Die Säge ist noch nicht zu hören. Es muss sich erstmal zeigen wohin die Reise mit dem Präsidenten geht. Wenn er immer nach vorn schaut, stehen die Chancen nicht schlecht. Und das Hochschulgesetz wird überarbeitet. Ein anonymes Abwahlbegehren wäre dann nicht mehr möglich (siehe 17.c, Seite 51, 52). Mal abgesehen davon, dass selbst die Gutgläubigsten in den letzten Monaten erleben konnten wie etwas, was man der ehemaligen Präsidentin hinter vorgehaltener Hand vorgeworfen hat, danach ungeniert weiter so praktiziert wurde. Damit ist klar, dass es keine sachlichen Gründe für die Abwahl gab. Der „sachliche“ Grund, der aber nie direkt genannt wurde, kann es jedenfalls nicht gewesen sein. Zumal fraglich ist, wer tatsächlich die bei einigen Hochschulangehörigen unbeliebte „Politik“ forciert hat.
https://www.mkw.nrw/sites/default/files/documents/2019-01/mkw_nrw_hochschulen_hochschulgesetz_regierungsentwurf_aenderungsgesetz_fliesstext.pdf
de bas is de baas
vielleicht in seiner FreiZeit.
doch :
Welche Chancen hat er auf seinem neuen SchleuderSessel,
an dessen Beinen bestimmt schon seit Monaten wieder gesägt wird ?
@11. Seebär Es ist so wie rd in 12. schreibt. Besonders „lustig“ ist auch, dass etwas, womit intern gegen die direkte Vorgängerin von Herrn Dr. Locker-Grütjen Stimmung gemacht wurde, auch nach deren Rücktritt und der zusätzlichen Abwahl fortgesetzt wurde.
@Seebär Ich glaube, dass da ein Insider Bescheid darüber weiß, wie sich ein Professor aus Aachen mal geäußert hat. War leider, wie so vieles, nicht ernst zu nehmen.
Hä? Was haben silberne Löffel mit der Hochschule zu tun?
@8. Niederrheinstier Na immerhin werden Personen, die keine silbernen Löffel stehlen, bestraft. Das ist doch schon mal etwas!
@8. Niederrheinstier
„Aber das bedeutet ja auch eine bedingungslose Amnestie für alle diejenigen an der HSRW, die sich in der Vergangenheit nicht korrekt verhalten und ungerechtfertigte Vorteile veschafft haben, mmuuubuuuuh. Und davon soll es laut den Bloggs hier und so manchen weiteren Informanten eine ganze Reihe Personen geben, mmuuubuuuh! […] Das wird die betreffenden Personen ja regelrecht motivieren, einfach so weiter machen wie bisher, mmuubuuuhh.“
Niederrheinstier, machen Sie sich keine Sorgen. Strafe hat keine erzieherische Wirkung. Ist das Gewissen „elastisch“ genug, steht reichlich Kreativität für Rechtfertigungen zur Verfügung und ist die Fähigkeit nur zu sehen was man sehen möchte vorhanden, dann ist alles andere vergeblich. Die Integrität des Präsidenten wird uns hoffentlich vor der größten Unbill schützen.
Muuuuuh, mmuuubuuuh! Zu Beginn des langen Wochenendes in der RP nachgelesen, mmuuuuh:
Angesprochen auf die Querelen an der HSRW in ihrer bisherigen Vergangenheit, sagte der neue Präsident, von nun an solle nach vorne geschaut werden, mmuuuh. Im Grunde ja richtig, mmuuuuh.
Aber das bedeutet ja auch eine bedingungslose Amnestie für alle diejenigen an der HSRW, die sich in der Vergangenheit nicht korrekt verhalten und ungerechtfertigte Vorteile veschafft haben, mmuuubuuuuh. Und davon soll es laut den Bloggs hier und so manchen weiteren Informanten eine ganze Reihe Personen geben, mmuuubuuuh! Es kann doch nicht sein, dass denen nun (im katholischen Kleve) einfach so die Absolution erteilt wird, mmuuubuuuh! Das wird die betreffenden Personen ja regelrecht motivieren, einfach so weiter machen wie bisher, mmuubuuuhh. Und die Ehrlichen und Korrekten sind am Ende mal wieder die Dummen, mmuuuubuuuuh! Allerdings gehören Dumme ja auch nicht an eine Hochschule, mmuuuuh … Ãœber weitere, zukünftige Kolateralschäden und Unregelmäßigkeiten sollte sich dann aber auch keine(r) mehr wundern, mmuuubbuhhh! Erschütternd, mmuuubuhhh, einfach nur erschütternd, mmuuubuuuuh!
@ 6., Seebär
„Sie meinen, der neue Präsident könnte einer von uns werden? Oder ist er schon einer von „denen“?“
DAS ist hier die Frage!
@zur Info
„Er sollte mit den Hochschulangehörigen, die niemals von sich aus mit einer Präsidentin oder einem Präsidenten sprechen würden, in Kontakt treten und ins Gespräch kommen.“
Sie meinen, der neue Präsident könnte einer von uns werden? Oder ist er schon einer von „denen“?
„Eigenschaften und Können der Nachfolgerin / des Nachfolgers von Fr. Dr. Naderer
Dieser Mensch braucht eine sehr gute Menschenkenntnis. Er muss in der Lage sein aus Dingen, die andere sagen, herauszuhören, was tatsächlich gemeint ist. Er sollte mit den Hochschulangehörigen, die niemals von sich aus mit einer Präsidentin oder einem Präsidenten sprechen würden, in Kontakt treten und ins Gespräch kommen. Er sollte sich nicht nur auf Informationen verlassen, die in Akten enthalten sind oder in Sitzungen vorgetragen werden, sondern sich durch Gespräche mit den jeweils Betroffen eine eigene Meinung bilden. Diese Person sollte sich dafür einsetzen, dass alle möglichst gerecht an Ressourcen und an der Macht beteiligt werden. Sie sollte sich außerdem immer bewusst sein, dass sie nicht in jedem Bereich alles wissen kann und auf fachliche Beratung angewiesen ist, um gute, sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Sie muss ein gutes Gespür dafür haben, wer Sachliches oder konstruktive Kritik vorbringt und wer Lobbyismus betreibt. Man sollte sich außerdem auf diese Person verlassen können. Wichtig ist auch ein respektvoller Umgang mit allen Menschen mit denen er/sie zu tun hat. Die Person sollte nicht polarisieren, sondern zwischen Menschen vermitteln und Vertrauen schaffen können.
Dazu kommt noch, dass diese Person sich mit Hochschulverwaltung und dem Wissenschaftsbetrieb auskennen sollte.“
Zitat aus:
https://www.kleveblog.de/hsrw-senat-bittet-prof-menzel-posten-zu-bekleiden-den-es-gar-nicht-gibt/
@3 Hackebreit
Er wird es merken.
Excuse me, bloggers! This report must be a fake!. The bass may be president, now. But he isn’t The Boss. Even the former Mr. president Obama did know that, when he said to The Boss „I am the president, but you are The Boss!“ Let’s go Down to the River Rhine and lets have a beer, cheers!
„FCI meint es ernst, ihre Musik bewegt, ob man will oder nicht. FCI macht keinen Spaß, wo keiner ist.“
Und wenn zu Authentizität dann noch Kompetenz kommt …
Bären-Präsident oder Präsidenten-Bär? Das ist hier die Frage!