391/X: Karl-Kisters-Realschule: Über 4 Züge sollst du gehen!

Ein Bild wie ein Philosophiebuch (Foto: Claudia Philipp)

Groß war der Groll der Eltern, als sie hörten, dass von den 122 Neuanmeldungen für die Karl-Kisters-Realschule gut ein Drittel nicht berücksichtigt werden könne. Nur drei- statt wie bisher vierzügig solle der neue Jahrgang starten, hieß es, und parallel dazu werde für die Kinder von Flüchtlingsfamilien noch Platz an der Schule geschaffen. Das ist der Boden, auf dem Ressentiments wachsen und gedeihen.

Und dann gab es da tatsächlich einen 16 Jahre alten Ratsbeschluss, der vorsah, dass die Karl-Kisters-Realschule 3,5-zügig geführt werde, also alternierend einmal vier Eingangsklassen und dann drei. Bisher war dieser Beschluss mit Nonchalance übergangen worden, zumal es den Verantwortlichen im Laufe der Umstrukturierung der Klever Schullandschaft ganz gelegen kam, dass aus Kellen immer das Signal kam: „Wir schaffen das!“

Nun aber plötzlich nur noch drei Klassen, und alle – nach welchen Kriterien überhaupt? – Abgewiesenen zu einer Sekundarschule sollten zu einer Sekundarschule geschickt werden? Mindestens sechs, womöglich aber noch mehr Kinder, hätten keinen Platz an der Karl-Kisters-Realschule bekommen können, hat die Verwaltung errechnet.

Sprengstoff, Sprengstoff, Sprengstoff – doch der ist, wie es scheint, entschärft worden.

In der kommenden Sitzung des Schulausschusses am Mittwoch in der Stadthalle (Beginn 15:30 Uhr) legt Bürgermeisterin Sonja Northing für die Verwaltung unter dem Kürzel 391/X einen Beschlussvorschlag vor, der aus nur einem Satz besteht: „Der Schulausschuss stimmt zu, alle Kinder entsprechend den Anmeldungen und der räumlichen Kapazitäten aufzunehmen.“ Es gehe um „Vertrauensschutz für die Eltern“, so Northing. Dieser Vorschlag ist offenbar schon mit den Fraktionen abgestimmt. Der kleine Haken – „entsprechend der räumlichen Kapazitäten“ ist im konkreten Fall wohl keiner, weil Kisters-Schulleiter Hubert Wanders schon signalisiert hat, die vierte Klasse sei für ihn machbar.

Hier als kleiner Service der komplette Überblick über die Anmeldezahlen an den weiterführenden Schulen in Kleve:

1. Karl Kisters Realschule: 122

2. Sekundarschule (Standort Kleve): 77

3. Gesamtschule: 167

4. Konrad-Adenauer Gymnasium: 87

5. Freiherr-vom-Stein-Gymnasium: 107

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43 Kommentare

  1. 43

    @42 Jens-Uwe Habedank

    Die 101 neu angemeldeten Schüler an der Karl Kisters Realschule werden ab dem neuem Sommerschuljahr 2018 dann in drei Klassen à 34, 34, 33 Schülern unterrichtet.

     
  2. 42

    Die nun nicht gewollte 4-Zügigkeit der Realschule ist das eine Problem – Das „Problem” mit bis zu 34 SchülerInnen in der Klasse( sind dann ja wohl nicht alle 3 Klassen!?) erschliesst sich mir nicht wirklich. In den 80ern gab`s auf`m Stein Klassenstärken bis zu 40 pro Klasse, in Kursen teilweise weit darüber…

    Zu den Anmeldezahlen im Artikel: Da weiss ich seit 2010 nicht mehr ob und wie zuverlässig die von der Stadt vermeldeten Zahlen belastbar sind; seinerzeit gab es z.B. eine Differenz von ca. 20% (ca. 104 SchülerInnen) zwischen Grundschulabgängern(mehr) und Anmeldungen(weniger) auf weiterführende Schulen, die nicht mit Umzug o.Ä. erklärbar war! Dabei nur mal die Klever Zahlen betrachtet – wobei sich ja auch noch Kids aus umliegenden Gemeinden für Realschule oder Gymnasium in Kleve entschieden…

     
  3. 41

    @40. Jürgen Böll

    Als ich diese Situation las, war und bin ich noch immer schockiert!

    Das ist wirklich katastrophal………wie soll man so viele Schüler/Innen in einem Klassenverband, mit und in der heutigen Situation, der unterschiedlichen Sprachen- und Mentalitätsvielfalt, Lerninhalte weitergeben, die zu einem positiven Ergebnis, der zu unterrichtenden Jugendlichen, führen soll?

    Werden auch zusätzliche Schulsozialbetreuer und zusätzliche Förderstunden eingesetzt?
    Macht sich die hiesige Politik überhaupt Gedanken, dass das Lehrpersonal auch nur Menschen sind?

     
  4. 40

    Neues von der Karl-Kisters-Realschule, alle angemeldeten Realschüler werden nun doch aufgenommen.
    Obwohl die Politik der Karl-Kisters-Realschule nur drei Eingangsklassen „gestattete”, konnten alle Anmeldungen berücksichtigt werden. Rektor Hubert Wanders, Rektor der Karl-Kisters-Realschule in Kleve, wird nun also Klassen mit bis zu 34 Schülern bilden. Begeistert ist er davon nicht, doch gaben ihm die Klever Politik aus SPD, Grüne und Offene Klever keine andere Möglichkeit, da diese Parteien unbedingt eine Dreizügigkeit wollten.

     
  5. 38

    @37 laloba

    „rd lässt hier Meinungen zu“ reden Sie jetzt von Zensur? Ich finde, das dieser Vorwurf gegenüber dem Betreiber dieses Blogs grob fahrlässig, wenn nicht auch „nicht angebracht“ ist!!!
    Wenn ich die Kommentare von Dinge……. lese und Ihre Ausführungen und Antworten auf diese Kommentare interpretiere, glaube ich, dass der entsprechende Poster Sie zutiefst in Ihrer Ehre und in Ihren Werten verletzt hat.
    Für ein Foul-Spiel, was im weitesten Sinne einen Regelverstoß wiederspiegelt,sehe ich in den Kommentaren keine Anzeichen. Vielmehr Spielen SIE Foul indem sie sich nicht der Diskussion stellen und sich über Ausreden versuchen der Diskussion zu entziehen.

     
  6. 37

    @36

    rd lässt hier Meinungen zu, nicht ich. Mich interessiert die Ihre nicht (mehr) … weil Sie von Anfang an grob Foul gespielt haben.

    Lassen Sie es jetzt bitte gut sein. Bringt doch nix mehr.

     
  7. 36

    @35 laloba

    Alle Meinungen, die nicht Ihrer entsprechen, lassen Sie ja gar nicht zu… Kritikfähigkeit ist ein hohes Gut, welches übrigens auch im Laufe der Schullaufbahn geformt werden sollte!!

     
  8. 34

    @laloba.

    Mal gut das Sie den Durchblick behalten bei all den wirren verworrenheiten der verwirrenden Erzählungen verwirrter und nicht verwirrten Verwirrten.

     
  9. 33

    @29 … insofern kann man sagen, dass Sie auch Recht haben, ganz allgemein.

    Bezug meiner Anmerkung war aber Post 28 und da ging es darum, Ergebnisse zu einer bestimmte Frage erstmal zu ermitteln.

     
  10. 32

    @29 Klever

    Auch Ergebnisse, die in einer Sekundärquelle genannt und dann über diese zitiert werden, sind Ergebnisse einer Untersuchung, auch wenn in der Sekundärquelle nicht der Ablauf der Untersuchung (Datenerhebung und -auswertung) geschildert wird, sondern nur die Ergebnisse beschrieben werden.

    In den Sozialwissenschaften ist es bei Studien üblich, dass vor Beschreibung der eigentlichen Untersuchung die theoretischen Grundlagen geschildert werden. Das können explizite Theorien sein und/oder aber einfach die Ergebnisse einer oder mehrerer anderer Studien, deren Ergebnisse dann dort referiert werden, um daraus eigene Hypothesen oder Forschungsfragen abzuleiten.

     
  11. 30

    Mir ging es hier nicht darum, besonders rauszustellen, was ich kann, sondern ich wollte meine Begeisterung für das, womit ich mich in meiner Schulzeit beschäftigt habe, mitteilen. Ich hatte das Glück, auf der für mich richtigen Schule zu sein. Gerne hätte ich, aber mehr im Nachhinein, noch ein bisschen mehr Kreativität gefördert gesehen. Hätte z.B. in Kunst gerne öfter und länger mit Materialien wie Ton, Speckstein o.Ä. rumhantiert. Sehe es aber auch so, dass man nicht alles haben kann … wenn man schon viel hat. Ich komme aus einem einfachen, aber bildungsoffenen/-fördernden Elternhaus, auch das war ein großes Glück. Die familiäre Bildungsatmosphäre spielt auch eine große Rolle dafür, wie man dann Schule wertschätzt und was man mitnimmt. Für mich war immer klar, dass ich Abi mache und nicht zu früh richtig arbeiten möchte. Während der Schulzeit, ab 16, habe ich in einem Blumenzwiebelversand gearbeitet, da gab es eine Stechuhr, autoritäre Vorgesetzte (die die Zeit für Toilettenpausen stoppten und auf einer ‚Brücke‘ standen, um von oben alles zu beobachten), echte Lohntüten für die, die immer von 17.00 bis 20.00 Uhr da gearbeitet haben im Frühjahr und Herbst. Da war ich sehr froh, dass ich lange zur Schule ging und mal etwas Anderes machen würde. Was ich nicht erlebt habe, war einfach so studieren zu können. Meine Eltern hätten mein Studium finanzieren müssen, aber da die Bafög-Absage gerade so im Grenzbereich lag, war auch klar, dass das für meine Eltern erhebliche Einschnitte bedeuten würde. Da meine Mutter in ihrer Familie nicht mal ein eigenes Bett hatte, habe ich ihnen das nicht zumuten wollen. Habe einen anderen Weg gewählt, Inspektorenanwärterin, Studium an einer FH. Diese FH war so ziemlich das Gegenteil vom Sebus und ich habe da ziemlich gelitten, aber auch, weil es ein Kompromiss war. Danach habe ich gearbeitet und weiter studiert. Während die Kommilitonen in meinem mittlerweile Wunsch-Studiengang im Sommer mittags im Freibad hinter dem Fakultätsgebäude schwimmen gingen, musste ich schnell zum Hauptbahnhof, um zu meiner Arbeitsstelle zu kommen. Öfter bin ich auch abends nochmal zu einer Lerngruppe hingefahren. Günstig war zumindest, direkt in der Nähe eines Bahnhofs zu wohnen. Ich habe das alles so gewollt, damit war ich ja auch unabhängig.
    Bildung ist für mich ein hohes Gut, das mich genährt hat, das mir ein bestimmtes Leben ermöglicht hat … aber ich habe auch jede Menge dafür getan … und als ich selber vorgestern die Rede von Doris Lessing nochmal gelesen habe, dann weiß ich, dass Hunger auch Bildungshunger sein kann, dass es wichtig ist, diesen zu stillen …

    Was wollte ich eigentlich sagen? Keine Ahnung mehr.

     
  12. 29

    @28 „Empirische Belege und Befunde für eine aussagekräftige Quellenforschung über Zustände an Schulen die das subjektive Empfinden ihrerseits darstellen werden wohl kaum vorhanden sein.“

    Wow, an diesem Satz stimmt so gar nichts.

    Zum Wichtigsten: Empirische Belege/Befunde sind immer das Ergebnis der Forschung, nicht der Ausgangspunkt.

    Hoffe, das war jetzt sachlich genug.

     
  13. 28

    @ laloba

    …bleiben Sie bitte sachlich. Empirische Belege und Befunde für eine aussagekräftige Quellenforschung über Zustände an Schulen die das subjektive Empfinden ihrerseits darstellen werden wohl kaum vorhanden sein..
    Zu Ihrer Frage, die Infinitesimale Analysis hab ich noch so eben drauf, 3 Sprachen reichen um sich zu verständigen, und auf dem KAG wurde nicht konsumiert… Shakespeare war allerdings nie meins…
    Aber denken Sie daran…
    „Kein kluger Streiter hält den Feind gering“ (Das ist übrigens nicht von mir. Aber das wissen Sie wahrscheinlich schon)

     
  14. 27

    … das Sebus hatte vor allem den Ruf, dass dort nicht so ein Kasernenton herrschte wie am Stein und nicht so viel gekifft wurde wie am Adenauer … aber das sind auch solche Klischees … exemplarisch. mein Bruder war am Stein und wurde durch den Druck, der da herrschte, beeinträchtigt … ich behaupte, dass es auch eine angenehme Bildungsatmosphäre braucht … da hatte ich im Vergleich zu meinem Bruder bessere Bedingungen … aber auch das würden andere anders sehen aus Ihrer Sicht …

     
  15. 26

    @25 Dingelingeding

    Das wird immer besser.

    Ich weiß nicht, welche Grundlagen Sie aus Ihrer Schulzeit mitgenommen haben und wie Ihr weiterer Bildungsweg aussah, aber Sie beherrschen nicht ansatzweise die Methoden empirischer Forschung, wenn Sie auf diese Weise generelle kausale Schlüsse ziehen.

    Und, kriegen Sie noch Kurvendiskussionen aus dem Handgelenk hin, sprechen Sie alltagstaugliches Französisch und Niederländisch, können Sie anspruchsvolle englische Texte lesen und darüber diskutieren, haben Sie das Große Latinum? Können Sie Hamlet im Original verstehen?

    Oder gehören Sie zu denen, die vom Spielfeldrand aus alles besser wissen?

     
  16. 25

    @ laloba

    Nichts liegt mir ferner als auf Ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz herumzutrampeln. Ich sagte lediglich das Sie exemplarische Beispiele benannt haben die sinnbildlich für die Schließung des Sebus stehen könnten.. Ihre Vermutung, wonach ich schlechte Erfahrungen in meiner Schulzeit gemacht habe kann ich entschieden zurückweisen. Das Sebus hatte halt immer den Ruf des leichtesten Abiturs.

     
  17. 23

    … erfahrungsgemäß kritisieren gerne die etwas an den positiven Schulerfahrungen Anderer, die mit ihren eigenen Erfahrungen unzufrieden sind …

     
  18. 22

    @21 Dingelingeling

    Was soll dieser Hinten-Rum-Kommentar? Sie unterstellen mir, ich hätte Gründe gegen das Sebus genannt.

    Ganz perfide Art der Argumentation.

    Wenn Sie das Sebus anders sehen, ist das Ihre Sache. Ich habe geschrieben, was für mich richtig und gut war. Wenn Sie auf die Sache mit der 1+ anspielen, müssten Sie erstmal wissen, worum es da ging, um das beurteilen zu können. Es ging um die Frage, ob Rauchen verboten werden sollte oder nicht. Und da bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Rauchen zwar viele Nachteile hat, die ein Verbot formal logisch nahe legen könnten, aber es trotzdem die persönliche Freiheit geben muss, zu rauchen oder auch nicht.

    Ansonsten trampeln Sie bitte nicht weiter auf meine Erfahrungen rum, sondern benennen eigene.

     
  19. 21

    @ laloba…

    Es hat schon seine Gründe gehabt warum das Sebus Gymnasium nicht mehr existent ist…. Sie nennen ja einige im vorangegangenen Kommentar..

     
  20. 20

    Das eigentliche Problem liegt meiner Meinung nach auch darin, wie bestimmte Berufe von der Gesellschaft gesehen und bezahlt werden …

     
  21. 19

    @15 Nobody … kenne einige, die nach einer handwerklichen Ausbildung über FOS 12 zum Studium (meist Ingenieur-Studiengänge) gekommen sind … und für die es vorteilhaft war, vorher die Lehre gemacht zu haben …

     
  22. 17

    @ Max Knippert

    Ja, gegen persönliche Erfahrungen lässt sich nicht gut an argumentieren … ich könnte seitenweise dazu schreiben, warum das Sebus super war … vielleicht sollte ich sagen für mich, denn meine Begabungen gehen in Richtung Sprachen und Geisteswissenschaften, also in der 5 Englisch, in der 7 Latein, in der 9 Französisch, in der 11 noch Niederländisch-AG … von mir aus hätte es noch eine weitere Sprache sein können … das liegt natürlich nicht jedem … dann hab ich Bio und Chemie abgewählt, Physik dann mit den Jungs vom Adenauer, Philosophie mit dem Stein, außerdem Sozialwissenschaften, Geschichte, Kunst, Pädaogik … alles Dinge, die ich interessant fand … und auch Mathe bei einem tiefenentspannten Werner Ueding hat Spaß gemacht, mir jedenfalls … die reformierte Oberstufe mit kleineren Kursen, wechselnden Zusammensetzungen war für mich genau das Richtige … ich nur sagen: Für mich war diese Schule goldrichtig. Zu den LehrerInnen könnte ich einiges sagen … vielleicht so viel, eine 1+ in Deutsch habe ich von Roswitha Riepe mal dafür bekommen, dass ich in einer klassischen Erörterung nach Abwägen aller Argumente zu einem folgerichtigen Schluss gekommen bin, den ich dann aber für nichtig erklärt habe, mit dem Argument der persönlichen Freiheit in einer Demokratie. Mit Herrn Samel waren z.B heftige Diskussionen über die Summerhill-Schule möglich, von der ich mal eine Zeitlang begeistert war. Sternstunden waren auch die Diskussionen mit ihm über die Propaganda der Nationalsozialisten. In der Quellenarbeit in Geschichte habe ich gelernt, ganz genau hinzuschauen. Literaturinterpretationen waren eine meiner Lieblingsbeschäftigungen … Im Englisch-LK habe ich eine meiner späteren Lieblingsautorinnen nahe gebracht bekommen, Doris Lessing, die in Afrika aufgewachsen ist. Wir haben auf der Grundlage ihres Buches „Afrikanische Tragödie“ über die Apartheidspolitik diskutiert und hatten mit Herrn Maslow einen sensiblen Lehrer, der auf die Herausarbeitung von Zwischentönen Wert gelegt hat, jede Stunde musste jemand Anderes die legendären „Summarizing Minutes“ schreiben … Frau Haas, Herr Kespe, junge Referendare, die neue Impulse brachten …

    Aber wem bestimmte Dinge nicht liegen, der wäre an einer anderen Art von Schule vielleicht besser aufgehoben und gefördert worden … darum geht es wohl letztlich, wer wo am besten aufgehoben ist …

     
  23. 16

    @11. Auditor

    Natürlich wünsche auch ich mir, für meine und alle anderen Kinder auch, eine größtmöglichen Auswahl von Berufen und das Glück den Richtigen für sich zu entdecken. Ihr umfassenden Vorgehen, bei der Frage welche Entscheidung die bestmöglichen Rahmenbedingungen für ihr Kind sein kann ist verantwortlich, aber dadurch geben sie im Grunde ein Richtung vor? Den wer will schon einen Maurerrücken oder ein Fliesenlegerknie? Aber letztlich entscheidet die Jugendlichen ja selber welchen Weg sie gehen.

    Mir fehlt bei dieser Schuldebatte, das kritische Hinterfragen. Es beschränkt sich in der Regel auf, die Eltern sollen Entscheiden – die Politik soll sich raushalten und mein Kind soll ein gutes Abi machen und erfolgreich werden… Aber das SchulSystem ist und bleibt mangelhaft, es sondert einige Kinder förmlich aus, und das Wesen unserer Nachkommen wird mit überholten Methoden die Lust am Lernen genommen. Natürlich kann nicht alles schwarz-weiß gesehen werden, und es gibt glücklicherweise Ausnahmen, aber Ausnahmen sind nun mal nicht die Regel. Warum fragt man/frau nicht mal die Schüler selbst, wie sie Schule erfahren, was sie interessiert und was nicht? Die Rahmenbedingungen jedoch macht die Politik und Verwaltung und nicht zuletzt die Schule selbst. Im Stadtentwicklungskonzept für Kleve steht zum Beispiel, es ist aus 2009;

    „Insbesondere die Angebote im Bereich der bilingualen Ausrichtung der Schulen sollten stärker ausgebaut werden. Auch eine Schwerpunktsetzung einzelner Schulen in Bereichen wie Naturwissenschaft, Wirtschaft oder Musik könnte zur Profilbildung des Standortes Kleve beitragen.”

    David Frech hat diesbezüglich sehr umfassend zum deutschen Schulsystem Stellung bezogen.
    „Lernfabriken, die Kreativität töten” http://www.zeit.de/2013/16/richard-david-precht-schulsystem/seite-2
    @11. Auditor

    Sie haben recht, das kritisches Denkvermögen in (Ausbildung) Betrieben noch seltener zu finden sein dürften? Aber diesen Vergleich habe ich auch nicht gezogen. Was Integration und Inklusive angeht ist die Niederlande wieder zu Förderschulen zurückgekehrt und ist Deutschland in diesem Bereich ca. 5 Jahre voraus. Aber warum werden Ãœberanmeldungen problemlos integriert und sonderpädagogische zu Integrierende nicht?

    @10.laloba

    Wenn ich zusammenfassen darf, ich überspitze jetzt (wie immer) ein wenig.

    @Auditor sagt, die Karl-Kisters Realschule ist fantastisch
    Du sagst, das Sebus ist bzw. war super.
    Das KAG und Stein und auch die Gesamtschule sind super fantastisch
    und die Sekundarstufe ist Schrott

    Sorry, aber das ist mir zu dünn…

     
  24. 15

    Es gibt auch abgeschlossene Handwerker/Innen, die anschließend oder später auch noch zusätzlich studiert haben oder studieren……..

     
  25. 14

    @all Elternwille wurde erhört, Rat beschloss einstimmig die Verwaltungsvorlage, nach der die Schulen entsprechend der Anmeldezahlen aufnehmen…

     
  26. 13

    Wie ist die Sitzung des Schulausschusses gestern gestern geendet? Ist es zu einem Beschluß gekommen?

     
  27. 11

    @ Max Knippert

    Sie kritisieren die Tendenz der Eltern den eigenen Nachwuchs möglichst kein Handwerk erlernen zu lassen. Ein solide gelerntes Handwerk, ausgeführt mit Geschick und Begeisterung wird oft zur Handwerkskunst und, da stimme ich zu, ist eine bewundernswerte Profession. Ich wünsche mir für meine Kinder allerdings die Möglichkeit aus einer größtmöglichen Auswahl von Berufen den Richtigen für sich zu finden. Das setzt einen hochwertigen Schulabschluss, idealerweise die allg. Hochschulreife mit ordentlichen Noten voraus. Sollte dann die Wahl auf eine handwerkliche Ausbildung fallen, würde ich, da ich keinen gut gehenden Betrieb mit solider Kapitalbasis zu vererben habe, mit meinem Kind über die finanziellen Perspektiven als Geselle oder Meister im Handwerk betrachten und mit alternativen Möglichkeiten vergleichen. Zusätzlich ist zu bewerten, wie sich steigende Arbeitsbelastungen und eine zu erwartende längere Lebensarbeitszeit (70+) körperlich im gewünschten Handwerksberuf bis zur Rente durchhalten lassen. Um in unserer neoliberalen Welt bestehen zu können will die Berufswahl wohl überlegt sein.

    In Bezug auf die persönliche Entwicklung im Hinblick auf kritisches Denkvermögen ist nach meiner Erfahrung die gymnasiale Oberstufe eine geeignetere Institution als ein ausbildender Betrieb, der im Wesentlichen Leistung und Anpassung erwartet. Nachhaltigkeit und Qualität finanzieren keine Löhne und Investitionen, Gewinne schon.

    Und zu den Themen Integration durch Bildung und Inklusion bin ich persönlich der Meinung, dass hier durch ideologisch begründete Schulpolitik einfach die Kosten für eine angemessene Förderung von Inklusionskindern und Flüchtlingskindern zu deren Lasten sowie auf dem Rücken der Lehrer und der Kinder ohne besonderen Förderungsbedarf eingespart werden sollen.

    Zurück zum eigentlichen Thema: Ich begrüße die Entscheidung des Schulausschusses ausdrücklich. Ich denke dass sich viele Eltern bewusst für diese Schule, nicht nur die Schulform entschieden haben, weil hier die Kinder konsequent auf das Leben vorbereitet werden, und dazu gehört ein motivierter Lehrkörper und ein klares Konzept welches diszipliniert umgesetzt wird. Offensichtlich hat die Sekundarschule weniger überzeugt. Aufgrund der gleichbleibend hohen Anmeldezahlen an der Karl-Kisters Realschule gehört der Beschluss zur 3 1/2-Zügigkeit auf den Prüfstand.

     
  28. 10

    @ Max Knippert

    Also, ich hab am Sebus super Erfahrungen gemacht … kritisches Denken erwünscht … viel diskutiert … teilweise beeindruckende Persönlichkeiten bei den Lehrern und Lehrerinnen … ich habe es geliebt, dorthin zu gehen …

     
  29. 9

    @ laloba….

    Bildung nein…. Erzwungene Gleichmacherei schon….

    @ Knippert….

    In Deutschland sollen Einheitsmenschen erzogen werden die wie Ameisen ihren Job erledigen und das was sie tun nicht hinterfragen. Viele Fragen bedeutet viele unbequeme Antworten. Menschen die frei denken und ihre Meinung kundtun sind unbequem für das System.

     
  30. 8

    Es soll auch Handwerker mit Abi geben … jedenfalls hat (mehr) Bildung noch nie geschadet …

     
  31. 7

    @6
    Ganz entschieden NEIN. Ich selber habe den sogenannten Hauptschulabschluß 10B und diese Gedankenlose pseudo Aufwertung einer sogenannten höheren Schulbildung, die OECD fordert eine Studierendenquote von 75 Prozent, schadet schlichtweg sehr vielen Kindern, aber das Entscheidenste wird vergessen. Was sollen unsere Kinder eigendlich lernen? Es wird jede Menge zu vermittelt versucht, aber beispielsweise Kritikfähigkeit was mit selbstständigen denken gleichzusetzten ist, scheint nicht nur nicht zu interessiern sondern ist schlichtweg unerwünscht. Diese Kritikfähigkeit ist nunmal perse unbequem und welche Firma will schon hören das höhere Qualität und Nachhaltigkeit sinnvoller ist als Gewinnmaximierung und das gleiche gilt leider auch für viele Schulen? Eigendlich müsste das ganze Schulsysthem von a bis x hinterfragt werden müssen und neu erarbeitet werden, aber das macht ja Arbeit und man müsste als aller erstes sich selbst in Frage stellen. Als erstes sollte Schule entschleunigt werden um sich zu besinnen. Es sind die Inhalte und nicht die Schulform.

    Es gibt ein sehr gutes Buch von Ken Robinson zum Thema; ‚Wie wir alle zu Lehrern und Lehrer zu Helden werden‘.

     
  32. 5

    @Max Schauen wir mal, was im Schulausschuss dazu gesagt wurde. Klar ist, die Eltern wollen für ihre Kinder das Beste, und ringsherum wird ja vorgelebt, was das Beste zu sein scheint.

     
  33. 4

    „Vertrauensschutz für die Eltern“ ist richtig; angemeldete Kinder im Losverfahren zu ermitteln bzw. nach Hause zu schicken, konnte keine Lösung sein,
    aber:

    War diese Entwicklung nicht abzusehen?
    Wie wird gegengesteuert?
    Was geschieht, wenn die Sekundarschule leer läuft?

    Gemeinsames Lernen gibt es in der Sekundarschule NRW in den Klassen fünf & sechs; „dieses wird differenziert gestaltet, da kein gymnasiales Niveau für alle verpflichtend ist. Eine Oberstufe hat diese Schulform nicht“, so Wikipedia.

    „Am Teilstandort Rosendaler Weg in Bedburg-Hau werden zwei Klassen pro Jahrgang und an der Ackerstraße in Kleve vier Klassen pro Jahrgang unterrichtet. Die Sekundarschule wird ihren endgültigen Standort in Kleve ab dem Schuljahr 2018/2019 im Schulgebäude an der Hoffmannallee haben.“ (Stadt Kleve)

    Eltern können eine Wunschschule wählen, auch gegen die Empfehlung der Grundschule. Das Beste fürs Kind wird mit ,höheren` Schulformen verknüpft. Sowohl Flüchtlingskinder als auch Kinder mit ,sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf` sind da nur störend.

    Daraus ergibt sich eine sich selbst verstärkende Dynamik. Je weniger Kinder an einer Sekundarschule angemeldet werden, desto höher der Anteil bei den Verbleibenden mit allgemeinen Förderbedarf. Kurzum, wollen wir in einer Welt leben, wo nach einer sehr fraglichen Definition, ,Schwache` an den gesellschaftlichen Rand gedrängt werden? Oder der Empfehlung der Kultusministerkonferenz „Inklusive Bildung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen in Schulen“ vom 20. Oktober 2011 folgen? Das gleiche gilt für „Integration durch Bildung” aus diesem Jahr.

    Ralf, bitte trage die Zahlen nach, wie viele sogenannte GU Kinder an den jeweiligen Schulen sind und wie viele Flüchtlinge. Das Stein hat z.B. einen einzigen aus beiden Gruppen, wenn ich richtig informiert bin.

    Das ist ganz vorsichtig ausgedrückt, nicht mein Verständnis von Solidarität, das dann auch noch multiplikatorisch an einen Teil von Kindern und Jugendlichen und somit in die nächste Generation weitergereicht wird.

    Das Ausländische Schüler in an Hauptschulen einen doppelt so hohen Anteil als an Gymnasien haben, ist auch eine absurde Wahrheit.

    Es machen, glaube ich, 25% der Abiturienten in Kleve an der Gesamtschule Abitur, der Durchschnitt in NRW liegt demgegenüber irgendwo bei 50%.

    Wenn jetzt in Kleve die Sekundarschule zur Gesamtschule, mit Oberstufe würde, wäre die Realschule die einzige Schulform ohne Möglichkeit zum Abi und es würde vermutlich ein automatischer Ausgleich stattfinden. Die theoretische Chance für mehr Abiturienten würde steigen. Immer mit der Frage einhergehend, ob das überhaupt ein erstrebenswertes Ziel ist?

    Wenn dann noch eine Quote – bei fünf Schulen müsste die bei ca. 20% liegen – für GU Kinder und Flüchtlinge eingeführt würde, gäbe es zumindest planerisch mehr Gerechtigkeit.

    Wenn aber alle Abi machen, dann ist der Wert dieses Abschlusses inflationär. Ich vergöttere zum Beispiel das Handwerk und finde es unerträglich, dass es für unsere Gesellschaft eine Strafe zu sein scheint, wenn der eigene Nachwuchs diesen Weg geht. Und da jeder wertschätzende Aufmerksamkeit einer ablehnenden vorzieht, erfüllt sich diese idiotische Prophezeiung.

     
  34. 2

    Wie in der RP berichtet fordern Gabriele Pieper für die Sekundar- und Jürgen Schmitz für die Gesamtschule, dass die Politik und die Verwaltung steuernd eingreifen sollte!!!!!! Absoluter Unsinn….!!!

    Warum in aller Welt sollte sich die Politik und die Verwaltung für eine Schulform einsetzten die von den Eltern vor Ort nicht gewollt ist. Dies gilt vornehmlich für die Sekundarschule. Es ist nicht Aufgabe der Politik per Edikt die Sekundarschule zu füllen, wenn aus freien Stücken keine Anmeldungen seitens der Eltern kommen. Die Schule hat Zeit gehabt ein vernünftiges Konzept zu präsentieren und so Vertrauen in der Elternschaft zu schaffen. Anscheinend ist das bis zum heutigen Zeitpunkt nicht gelungen. In der Schule hieß das früher „Thema verfehlt, setzen, Note 6“.

    Wie man an den Anmeldezahlen sieht, hat die Gesamtschule im Gegensatz zur Sekundarschule genug Anmeldungen um diese Schulform zu rechtfertigen. Warum wird das gescheiterte Experiment Sekundarschule nicht beendet und eine zweite Gesamtschule errichtet.

    Und noch ein weiterer Punkt der das Vertrauen in Schulformen des längeren gemeinsamen Lernens nicht gerade fördert: Das die Sekundarschule nach gymnasialen Standarts unterrichtet, aber gleichzeitig differenzierendes lernen für jedes Kind ermöglichen soll scheint mir persönlich sehr graue Theorie zu sein. Wer sich mit Erfahrungsberichten dieser Schulform auseinandersetzt, wird schnell feststellen, dass diese Theorie in der Praxis nicht funktioniert.

     
  35. 1

    Hallo, „Nur drei- statt wie bisher vierzügig solle der neue Jahrgang starten, hieß es, und parallel dazu werde für die Kinder von Flüchtlingsfamilien noch Platz an der Schule geschaffen. Das ist der Boden, auf dem Ressentiments wachsen und gedeihen.“ Dem ist kaum noch was hinzu zu fügen außer: für sämtliches gesellschaftliches Versagen, werden Flüchtlinge herangezogen. Oh, tschuldigung, „Flüchtlingskrise“ ist das Zauberwort für Zentraleuropäische Weißärsche