Am Abend des Montags, der Kreis hatte gerade zum zwanzigsten Mal in Folge eine Inzidenz von mehr als 100 gemeldet, trafen sich die Händler der Klever Innenstadt zum zweiten Runden Tisch, virtuell natürlich. Ein Dutzend Kaufleute hatten sich zugeschaltet, und sie konnten sich nun austauschen, wie das „kleine Stück Freiheit“, das Landrätin Silke Gorißen den Menschen zugestehen wollte, so angekommen ist. Manche hatten ihre Geschäfte gar nicht erst geöffnet, andere wiederum berichteten, dass sie nach stundenlangem Warten auf einen Kunden ihr Geschäftslokal frühzeitig wieder abgeschlossen hatten. Wer gedacht hatte, die Innenstadt werde mit zertifiziert-negativen Menschen geflutet, hatte sich getäuscht – womöglich geht vielen Menschen derzeit Sicherheit vor Freiheit.
In der Fußgängerzone war der Menschenauflauf spärlich, und irgendwo fiel der Satz: „Ich lass mir doch nicht mit so einem Stab in der Nase herumstochern, nur um einmal einkaufen zu gehen!“ Genau so aber sollte die neue Freiheit aussehen: Ein tagesaktueller Test, natürlich negativ, sollte der Freifahrtschein für unbeschwertes Shopping in der Innenstadt werden. Ein Händler sagte frei heraus, dass er keinen Kunden in sein Geschäft lasse, denn er wisse ja nicht einmal, wie die richtigen Testbögen aussehen. Soll er vorher sein Personal schulen, fragte er.
Wer die Facebook-Seiten der Klever Händler verfolgt, hatte auch längst gesehen, dass der eine oder andere schon Fakten für die neue Zeit geschaffen hatte. Der Haushaltswarenhändler Michael Kotters beispielsweise ließ die Öffentlichkeit daran teilhaben, einen Webshop mit 9500 Artikeln gestartet zu haben.
Die Klever Händler mühen sich derweil noch an der Frage ab, wie bei ihnen online eingekauft Waren amazongleich den Weg zur Haustür des Kunden finden. Es gibt den umtriebigen Sebastian Wessels, der diesen Service für einen Kleckerbetrag anbietet, doch offenbar sind nicht alle Händler davon überzeugt – insbesondere nicht solche mit eigenem Fuhrpark.
Überhaupt nicht klar ist der rechtliche Status des hastig initiierten Testprojekts. In der am Samstag versandten Pressemitteilung des Kreises Kleve („ein kleines Stück Freiheit“) hieß es: Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium „hat jedoch die Möglichkeit eröffnet, dass die [von der ‚Notbremse`] betroffenen Kreise im Einzelfall und in Abstimmung mit dem Ministerium Allgemeinverfügungen mit Kreis-spezifischen Regelungen erlassen, wenn vor Ort ein flächendeckendes Angebot für kostenlose Bürgertestung vorliegt. Dies ist im Kreis Kleve bekanntlich der Fall.“
Allerdings ist die von dem NRW-Ministerium eröffnete Möglichkeit offenbar ein Akt der Anarchie, denn die Ergebnisse der Ministerpräsidentenkonferenz – wir erinnern uns: das war die mit den Ruhetagen – sieht diese Ausnahmen überhaupt nicht vor. In dem Beschluss heißt es: „Angesichts der exponentiell steigenden Infektionsdynamik muss die im letzten Beschluss vereinbarte Notbremse für alle inzidenzabhängigen Öffnungsschritte konsequent umgesetzt werden.“
Die Notbremsen-Regelung sollte in Kraft treten, sobald die Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 100 liegt. Der Kreis Kleve bewegt sich auf die 30 zu – nicht bei der Inzidenz, bei der Zahl der aufeinanderfolgenden Tage. Es ist also verständlich, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel am Sonntagabend in der Talkshow von Anne Will ihr Unverständnis über das Vorgehen in Nordrhein-Westfalen zum Ausdruck brachte.
Ministerpräsident Armin Laschet entgegnete darauf gestern und heute irgendwas im weitgehend sinnfreien Bereich. Doch, wie die ersten Berichte aus der Fußgängerzone zeigen, scheinen die Verbraucher selbst etwas klüger zu sein als die öffnungsfixierten Politiker. Sie hielten sich sehr zurück, auch am Dienstag noch.
Landrätin Silke Gorißen äußerte sich zu dem Kuddelmuddel bis jetzt noch nicht. Dafür kam am Montagabend die Meldung, dass 4400 kurzfristige Impftermine für Menschen mit Vorerkrankungen vergeben werden können. Am Dienstag wurde mitgeteilt, dass der Kreis nun alle Menschen des Jahrgangs 1941 anschreibe, auf dass sie sich einen Impftermin besorgen mögen. Bald ist dann der Zweite Weltkrieg durch. Am Abend wurden die Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff ausgesetzt, der letzte Stand scheint zu sein, dass Frauen unter 50 sich auf eigenes Risiko impfen lassen können.
Es bleibt spannend.
@81. Stefan Schuster Sie haben das „politische Treibholz“ sehr treffend beschrieben. Das und die Netzwerke, denen das Treibholz angehört, brauchen wir ungefähr so dringend wie ein undichtes Dach.
In der jetzigen „Zentrale“ hing zu Wohnzimmer-Zeiten (evtl. immer noch) auf dem WC der Spruch „Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat’s gemacht.“
Genau so fühle ich mich tagtäglich wenn es um „Laden-Lokal.Shop“ und den damit verbunden/ergänzten Lieferservice geht – der Einzelhändler findet zu jeder Lösung das passende Problem ;)!
Trotz ein Jahr „Corona-Krise“ sehe ich kaum Veränderung im Einzelhandel und keine zielgerichtete Zusammenarbeit zwischen Politik <> Händlern, Händlern <> Händlern, IHK <> Händlern, Wirtschaftsförderung <> Politik (ist im kommunalen ja prinzipiell das Gleiche) etc.
Nur mit Appellen wir „kauft lokal“, „der Handel braucht euch“ und „böse Discounter“ kommt man nicht weiter. Es muss der Mehrwert auf der anderen Seite erkennbar sein bzw. geschaffen werden.
Beispiele:
• Da weißt das Fachgeschäft darauf hin, dass identische Ware beim Discounter verkauft werden darf, bietet aber noch nicht einmal Lieferservice an und präsentiert seine Ware in Keinsterweise online.
• da kostet das Elektrokleingerät beim Fachhändler 139,99 € und ist im Internet für 72,00 € zu finden. Bei 89,99 € würde sicherlich noch keiner meckern. => Lieferung (Paketdienst in 2-3 Werktagen)
• das unternehmergeführte Geschäft ist nur von 16-18 Uhr geöffnet und bietet keinen eigenen Versand vor Ort! => was macht dieser Einzelhändler vor 16h und nach 18h? Jobsuche?
• und und und
Natürlich gibt es auch die positiven Händler, klar! Die nach kurzer Info sofort etwas zu versenden haben und den Mehrwert für sich, den Kunden und so auch die Innenstadt sehen. Wenn der Kunde nicht zu dir kommt, musst du zum Kunden kommen bzw. wenn das Geld nicht in der Innenstadt nicht direkt verdient wird, muss es mindestens durch den Händler der Innenstadt auch im Umland verdient werden.
Die Zukunft hört nicht an der Orts-/Stadtgrenze auf. Es muss mit der passenden Wirtschaftsethik darüber hinaus gehen und die Region flexibel angesehen werden in Form von Angebot & Nachfrage zum ökonomisch und ökologisch Machbaren. Wichtig dabei: der Mensch & seine Arbeitsform, Verfügbarkeit der Ware, Nachhaltigkeit und Identität.
Wer nun was liefern lassen möchte (schon ab 2,90 € => Kleckerbetrag) oder Fragen hat – gerne unter 0 28 21 – 97 22 74 8-5! Oder mich bei FB per PN anschreiben => https://www.facebook.com/sebastian.wessels.kleve/
#74 und #77 :
Ich hätte schon fast spontan auf Ihren ersten Beitrag geantwortet und die Antwort ‚ja‘ gegeben, um mich anschließend an einer Definition des Sachverhalts ‚gut ausgebildet‘ zu versuchen. Mit der Zielrichtung, dass die Universität des Lebens wichtiger ist als alle Bildungseinrichtungen auf dem Weg zur Wahl des ersten Berufs. Ihrem zweiten Beitrag kann ich fast vollständig zustimmen.
Die überwältigend große Mehrheit heutiger Politiker verhält sich ähnlich wie Computerspieler- immer auf das Feuer zielen, das den eigenen Füßen am Nächsten ist. Um den Brandherd im Hintergrund wollen (werden?) sie sich später kümmern, wenn überhaupt.
Was einem kaum eine Bildungseinrichtung, wohl aber die Universität des Lebens beibringen kann, ist die Anwendung von Methoden. Zum ersten die Methode des Scharfen Hinsehens, gepaart mit der Methode des Scharfen Nachdenkens. Die Methode, eine übergreifende Gesamtansicht zu entwickeln – also erst den Hügel raufzuwandern bevor man Leuchttürme baut. Die Methode, Prioritäten zu erkennen und die eigenen Handlungen danach auszurichten. Und und und….
Was ich ausdrücklich nicht kritisiere, sind Mitgliedschaften in politischen Parteien/Interessenverbänden. Auch falls ich deren Positionen und Aktionen ablehne.
Es ist einfacher, aus der Vergangenheit oder der aktuellen Realität heraus zu definieren, was man nicht will oder nicht braucht. Wenn ich versuche, gedanklich mein Gesamtbild einer besseren Zukunft zu schildern, stelle ich regelmäßig schon nach den ersten Sätzen fest, dass ich eine Minderheitenmeinung vertrete. Sowas nennt sich Demokratie.
Deshalb mache ich es mir hier einfach. Was wir Alle nicht brauchen – bis hinunter auf die Ebene der Lokalpolitik – ist der eine spezielle Sorte von Interesssenvertretern. Ich nenne sie mal ‚Politisches Treibholz‘. Das sind Leute, die sich überwiegend an den Alphatieren in ihrer direkten Umgebung orientieren, die rasend gerne selbst Alphatier sein wollen. Leute, die ihre Prioritäten danach ausrichten, dass ihre direkte Umgebung (Clique) ihnen zustimmt.
Das sind Leute, die real existierende Cluster am Rand ihrer Wahrnehmung ausblenden. Nur Beispiele: Wenn die Bertelsmann-Stiftung einem Jugendlichen ‚mit Potenzial‘ Studium oder Doktorarbeit finanziert, oder wenn ein solcher ‚Potenzieller‘ aus eigenem Antrieb einer Studentischen Verbindung beitritt (nur eine Minderheit sind schlagende Verbindungen, dagegen sind ständische oder weltanschauliche Verbindungen als Karrierevereine erstaunlich mächtig – ich spreche aus Erfahrung), dann ist fast immer sichergestellt, dass der Wille des Sponsors bei allen späteren Entscheidungen dieser Person eine sehr hohe Priorität geniessen wird. Lokal das bekannteste Beispiel, aber nur eines von vielen: Stichwort Pofalla.
Politisches Treibholz. Gehört weg, brauchen wir nicht.
Nachtrag: Antwort an @Chewgum #63
„Eine Frage noch: Wie haben Sie die Kursivschrift hinbekommen?“
*Sowas ist Herrschaftswissen Wenn das jeder macht verpufft die Wirkung (grins). *
Schreiben Sie mir eine Mail, @rd wird meine Mailadresse bestimmt an Sie weiterleiten.
@rd: Dies ist keine Generalerlaubnis.
Es kann nicht darum gehen, nach Art. 38 Grundgesetz und entsprechendem Bundesgesetz gewählte Vertreter des Volkes in Frage zu stellen. Sie wurden in freier, geheimer, allgemeiner und gleicher Wahl gewählt. Es gibt nur wenige Bedingungen, um gewählt werden zu können und das ist grundsätzlich gut so, weil damit den meisten Deutschen das Recht zusteht, in den Bundestag gewählt zu werden.
Worum es aber gehen kann, ist die Frage, wie man Menschen ermutigt und fördert, sich für Politik zu interessieren und zu engagieren. Da gibt es auch schon vielfältige Programme, Bildungsurlaube etc. für Erwachsene. Aber auch hier ist sicher noch mehr möglich, auch z.B., um gezielt Frauen zu fördern.
Aber es ist wohl so, dass man viel früher anfangen muss, im Elternhaus, in der Schule, so dass es auch für Menschen interessant und möglich wird, sich zu engagieren, die sonst nicht ohne Weiteres den Weg in die Politik finden würden. Das hängt wiederum mit dem Thema soziale Durchlässigkeit zusammen, woran es in Deutschland noch hapert.
Ermutigung halte ich für wesentlich – durch Menschen im persönlichen Umfeld, Lehrer, Sozialarbeiter etc.
@77. Um Missverständnissen vorzubeugen: Mit der Textstelle in meinen vorangegangenen Post „Und was hat das mit der Bildung von Abgeordneten zu tun? Natürlich ist es möglich, dass Menschen aus gut situierten familiären Verhältnissen ein Gefühl für die Wichtigkeit alle oder zumindest einen sehr großen Teil der Menschen in die Politik bzw. Demokratie mit einzubeziehen haben oder entwickeln.“
„Menschen aus gut situierten familiären Verhältnissen“ ist allgemein gemeint. Es ist damit nicht gemeint, dass Bundestagsabgeordnete generell aus gut situierten familiären Verhältnissen stammen würden. Das geben die über die Alters- und Sozialstruktur der Bundestagsabgeordneten veröffentlichten Daten nicht her, mal abgesehen davon das dies auch eine pauschalisierte und vereinfachte Annahme wäre. Die stark überdurchschnittlich gute Bildung der Abgeordneten des Bundestages deutet aber darauf hin, dass zumindest die Unterschicht unterrepräsentiert ist und der Anteil der Abgeordneten, die aus Familien mit großer Bildunsnähe stammen, überdurchschnittlich groß ist.
@77
Wir sind einer Meinung und ich teile Ihre Beobachtungen aber ich glaube, dass wussten Sie auch vorher.
Ich hatte nicht die Absicht die Ausbildungsbegufe so heraus zu stellen, die sind nur EIN Mosaikstein. Wichtiger wäre z B. soziale Kompetenz. Und ja, ich habe das Gefühl, diese geht „im Elfenbeinturm“ immer mehr verloren.
Soviel von mir zu Ihrer Frage. Viel Gegenrede werden Sie hier nicht ernten dafür ist die Qualität Ihrer Antwort zu hoch.
Was dann vielleicht ja heißt, dass wir eigentlich alle einer Meinung sind/waren? 🙂 … und ich Recht hatte! (Vielleich klappts jetzt doch noch mit einer anderen Meinung, ich drücke die Daumen 😉 )
@76. pd Die Frage war ernst gemeint und dient nicht als Ablenkungsmanöver. Im Laufe der Diskussion um die Frage ob Bundestagsabgeordnete die ganze Gesellschaft repräsentieren und da sie dass nicht tun, worin sich offenbar alle einig sind, ist daraus im Prinzip die Frage geworden ob das akzeptabel ist oder ob etwas geändert werden sollte. Dazu hätte ich gerne die Meinung anderer gehört. Und darauf zielt die Frage im 74. Post auch hinten herum ab. Ich hätte die Frage auch direkt formulieren können. Ich habe mir aber davon Antworten erhofft, die aus dem Bauch heraus kommen und die nicht wie es oftmals der Fall ist einer gewissen Selbstzensur unterliegen.
Meine Antwort auf die Frage
„Sind Sie der Meinung, dass die am besten ausgebildetsten Menschen die politischen Ämter bekleiden sollten?“
ist:
Nein, der Meinung bin ich nicht. Ich finde, dass es wichtig ist, dass Menschen, die den unbedingten Willen haben einen sehr großen Teil der Bevölkerung, d.h. einen deutlich größeren Teil als derzeit, in die Demokratie mit einzubeziehen, damit uns die parlamentarische Demokratie und alle freiheitlich-rechtsstaatlichen Werte erhalten bleiben, viel wichtiger sind und eine sehr gute Bildung ist keine Garantie für diese Haltung. Seit Jahren oder inzwischen eher Jahrzehnten sinkt die Wahlbeteiligung und besonders stark in der Bevölkerungsschicht mit den meisten Benachteiligten. Es bedroht die Demokratie, wenn in Wahlbezirken mit überwiegend benachteiligten Wählern z.B. bei Kommunalwahlen nur noch 25% wählen geht. Und was hat das mit der Bildung von Abgeordneten zu tun? Natürlich ist es möglich, dass Menschen aus gut situierten familiären Verhältnissen ein Gefühl für die Wichtigkeit alle oder zumindest einen sehr großen Teil der Menschen in die Politik bzw. Demokratie mit einzubeziehen haben oder entwickeln. Ich glaube aber dass das, was derzeit im Bundestag oder in anderen hohen politischen Gremien an Bewustsein zum Thema politische Teilhabe aller (der allermeisten) an der Demokratie nicht genug ist. Politische Teilhabe erschöpft sich nicht einfach im gewähren des aktiven und passiven Wahlrechts. Niemand kann gezungen werden sein Wahlrecht wahrzunehmen und das ist natürlich richtig so. Es ist allerdings ein Alarmsignal, wenn bei der Wahlbeteiligung zwischen dem wohlhabendsten und dem ärmsten Wahlbezirk ein Unterschied von 40% und mehr besteht.
Und nun zurück zum Bildungsgrad. Der Bildungsgrad ist wegen der geringen sozialen Mobilität eng an die soziale Herkunft geknüpft (siehe OECD-Studie). Auf der anderen Seite ist es grundsätzlich gut, wenn Menschen, die eine große Verantwortung tragen wie z.B. in der Politik gut ausgebildet sind. Das hört sich zumindest erstmal logisch an. Den Zustand haben wir aber schon. Die Politiker im Bundestag und anderen bedeutenden politischen Gremien sind im Vergleich zur Bevölkerung überdurchschnittlich gut gebildet. Das reicht aber nicht. Ich denke, dass es einen intensiven Austausch zwischen dem Bundestag und der Bevölkerung geben muss. Und dafür brauchen wir vor allem Menschen, die zuhören können und andere Menschen verstehen wollen, die Integrität haben und schwierige Sachverhalte begreifen können und die bereit sind ihre eigene Lebenserfahrung und Lebenswirklichkeit nicht als das Maß der Dinge zu definieren. Und nach dieser Aufzählung von Eigenschaften ist die Ausbildung eines Abgeordneten erst interessant, nicht vorher.
@74 was heißt den am besten ausgebildet? Schulbildung? Politische Bildung? Bildung wie ich mich am Besten in Talkshows verkaufe? Mutter/Vater „ausgebildet“ sein um Familienpolitik betreiben/beurteilen zu können?
Die am Besten akademisch ausgebildeten Menschen sind auch schonmal skrupellose Arschlöcher also von meiner Seite ein Jein, die Frage ist zu unpräzise.
Zum Thema Lebenserfahrung und Parlament:
Was ich interessant finde und dafür meinen Dank an alle Beteiligten, ist wie solche Diskussionen verlaufen. Ich lerne daraus, dass ich mit meiner Methode, wenig Aussicht auf Erfolg hätte. Mal sehen wo mich das hinführt, möglicherweise weniger Provokation.
Was ich grundsätzlich meine ist, ich versuche auf andere Posts einzugehen, Seebär sagt, die Armen leiden am meisten ich bestätige das, begründe das mit fehlender Lobby und mache den Lösungsvorschlag über eine Veränderung der Lobby zu mehr Umverteilung zu Hunsten der Armen zu kommen.
Was wird daraus gemacht? Ein Nebenkriegsschauplatz ob jetzt 3 oder 4 Lehrer im Parlament sind. Wobei das gar nicht mein Pkr war sondern eher das, was Messerjocke und Stefan Schuster mit viel besseren Worten als ich es je könnte herausarbeiten. In einem Satz, die fehlende Durchlässigkeit im System für große Teile der Bevölkerung mit der Folge dass ein Teil der Bevölkerung nicht genügend repräsentiert ist, keine Lobby hat.
Was ich noch nicht begreife ist, warum der Nebenkriegsschauplatz? Andere bewusst falsch verstehen und Unwesentlichkeiten herauspicken um vom eigentlichen Thema abzulenken?
Das wird zugegeben geschickt gemacht bspw indem man Selbstverständlichkeiten in seine Kommentare packt, die nie jemand in Abrede gestellt hat. Am Beispiel:
„Muss man mal Angst um seinen Job gehabt haben, um gute Arbeitsmarktpolitik zu machen? “
Natürlich nicht. Es schadet aber mit Sichheit auch nicht gute Sozialpolitik zu machen, wenn man beide Seiten kennt, den sicheren Elfenbeinturm genauso wie Angst um den Job.
Was auffällt, es kommt auf diesen Nebenkriegsschauplätzen wenig konstruktives, kleveblog aufs große Ganze hochgebrochen bedeutet, für die Armen ändert dich nichts. Ist das gewollt, die Kommentarverläufe sind nicht nur im kleveblog so?
Deshalb eine andere Herangehensweise: was sind Ihre konkreten Vorschläge für die Menschen im FR Artikel @Neu.
@74.
………. jedenfalls sollten sie keinen „Logen“ angehören ……….
@all
Ich würde gerne eine ehrliche Meinung zu dieser Frage hören:
Sind Sie der Meinung, dass die am besten ausgebildetsten Menschen die politischen Ämter bekleiden sollten?
Wäre toll, wenn Sie Ihre Meinung auch begründen würden. Ich bin gespannt, was dabei herauskommt, welche weiterführenden Gedanken Sie haben. Die Frage ist scheinbar trivial formuliert. Die Antworten darauf müssen das nicht notwendigerweise sein, sondern können durchaus tiefgründig sein.
Laschet ist über Ostern ein neues Wort eingefallen: Brückenlockdown.
Das ist nicht unschlau. Eine Brücke über den sich abzeichnenden Abgrund. Menschen mögen Brücken. Am Ende einer Brücke wartet die Sicherheit.
(Vorsicht Satire)
@Chewgum,57, „…jede/r kann sich politisch engagieren, sich um eine Kandidatur bemühen …… um dann vielleicht vom Volk gewählt zu werden. Warum stehen die Leute dafür nicht Schlange?
Die Leute stehen nicht dafür Schlange, weil das politische System nur für seltene Biografien überhaupt durchlässig ist. Mir persönlich ist es
Dies erklärt z.B., warum der Frauenanteil viel zu gering ist, warum es so wenig Selbständige aber viele Juristen oder Menschen mit Öffentlicher Dienst-Vorläuferkarriere oder gar Typen wie Nahles bzw. dieser merkwürdige Amthor mit Dauerpolitkarriere in den Parlamenten herum mäandern.
Das System ist weder auf Durchlässigkeit optimiert, noch primär an demokratischen Gesichtspunkten orientiert. Es ist nicht das schlechteste, um dies einmal zu betonen, besitzt aber ein großes Potenzial zur Optimierung. Warum wird es nicht reformiert? Wer sägt schon gerne an seinem Ast?
@Justin, vom Bildungsstand würde ich das nicht abhängig machen, aber es ist unumstritten, dass es eine ungesunde Schieflage gibt.
Ob der Bundestag ein Abbild der Gesellschaft ist, darüber muss man nicht streiten. Er ist es nicht. Um ein Spiegel der Gesellschaft zu sein, genügt es nicht auf Berufe oder Bildungsabschlüsse zu schauen. Wenn sich die Diversität der Gesellschaft im Bundestag wiederfinden sollte, dann braucht es mehr Frauen, dann braucht es mehr Migranten, mehr Dorfbewohner, mehr Arbeiter, mehr Jüngere usw.
Abgeordnete sind Volksvertreter und repräsentieren im Idealfall das Volk und deren Interessen. Um Interessen einer Gruppe zu repräsentieren, muss man nicht zwingend dieser Gruppe angehören. Ich bin sicher, dass ein Großteil der Abgeordneten Ihre Wahlkreise nach Kräften vertritt und ihre Tätigkeit gewissenhaft ausübt, unabhängig ob Selbständiger, Beamter oder Rentner.
Muss man mal Angst um seinen Job gehabt haben, um gute Arbeitsmarktpolitik zu machen? Werden Pflegekräfte oder Maurer besser entlohnt, wenn mehr Pfleger oder Poliere im Parlament sitzen? Erhöhen mehr Lehrer im Parlament die Bildungschancen von Kindern?
@pd
Unabhängig von Ihren populistischen und antidemokratischen Vorstellungen, wie Sie „Ihr“ Parlament zusammenstellen würden, zündet ihre Nebelkerze „Manipulation“ nicht. Ich habe zusammengefasst, was Sie suggerieren, dazu muss man nicht zitieren, das kann jeder nachlesen.
@Justin Danke für Ihre Ausführungen, die durch viele Studien zum Thema Chancengleichheit, soziale Mobilität bzw. Durchlässigkeit belegt sind.
Es ist zwar nicht jedem alles gegeben, aber es ist für viele auch nicht alles gleich möglich.
By the way: Mir ist früher an der Uni Bonn die Selbstverständlichkeit aufgefallen, mit der z.B. Diplomatenkinder oder Kommilitonen aus wohlhabenderen Familien – vor allem, wenn ein Elternteil auch studiert hatte – ihr Studium angingen. Ich habe heute noch einige Kontakte – aber mit den anderen, die wie ich nebenbei gearbeitet haben und nicht aus gutsituierten Familien kommen, deren Eltern kein Abitur haben. Auch damals teilten sich die Cliquen so auf, ohne dass man zunächst wusste, wie der familiäre Hintergrund war. Man hat sich gegenseitig schnell erkannt.
Ergänzung zu meinem vorherigen Kommentar:
Der Bundestag stellt Dokumente zur Alters- und Sozialstruktur seiner Mitglieder zur Verfügung:
https://www.bundestag.de/dokumente/parlamentsarchiv/datenhandbuch/03/kapitel-03-475934
U.a. Wird über die Schul- und Hochschulbildung der Parlamentarier Auskunft geben:
In der 18. (vorherige) Wahlperiode:
Der Anteil der Bundestagsabgeordneten ohne Beachtung der Parteizugehörigkeit in %
Schulbildung:
Hauptschulabschluss: 1,6 %
Realschulabschluss: 6,7 %
Höhere Schule: 82,3 %
Berufsfachschule: 2,1 %
Ohne Angaben: 7,4 %
Hochschulbildung:
Anteil der Bundestagsabgeordneten mit Hochschulbildung: 86,1 %
Quelle: https://www.bundestag.de/resource/blob/272942/924eeff93db104ce00075a72ee9529f7/Kapitel_03_09_Schul-_und_Hochschulbildung-pdf-data.pdf
Zum Vergleich „Bildungsstand: Verteilung der Bevölkerung in Deutschland nach Altersgruppen und höchstem Schulabschluss (Stand 2019)“
In der Bevölkerung (alle Altersgruppen) sieht die Verteilung auf die verschiedenen Schulabschlüsse wie folgt aus:
Noch in schulischer Ausbildung: 3,5%
Ohne Abschluss: 4%
Hauptschule / Volksschule: 28,6 %
Polytechnische Oberschule: 6,5%
Realschule oder vergleichbar: 23,5%
Fach- oder Hochschulreife: 33,5%
In der Altersgruppe (20 -24 Jahre) mit dem prozentual größten Anteil bei den Fach- oder Hochschulabschlüssen beträgt dieser 54,6%
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/197269/umfrage/allgemeiner-bildungsstand-der-bevoelkerung-in-deutschland-nach-dem-alter/
Die Diskrepanz zwischen den Zahlen der Bundestagsabgeordneten und der Bevölkerung sind auffällig.
Ob die Bundestagsabgeordneten einen Querschnitt der Bevölkerung darstellen, lässt sich indirekt mit der sozialen Durchlässigkeit in Deutschland beantworten. Der Artikel zum Thema Chancengerechtigkeit (Dorothea Siems, die Welt) mit dem Titel „Der Aufstieg in die Mittelschicht dauert in Deutschland 180 Jahre“ berichtet „Der soziale Aufstieg ist in Deutschland schwierig. Kindern aus einkommensschwachen Familien gelingt es nur selten, einen höheren Bildungsabschluss als ihre Eltern zu erzielen und später deutlich mehr zu verdienen. Wie eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeigt, dauert es aufgrund dieser geringen sozialen Mobilität in Deutschland rechnerisch sechs Generationen oder 180 Jahre, bis man es aus der untersten sozialen Schicht in die Mitte der Gesellschaft geschafft hat.“
Das Problem mangelhafter sozialer Durchlässigkeit haben andere Staaten auch, aber es gibt große Unterschiede „In Dänemark, dem Land mit der größten sozialen Durchlässigkeit, gelingt ein solcher Aufstieg schon im Durchschnitt nach zwei Generationen. Relativ gut stehen auch Norwegen, Finnland und Schweden da. In all diesen skandinavischen Staaten braucht es mit drei Generationen nur halb so lange wie hierzulande, bis die Nachkommen einkommensschwacher Familien den Anschluss an die Mittelschicht erreicht haben.“ heißt es in dem Artikel.*
Eine wissenschaftliche Studie, die die sozialen und ökonomischen Verhältnisse in Kindheit und Jugend, dem eigenen Bildungsgrad und dem der Eltern aller Bundestagsabgeordneten (anonymisiert) mit einer repräsentativen Stichprobe aus der Bevölkerung vergleichen würde, würde sehr wahrscheinlich zu dem wenig überraschendem Ergebnis kommen, dass die Bundestagsabgeordneten nicht alle sozialen Schichten gemäß ihres Anteil in der Bevölkerung repräsentieren.
*Das lässt darauf schließen, dass in Deutschland die Fähigkeiten eines Menschen nur einen kleinen Einfluss auf den sozialen Aufstieg im Gegensatz zu den Skandinavischen Ländern haben.
Quelle:
https://amp.welt.de/wirtschaft/article177647914/Einkommen-Aufstieg-in-die-Mittelschicht-dauert-180-Jahre.html
@mein Post #7
Inzwischen bin ich im Impfzentrum Kernreaktor gewesen.
Ausser meiner Kritik am Anmeldeportal, und der nicht gerade zentralen Lage des Zentrums, dazu stehe ich auch weiterhin, muss ich zugeben, dass dort die Sache reibungslos abläuft.
Fast zuviel Personal, jeder ist gut drauf und freundlich, findet man sich im nu geimpft im Ruheraum wieder.
20 minuten zu früh, musste ich nicht auf den Termin warten, sondern wurde flott durchgeschleust.
Ausserdem waren die ToiToi Toiletten eine neue Erfahrung. Solch saubere Latrinen habe ich noch nirgends vorher erlebt.
Also wenigstens das klappt eher 1000%ig statt 100%ig.
Ha…was erlaube Spahn ? Geimpfte wieder Rechte und „Nichtgeimpfte Arbeitende/Schüler/Kinder“ dürfen zugucken, wie Rentner evtl. demnächst mit dem Impflappen aus der Eisdiele, Modeladen oder dem Flieger wedeln, oder was?
Ich habe Flasche leer…bzw. Schnauze voll von den ganzen Gelaber. Ich hatte schon die Idee mir Tatoos mit den Impflogos auf den „Hintern“ tätowieren zu lassen, vielleicht bekomme ich so WC Papier umsonst als Werbeträger.
Und noch was…ich sehe keine proppenvollen Geschäfte nach dem „Test mit den Tests“ nur genervte Verkäufer !
Ich sehe demnächst Millionen geimpfte Ãœ60/Ãœ70/Ãœ80 und umgeimpfte Ãœ50/Ãœ40/Ãœ30/Ãœ20/Ãœ10…die einen leben die anderen „verleben“ ihre Lebenszeit-jedenfalls zur Zeit. Wer Homeoffice machen kann ist gut bedient, ich mach mehr „Homeshopping“, da was anderes außer arbeiten und zuhause/spazieren sowieso nicht machbar ist.
Wenn ich „Stadion Atmosphäre brauche gehe ich zu den Discountern, da kann man „Mensch sein „, mit vielen anderen um die Gemüsetheke watscheln (warum kann ich eigentlich nicht um ein Werkzeugregal im Baumarkt laufen ohne Voranmeldung oder so).
Zur Begleitung und abschalten abends höre ich „Oldies“…Black Sabbath (Paranoid) oder Led Zeppelin (Stairway to Heaven)-wenn`s depressiv wird/dass passt so gut…wenn es gut läuft Roberto Blanko (Ein bißchen Spaß muss sein)…Ironie AUS…………………………………………………………………jetzt Flasche leer.
Noch ein Hinweis:
In Kommentar 60 werde ich falsch zitiert.
Ich wiederhole die richtige Kernaussage auf die sich Neu mit „überwiegend Lehrer…“ falsch bezieht: „die überwiegende Mehrheit dort [im Parlament] hatte noch nie Angst um den Job, um den nächsten Auftrag, davor, wo das Geld für die nächste Miete herkommen soll.“
Warum solche Manipulationen… man weiß es nicht. Ehrt mich aber dass zu solchen Mitteln gegriffen werden muss 🙂 ein Zeichen, dass die Gegenargumente dünn sind.
@57
Ja warum stehen die Leute denn nicht Schlange? Was glauben Sie denn?
Und wäre eine Frauenquote anderes als das Parlament der Wirklichkeig anzupassen? Istcdie Undemokratisch?
Und @ Neu
stellen Sie sich doch nicht dumm. Natürlich bist der erlernte Beruf nur ein Baustein in der entrückten Politikerwirklichkeit.
Sehen Sie es denn anders, finden Sie Krankenschwester und Maurer werden derzeit gut vertreten? Wenn ja von wem?
@59 Stefan Schuster Danke, Ihnen auch schöne Ostern.
Könnte es nicht auch sein, dass vielen Politik ein zu mühsames Geschäft ist, in dem man auch noch ein dickes Fell braucht? Man sitzt ja nicht von heute auf morgen mit komfortablen Diäten und eigenem Sekretariat im Bundestag… wenn man überhaupt je dahin gelangt.
Da ist es doch viel angenehmer, rotweinbedüselt auf dem Sofa vor „Kommissar Beck“ zu liegen. Zum Beispiel.
Jetzt haben wir noch nicht über rhetorische Fähigkeiten und eine Neigung zum Aktenstudium gesprochen, die ganz hilfreich sein könnten auf dem Weg in den Bundestag. Das ist ja nicht jedem gegeben.
Eine Frage noch: Wie haben Sie die Kursivschrift hinbekommen?
@24. Auditor Was stellen Sie sich konkret unter „pragmatische Entscheidungen unter Beachtung des Grundgesetzes zum Wohl der Bevölkerung treffen.“ vor?
Der Psychologe Stephan Grüneberg sagt in der ZDF-Sendung https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-31-maerz-2021-100.html
ungefähr nach 46 Minuten und 40 Sekunden, dass vielleicht auch eine Rythmisierung also alle paar Monate mal ein Kurzlockdown, wenn es sein muss, eine Lösung sein könnte. Die Idee hat was für sich und könnte dazu führen, dass die Motivation steigt den Lockdown dann konsequent durchzuhalten, weil danach die Entbehrungen ein Ende haben und zusammen mit innovativen Methoden sich die Pandemie möglicherweise in Schach halten lässt. Wirtschaftlich wäre das sicher verträglicher als monatelange Lockdowns, die dann kaum den erhofften Effekt haben.
@ Stefan Schuster
auch Ihnen frohe Ostern!
Quelle meiner Angaben ist der Deutsche Bundestag.
https://www.bundestag.de/abgeordnete/biografien/mdb_zahlen_19/Berufe-529492
Die Lebenswirklichkeit der Abgeordneten sollte durch die Politik geprägt sein, sie sollten ihr Amt vollumfänglich wahrnehmen. Haben Sie belastbare Zahlen und Daten, wie lange welcher Abgeordnete welche Tätigkeit ausgeübt hat und wie sich diese Lebenswirklichkeit darstellt? Ist das operationalisierbar?
pd suggeriert explizit, dass Abgeordnete durch die Lebenswirklichkeit ihrer erlernten Berufe geprägt sind. Ich habe das nicht kommentiert.
Ich stimme Chewgum in #57 zu. Außerdem war es meine Absicht zum Ausdruck zu bringen, dass hier mit irreführenden Daten hantiert wird „… überwiegend Juristen und Lehrer im Parlament“
Vielleicht sollten Sie den Deutschen Bundestag darauf hinweisen, falsche und irreführende Informationen zu veröffentlichen, da Sie offenbar mehr wissen und aufgrunddessen in der Lage sind, mit Zahlen Leute an die Wand zu reden.
@ Chewgum, #57. Schöne Ostern und erhalsame Feiertage.
Das Parlament der Wirklichkeit anpassen
Schon klar, um Himmels Willen keine Quotenregelung.
Warum stehen die Leute dafür nicht Schlange ?
Weil ohnehin chancenlos ohne den im Laufe von Jahrzehnten erworbenen Stallgeruch, und ohne Anschubhilfe von gesellschaftlichen Gruppen, die zufällig jemand ‚Vertrauenswürdigen‘ vorschieben wollen.
@ Neu, #5, Frohe Ostern und erholsame Feiertage!
Ihre Aufschlüsselung der Zusammensetzung des Bundestages nach Berufen ist irreführend, teilweise falsch – das kann ich so nicht stehenlassen. Sie ist sogar derart irreführend, dass ich es mir hier erspare, Sie mit Links zu überhäufen und mit Zahlen an die Wand zu reden. Denken Sie bitte analytisch.
Ausschlaggebend zur Beantwortung der Frage, welche Lebenswirklichkeit die Abgeordneten prägt, ist nur zu einem fast vernachlässigbaren Teil der erlernte Beruf. Wie würden Sie Norbert Blüm einordnen? Acht Jahre Werkzeugmacher in Vollzeit, vier Jahre in Teilzeit. Danach 39 Jahre Funktionär und Politiker. Ich habe hier bewußt seine Vita als Beispiel gewählt, ohwohl Blüm eigentlich eine Ausnahme war, noch mit mehr Weltbild und Rückgrat als der Bundestagsdurchschnitt.
Wie würden Sie, Herr/Frau @Neu, denn Gewerkschaftsvertreter, ehemalige Angestellte von Lobbygruppen und ähnlichen Pressure Groups einordnen? Und Selbständige mit gehobenem Einkommen? Und jetzt die wichtigen Fragen: Wie hoch wäre in ihrer Parlamentsstatistik der Anteil derjenigen, die den überwiegenden Teil ihres Berufslebens Lohn (und eben nicht Gehalt) bezogen haben? Prozentual wieviele Angehörige von Berufen an der Gesundheitsfront?
@Neu, vermeiden Sie bitte den Eindruck zu erwecken, in den oberen politischen Gremien des Landes wäre die Gesamtgesellschaft (nach Lebenswirklichkeit!) repräsentativ vertreten. Genau so könnte man aber Ihre Kritik an @pd’s Beitrag (miß)verstehen.
Das Parlament der Wirklichkeit „anpassen“
Antidemokratischer geht’s kaum noch. Jede/r kann sich politisch engagieren, sich um eine Kandidatur bemühen …
… um dann vielleicht vom Volk gewählt zu werden.
Warum stehen die Leute dafür nicht Schlange?
@53. Chewgum
Vielen Dank!
Frohe Ostern!
Von den 709 Abgeordneten des Deutschen Bundestages sind 171 Beamte und davon 35 Lehrer. 98 haben Rechts-, wirtschafts- oder steuerberatende Berufe.
Wieviele dürften es denn sein, pd?
@51 Seebär
Alles hängt mit allem zusammen
wenn Sie wegkommen wollen von einer um sich selbst kreisenden Diskussion dann sollten Sie Lösungsansätze aufgreifen und nicht nur schimpfen.
Natürlich leiden die Ärmsten wie so oft am meisten.
Die Lösung ist relativ einfach, dafür sorgen dass die Ärmsten nicht mehr arm sind.
Wie schafft man das? Umverteilung oder Solidarität wie ich es in 41 genannt habe. Wer da einen großen Teil leisten kann, dazu hat auch Justin etwas geschrieben.
Warum das nicht so einfach ist? Wer sitzt den an den Hebeln der Macht? Wer hat denn dort einen Hintergrund als Arbeiter oder Angestellter oder ist/war arm?
Im Parlament sitzen Juristen, Politikwissebschaftler, Lehrer… die überwiegende Mehrheit dort hatte noch nie Angst um den Job, um den nächsten Auftrag, davor, wo das Geld für die nächste Miete herkommen soll. Die Menschen dort haben eine komplett andere Lebenswirklichkeit als 2/3 der übrigen Gesellschaft. Das alleine ist noch kein Problem, es scheint mir aber auch immer mehr an Emphatie zu fehlen.
Wenn ich morgen König von Deutschland wäre würde ich das Parlament unter mir der Lebenswirklichkeit anpassen (mehr Krankenschwestern und Handwerker, weniger Lehrer und Juristen) würde mir dann anhören was diese klugen Köpfe mir raten und dann…
Da ich nicht König werde wirdsxein Kampf werden, ein Verteilungskampf. Wie seit Jahrzehnten. Wer dabei die größte Lobby hat… schau ins Parlament.
Alles hängt mit allem zusammen.
@“Müt“ Ihnen auch ein schönes Osterfest!
Für alle ein friedvolles Osterfest!
Dieser Artikel in der Frankfurter Rundschau (FR)
https://www.fr.de/meinung/kommentare/corona-krise-deutschland-bundestagswahl-2021-armut-politik-spd-rki-statistik-90246648.amp.html
erklärt wer die größten Verlierer der Pandemie sind und das ist ein Teil der Bevölkerung zu dem weder Sie noch ich und auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch alle anderen, die im Kleveblog zum Thema Corona Kommentare schreiben, nicht gehören. Es sind die sozial Benachteiligten, die deutlich öfter schwere oder tötliche Covid19-Krankheitsverläufe haben. Die Gründe warum das so ist, werden im FR-Artikel nicht genannt. Vermutlich liegt es an beengten Wohnverhältnissen, Jobs mit erhöhtem Ansteckungsrisiko und einem größeren Anteil an Risikogruppen , weil Armut chronische Krankheiten begünstigt.
Es ist an der Zeit mal über den eigenen Tellerrand zu schauen . Es tickt eine Bombe und wir in unserem Mittelschichtskosmos diskutieren hier munter wer von uns die größere Arschkarte gezogen hat.
Ich möchte gerne mal wegkommen von der Diskussion in der wir um uns selbst kreisen und stattdessen anfangen darüber zu diskutieren was die ganze Gesellschaft braucht um möglichst gut durch die Pandemie zu kommen. Stattdessen ergehen wir uns hier in gegenseitigen Vorwürfen und Unterstellungen.
Ich gehöre nicht zur Beamten-Rentner-Fraktion und auch zur Selbstständigen-Fraktion und auch nicht zur was-weiß-ich-Fraktion ich bin einfach nur ein Lebewesen (um ein Haar hätte ich „Mensch“ geschrieben).
Der lokale Handel hat es eh´ schon schwer – in diesen Zeiten noch viel mehr.
Ja, in Kleve rechnet man mit dem aus den Niederlanden importierten Euro … aber Einkaufen ist eben nicht gleich Einkaufen. Bummeln, rumschlendern, auf der Terrasse sitzen bei ´nem Kaffee oder zwei … aber echt nicht mit Terminvergabe und vorherigem Negativtest rumhetzen.
Was ich mich allerdings frage:
Wir haben ja zwei Kaufland-Standorte und zwei Lidl-Filialen in Kleve. Da dürfen sich alle Menschen treffen und gemeinsam einkaufen … warum? Respektive worin unterscheiden sich diese beliebten Discounter von den Klever Einzelhandelsgeschäften?
Weder bei Kaufland, noch bei Lidl sehe ich Menschen, welche auf die Einhaltung der sog. Hygieneregeln achten.
Im Klever Einzelhandel würde die Einhaltung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit konsequent umgesetzt werden.
Warum muss man denn bei den Lebensmitteldiscountern nicht auch einen aktuellen Negativ-Test vorweisen, warum darf man ohne Terminabsprache dort einkaufen? Warum werden keine personenbezogenen Daten erfasst?
Ich bin da völlig bei Ihnen @44 Seebär und unsere Posts widersprechen sich auch nicht.
Ich finde den Aspekt den dieser Herr Grünberg einbringt auch wenig verwunderlich, ich habe erwähnt dass es für mich logisch ist und hier vor Wochen schon geäußert dass ich bei den Posts im kleveblog auch vermute dass man daraus Rückschlüsse auf die persönliche (wirtschaftliche) Betroffenheit ziehen kann.
Schubladen mag ich auch nicht aber wircsind Menschen, wir ordnen alles ein, sofort beim ersten lesen/sehen verarbeiten Sie Ihre Eindrücke und ordnen ein.
Ich weiss aber was Sie meinen ich mag es bspw nicht wenn man 20.000 Leute pauschal als Coronaleugner einordnet um mal ein Beispiel aus der anderen Schublade zu nennen.
Die Gesellschaft ringt, wer weiß, vielleicht machen wir ja einen dicken Schritt nach vorne. Ein neuer Schlag Politiker, den Klimawandel angehen, die Pandemue besiegen, der Gesellschaft Mut anstatt Angst machen und und und… ich bin gespannt
Ein guter Indikator ob wir u s in die richtige Richtung bewegen, wird die Bezahlung unserer Pflegekräfte sein. Wenn das in 5 Jahren nicht 30%+ sind, sollten wir alle uns in Grund und Boden schämen.
@RD
Hast ja glaube ich schon häufiger einen konsequenteren, zeitlich begrenzten Lockdown als Ansatz ins Spiel gebracht. Aber auch dann wird es doch eine Mutante (Brasilien?) geben, die die Zahl der Neuinfektionen nach oben treibt, wenn es dann z. B. möglich sein wird, in der Zentrale oder woanders den Gin nicht schlecht werden zu lassen….
Was ist mit den geimpften, die wieder positiv getestet werden.? Und und und……
Man sollte nicht ausschließen, dass Leute, die keine finanziellen Nachteile haben und sich relativ wenig beeinträchtigt fühlen, sich trotzdem sehr, sehr wünschen, dass dieser ganze Mist bald vorbei ist und sich von härteren Maßnahmen einiges versprechen.
Eins ist doch klar: Jeden kann das Virus irgendwo treffen, egal, wie wohl man sich fühlt. Es kann Partner, Freunde und Familienmitglieder treffen, Nachbarn und Kollegen.
Insofern sitzen wir alle immer noch im selben Boot. Weitestgehend.
Denn eher sehe ich auf uns zukommen, dass es bald eine Kluft zwischen schon Geimpften und noch länger nicht Geimpften geben wird.
Was dürfen die einen schon, aber die anderen noch nicht? Wer nimmt auf wen wieviel Rücksicht? Können die einen noch die Ängste und Sorgen der anderen verstehen? Wollen sie sie noch nachvollziehen? Das wird eine schwierige Ãœbergangszeit.
Diese Pandemie ist eine echte Probe für die Gesellschaft. Die wir bestehen müssen. So oder so.
Interessant, dass bei der Finanzierung der von der Pandemie verursachten Kosten ausschließlich an Arbeitnehmer, sei es nun in der Privatwirtschaft oder im öffentlichen Dienst, gedacht wird. Genau dieser Teil der Bevölkerung hat nämlich auch schon die Folgen der weltweiten Finanzkrise getragen und zahlt auch jetzt mehr als zehn Jahre danach noch dafür. Es wäre an der Zeit sich mal grundlegende Gedanken zu machen wie die Lasten in unserem Staat auf alle Einkommensquellen verteilt werden können und nicht nur schwerpunktmäßig auf die Arbeitnehmer und somit die immer kleiner werdende Mittelschicht. Die Finanzindustrie hat noch etwas wieder gut zu machen und sollte auch an den Kosten der Pandemie beteiligt werden. Aber wie so oft werden neben den Arbeitnehmern die geschröpft, die nicht mal eben ihren Firmensitz in eine Steueroase verlegen können also die kleineren Firmen.
@Klever Wer immer es fordert, es könnte aber sein, dass die gesamtgesellschaftlichen Kosten und Auswirkungen tolerabler sind als die des monatelangen Pseudolockdowns mit dem wir uns seit Anfang November (!!!), falls das jemand vergessen hat, herumquälen.
@41. pd
Diejenigen, die mit der jetzigen Situation gut zurecht kommen (siehe Beschreibung des ersten Drittels im 40. Kommentar) haben sicherlich eines gemeinsam, nämlich, dass sie sich ihres Einkommens sicher oder ziemlich sicher sind. Ich habe aber bewusst im 40. Kommentar Randbedingungen aufgezählt, die gegeben sein müssten, um den Lockdown gut aushalten zu können:
„keine Angehörigen im Krankenhaus, Pflege- oder Seniorenheim zu haben und somit keine Probleme mit Besuchsverboten und -einschränkungen; […] nicht selbst und auch nicht die eigenen Liebsten zu einer Risikogruppe zu gehören.“
Dazu käme dann noch keine Kinder im Kita- oder Schulalter zu haben und nicht an psychischen und/oder neurologischen Erkrankungen zu leiden.
Das bedeutet, dass Ihre Schlussfolgerung nur die finanzielle Situation betreffend richtig ist und den großen „Rest“ nicht beachtet. Auch Beamte, Rentner, abhängig Beschäftigte mit sicherem Job oder Menschen mit sonstigem sicherem Einkommen können sehr wohl zu den zwei Dritteln gehören, die durch die Pandemie stark belastet werden und für die der LLL (Langes-Leiden-Lockdown) schwer bis unerträglich ist. Mich stört dieses Einsortieren in Schubladen. Das Leben ist von Mensch zu Mensch oft sehr verschiedenen und dafür gibt es sehr individuelle Gründe. Die Einteilung in Beamte und Rentner auf der einen Seite und die übrigen auf der anderen Seite wird dem nicht gerecht.
Ich bin übrigens weder Beamter noch Rentner.
Erstaunlicherweise sind es meist die „staatlich alimentierten“ die sich für jegliche Verschärfung des Lockdowns aussprechen. Ihre Höhe des Gehaltes wird weder durch Kurzarbeit, schließungen und sonst irgendetwas beeinträchtigt. Die Frage die sich mir stellt ist, wer bezahlt den ganzen Lockdown Wahnsinn. Laut Olaf Scholz sind dafür die starken Schultern der Gesellschaft zuständig. Da wird sich der ein oder andere demnächst wundern wie „stark“ seine Schultern demnächst sein müssen. Außer die Beamten natürlich.
Die Meinung kann man haben. Man darf sie nur nicht ohne Beleg als gesellschaftlichen Konsens darstellen.
Es gibt auch Beamte und Rentner, die unter der Krise leiden.
Derartige Verlautbarungen spalten.
„Unsere Gespräche zeigen, dass die Bevölkerung quasi zweigeteilt ist. Die eine Hälfte erlebt Corona als existentielle Verunsicherung, als Zeit der Enge und Ãœberforderung. Die andere Hälfte hatte eine schöne Zeit in den vergangenen Monaten. Die haben aufgeräumt, viel gelesen, hatten Zeit für sich. Da hat sich eine Art Corona-Biedermeier etabliert. Viele hofften sogar insgeheim, dass die Zeit der Entschleunigung noch lange weitergehen könnte. Das sind vor allem Rentner, Beamte, Menschen, die sich keine Sorgen machen müssen. Diese Spaltung war bereits vor Corona da, aber sie durch die große Solidarität in der ersten Phase überdeckt worden. Jetzt tritt sie umso heftiger zutage.“
Ich finde auch nicht, dass das manipulativer Unsinn ist. Im Gegenteil, das ist nur logisch und menschlich. Aus einem Gefühl der (finanziellen) Sicherheit heraus bildet sich naturgemäß eine andere Mwinung als wenn einem das Wasser bis zum Hals steht.
Ich habe leider immer mehr das Gefühl, viele der o. g. Gruppen können diese existenzielle Not ganz einfach nicht nachvollziehen.
Seit über einem Jahr leidet gut die Hälfte der Bevölkerung doppelt, zuviel oder zu wenig Arbeit und zusätzlich die Lockdown Maßnahmen.
Echte Solidarität wäre es, wenn die andere Hälfte der Bevölkerung, da wo sie es kann, ebenfalls den doppelten Beitrag leistet. Corona Zuschlag ab 3000€ Netto bspw… oder die Frei Stunden bei vollem Lohnausgleich später zugunsten der Krankenschwestern nacharbeiten würde mir da in den Sinn kommen.
Vielleicht können wir die These des Rheingold Instituts ja hier untermauern. Wird daran scheitern, dass sich hier kein Beamter oder Rentner „outen“ wird (obwohl man sich für das eine nicht und das andere erst recht nicht schämen muss )
Ich selbst verdiene mein Geld weitestgehend selbstständig. Meine Meinung ist davon geprägt.
Diesen mit dem Lockdown zufriedenen Menschen sollte bewusst werden womit sie zufrieden sind: Die Entschleunigung bei der Arbeit, die Möglichkeit zu Hause arbeiten zu können, keine Angehörigen im Krankenhaus, Pflege- oder Seniorenheim zu haben und somit keine Probleme mit Besuchsverboten und -einschränkungen; Auch mal im Privaten zur Ruhe zu kommen, mehr Zeit für sich selbst zu haben, nicht selbst und auch nicht die eigenen Liebsten zu einer Risikogruppe zu gehören. Einen sicheren Job. Es sei ihnen gegönnt. Und schließlich wird ein großer Teil von ihnen Lohn- oder Einkommenssteuer zahlen woraus die Coronahilfen auch zu einem guten Teil finanziert werden. So, dass ist das eine Drittel.
Die anderen zwei Drittel setzen sich zusammen aus Kindern, Jugendlichen, chronisch Kranken, Patienten in Krankenhäusern, noch nicht geimpften Senioren, Eltern, Angehörigen von chronisch Kranken oder von Heimbewohnern in Pflege- und Seniorenheimen, Menschen, die ihren Job wegen Corona verloren haben oder deshalb in Kurzarbeit sind, Selbstständige, Unternehmer, Menschen, die beruflich durch Corona stark belastet und/oder gefährdet werden. Menschen, die direkt durch das Virus Leid erfahren oder erfahren haben. Bei diesen zwei Dritteln besteht mit Sicherheit keine Zufriedenheit mit dem Status Quo. Was sich jeder einzelne Mensch dieser 2/3-Gesellschaft wünscht oder was er oder sie braucht, kann ganz unterschiedlich sein. Die einen möchten keinen Lockdown, die anderen befürworten einen konsequenten Lockdown, die meisten wollen irgendetwas dazwischen und so ziemlich alle wollen innovative Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung, aber auf jeden Fall nicht diesen dauerhaft-ein-bisschen-bremsen-Lockdown. Die Qualen seien ihnen nicht gegönnt bzw. nicht gewünscht. Und auch von diesen 2/3 zahlen viele Lohn- oder Einkommenssteuern mit denen ein gut Teil der Coronahilfen finanziert werden.
Stephan Grünewald leitet das Rheingold-Institut, ein Marktforschungs-Institut, das Auftragsarbeiten erledigt und ist einer von zwei Marktforschern im Expertenrat des Landes NRW.
Es ist keine Studie veröffentlicht, die die bei Lanz genannten Zahlen („1/3 fühlen sich im Lockdown wohl“) belegt.
Dieser Unsinn wird bei Lanz unwidersprochen verbreitet. Rheingold macht eben qualitative, keine quantitativen „Studien“: tiefenpsychologische Interviews.
Da sitzt jemand, der behauptet, die Menschen hätten es sich im „Lockdown-Biedermeier“ gemütlich eingerichtet. Das ist angesichts der Folgen, die Lockdowns für viele haben, pietätlos.
Grünewald nutzt aus, dass solche Aussagen im Prinzip nicht quantifizierbar und falsifizierbar sind.
Er kann seine Meinung als „Wahrheit“ verkaufen.
Stephan Grünewald leitet das Rheingold-Institut in Köln, dass systematisch Tiefeninterviews durchführt und wissenschaftlich die Befindlichkeiten der Deutschen untersucht. Er redet weder aus dem Bauch heraus noch unterstellt er denen, die für einen konsequenten Lockdown sind, sie würden sich im ewigen Lockdown wohlfühlen. Er hat durch die Interviews festgestellt, dass es unter den Befragten einen Anteil von Leuten gibt, die sich im Lockdown wohlfühlen.
Der Psychologe ist Stephan Grünewald und gehört Armin Laschets Expertenrat an.
Die Intensivstationen füllen sich und Herr Grünewald unterstellt jenen, die für einen konsequenten Lockdown sind, sie würden sich im ewigen Lockdown wohlfühlen. Ohne Beleg oder wissenschaftliche Erkenntnis, aus reinem Bauchgefühl faselt er über „kollektiven Vorruhestand“, „Biedermeier“, „Duldungsstarre“.
Seine eigene Meinung als gesellschaftlichen Konsens oder wissenschaftliche Erkenntnis darzustellen, scheint in Laschets Expertenrat zum guten Ton zu gehören.
Was für ein manipulativer Unsinn.
Stephan Grünewald, der Psychologe aus der „Lanz“-Sendung, führt während der Corona-Zeit ausführliche Tiefeninterviews durch mit den verschiedensten Menschen. Finde seine Analysen sehr gut …
https://www.rheingold-marktforschung.de/es-hat-sich-eine-art-corona-biedermeier-etabliert/
https://stephangruenewald.de/
Ganz übel wird es aus meiner Sicht dann, wenn Leute sagen, mir gefällt der Corona-„Lockdown“ so gut, kann noch lange so weitergehen. Voraussetzung wäre ja die Pandemie, in der gerade viele Menschen sehr leiden.
Ich komme auch klar mit Homeoffice, finanziell etc. aber ich komme regelmäßig an den Punkt, wo ich innerlich Sch… rufe, mir die Jacke schnappe und spontan raus muss, ganz schnell, bevor es mich überbewältigt.
Fakt ist, wir stecken mitten in einer Katastrophe. Wer das nicht begriffen hat, dem ist nicht zu helfen.
Die Folgen der Pandemie werden uns auch weit über deren Ende noch beschäftigen … und daran kommt kaum jemand vorbei.
@Auditor
Die Inzidenz ist deswegen maßgeblicher Indikator, weil sich daraus weitere Kenngrößen (R-Wert, 7-Tage-Inzidenz, aktive Fälle, ITS-Belegung) ableiten lassen, die natürlich ebenfalls ins Kalkül gezogen werden. Gerade im Zusammenhang mit den Schnelltests ist die Positivrate aktuell Gegenstand der Diskussion.
Die WHO kritisiert oder hinterfragt die PCR-Testung nicht. Sie hat am 20.01.21 die Interpretation der Ergebnisse konkretisiert (cT-Wert), mehr nicht.
Leider bleiben Sie bei den alternativen Informationsquellen sehr vage. Wo bekomme ich denn weitere Informationen her, auf deren Basis man sich Argumenten öffnen kann, die woanders verborgen bleiben?
@31. Schwarzer Kater
Der braucht auf jeden Fall ein Ãœberdruckventil 😀 Der Käpt`n ist definitiv ein Seebär, aber der Seebär in den Petzi-Comics sieht mir ähnlicher https://static3.akpool.de/images/cards/293/2930110.jpg
@29 rd
Ja, wir sprechen vom Selben. Ich weiß noch nicht, ob ich darüber schmunzeln soll oder doch eher nicht. Ich mags eigentlich, wenn man sich auch um andere kümmert und nicht nur um das/die in der eigenen Wagenburg… aber so rein vom Gefühl her befürchte ich, der Mann hat keinen Unsinn geregelt.
Der Psychologe bei Lanz sagte auch, wir hätten mittlerweile ein doppeltes Mutationsproblem: Nicht nur das Virus mutiert, sondern auch das Verhalten der Menschen mutiere.
Herrlich 😅
@Seebär http://comixxbox-berlin.de/Comics/TimundStruppi/TuS5.jpg
🙂
Das mag ja sein, dass ungefähr 30% der Leute sich mit der Pandemie gut arrangiert haben und deren positiven Nebeneffekt also die verbesserte Work-Life-Balance als angenehm empfinden. In meinen Augen kann dieser positive Nebeneffekt nicht ansatzweise die enormen Nachteile der Pandemie (nicht des Lockdowns sondern der Pandemie!) aufwiegen. Die Pandemie und übrigens nicht der Lockdown beeinträchtigt massiv die medizinische Versorgung, weil sich viele noch nicht Geimpfte, besonders wenn sie Vorerkrankungen haben, nicht unnötig Gefahren z.B. in Kliniken aussetzen wollen und z.B. regelmäßig benötigte Behandlungen oder Kontrollen dann teilweise weggelassen oder die Abstände stark vergrößern. Dazu kommen ca. 75.000 Tote und ungezählte Genesene, die sich teilweise noch nicht von Covid-19 erholt haben. Von dem großen volkswirtschaftlich Schaden mal abgesehen. Die Schäden werden häufig dem Lockdown zugerechnet, dass ist m.E. nicht korrekt. Die entstandenen wirtschaftlichen Schäden und gesellschaftlichen Einschränkungen wurden und werden durch eine unsachgemäße Pandemiebekämpfung seitens der Bundesregierung und der Landesregierungen verursacht. Allgemein werden Lockdowns für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Misere verantwortlich gemacht, das ist nicht richtig, denn Lockdown ist nicht gleich Lockdown. Es gibt welche, die so durchgeführt wurden, dass sie sehr effektiv und schnell die Verbreitung des Virus unterbunden haben und dadurch nicht nur Leben geschützt, sondern auch volkswirtschaftlichen Schaden abgewendet haben, und es gibt welche, die zu spät, zu wenig durchdacht sind und zu lange dauern und dadurch große gesellschaftliche und wirtschaftliche Schäden zusätzlich zu den Schäden, die durch die schlecht bekämpfte Pandemie entstehen, verursachen. Um es kurz und knapp zusammenzufassen: Pandemie nein danke, bessere Work-Life-Balance ja bitte und Lockdown bitte so einsetzen wie eine Operation: Nur, wenn es notwendig ist, zum richtigen Zeitpunkt und so kurz wie möglich.
@pd Ich weiß jetzt nicht, ob es derselbe Psychologe war, aber ich habe einen vom Corona-Biedermeier reden hören, und ich fand, der Begriff passte ganz gut.
@14 Messerjocke
Sie sind nicht allein. In der hier schon angesprochenen Markus Lanz Sendung saß ein Psychologe der recht glaubhaft erklärte, dass sich ein knappes Drittel der Bevölkerung eigentlich ganz wohl fühlt mit dem Lockdown.
Ich bin sehr gespannt wo wir in 10 Jahren stehen. Alles kleine Beamte, bedingungsloses Grundeinkommen? Warum noch krumm machen wenn Papa Staat uns doch alle Entscheidungen abnehmen kann? Kann eigentlich ein recht bequemes Leben sein, unspektakulär vielleicht aber bequem und einfach.
Ach ja, bitte nicht angegriffen fühlen. Auch ich habe nichts gegen Bequemlichkeit… kommt mit dem Alter und der Entschleunigung kann ich definitiv auch Gutes abgewinnen. Leid tut es mir für meine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und die vielen die gerade, ich glaube verbrannt ist genau der richtige Ausdruck, werden. Aber das ist dann auch nicht mehr mein Problem, habe gekämpft wie ein Löwe.
Oder vielleicht doch mein Problem… bin sehr sehr gespannt mit welchen Argumenten demnächst junge Leute in Pflegeberufe gelockt werden sollen? Mit der hervorragenden Performance die wir Bürger auf den Balkonen abgeben? Oder mit der gigantischen Bezahlung? Oder dem tollen Schichtdienst, mit 24h teils unbezahlter Anwesenheitspflicht… hm.. ich weiss nicht.
Ich glaube, dass es im September einerseits ein politisches Beben geben wird, es wird grün gewählt werdenxweil man einfach die Schnauze voll hat. ABER andererseits… wird sich damit nichts zum Besseren wenden sondern es wird noch mehr Staat geben.. und was der zu Leisten im Stande ist das … ach lassen wir das.
(Optimismus konntet ihr ja nix mit anfangen :-p )
@26 Neu
Die Quote interessiert aber die Politik nicht, Grundlage für die Entscheidungen ist allein die Inzidenz. Die Kritik an den PCR-Tests begründet sich auf verschiedenen Quellen, u. a. die WHO, eine Suchmaschine hilft hier weiter. Alternative Informationsmöglichkeiten zu den Mainstream-Medien gibt es reichlich, auch diese sind kritisch zu betrachten, helfen aber nur in der Meinungsbildung wenn man für Argumente offen ist.
@Auditor
In #18 beklagen Sie, dass positive Tests nicht in Relation zur Gesamtzahl aller Tests gesetzt werden.
Das wird seit etwa einem Jahr wöchentlich getan, heißt Positivquote und ist beim RKI jede Woche nachzulesen.
In der letzten KW wurden 1.401.576 getestet, 130.826 waren positiv. Das macht 9,33%.
Wenn PCR Testungen aber fragwürdig sein sollen, warum interessiert Sie dann diese Quote?
Welche von Ihnen empfohlene „alternativen Informationsmöglichkeiten“ bieten einen Zugriff auf derartige Daten?
Das würde mich interessieren.
@Seebär Brauchen Sie ein Ventil? Sie sind jedenfalls auf dem völlig falschen Dampfer.
Mein Post beruht auf meiner Meinung, dass man sich über die Mallorca-Urlauber nicht zu sehr aufregen sollte, weil ja nur die negativ Getesteten zurückkommen.
Und das dann Aprilscherz-mäßig weiter gesponnen: Wenn ALLE (nicht Leute mit einer bestimmten Meinung) das machen würden, dann wären wir auf der sicheren Seite.
Natürlich war das Satire. Was sonst.
Schöne, erholsame Feiertage.
@22. Seebär
Danke für die sachliche Nachfrage. Hier sind einige Ideen:
Wir: Nicht von der Dauerpanikmache in Politik und Medien verrückt machen lassen. Einfach mal die Tagesschau ausschalten und den eigenen Verstand nutzen. Auf alternative Informationsmöglichkeiten zugreifen, Maßnahmen im Zusammenhang mit Corona unter dem Aspekt betrachten wer davon profitiert. Sachlich bleiben.
Politik: Zuerst […] Kanzlerin […]. Dann unter Einbeziehung von unabhängigen Beratern, z. B. aus Gesundheitswesen, Wirtschaft, Bildungswesen und Sozialverbänden die Sachlage ganzheitlich und nicht nur aus virologischer Sicht betrachten, und pragmatische Entscheidungen unter Beachtung des Grundgesetzes zum Wohl der Bevölkerung treffen. Ziel muss eine freie Gesellschaft und eine stabile Wirtschaftslage sein.
@21. Nur mal so
Ich geh mal davon aus, dass Sie das sarkastisch meinen. Was wollen Sie damit sagen? Wollen Sie damit sagen, dass alle, die hier Bedenken gegen die Öffnung im Rahmen des Modell-Projekt geäußert haben, andere unterdrücken und andere, die keine Bedenken dagegen haben, aus dem Land rausschmeißen wollen? Wenn Sie tatsächlich etwas in dieser Richtung gemeint haben, dann unterstellen Sie vielen Menschen auch hier im Kleveblog ein Gesinnung und Intoleranz, die schon fast faschistische Züge hat. Ich hoffe, dass ich mich bei der Interpretation Ihres Kommentars irre.
@18. Auditor
Was wäre denn Ihrer Meinung nach das beste, was die Politik und wir alle in der jetzigen Situation tun können?
Wir müssten alle Leute außer Landes schaffen und nur die negativ Getesteten wieder reinlassen. Mallorca ist ein Anfang.
Ach ja, ich glaube hier ist seit einem Jahr täglich der 1. April.
Corona bringt auch Gewinner hervor.
Dass bei Amazon die Kassen klingeln, war zu erwarten
https://logistik-heute.de/news/karriere-amazon-schafft-5-000-neue-jobs-deutschland-33313.html
Aber auch teilweise aus Steuergeldern finanziertes Kurzarbeitergeld kann glücklich machen
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/daimler-dividende-kurzarbeitergeld-hauptversammlung-101.html
Selbst das Coronavirus vermag es nicht die Welt aus Angeln zu heben. Der Grundsatz „Wer hat, dem wird gegeben“ gilt nach wie vor und das ist die Nachricht, die tatsächlich optimistisch macht!
Kaum vorstellbar, aber es gibt außerdem Menschen die auf das kleine Stück Freiheit gerne verzichten, nicht weil sie etwas klüger sind als öffnungsfixierte Politiker, sondern weil sie diesen ganzen Schwachsinn nicht mitmachen wollen. Gemütlich durch die Geschäfte bummeln mit Testpflicht und Kaffeefilter im Gesicht? Och nö, dann wird das Zeugs halt irgendwo bestellt und mit dem Maulkorb nur wöchentlich das Nötigste beim Discounter eingekauft. Wenn die Geschäftsleute sich den staatlichen Willkürmaßnahmen nicht widersetzen und höchstens mal murren wenn die Hilfen zu spät ausgezahlt werden, selbst schuld. Und natürlich steigt die Inzidenz, wenn plötzlich wie wild gesunde Menschen einem fragwürdigen Test unterzogen werden und die positiven Treffer ins Verhältnis zu einer konstanten Einwohnerzahl, nicht aber zur Anzahl der Tests gesetzt werden. Das ist nicht mal Mathematik oder Statistik, das sollte mit rudimentärem Menschenverstand zu durchschauen sein. Daher ist es völlig irrelevant ob die Inzidenz 50, 100 oder 1.000 beträgt. Entscheidend ist eine Ãœberlastung des Gesundheitswesens zu verhindern, erinnert sich noch jemand? Flatten the curve war ursprünglich das Ziel der Maßnahmen. Was hier abläuft hat zumindest mit Gesundheitsschutz sehr wenig zu tun. Ich wünsche den Lockdownfetischisten und allen Anderen besinnliche Online-Ostergottesdienste, doch Vorsicht: Der Osterhase trägt keine Maske!
Herzlichst Ihr Auditor
@4 Nellek
Jetzt aber nichts gegen die Landrätin und ihre Organisation, die gehen das ganz gründlich an.
Vor 3 Tagen hatte ich mich mit dem Attest nach $3 (1) Nr2. schlagmichtot beim Portal des Kreises angemeldet.
Mein Arzt hatte mir den benötigten Status bescheinigt, und ich musste das gescannte Attest (gif) mit Datumangabe des Attests dort einfügen.
Heute (1.April) bekomme ich ein Schreiben der Kreisverwaltung.
….Dem ärztlichen Attest vom 22032021 ist zu entnehmen, dass bei Ihnen eine Vorerkrankung im Sinne …Impfverordnung vorliegt.
Die Impfung erfolgt regulär in der Hausarztpraxis statt, bringen Sie dafür ihr Attest zum Nachweis der Impfberechtigung mit.
Ok, Arzt hat Attest ausgestellt, leidet aber anscheinend an Amnesie, weshalb man das Attest zur Impfung wieder vorlegen muss.
Wer jetzt aber zum Impfen aufruft, ist nicht genannt, bloss SEHEN SIE VON NACHFRAGEN AB.
Heute bekomme ich dann noch eine Email von Ilona Jacobs, Kreis Kleve, ich könne jetzt am Wochenende einen prioritären Termin in einem der Impfzentren des Kreises buchen .
Wo diese Impfzentren sind, wie ich dort ohne PKW hinkommen soll, interessiert doch das Landratsamt nicht, die Leute die dort arbeiten, sind (körperlich) leistungsfähig, haben meist ein Auto zur Verfügung, also nicht unser Problem, wenn Sie nicht mobil, krank, und ohne Auto sind.
Organisation von An- und Abfahrt von Senioren machen wir nur bei den Kontakttagen für Senioren, da legt sich der Kreis mächtig ins Zeug und kümmert sich auch drum, dass die Alten schön zu Kaffee, Kuchen, und CDU-Gefühl auf Kosten des Kreises gebracht werden.
Aber jetzt bei der Impfung ? Seht doch selbst, wie ihr klarkommt, ihr Alten. Nachher wähkt ihr nicht mal CDU !
Die ganze Bürokratisierung der Impfung läuft auf eine Farce hinaus.
@ Messerjocke
ja, ich gebe Ihnen Recht. Gott bewahre uns vor Kanzler Laschet.
Aber auch der Rest der Interessenten ist beängstigend:
Olaf Cum-Ex Bazooka Scholz, wofür steht der? (und dann noch diese Granate als Parteivorsitzende im Hintergrund…
Annalena ichtrauemirKanzlerinzu #Selbsterfahrungsgruppe Baerbock?
Christian GibtesimKanlzeramteinenParkplatzfürmeinenPorsche Lindner?
Oder die Dame von den Linken, deren Name mir gerade nicht einfällt, die sich bei Lanz gestern so grandios verkauft hat mit ihrem Fachwissen?
Am besten noch Adolf Höcke…
Es fehlt uns an Leuten wie Adenauer, Schmidt, Brandt und Kohl. Alle hatten Fehler, aber zumindest schon mal eine eigene Meinung und Rückgrat. Die Meinung war vielleicht nicht immer richtig, aber man wusste woran man war.
Ich bin übrigens der Ãœberzeugung, dass wir noch ewig mit der Maskenpflicht leben müssen. Zumindest solange, bis jeder CDU-Abgeordnete seine Provision für einen Maskendeal erhalten hat.
Abwarten, was die nächsten Tage/die nächste Woche so an Entscheidungen bringen.
Das „Testshoppen“ am Abend des ersten Tages der Testoption zu beurteilen, halte ich dennoch für noch nicht aussagekräftig. Klar, wenn keine Kunden kommen, ist der Aufwand für den Handel zu groß und der positive Effekt zu gering.
Generell sollte mehr getestet werden. Leider scheint nicht jeder Bürger dies aus Eigenantrieb zu machen. Deshalb stehe ich der Testoption bzw. der dadurch möglichen Nutzung von Handel und Dienstleistung nicht per se negativ gegenüber, auch wenn die Inzidenz über 100 ist und ich persönlich es lieber anders hätte.
Allerdings sollte klar sein: der eigentliche Fokus/Sinn liegt nicht auf „Freiheiten“ ertesten, sondern auf dem Aufdecken unentdeckter Infektionen. Allerdings scheint es ja für den ein oder anderen durchaus nun motivierend zu sein sich testen zu lassen und für viele Anbieter der Anstoß, ein Testzentrum/eine Teststation zu eröffnen.
Deshalb sollte man zumindest neben der Risiken und vielleicht auch Unsinnigkeit mancher Entscheidungen auch die Chancen sehen.
Dazu gehören aber Tests in allen Bereichen: Schule, Kitas, Arbeitsplatz usw. …
Sonst wird es nicht wirklich funktionieren Infektionsketten zu unterbrechen.
„Ministerpräsident Armin Laschet entgegnete darauf gestern und heute irgendwas im weitgehend sinnfreien Bereich.“
Dieser Mann ist Sinnbild dafür, was nun auch für den Laien zutage tritt, nämlich dass es uns in Deutschland nicht deshalb relativ gut geht, weil wir in den letzten Jahren eine gute politische Führung hatten, sondern dass es uns noch einigermaßen gut geht, trotz einer dilettantisch agierenden bzw. lediglich reagierenden Politik.
Gleichgültig, zu welchem Thema sich Laschet äußert, Kohle, Verkehr, Gesundheit: Immer hinterlässt er dem Zuhörer den nachhallenden Endruck, dass er nicht weiß, wovon er überhaupt redet. Er ist das Paradebeispiel für den weichspülenden, inhaltslosen Politik-Schwafler: Hauptsache etwas gesagt, damit das Mikro offen bleibt und die Kamera weiter läuft, substanzlos.
Gott bewahre, dass solche Typen Bundeskanzler werden. Gott bewahre uns vor den Menschen, die diesen Mann überhaupt zum Vorsitzenden einer nicht unbedeutenden Partei gewählt haben. Ist das etwa der Not an geeigneten Kandidaten geschuldet? Dies, dieser Laschet ist beängstigender als alles andere aktuell!
By the way, das mag für den einen oder anderen vielleicht befremdlich wirken, aber ich finde den Zustand des Teil-Lockdowns nach Abwägung aller Vor- und Nachteile erheblich angenehmer als das Leben zuvor– explizit auf mein sicherlich nicht exemplarisches Leben bezogen!
Leid tut es mir selbstverständlich für die, die durch die Umstände in eine missliche Zwangslage geraten sind, seien es Berufe, die völlig ausgebrannt werden oder der Einzelhändler, der Gastwirt, dem das Wasser bis zum Hals steht, usw.
Trotzdem, ich, wir haben uns damit längst hervorragend „arrangiert“. Es fehlt zugegeben einiges, was wir vermissen, aber der Zugewinn an Lebensqualität durch entsprechende Anpassungen im Alltag ist derart groß, dass für mich nach Abwägen der Vor- und Nachteile ein Zurück zu alten Strukturen, dem Leben vor den Corona-Maßnahmen nicht mehr infrage kommt. Ich hoffe, dass wir daraus lernen und auch die positiven Effekte wie Homeoffice, mehr Online-Angebote, Rücksichtnahme auf die Gesundheit der Mitmenschen, das „Herunterfahren einer viel zu hohen Taktung“, usw., mit in die Zukunft nehmen.
Bin froh das das Testshoppen nicht gut angekommen ist.
Super das der Bericht auch die Bedenken der Leute zur Sprache bringt.
Normal kommt in den Medienberichten ja immer nur das zur Geltung was ein paar laute Schreihälse gerne unter Freiheit sehen.
Ist ja schon unverschämt das man darauf vertraut hat das eine Notbremse eingehalten wird und das in NRW einfach seit Wochen ignoriert wird.
Ich finde es auch unverschämt das Schulen von vornherein erst gar nicht da mit einbezogen werden.
Man sieht ja, das grenzenlose wirre lockern wollen viele gar nicht.
Das jetzt viel getestet werden kann das find ich persönlich wirklich sehr gut.
Wenn ich meine Pflichteinkäufe gemacht habe und, jetzt wo für meine Kinder die Osterferien angefangen haben hatte ich so wenigstens die Möglichkeit alle testen zu lassen.
@ Alles neu, Beitrag #10: Darf ich mit ein paar Zahlen aushelfen?
Wäre die neue Altersgrenze für den AZ-Impfstoff gestern schon wirksam gewesen, dann hätten Sie in NRW bei einer Impfung ’nach Altersindikation‘ eine Wahrscheinlichkeit von 16% gehabt, mit Biontech/Moderna geimpft zu werden, zu 84% hätten Sie AZ bekommen. Impfungen ’nach Berufsindikation‘ natürlich zu 100% Biontech/Moderna.
(Berechnet auf Basis der nach Impfstoff aufgeschlüsselten Impfzahlen. Reservebestände diverser Impfstoffe auf Halde konnte ich nicht berücksichtigen, dafür fehlen Daten).
Mich juckt der Hafer, deshalb doch hier ein paar ausgewerte Zahlen auf Basis der täglichen RKI-Daten, obwohl ich mich eigentlich nicht mehr im Zahlenhickhack verzetteln wollte. Es gibt einen interessanten NRW-Sonderweg bei den Impfprioritäten.
Der NRW-Sonderweg im zeitlichen Verlauf:
Anfang März galt noch die alte Prioritätenliste, also nach Alter abgestufte Impfgruppen. Diese wurde dann geändert, Impfungen ’nach beruflicher Indikation‘ wurden in der Wichtigkeit heraufgestuft, und zwar bundesweit. Alle Bundesländer impften jetzt verstärkt Krankenhauspersonal, Pflegepersonal, und sonstige als systemrelevant angesehene Berufsgruppen. Das finde ich auch sinnvoll. Allerdings wurde das Ausmaß – in absoluten Zahlen und im relativen Verhältnis – unterschiedlich gehandhabt.
12 von 16 Ländern impften weiterhin mehr nach Alter, also die Ãœ80er, vier Länder impften deutlich mehr nach Berufsindikation. Das waren NRW, Bremen, Hamburg, und Rheinland-Pfalz. Sehr schnell hatte dort die absolute Gesamtzahl der Geimpften nach Beruf die Zahl der Geimpften nach Alter überholt.
Die Zahlen für NRW am 21. März: Geimpft aufgrund Altersindikation 38,4%, und aufgrund Berufsindikation 52%. Die fehlenden Prozente sind Impfungen nach medizinischer Indikation und in Pflegeheimen, die werden gesondert gezählt. Bremen, Hamburg, und Rheinland-Pfalz haben inzwischen das Verhältnis zwischen den Indikatonen wieder angeglichen, nur NRW bevorzugt bis heute als einziges Bundesland weiterhin die Berufsindikation.
Der Stand in NRW am 30. März: Gesamtzahl der Impfungen nach Alter 768.992 (entspricht 40%), nach Beruf 1.018.113 (entspricht 53,1%).Sowas nenne ich mal ein Alleinstellungsmerkmal! Solch eine offene Schere gibt es in keinem anderen Bundesland.
Das muß aber nicht per se ein Grund sein, sich als älterer Mensch zu beschweren. Wenn man ausprobieren will, was am besten funktioniert und wirkt, dann ist das durchaus eine legitime Vorgehensweise. Ein Skandal ist es aber, wenn sowas klammheimlich passiert ohne Offenlegung, wenn sowas ohne Worte in den Zahlen versteckt wird. Ich bin ja bereit, als Ãœ70er für den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn ein paar Tage oder Wochen länger zu warten, wenn ich ich weiß warum. Aber ich werde nicht gerne dumm gehalten.
Falls dieser Sonderweg wirklich besser die Inzidenz drücken sollte als die Vorgehensweise aller anderen Bundesländer, dann hat es wenigstens was genutzt. Wenn sich dann aber Laschet triumphierend grinsend vor die Mikrophone stellt und den Sachverhalt als Trumpfkarte aus dem Ärmel zieht, dann werde ich stinksauer sein. Im Moment habe ich das Gefühl, Objekt einer sehr willkürlichen und verdeckten Regelauslegung zu sein.
Hab’s doch geahnt:-) Test-Shopping interessiert niemanden! Weder den Verkäufer, der Mehrkosten hat (kann besser zulassen) noch den vermeindlichen Käufer, der per Klick eh alles generieren kann, wenn er möchte. Shopping bedeutet auch ein Form von Freiheit-sich bewegen können-hier einen Kaffee-dort einen Plausch! So wird es ein vorheriges Nasenpopeln und mit nem Formular um Einlass bitten…ach nö. Sollen erstmal das gute Biontech rausrücken und losimpfen. Mittlerweile blickt doch keiner mehr was. Ich habe bald auch keine Lust mehr mich jeden Tag durch die neuen Regeln und Meldungen zu klicken. Es reicht irgendwann auch mal.
Den gleichen Fehler mit den alten Linien hatte man auch bei der Renovierung der Turnhalle des Gymnasiums Kalkar gemacht. Auch hier war der Fehler auf dem Foto in der RP zu erkennen. Aufgrund eines Hinweises meldete sich auch ein Redakteur, aber die Sache verlief dann wohl im Sande…
Vielleicht scheute man die Auseinandersetzung mit der verantwortlichen Firma, die es hätte besser wissen müssen?
Allerdings weiß ich nicht, ob inzwischen die Linien korrigiert worden sind. Vermutlich eher nicht…
Ãœbrigens, die Bürger umfasst auch die Einzelhandelsunternehmer. Ich kann mir kaum vorstellen, dass da irgendwer dauerhaft auf lassen kann.
Ich meine es war Martin Fingerhut der hier vor Jahren mal verständlich und eindrucksvoll die Zusammenhänge von Gewinn, Kosten und Umsatz beschrieben hat am Beispiel eines 10%igen Umsatzrückganges für einen kleinen Einzelhandelsunternehmer.
Ich bin mir sehr sicher, dass es für bspw. den Kaufhof günstiger wäre derzeit keinen Kundenverkehr zuzulassen und die Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken sowie Coronahilfe zu beantragen.
Ja, ja… die Bürger folgen den Empfehlungen der (CDU)Politiker gar nicht… Vielleicht politisieren die ja an den Bürgern vorbei?
Der Bürger ist ganz offensichtlich schlauer als der Politiker. Ich frage mich auch, ob es richtig ist, dass die Kreisverwaltung so etwas eigenmächtig verfügen kann ohne vorher den Kreistag entscheiden zu lassen. Aus meiner Sicht sollten die „kleinen Freiheiten“ davon ablenken, dass die Schulträger (Kreis, Städte und Gemeinden) seit Wochen kein umfassendes Testkonzept in den Schulen und Kindergärten organisieren und sicherstellen können. Wer meint die Stadt Tübingen nachahmen zu wollen, der hätte viel viel früher (aufstehen) anfangen müssen und viel konsequenter testen müssen. So wird das nichts. Uns bleibt nur die Hoffnung auf die schleppende Impfkampagne und bis dahin AbstandHygieneAtemmaske.
Die Frage steht vielleicht doch eher im Raum, wofür und wozu man „shoppen“ soll? Es ist doch fast alles geschlossen.
Ein kostenloser Test pro Woche, für einen Tag ………… was soll man damit Großartiges unternehmen?
Es müsste viel mehr kostenfreies Testmaterial zur Verfügung stehen, damit es Sinn macht.
Da sind die Menschen doch klüger als die Landrätin und Herr Laschet. Doch lieber Gesundheit vor Profit und Risiko.!
@Stier Die Dreierlinie ist nicht mehr 6,25, sondern 6,75 Meter vom Korb entfernt, und die „Zone“, also das Rechteck unter dem Korb, ist nicht mehr trapezförmig, sondern rechteckig.
Mmuuuh, rd, ich bin nicht so basketballkundig, um die Regeländerungen betreffend der Linien von 2008 zu kennen, mmuuuhSpeicherleerstelle. Können Sie das mal kurz nebenbei und zur allgemeinen Fortbildung erläutern, mmuuuhStierUptodatehalten? Vielleicht kann ich den Linienfehler dann auch nachvollziehen, mmuuuhDetect.
Auch interessant:der mögliche Kunde muss negativen Schnelltest vorweisen,der Verkäufer/die Verkäuferin hat womöglich noch nie einen solchen gemacht!