Zukunft der Wochenmärkte: Gipfeltreffen bei Northing

Zukunftsmodell Wochenmarkt: Marktbeschicker Jürgen Holtmans
Zukunftsmodell Wochenmarkt: Marktbeschicker Jürgen Holtmans
Ausbaufähig - aber wie? Markt Linde
Ausbaufähig – aber wie? Markt Linde

Temperaturen um den Gefrierpunkt und eisiger Ostwind sind nicht die besten Rahmenbedingungen, um am Samstagmorgen in aller Frühe draußen zu stehen und frisches Gemüse zu verkaufen bzw. zu kaufen, und so bietet der Wochenmarkt Linde derzeit von außen betrachtet eher den Eindruck eines unwirtlichen Areals.

Doch hinter den Kulissen wird nicht allein darauf gewartet, dass die nächste Jahreszeit das Ambiente wieder etwas freundlicher gestaltet, sondern intensiv diskutiert, welche Zukunft die Märkte in der Stadt haben. Am vergangenen Dienstag trafen sich sämtliche Marktbeschicker, die in Kleve aktiv sind (bis auf einen Händler, der im Stau stecken geblieben war), im Rathaus und diskutierten mit Bürgermeisterin Sonja Northing darüber, was noch getan werden kann, um die Attraktivität der Märkte in der Stadt zu steigern. „Es war ein fruchtbares Gespräch“, so Northing nach dem Treffen.

Was aber kann getan werden?

Im vergangenen Jahr fällten die Marktbeschicker gemeinsam mit der Stadt die Entscheidung, die Fläche des Marktes an der Linde zu halbieren. Auf diese Weise sollte das Ensemble der Stände etwas „kuscheliger“ wirken und mehr Marktatmosphäre entstehen. Da aber im Winter einige Händler fehlen, sind derzeit dennoch große Lücken zu sehen. Die Stände, die da sind, wirken ein wenig verloren. Auf der anderen Seite aber sind alle Händler mit ihrem derzeitigen Standort zufrieden, und alle wollen den Wochenmarkt am Samstagmorgen an der Linde auf jeden Fall beibehalten. Es geht nur darum, ihn attraktiver zu gestalten.

Als einzige konkrete Maßnahme aus diesem Treffen ging allerdings nur hervor, dass künftig an der Linde auch ein Toilettenwagen stehen wird. Vermutlich wäre es eine vernünftige Lösung, die öffentliche Toilette am Westende des Platzes einfach mit Beton aufzufüllen, dann ist sie für alle Zeiten verschwunden.

Weiterhin soll versucht werden, neue Händler für den Markt zu gewinnen, unter anderem regte Kaffeebudenbetreiber Nils Roth an, eventuell auch solche Leute für den Markt zu begeistern, die beispielsweise hobbymäßig Lebensmittel herstellen. Außerdem bilden Roth und der Inhaber des Bio-Gemüsestandes eine zweiköpfige Arbeitsgemeinschaft, die überlegt, welche öffentlichkeitswirksamen Schritte möglich sind – vor der Kaffeebude von Roth gab es im Sommer vergangenen Jahres beispielsweise Live-Musik.

Grundsätzlich sollte auch die Frage der Marktzeiten diskutiert werden: Die Zahl der Klever Bürger, die schon um sechs Uhr morgens das Gemüse fürs Wochenende einkauft, hält sich mittlerweile in engen Grenzen. Dafür ließe sich mit etwas mehr Geschäftszeiten zum Nachmittag hin eventuell eine zusätzliche Klientel von Menschen erschließen, für die der Gang zum Markt nicht allein zweckdienlichen Erwägungen folgt, sondern auch der Geselligkeit dient und zur Lebensfreude beiträgt. Allerdings wollen die Händler auch mal Feierabend haben.

Problematischer als der Markt an der Linde wird die Zukunft der Märkte mittwochs und freitags in der Kavarinerstraße und auf dem Koekkoek-Platz gesehen. Eine Überlegung in diesem Zusammenhang ist, den Standort auf den Platz vor Kodi/Deutscher Bank/Volksbank zu verlagern, eine andere, darauf zu warten, dass mit der Fertigstellung des Rathauses vor dem Gebäude auch ein attraktiver Platz für einem Markt entsteht. Das aber könnte noch lange dauern…

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28 Kommentare

  1. 28

    Klever Wochenmarkt

    1) Es hört sich einfach an, aber es ist von Vorteil, wenn man weiß was man will, und wo die Reise hin gehen soll.

    Somit ergeben sich folgende Fragen:

    a)möchte ich den bestehenden Wochenmarkt so wie er ist: erhalten?
    b)möchte ich den bestehenden Wochenmarkt so wie er ist: vergrößern?
    c)möchte ich einen Wochenmarkt in der Oberstadt und in der Unterstadt? Wenn ich zwei Wochenmärkte haben möchte, was ist dann das Ziel der jeweiligen Wochenmärkte?
    d)Ist es angestrebt mit dem Wochenmarkt einem Umfeld ein bestimmtes Gesicht zu geben, wie z.B. Förderung von Kommunikation, Belebung eines Bereichs?
    e) Wenn es das Ziel ist, den bestehenden Marktbeschickern kurzfristig zu helfen, kann man natürlich Marktstände vor der Volksbank verkaufen lassen. Und natürlich gibt es dort viel Laufkundschaft. Aber einen „Wochenmarkt“ hat man damit noch lange nicht. Sondern Verkaufsstände vor der Volksbank/Kodi.

    P.S.: Es ist hervorragend, dass sich die Frau Northing dem Klever Wochenmarkt annimmt! Sie ist dort auch anzutreffen und weiß somit wovon sie spricht.

     
  2. 27

    Hallo, „es wäre schön wenn, ich fände es toll, konsumtrend, zum Kunden hin kommuniziert usw. usw. Was soll das? Wer steht denn Samstags um 6 morgens auf, um den Kohl zu kaufen den ich nachmittags auch beim Discounter kaufen kann?

     
  3. 26

    Muuuuuhhhh. Wegen dem Fischgeruch an den genervten Fisch (der hier ab und zu bloggt) und die anderen Genervten. Mich zwickt es jeden Mittwoch (also heute) und jeden Samstag irgendwo hinten heftig in der Lende, weil dann wieder so ein einsehensresistenter Aushilfskäseblattbote ganz zuletzt so ein Käseblatt namens Nierenstein Nachrichten oder so ähnlich in meine schon volle Mehlbox gestopft hat, daß dann für die eher der Spruch vom Roullette-Spiel angebracht wäre, vor allem, weil der Aushilfskäseblattbote dieses Käseblatt nur als Alibihülle verwendet, um meine Mehlbox mit Werbung zu füllen – obwohl da deutlich ein Aufkleber auf meiner Mehlbox prangt: „Keine Werbung bitte“. Entweder, ich nehme den Aushilfskäseblattboten mal auf die Hörner, wenn ich ihn erwische oder ich mache es so wie früher bei FISCH-Böhmer auf der Hoffmannallee: Ich kaufe kurz vor Marktschluß den letzten toten Fisch auf, verstecke ihn ein paar Tage im Stroh (bis mein Herrchen prüft, ob ihn jemand beim letzten Kraftfuttereinkauf mal wieder Fischmehl untergejubelt hat), wickle dann den toten Fisch in eben dieses Käseblatt und werfe es dann in die Mehlbox der Nierenstein-Redaktion – dann quasi als ultimative NiederrheinSTIER-Nachrichten. Wie Ihr mir so ich Euch! Also, liebe Nierenstein Nachrichten, bitte, bitte verschont jetzt und in der Zukunft meine Mehlbox – sonst sehe ich rot, tiefrot (und es wird sich ein übler Fischgeruch über Eurern Standort legen) . Muuuuuuuuuhhhhh!

     
  4. 25

    @22. Klaus
    Da gab`s doch schon mal einen Artikel hier auf Kleveblog ?
    Allerdings, ich mahne und warne, die Neue Mitte ist ein gutes Beispiel, wie problematisch so eine Halle werden kann.

    Ja toll in Rotterdam, nur, alleine Rotterdam zählt mehr als 12 mal so viele Einwohner wie Kleve, und dann sprechen wir noch nicht über das Umland.

    In Kleve ist man mit all seinen Projekten schon ehrgeizig genug, irgendwann kommt sowieso schon der grosse Knall mit dem anschliessenden finanziellen Kater.

     
  5. 24

    @19. Max Knippert

    Ich glaube, jeder versucht sein Bestes.
    Ein kurzes Googeln nach Wochenmärkte Kleve bringt dann zutage, welche Ergebnisse die Anstrengungen zur Förderung der Märkte ergeben.
    Kreis Kleve : tolles Layout, dem Jahr 2017 angemessen ?,
    https://www.kreis-kleve.de/C12570CB0037AC59/files/marktverzeichnis_2017.pdf/$file/marktverzeichnis_2017.pdf?OpenElement
    Ãœber die Qualität der Info reden wir besser nicht.

    Stadt Kleve: etwas schöneres Layout, aber viel politischer Müll den kein Interessierter, der sich über den Wochenmarkt in Kleve informieren will, wirklich sehen möchte.
    https://www.kleve.de/de/dienstleistungen/wochenmarkt/
    Ãœber die Qualität der Info reden wir auch hier besser nicht.

    Oregio: Und wieder ein Label . Tolles Label , da ist man schnell geneigt, zu vergessen, daß der klever Niederrhein erst mal nichts mit der Waal zu tun hat, wenn wir unsere HSRW mal vergessen, die dort auch noch eingebunden ist..
    Scheint aber verkappt ein niederländischer Verbund mit ein paar deutschen Produzenten im Schlepptau, um EU Gelder anzuzapfen.
    Ziel scheint anscheinend zu sein, selbst den Absatz zu organisieren. Erster Versuch mit Grossabnehmern (Garküchen, Krankenhäuser, Altenheime …) wohl erst mal gescheitert, jetzt versucht man es mit Absatz direkt an den Endverbraucher, z.B. Ladengeschäft am Bahnhof Nijmegen

    Hier wird kurz und schmerzlos „Regional“ (was der Konsument im Kopf mit „Kleverland“ verbinden möchte) auch mit „aus der holländischen Nachbarregion kommend, verknüpft.

    Wenn die Anschubfinanzierung wirklich 1,5 Mio betragen hat, war das wohl geschickt eingefädelt.
    zu Oregio habe ich gefunden:
    Oregional Rhein-Waal
    http://www.regionalbewegung.de/…/ORW_grenzueberschreitende_Regionalma...
    Geschäftsstelle Wasserburg Rindern, Kleve/D. Vernetzung. â–« Einbeziehung wichtiger Netzwerkpartner wie Hochschule Rhein-Waal und. Stichting Landwaard in …

    Stichting Landwaard, aber leider gerade pleite gegangen.
    Oregio Nimwegen ändert Zielrichtung
    http://www.trouw.nl/tr/nl/5009/Archief/article/detail/3393687/2013/02/14/Buurtboer-zoekt-nieuwe-wegen-naar-consument.dhtml
    http://www.oregional.nl/DE/Oregional
    Schwer, da eine Linie herauszufinden, aber Hauptziel ist wohl doch die Absatzförderung. Wieso das in Millionenhöhe mit öffentlichen Mitteln gefördert wird ist mir nicht ersichtlich.

     
  6. 23

    @20. jean baptiste

    Das ist das Henne-Ei-Problem.

    Keine attraktiver Markt = kein Interesse.
    Bevor einem die gebratenen Tauben, oder Fische, in den Mund fliegen muss man schon auf die Jagt gehen,

     
  7. 21

    @16 K.Br.
    Scheint in Kleve wohl mehr ein Politikum zu sein.
    Allerdings schätze ich an Kleve, daß ich je nach Wochentag sowohl in der Oberstadt als auch in der Unterstadt auf den Markt gehen kann, das sollte man schon so beibehalten, finde ich.
    Ãœbrigens, mit Statements wie „falsch“ sollte man sehr behutsam umgehen, wenn man nicht zufällig Präsident der USA , Russland, oder Iran ist.
    Auch Andere können wohlüberlegte Standpunkte haben, selbst wenn sie nicht Ihrer Meinung sind.

    Zum Fisch: Ich habe nichts gegen Bratgeruch, egal, ob von Fleisch, Fisch oder sonstwas Essbarem.
    Allerdings mit Geruch von Fisch, Fleisch oder Bratfett, sobald nicht mehr angenehm riechend, habe ich grosse Probleme , egal ob auf dem Markt , oder in einer Einkaufsstrasse.

     
  8. 20

    @15. K. Brückenbauer

    Ihre „think big“ Mentalität in allen Ehren, aber was machen die vielen Marktbeschicker die nur auf den neuen Marktplatz mit Identität warten , zur Zeit?
    Irgendwie habe ich in Erinnerung, daß der Samstagmarkt halbiert wurde, weil altersbedingt Stände ausgefallen sind und keine Nachfolger gefunden wurden.

     
  9. 19

    @ K.Brückenbauer

    Ich hoffe ihre Leidenschaft wirkt ansteckend und Frau Northing lädt Sie zum nächsten MARKT Gipfel ein.
    Sie sollten Ihre Erfahrung, ihr Wissen und nicht zuletzt ihre Leidenschaft einbringen…

    Seit 10 Jahren bin ich in Kleve und genau wie Sie es beschreiben, ist der Markt dabei, an allen Standorten, ganz leise zu sterben. Es gibt sicher Dinge die nicht aufzuhalten sind, aber ein Markt gehört definitiv nicht dazu. Regionalität ist ein lang anhaltender KonsumTrend und (kann) von breiter gesellschaftlicher Verankerung profitieren. Aber ist eine stärkere Emotionalisierung und Profilbildung notwendig und das geht nicht mit einem Dixi Klo auf Rädern.

    Durch die Klever Topografie sind Standorte oben und unten sicher sinnvoll. Aber diese sollten hohe Aufenthaltsqualität haben. In unseren Breiten braucht es halt einen Hauch von Luxus, wie zum Beispiel ein Dach über dem Kopf. Eine überdachte Fläche ist auch an Nicht-Marktagen sehr interessant und über das IHK zu finanzieren. Meines Wissens nach sollte das auch mehrheitsfähig sein, aber ohne Bürgerengagement geht es nun mal nicht.

    Ich habe schon mal geschrieben, das dass Regionlallabel Oregional http://wasserburg-rindern.de/aktuelles/details/oregional-rhein-waal-ev/
    mit 1,5 Millionen € angeschoben wurde. Und die Marktbeschicker zahlen Standgebühr… (?) – nur so ein Gedanke.

    Es riecht irgendwie nach Fisch, ich glaube ich mach mal das Fenster auf.

     
  10. 18

    Den Platz vor dem Museum als Marktplatz? Da muss aber schon Einiges geändert werden!

    Wenn ich mich richtig erinnere wurde dieser Platz als Eventplatz uns Bürgern verkauft. Welche Events fanden/ finden dort statt? Wieviel Mehrnutzen hat er uns und den Geschäften der Kavariner Strasse gebracht?

    Wie schon bemerkt, ist die Große Strasse DIE Einkauftsstrasse. Der Wochenmarkt, der damals noch in der Kavariner Strasse war, zog wenigstens noch Leute in die Strasse. Zudem konnte man damals auch noch kostenfrei direkt am Museum parken. Heute müsste ich den Sack Kartoffeln weiß Gott wo hintragen, um Ihn ins Auto zu legen.

    Wenn ich schon den Wochenmarkt besuche, würde ich es direkt auch mit einem Stadtbummel verbinden. Aber dann immer auf die Uhr schauen, damit ich die gelöste Parkzeit nicht überschreite, wäre nicht gerade ein entspannter Einkauf für mich.

    Zudem sollte auch seitens der Stadt überlegt werden, wie hoch die Standgebühren sein sollen. Auch ein Marktbeschicker muss rechnen. Ich kenne Marktleute, die sagten, dass die Standgebühr Kleve zu teuer sei.

    Benno

     
  11. 17

    Auf jeden Fall müsste man von Seiten der Stadt Kleve auch die Warenangebotsmöglichkeiten und Vertragsgestaltungen überdenken und -arbeiten.
    Ein Markt besteht eigentlich nicht nur aus Angeboten der Lebensmittel und Blumen, sondern auch aus sinnvollen und „unsinnigen“ Waren für den täglichen Gebrauch oder auch handwerkliche Arbeiten ….. usw……

     
  12. 16

    *

    @ JB

    Ich möchte hier nicht zu sehr in die Details gehen. Es ist nur falsch einen Markt vor Kodi zu verlegen, wie in vorigen meinem Kommentar beschrieben.
    Ein Markt sollte als zentraler Wochenmarkt zum Kunden hin kommuniziert werden und sich entwickeln können. Was soll der Käsemann oder der Fischmann denken, wenn der Markt sich vor seiner Tür etabliert und es eine Frage der Zeit ist, dass diese dann Konkurrenz bekommen. Das wollen weder die stationären Geschäfte noch die Marktbeschicker.

    *

    P.S.: Zu dem öfter mal erwähnten Fisch-Bratgeruches des Fischstandes des Wochenmarktes, der hin und wieder aufgeführt wird, wenn dieser auf einem andern Marktplatz wäre kann man sich nur wundern, dass sich hier Anwohner beklagen würden.

    Wenn den Döner-laden an der Ecke der Gasthausstraße / Wasserstraße. Hier wird in einer Höhe von ca. 2,5m mittels eines Ventilators durch das Schaufenster die Dönerbratduft horizontal in die Innenstadt geblasen. Keiner der sich beklagt. Keine Verwaltung oder ähnliches die sich an so etwas stört.

    Aber ein Fischstand ist ein Problem. Das geht ja wohl gar nicht!

    ***

     
  13. 15

    *

    Es geht um eine eigene Identität, den der „Klever Wochenmarkt“ braucht.

    Hier sollte man sich erst einmal nicht zu sehr in die Details verirren. Die Sache muss einfach und klar zum Kunden hin kommuniziert sein.
    Es muss jedem klar sein, dass der Platz auf dem der „Klever Wochenmarkt“ statt findet „der Marktplatz von Kleve“ ist.
    Hierzu muss der Wochenmarkt klar positioniert sein. So wie der Markt nun vor dem Koekkoekplatz ist, kann kein Kunde den Markt als richtigen „Klever Wochenmarkt“ erfahren. Es ist nichts Halbes und nichts Ganzes.
    Erst muss der „Marktplatz“ (Hardware) geschaffen sein, dann kommen die Marktbeschicker von alleine, wenn diese erfahren, dass man Ihre Interessen ernst nimmt. Das man in Ihre Zukunft investiert, weil man den Wochenmarkt wertschätzt und es ein langfristiges Ziel ist, einen ordentlichen Wochenmarkt in einer gescheiten Größe, der Stadt Kleve angemessen zu schaffen. Der wirtschaftliche Erfolg für die Marktbeschicker wird sich einstellen, wenn die Stadt Kleve ein gutes Konzept für den Markt schafft. Gerade am Anfang ist es wichtig über Zeitungen usw. zu kommunizieren, dass es einen „neuen Marktplatz“ gibt für den Wochenmarkt. Wichtig ist die Gewinnung der neuen Kunden. Die alten Kunden, die jetzt zum Markt kommen werden auch weiterhin kommen. Um dieses an zu schieben muss Geld in die Hand genommen werden. Und man muss eine positive Stimmung verbreiten.

    Ist es ein schöner Marktplatz an sich, werden sich auch weitere Marktbeschicker von überall her um einen Marktplatz bewerben. Das ist doch klar. So läuft das. Das spricht sich dann herum. Und die Vielfalt und Diversität wird zu nehmen.

    All dies kann auch nur im Interesse der anliegenden Geschäfte sein.
    Ganzheitlich betrachtet, ist es für die Stadt Kleve eine klare Position für die Innenstadt.

    Wenn Kranenburg ein erweitertes Einkaufszentrum schafft, kann sich Kleve nicht positionieren mit ebenfalls einem Einkaufszentrum. Große Teile der Holländer brauchen einen Grund um nach Kleve zu fahren um nicht vorher in Kranenburg hängen zu bleiben.

    Ein „deutscher Wochenmarkt“ ist so ein Grund um nach Kleve weiter zu fahren.

    Zum Gedanken vorübergehend Richtung Großesstrasse zu gehen:
    In meinen Augen ist es falsch den Markt vorübergehend vor Kodi / Deutsche Bank usw. zu verlagern. Hier ist wieder kein Platz, im Sinne von einem Marktplatz. Keine eigene Identität, die wachsen kann, wird hier entstehen. Sondern, einfach nur ein paar Verkaufsstände, die vor Geschäften wild platziert werden. Kein Kunde kann hier die eigentliche „Wochenmarkterfahrung“ erleben.

    Auch wenn der Besucherstrom jetzt noch Großestraße ist, würde sich dieser teilweise Richtung Wochenmarkt (Koekkoekplatz/Rathausplatz) verlagern, wenn es sich lohnt zum Markt zu gehen. Der Kunde ist König, besonderen Service der Marktbeschicker wird er schätzen.

    Es geht nur um den Kunden, wie kann ich den Kunden dazu bringen ein besonderes Erlebnis zu geben, dass er genau zu dem „Klever Wochenmarkt“ gehen möchte?
    ………. Das ist die zentrale Frage……..

    ***

     
  14. 14

    @9
    >Allerdings die Frage nach dem Fischhändler lässt abschätzen, wie häufig Sie selbt den Markt besuchen.

    Stimmt. Ich wohne aber auch nicht (mehr) in Kleve. 🙂

     
  15. 13

    @ 8. K. Brückenbauer

    Ich komme dort ja auch nur selten, aber einen Markt-Käsehändler habe ich in der Kav.Str. / Koekoeksplatz schon ewig nicht mehr gesehen.
    Aber ich glaube , auch Publikum sieht man dort nur wenig, wohin sollen die denn auch gehen, der Menschenstrom fliesst halt über die Grosse Strasse.

     
  16. 10

    @ 3. Dr. Richard Grützner
    Ich fürchte, mit dem Locken ist das zu spät.
    Ich habe auch den Eindruck, daß Kleve an der Supermarkteritis leidet.
    An jeder Ecke findet man Supermärkte.
    Für den eigenen Bedarf ist Kleve mehrfach übersättigt, die Holländer kommen hier wegen der Spirituosen, Benzin/Diesel , sogar Autogas ist billiger, zu Sylvester wegen der Böller, und generell, weil hier ja Alles so viel toller ist.
    Daß sich das Alles auch wieder ändern könnte, daran will kein Planer je denken.
    Mahnendes Beispiel ist die neue Tankstelle direkt über der Grenze bei Ven-Zelderheide.
    Früher das Mekka der Deutschen, heute fast verlassen in modernen Gebäuden, auch von der einheimischen Klientel.
    Das Alles nur, weil die NL-Regierung die Steuern auf Treibstoffe erhöht hat.

     
  17. 9

    @2. Lohengräm
    Richtig, täglich ausser Montags.
    Ganz früher war Mittwochs Markt auf dem „Grossen Markt“ (bei Elektro Lünendonck) und manchmal musste man den Blumenhändler aus der Wirtschft Collet herausrufen, damit er die Kunden bedient.
    Allerdings die Frage nach dem Fischhändler lässt abschätzen, wie häufig Sie selbt den Markt besuchen.

    Die Crux in Kleve ist ja auch, daß jeder den Markt so toll findet, aber eigentlich keiner mehr dort einkauft.
    Da mach ich keine Ausnahme.

    Früher war man auf den Markt angewiesen, frisches Obst/Gemüse vom Erzeuger selbst oder beim Markthändler, von ihm früh morgens oder am Vortag vom Grossmarkt geholt.
    Das war so ziemlich die einzige Frischequelle in Kleve, wo die Hausfrau günstig und in grosser Auswahl einkaufen konnte.
    Supermärkte hatten damals kein Gemüse / Obst im Angebot.
    Und regional gabs auch Nichts.

    Ãœber die Einkaufs- und Kochgewohnheiten der jüngeren Generation einmal ganz zu schweigen.

     
  18. 8

    *

    Kultursterben, geht nicht mit lautem Geschrei und Feuerwerk einher.

    Das geht ganz leise vonstatten. Dauert Jahrzehnte und irgendwann ist sie nicht mehr da. Bemerken und fehlen tut sie dann nicht einmal mehr. Sie stirbt allein schon dadurch, dass sie schlecht behandelt wird, nicht gefördert wird einfach liegen gelassen wird und nicht mitgenommen wird.
    Nicht zu vergessen ist es jedoch, dass auch ein bisschen Geschicklichkeit da zu gehört um Kultur am leben zu halten.
    Wenn nun Personen in wichtigen Positionen darüber nach denken, einen Wochenmarkt mit einem Marktstand der holländischen Käse verkauft in der Nähe eines Käsegeschäfts welches ebenfalls holländischen Käse verkauft zu platzieren, dann ist dies schade. Es ist genau das was kriegsentscheidend ist: Mit Gefühl und Verstand für alle Beteiligten an die gute Sache heran zugehen.
    Ein gute Freund hat zu mir mal gesagt: „ich sei ein Einstein… Ein richtiges Klever Urgestein. Einer der wenigen Universalgelehrten in Kleve…. “
    Das ist natürlich quatsch und gemein. Aber ich sehe, dass hier der Klever Wochenmarkt, welches ein kleines Kulturgut für mich darstellt, auch auf nicht absehbare Zeit weiter wie eine kranke Oma durch die Stadt geschoben wird.
    Das verrückte an der Sache ist, dass alles da ist. Der richtige Platz / Koekkoekplatz/Platz vor dem Rathaus zum Brunnen hin, der ist perfekt für den Markt, er müsst nur überarbeitet und umgebaut werden. Brunnen anpassen, Barriere frei, ordentliche Zufahrt für die Marktbeschicker. Die An- und Abfahrt ist prima, Parkplatz und Laufkundschaft sind vorhanden, hat der Herr Rauer alles prima gemacht!

    Dies habe ich schon mehrfach im Kleveblog geschrieben. Werde das auch weiter machen. Ist mein Anliegen. Stehe ich zu. Drei Generationen meiner Familie haben von dem Klever Wochenmarkt gelebt. Ich selbst habe über 20Jahre auf dem Markt gearbeitet.

    ***

     
  19. 7

    @3. Dr. Richard Grützner

    In der Tat ist der Marktplatz Linde “ an Hässlichkeit und Unattraktivität kaum zu überbieten.“
    Zur Zeit wird er im Rahmen des integrierten Handlungskonzept überplant. Noch sind keine Entwürfe öffentlich.

    Bei dem Treffen am Dienstag wurde wohl auch darüber gesprochen, das der Marktplatz mit einer Häuserreihe bebaut werden soll, was aber vermutlich ein Missverständnis ist oder sein muss. Einmal ist das ganze unterirdische Areal kürzlich unter Denkmalschutz gestellt worden, und weder dem Bauausschuss noch dem Ausschuss für Kultur und Stadtgestaltung ist dies bekannt.

    Zur Zeit wird geprüft ob der traurige Rest vom Markt am Koekkoekplatz zum Klosterplatz kann. Aber es wird befürchtet das die Anwohner etwas gegen den Fischgeruch haben könnten… das Preis-Leistungs-Verhältnis wurde ja bereits hier vor Ort abschließend analysiert.

    Ein Käseliebhaber fuhr durch Frankreich und hatte einen sehr alten Roquefort bei sich, den König der Käse. Im seinem Zugabteil wurde er immer wieder darauf angesprochen und beglückwünscht. Desöfteren musste der Käse auf gezeigt und begutachtet werden. Es wurde über die Zubereitung gesprochen, aber die Meisten bevorzugten diesen Käse mit frischem Baggett ein paar Wallnüssen und einem Glas Rotwein. Als der Zug die deutsche Grenze passiert hatte, flog der Käseliebhaber aus dem Zug…

     
  20. 6

    Es könnte schon ausreichen sich darüber im Klaren zu sein, dass es keine Hausfrauen mehr gibt die um 6 Uhr aufstehen um Fresschen für Vatta einzukaufen. Ihr zeigt es doch selbst auf. Wie wäre es denn mal mit einer anderen Uhrzeit? Markttag ein bisschen später. Ob das Zukunft hätte, weiß ich nicht. Bin Supermarktler

     
  21. 5

    @4 Stimmt im Prinzip.

    Das Verschwinden der Singvögel ist mir allerdings neu.
    Den von mir zuvor aufgestellten Zusammenhang hielte ich für wahrscheinlicher. 🙂

     
  22. 4

    @2 Der Backfisch-Imbiss ist an der Kavarinerstraße dabei … das Preis-Leistungs-Verhältnis ist aber in Nimwegen besser

    Das Verschwinden der Marktstände korreliert übrigens auch mit dem Verschwinden der Singvögel …

    … aber eine Korrelation bedeutet ja noch keinen kausalen Zusammenhang 😉

     
  23. 3

    Der Marktplatz an sich ist an Hässlichkeit und Unattraktivität kaum zu überbieten. Und das, obwohl er an einer der „Einfall“straßen Kleves liegt. Möchte man den Markt erhalten, was ich persönlich sehr gut finden würde, muss sich meiner Meinung nach auch an dem Platz an sich etwas ändern. Statt der zugeteerten Fläche könnten eine gefällige Pflasterung mit Grünflächen/Bäumen/Bepflanzung und moderner Beleuchtung ein guter Schritt sein. Auch und vor allem, wenn gewünscht wird, dass die Kunden nicht nur kaufen, sondern auch verweilen. Ein schöner Platz lockt Kunden und Kunden locken Beschicker. Ein Toilettenwagen ist doch wohl hoffentlich nur eine Idee, die nicht umgesetzt werden wird. Zum Glück habe ich die vorhandenen Toilettenanlagen noch nicht in Anspruch nehmen müssen, aber es sind Toiletten vorhanden. Warum diese nicht sanieren, beleuchten und benutzbar machen, statt zuschütten? M. E. ist ein Toilettenwagen kein Gefährt, was einen Marktplatz und Markttag schöner macht. Leider wird der Markt wohl nicht mehr solche Ausmaße haben, wie er sie vor Jahrzehnten hatte, aber so ist er bestimmt dem Untergang geweiht. Das wäre zu schade für die Beschicker, deren Ware und die Kunden, die den Einkauf dort schätzen. Eigentlich bietet der (Markt-)platz viel Potential, nicht nur, dass der Besucher quasi direkt mit dem Auto vorfahren kann. Sicher, ich bin weder Stadt- noch Platzplaner, aber ein ansehnlicher Marktplatz schadet sicher nicht, auch an Nicht-Markttagen.

     
  24. 2

    Nur als Nachfrage: War in den 80ern/90ern nicht noch jeden Tag Markt in Kleve, abwechselnd Kavarinerstr./Marktplatz Linde?
    Ist der Backfisch-Imbiss noch dabei?

    Es scheinen möglicherweise auch sowohl auf Händler/wie auf Kundenseite die Nutzer wegzusterben. Korreliert irgendwie erstaunlich mit dem Rückgang der Präsenz der kath. Kirche in der Öffentlichkeit.
    Mag ein sehr frei und unlogisch hergestellter Zusammenhang zu sein, ich weiss. 🙂