<em>(Diskussion bitte unter „Krieg-Erklärung“ fortführen) </em>Die vom Hochschulrat unter Vorsitz von Prof. Aloys Krieg initiierten Vorgänge an der Hochschule Rhein-Waal, die in der akademischen Welt des Landes nur Reaktionen zwischen Kopfschütteln und Fassungslosigkeit hervorrufen, sollen am 29. August zu einem Abschluss gebracht werden. Mitten in den Semesterferien, sodass die Studenten von dem Treiben nur wenig mitbekommen, wurde sehr kurzfristig zur dritten Hochschulwahlversammlung einberufen, und der Tagesordnungspunkt (TOP) 5 lautet unmissverständlich: „Abwahl der Präsidentin der Hochschul Rhein-Waal“.
Die Sitzung soll am Mittwoch, 29. August, auf dem Campus der Hochschule in Kamp-Lintfort stattfinden – ein besonders schlechter Treppenwitz, die in Kamp-Lintfort aufgewachsene Präsidentin Dr. Heide Naderer, die sich zudem immer auch um die Aufwertung des zweiten Hochschulstandorts der HSRW bemüht hatte, ausgerechnet an ihrem Heimatort abzuschießen. Die Wahl, das steht zu vermuten, bildet den Schlussakt einer akademischen Variante von „Game of Thrones“, allerdings aufgeführt mit dem erratisch agierenden Personal einer Laienspielschar.
Über die Gründe, die dazu geführt haben, dass die Wissenschaftsmanagerin knapp drei Jahre vor Ablauf ihrer sechsjährigen Amtszeit ihren Posten räumen soll, kann nach wie vor nur spekuliert werden – zumal der Aloys Krieg, der das Abwahlverfahren in Gang hat setzen lassen, sich öffentlich lobend über die Arbeit der Präsidentin geäußert hat. Doch irgendwann muss er entschieden haben, den Stab über Naderer zu brechen.
Offensichtlich hatte der Versuch von Naderer, einige Leitplanken der Professionalität in die Welt der HSRW einzuziehen, bei zart besaiteten Professoren und anderen Hochschulmitarbeitern von Anfang an schwere Befindlichkeitsstörungen ausgelöst. Das nur unter Wahrung der Anonymität vorgetragene und mit einigen dürftigen Belegen versehene Wehklagen stieß fatalerweise bei Aloys Krieg, einem 62 Jahre alten Mathematiker aus Aachen, auf offene Ohren.
Diese Beschwerden lösten wie bei einer aus den Fugen geratenen Funktion jene Eskalation aus, deren Ende nun – so vermutlich die Kalkulation des Zahlenmenschen – die Personalie der Präsidentin sein möge. Krieg und übrigen Mitglieder des Hochschulrats werden also hoffen, dass sich mit einem erzwungen Wechsel an der Spitze wieder alles auf die Nulllinie zubewegt. Ruhe im Karton, alles wird gut. Man muss nur fest genug daran glauben.