Der anonyme Leserbrief des Tages kam per Papierpost und liest sich so:
Guten Tag, Herr Daute,
sehr interessante Artikel in der Rheinischen Post sowie in kleveblog. Ich kann Ihnen sagen, warum die Gemeinde nicht durchgreift und die Sache herunterspielt. Sowohl der zuständige Sachbearbeiter Herr Manfred Janssen, als auch sein Amtsleiter Norbert Jansen sind in führender Position des Vereins „Kranenburger Jugendreisen“ aktiv. Und nun raten Sie mal, mit welchem Busunternehmen der Verein seit Jahren (seine) Fahrten durchführt – ja die Firma Look (NIAG). Da hält man ob der guten Konditionen für die nächste Jugendreisenfahrt lieber den Mund und legt den Schongang ein. (…)
Der letzte Satz des Briefes muss wegen möglicher rechtlicher Folgen leider unveröffentlicht bleiben. Aber auch so bleibt die Frage: Kann das sein? In der mittäglichen Redaktionsdiskussion wurde vieles für möglich gehalten, aber eine solche Interessenverquickung zu Lasten der Kinder des Ortes überstieg das Vorstellungsvermögen der hinzugezogenen Expertin aus der Grenzfeste (Redakteursumschreibung für Kranenburg, zum Glück auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Wörter).
So muß es sein, dann erkennt der Bürger, wie er verarscht wird. Es ist ihm allerdings egal.
@Klausi Aber kleveblog vergisst nichts, auch wenn die Dinge manchmal im Sande zu verlaufen scheinen…
In der Sache hat sich dann nach über einem Monat wohl doch nichts mehr getan. Das mit dem Aussitzen stimmt also.
Von der Politik dort ist auch nichts zu erwarten. Der Fraktionsvorsitzende der Mehrheitspartei ist schlielich der Bruder des Sachbearbeiters im Rathaus und auch ganz aktiv bei den Jugend-Reisern. Wer will sich da schon den Mund verbrennen.
Eine Untersuchung wie von Wim Heuvens vorgeschlagen wird so nich passieren; schade.
Keine Angst, da gibt es doch keinen Interessenskonflikt, man kann sich doch ganz objektiv damit beschäftigen und die vorliegenden Angebote vergleichen.
Jüngstes Beispiel ist wohl der Pirate-Bay-Prozess, in dem zufälligerweise der Richter auch Mitglied in einer Organisation zum Schutz des Urheberrechts ist, aber selbstverstädlich ist er dadurch nicht befangen, guckst Du hier:
http://www.heise.de/ct/Gericht-Richter-im-Pirate-Bay-Verfahren-war-nicht-befangen–/news/meldung/140113
Also, wer wird denn gleich von Filz reden…
Die Gemeindeordnung untersagt ganz klar einen Interessenkonflikt zwischen Beruf und Privates/Freizeit. Bin mal gespannt wie die Gemeinde darauf reagiert. Wahrscheinlich wie immer abwarten und Gras über die Sache wachsen lassen!
Also ich halte die Vorwürfe für möglich, man sollte jedoch eine Untersuchung beantragen und durchführen, die bei positivem Ergebnis personelle Konsequenzen bis in die obere Etage haben muss, wie gesagt: eine Untersuchung ist dringend erforderlich.
Filz also auch in Kranenburg?! Da sind wir Bedburg-Hauer ja nicht allein.