Seit der Künstler Janusz Grünspek die Heißklebepistole zur Seite gelegt und sich dem Digitalen zugewandt hat, haben die Klever schon einiges an bemerkenswerten Arbeiten zu Gesicht bekommen, unter anderem eine schöne Fotoserie mit verfremdeten Hausfassaden, deren Schönheit erst durch die Grünspeksche Verfremdung wirklich sichtbar wurde. Auch gibt es mittlerweile mehrere Filme aus seiner Werkstatt. Diese sind allerdings eher der Gebrauchskunst zuzurechnen, was aber keinesfalls abwertend zu verstehen ist. In diese Linie gehört auch der von ihm produzierte Film zum Jubiläum des B.C. Koekkoek-Hauses, der heute auf Youtube veröffentlicht wurde, und der – in Zeiten der Pandemie – womöglich die einzige Form ist, in der solch ein Ereignis heute noch gefeiert werden kann, nämlich virtuell. Seit genau 60 Jahren ist das Palais an der Kavarinerstraße ein Museum, nachdem es zuvor (kurz) Rathaus und davor Wohnhaus war. Der erste Bewohner des Hauses war Malerfürst B. C. Koekkoek, der Begründer der Klever romantischen Malerschule. Er lebte, arbeitete und starb in dem Haus. Der sehenswerte Film geht anhand der alten Baupläne durchs Museum und zeigt, wie Koekkoeks Räume erhalten geblieben sind und heute genutzt werden. Ein schöner, virtueller Sonntagsspaziergang!
Genug der Vorrede, hier der Film:
(Wer sich fragt, wem die sonore Sprecherstimme gehört: Es handelt sich um den Antenne-Niederrhein-Moderator Oliver Drucks. Klaus Oberschilp, der gerne auch die kleveblog-Leserschaft mit ausgezeichneten Fotos beschenkt, sind die perfekt ins Licht gesetzten Aufnahmen der Kunstwerke zu verdanken.)