Dreihundert Meter Luftlinie vom Rathaus entfernt sitzt Alejandra Manthey in ihrem Lokal Red Wagon. Das Lokal hat einen kleinen Biergarten, und ist, wie jeder gastronomische Betrieb, darauf angewiesen, dass Gäste kommen. Nur dann fließt Geld, nur dann können die Rechnungen bezahlt werden.
Bei einem Unternehmer ist das anders als bei einem Beamten. Das Gehalt entspringt nicht einem unsichtbaren Füllhorn, es muss täglich neu verdient werden – aber dazu muss man als Gastronom wenigstens die Möglichkeit haben, seine Dienste anzubieten.
Doch genau das ist der Chilenin im Augenblick verwehrt: Eine städtische Baustelle hat ihr die Möglichkeit genommen zu arbeiten – der neue Radschnellweg führt direkt an ihrem Biergarten vorbei (Schlenk rechts), und die Baustellenabsperrungen sind monumental ausgefallen. Der Red Wagon ist seit Anfang der Woche von der Stadt aus praktisch nicht mehr zu erreichen.
Die Bauarbeiten hatten, der Bundestagswahl sei’s geschuldet, Ende August mit einem symbolischen Spatenstich begonnen. Beim Fototermin schwangen Bürgermeisterin Sonja Northing und Umweltministerin Barbara Hendricks die Schaufeln im Gleichtakt. Dann aber begannen die wirklichen Bauarbeiten, statt Muskelkraft regierten Dieselmotoren.
Es gab Tage, da konnten die Gäste im Biergarten ihr eigenes Wort nicht verstehen, weil dröhnende Bagger zentnerschwere Stahlplatten übereinander zogen und ein metallisches Kreischen die Luft erfüllte. Doch an diesen Tagen war der Biergarten immerhin noch zugänglich – anders als in dieser Woche. Die Firma Loock, sonst eigentlich ein Meister der virtuosen Baustellenabsperrung, die üblicherweise nach dem Muster „Weniger ist mehr“ verfährt, hat, als die Pflasterarbeiten begannen, ganze Arbeit geleistet. Der Biergarten ist von der Außenwelt abgeschnitten.
Ursprünglich sollten die Arbeiten nur drei Tage dauern, gestern aber sah es noch nicht einmal danach aus, als ob wenigstens bis zum Wochenende alles fertig ist. Die entgangenen Einnahmen ersetzt niemand.
@13. jean baptiste
Merci, für Ihre Korrektur! 🙂
„Gespühr†in deutscher Sprache……. auch „Gespürâ€, in englisch / französisch ……..â€flair†🙂
Passt nicht zum roten Wagen, aber zum Thema Dämlichkeit:
Am Wahlstand einer Partei, welche die Wahl gewinnen will, einen Wahlwerber auf das Thema Rente und Alterseinkünftegesetz angesprochen, sagt er: Das interessiert mich nicht. Ich bin Beamter und bekomme Pension.
Noch Fragen?
@ 13.jean baptiste,
Dä(h)mlichkeit wäre für die Verursacher das richtige Wort, denn Vorsatz kann es ja nicht sein!
@3. ??? „Die Gastronomie Red Wagon ist nun wirklich vom Unglück getroffen“
Was für ein Quatsch !
Unglück heisst in französisch accident m im italienischen accidente , und bedeutet vom lateinischen Wortstamm her, es tritt (ungeplant) heran.
Unglück hat vieles mit „höhere Gewalt“ zu tun.
Gegen die Folge von Unglücken und höherer Gewalt kann man sich versichern, gegen die boshaftige Gleichgültigkeit der Behörden aber nicht.
Aber das ist doch nicht das erste Mal, daß durch die glorreichen Fügungen der Behörden in Kleve rechtschaffene Existenzen in Bedrängnis kommen und aufgeben müssen.
Nur mal so aus meiner Erinnerung heraus chronologisch aufgelistet:
1. Verlegung des freitäglichen Wochenmarkts in die obere Kavarinerstrasse. Das sollte helfen, so habe ich mir von Marktleuten sagen lassen, mehr Publikum in die obere Kav.Str. zu ziehen.
Ergebnis : schauen Sie sich doch freitags selbst mal um.
2. Baustelle Briener Strasse. Dort war für (unproportional) lange Zeit Hängen im Schacht für die Ladengeschäfte.
3. Baustelle Waldstrasse. Was soll man dazu sagen, da fehlen einem die Worte…
jetzt 4. halt der rote Waggon.
und das waren vermutlich nicht die einzigen Fälle.
Das wird sich auch vermutlich nicht ändern, solange wir immer wieder Lehrer, Beamte, oder Rechtsanwälte als Bürgermeister haben, die brauchen ja nicht wirklich um ihr Einkommen zu fürchten und haben nicht das Gespühr dafür, was es bedeutet, selbständig für die Brötchen sorgen zu müssen.
@11 Malcolm Norman
„Stell dir vor, du hast eine Bahnverbindung zwischen Kleve und Nijmegen“
das brauchste dir auch nicht vorstellen, du hast nämlich keine Bahnverbindung ….. und demnäch wahrscheinlich auch kein Lokal mehr auf den Gleisen…
Oder hat nur Deine Tastatur gehakt, und wolltest Du schreiben „Stell dir vor, du hast -k- eine Bahnverbindung zwischen Kleve und Nijmegen … „
Stell dir vor, du hast eine Bahnverbindung zwischen Kleve und Nijmegen und dann landet ein Lokal auf den Gleisen.
Vielleicht hilft das ja der Unternehmerin weiter
Quelle: https://www.ihk-koeln.de/upload/Entschaedigung_Strassenbau_9952.pdf
@3
Mmuuuuh, oder die roten Bagger werden eingepfercht, mmuuuh!
Wir „feiern“ doch gerade das 40-jährige Jubiläum des Deutschen Herbstes, mmuuuh. Fast alle (auch ich nach den Erzählungen von Opa Niederrheinstier) sind froh, dass der lange vorbei, wenn auch noch immer nicht ganz aufgeklärt ist, mmuuuuhhh. Im Süden bemühen sich sogar ein paar Leute gerade über die Rückholung irgendeines alten Fliegers namens Bayernkap.., äähh Landshut, das damit zu tun haben soll, mmuuhhh!
Und hier???
Hier scheint das üble Motto von damals leider überlebt zu haben, mmuuhh: „R B F – Der Terror geht weiter!“
Mit R B F = Rote Bagger Firma, mmuuhhh! Last Euch nicht einschüchtern von denen, sondern steht
zusammen und seid stark, mmmuuuh! Dann schaufeln die uns keinen tiefen Graben mehr, mmuuuhhh!
@1
Mmmuuhh, falls es tatsächlich mal den Tatbestand „Groben Unfug“ gegeben hat, bin ich froh, dass es den nicht mehr gibt, mmuuuhhh. Auf mich bezogen jedenfalls, nicht auf die Stadt Kleve, mmuuuuhhh. Dann brauch ich ja keine Angst (mehr) zu haben, weil ich ja so gerne groben Unfug mache, mmuuuhh!
So habe ich mal Leute auf dem bis vor einer Woche noch roten Pflaster auf der gezeigten Zufahrt zur Hochschule mal angemmuuuhht, dass das Rote der Radweg sei und sie zur Seite springen sollten, mmuuuhh – und das ziemlich heftig, was dem „der Niederrheinstier sieht rot“ geschuldet war, mmuuuhhh! Haben die da deshalb nach vielleicht zwei Jahren roten Pflasters jetzt graues Pflaster hingelegt, mmmuuuuhh???
Möglicherweise kann man das in Rechnung stellen. SiGeKo
Baustelleneinrichtung und erster Arbeitsbeginn geben die Möglichkeit zu der ersten Abschlagsrechnung. Dann geht es langsam, wenn es passt, weiter, oder auch nicht. Bau fängt mit B an und hört mit au auf.
Bei der Stadt hat man ein Gespür, bei der Landesregierung Töpfe anzuzapfen, die Gelder versprechen. So wurden Parkleitschilder
installiert und die Pseudonotwendigkeit eines Radschnellweges erfunden.
Dass Bauarbeiten dem Redwagon große Schwierigkeiten bereiten, interessiert im Stadthaus Niemanden, soweit geht die
Fürsorge für den Bürger nun doch nicht, genauso wenig wie der Schutz für Radfahrer z.B. auf der Ludwig-Jahn-Straße, der Flutstrasse
oder Spyckstrasse, diese Aufzählung stellt nur einen kleinen Auszug dar.
Vorsicht, die folgenden Infos sind nur für KLEVER gedacht.
Die ursprüngliche Geschäftsidee des Unternehmers war die Besiedelung des Roten Planetens. Aber wie allgemein bekannt ist, werden überall die Gelder gekürzt. Das hat wiederum die Konseqenz, dass die roten Spezialmaschinen vorläufig in Kleve zum Einsatz kommen.
Aber die Zeit wird kommen, dann werden die roten Maschinen von Louisendorf aus (ist noch als Recyclinganlage getarnt) auf den Mars geschossen.
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Es ist noch gar nicht lange her, konnte man sich doch endlich über einen gut gepflasterten Weg freuen.
Jetzt geht es wieder zurück in die Vergangenheit ……….. und der ursprüngliche Sandweg ist wieder da ……….mit Umleitung…. nein, es macht keinen Spaß mehr!!!
Die Gastronomie Red Wagon ist nun wirklich vom Unglück getroffen.
Was Politik und Stadtverwaltung im Moment mit und in Kleve durchziehen, kann man nicht mehr nachvollziehen……..alles nur, weil es gilt, Fördergelder abzuschöpfen…
Das ist unglaublich und zugleich typisch. Die Stadt Kleve müsste sich an mancher Stelle die Frage erlauben lassen, was, außer sich in Kleve anzusiedeln, noch erforderlich ist, um sicher unternehmerisch zu scheitern.
Das Bild spricht für sich. Ãœberlegt da irgendjemand irgendetwas? Oder wird da wild drauf zugestellt, was das Zeug hält An der Verkehrssituation durch Fehlplanung in Kleve erhalten wir schon die plausible Antwort. Es überlegt niemand.
Liebe Frau Northing…in die Kamera grinsen hat Ihr Vorgänger schon viele Jahre gemacht. Deswegen sind Sie gewählt worden. Sie enttäuschen, bisher. Vielleicht lässt sich das durch aktives Tun jetzt noch ändern.
Der Betreiberin der betroffenen Gastronomie sei der Hinweis erlaubt, alles schön zu dokumentieren und festzuhalten. Im Anschluss daran empfiehlt sich ein Schadenersatzanspruch gegen die Verantwortlichen geltend zu machen.
Früher war zwar weiß Gott nicht alles besser, eher das meiste schlechter, aber wenigstens gab’s noch den Straftatbestand „Grober Unfug“.