Goch durfte nicht fehlen. Dort dreht die Agentur allsport das große Rad, hat den Stadtpark besetzt und aus den Deutschlandspielen Volksfeste gemacht. Mit allen Nach- und Vorteilen: Die Einlasskontrolle sorgt für zehn bis 15 Minuten Wartezeit, verhindert aber auch, dass im Park wegen Überfüllung ein Chaos ausbricht (hunderte Fans müssen draußen bleiben). An den Getränkeständen ist ebenfalls Geduld gefragt, aber es ist dann doch schlussendlich nicht viel mehr Durchsetzungskraft erforderlich als samstags an der Brötchentheke.
Bild & Ton | ++ | Auf dem 25-Quadratmeter-„LED-Vidiwall“ sind selbst aus 70 Metern Entfernung die Spielszenen noch gut zu erkennen. Der Ton wird mit modernster Beschallungstechnik bis nach Pfalzdorf übertragen |
Bier | +- | Warsteiner im Plastikbecher, 0,25 Liter für zwei Euro. Es dauert 7 Minuten, bis man dran kommt, deshalb leichte Abwertung |
Fans | ++ | ca. 10.000 drinnen im Park, mehrere 100 draußen, die auch nicht mehr reinkommen |
Eintritt | ++ | frei, lediglich Einlasskontrolle (strenger Blick) |
Fachkenntnis im Publikum | + | In der Masse sind prägnante Botschaften gefragt. Und die ist das Publikum in der Lage zu artikulieren: „Fahne weg! Faaahne weg!“ – „Eindeutig! Eindeutig!! Eindeutig!!!“ – „5 schöne Spielzüge – 3 Tore. Das muss uns erst mal jemand nachmachen.“ |
Ambiente | ++ | Party! Mädels, dezent auf Fan geschminkt, erkennbar auf der Pirsch. Männer zu 50 Prozent in Deutschland-Trikots. Viele Ballacks, Schweinsteiger aber auch. Überraschend, dass in der Halbzeitpause und im Vorfeld kernerfrei ist. Statt dessen moderieren Georg van den Höövel (allsport-Chef) und Torsten Matenaars. So verpasst man Klopp und hört statt dessen wunderliche Sätze wie: „We are packed absolutely.“ Keine Ahnung, was das soll. In den Schockminuten des Bildausfalls schaltet die Regie blitzschnell auf Party um – Viva Colonia, das Publikum grölt sofort mit |
Promis | ? | So viele Menschen! Aber Gocher, die prominent sind? Da muss ich passen. Es sind allerdings auch Klever da – trotz Strandbar |
Gesamturteil | ++ | In Sachen Massenveranstaltung kaum zu übertreffen. Heitere Atmosphäre. Gut organisiert, inkl. Rettungsdienstbetreuung für komatöse Fans. Preise ohne Abzocke, was sonst bei solchen Events ja gerne mal passiert |
Eine Geschichte aus der Vergangenheit.
Herbert Wehner steigt morgens zu seinem Fahrer in den Dienstwagen und sagt nichts über das Reiseziel.
Der Fahrer fragt: Herr Wehner, wo soll es denn hingehen?
Wehner antwortet: Egal, egal – ich werde überall gebraucht!
TB kann man überall einsetzen…..
Manche Leute nicht nur in dieser Kleinstadt sind schon etwas zu sehr möchtegern „intellektuell“, oft zwangsläufig, da natürliche Triebe und Bedürfnisse eigentlich nicht mehr zugelassen werden, realisieren dies aber natürlich nicht mehr selbst oder sind einfach zu alt und frustriert! Mein Mitleid! Aus Spaß wird natürlich irgendwann Ernst (…),so wird es immer bleiben!
obwohl TB dort kein Bürgermeisteramt innehat???
Also ich war zigmal in der Türkei, könnte dort auch leben…..
Wir sind die Türken von morgen!
Es ist eine moderne Variante dann, wenn wir nicht erkennen, dass in einem Spiel fairerweise der Bessere oder der Glücklichere gewinnen sollte. Es muß ein Spiel bleiben.
Dass mit dieser Fussballeuphorie und dem „Gefühl Deutschland“ mag stimmen, ein Blick in die Geschichte sollte aufmerken lassen, denn schon im alten Rom wurde mit der „Brot und Spiele“- Taktik auch Politik gemacht. Für mich ist das nur eine moderne Variante.