Rätselhaftes Uedem: Bundestagstechnik für Miniratssaal

Erklär‘ mir einer die Uedemer! Sie sparen an Geburtstagsblumensträußen für betagte Jubilare – und planen im nächsten Augenblick, Gelder im Wert eines Mittelklassewagens für die Installation einer Akustikanlage im Ratssaal der Gemeinde rauszuhauen!

Wer Uedem kennt, weiß, dass der Ratssaal die Größe eines Konferenzraums in einem mittelständischen Betrieb (wie z. B. Horlemann) nicht übersteigt. 26 Ratsmitglieder und der Bürgermeister parlieren darin, und zwar zweimal noch von heute bis zum Ende des Jahres. Offenbar war aber die Akustik schlecht, und so wird es – nachdem »die Politik« den Anstoß dazu gegeben hatte – am Donnerstag, 30. August, zu einem denkwürdigen Termin im Ratssaal kommen: Vertreter der Firma Thonnet aus Goch sowie der Herstellerfirma Sennheiser werden eine »hochwertige« Konferenzanlage vorstellen und bei der Gelegenheit den Fraktionsvorsitzenden auch erläutern, warum (überraschenderweise) »mögliche Alternativen« für den Ratssaal »nicht optimal geeignet« seien. Kosten der Sennheiser-Thonnet-Lösung: 25.000 Euro! (Zum Vergleich: Kosten eines neuen VW Passat: 24.750 Euro.) Ach ja, und falls jemand den Namen Thonnet aus einem anderen Zusammenhang kennt: Josef Thonnet, Vorsitzender CDU-Stadtverband Goch. Das kann aber natürlich auch Zufall sein.

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24 Kommentare

  1. 23

    @all kleveblog wirkt: Offenbar war die Technik dann doch zu teuer. Jetzt soll an der Ausstattung gespart werden, sodass die ganze Anlage nur noch 15.000 Euro kostet (womit kleveblog der Gemeinde Uedem 10.000 Euro Ausgaben erspart hätte, die nun wieder sinnvoller ausgegeben werden können!

     
  2. 20

    Na ja so kennt man sie!!!!WASSER PREDIGEN UND WEIN SAUFEN !!!!UND DAS SCHON SEIT HUNDERTEN VON JAHREN!!!

     
  3. 19

    Nun wenn recht zu unrecht wird ist widerstand flicht! Oder aber das wurde uns schon lange aberzogen! So wie in Berlin auch so in Uedem
    Das nennt sich DEMOKRATIE . ES IST ZUM WEINEN

     
  4. 17

    @Jörg Lorenz Die Formulierung „Die Politik“ tauchte meiner Erinnerung nach in der Einladung auf.

     
  5. 16

    Nur der Vollständigkeit halber und damit die Verantwortung da bleibt, wo sie hingehört. 1.“Der Rat“ oder „die Politik“ hat Weber nicht den Auftrag erteilt, eine solche Anlage anzuschaffen. 2. Für die SPD-Fraktion habe ich sofort nach Erhalt der mail erklärt, dass diese Ausgabe von uns nicht mitgetragen wird und wir daher auch nicht an dem Termin teilnehmen werden.

     
  6. 15

    @Andreas, #9: FF war sehr angetan von der Veranstaltung und fühlte sich, gemäß einer Mail u.a. an mich, regelrecht gebauchbinselt. Hat doch der Herr Bürgermeister die Gesamtschulinitiative ( und damit auch ihn) erwähnt…!!! ( jedoch „vergessen“ einzuladen…)

    Zum Thema habe ich getern einen Leserbrief geschrieben. Auch (mal wieder) an Ralf Daute. Es ist davon auszugehen, dass dieser ( auch mal wieder) eben hier nicht veröffentlicht wird…
    Daher: http://www.kle-point.de/aktuell/neuigkeiten/eintrag.php?eintrag_id=54464&herkunft=suche_startseite

     
  7. 14

    Man sollte dem Rat die Ohren waschen!
    Wenn es die letzten Jahrzehnte ohne diese Anlage ging und jetzt nicht mehr, sollten alle schlecht hörenden Ratsmitglieder mal zum Ohrenarzt gehen oder ihre nuscheligen Kollegen zum Artikulationskurs schicken. Das ist billiger.
    Wie groß ist denn der Ratssaal, dass den Ratsmitgliedern das gegenseitige Verständnis abhanden gekommen ist?
    Vielleicht hilft es auch, einfach die Stühle etwas näher zusammen zu rücken.

     
  8. 13

    Habe gehört, in Weeze wurde einem Ratsmitglied ein Blumenstrauß für die Gattin überreicht, weil er die alte Anlage einfach repariert und neu eingestellt hat. Wobei ich persönlich nichts gegen die Fa. Thonnet sagen kann und es sogar begrüße wenn Unternehmen vor Ort bzw. wenn dieses nicht möglich ist aus der Region beauftragt werden auf Lösungen zu bieten! Im Ãœbrigen muss die Anlage nicht nur die Akustik für Rats- und Ausschussmitglieder sondern auch für Schriftführer und Zuhörer rüberbringen, da sind auch andere Anbieter schnell bei 5 stelligen Beträgen

     
  9. 12

    In richtigem Geld, sind das fast 50.000,00 DM.
    Wie haben es die Ratsvertreter nur all die Jahre ohne dieses
    Wunderwerk der Technik geschafft, sich untereinander zu verständigen.
    Im Ernst, da werden Satzungen geändert um bei den Straßenanliegern Geld für die Gemeindekasse einzutreiben,
    freiwillige Leistungen gestrichen oder bis auf ein minimum
    reduziert, um dann für Prestige Ausgaben ( wir haben auch so etwas)vergeudet zu werden.
    Wer soll den Berufs- oder/und Hobby Politikern noch abnehmen,
    wir handeln zum Wohle der Bürger.

     
  10. 11

    @Andreas

    Zitat
    ———————————————————————
    Die Gemeinde Bedburg-Hau hat ja das ALG II Management in die (un)fähigen Hände (in)kompetenter SOS-Kinderdorf Mitarbeiter(innen) gelegt und somit resigniert.
    Wäre wirklich mal eine Recherche wert.
    ———————————————————————
    Ist mir zu pauschal,da wir als Betrieb bei der Zusammenarbeit mit
    dem SOS-Kinderdorf gute Erfahrungen gemacht haben.Allerdings ging
    es dabei um die Wiedereingliederung eines Mitarbeiters mit einer
    Behinderung.

    Für mich sind 25K € schon eine Menge Geld und darum erwähnenswert.
    Vorallem vor dem Hintergrund,dass man bei Sparvorhaben zwecks
    Haushaltskonsolidierung, im sozialen Bereich nicht vor Kürzungen
    im 3-stelligen Bereich zurückschreckt.

     
  11. 10

    @Andreas Du hast insofern recht, dass die Welt davon nicht untergehen wird. Nichtsdestrotrotz ist es ein Klassiker aus der Rubrik „Wasser predigen, Wein trinken“.

     
  12. 9

    Der Gocher Thonnet ist bestimmt kein Dummer. Auch die Firma ist nicht gerade inkompetent.
    Das in Uedem 25k€ für eine Besprechungszimmerbeschallung ausgegeben werden sollen ist bestimmt ein Skandal, wie viele Blümchen könnte man nur dafür kaufen!

    Im Ernst: Ist DAS Kleveblog? Nee, eigentlich nicht, oder?
    Uedem ist doch eher als Lückenfüller geeignet, ein Skandal ist das nicht und eine Meldung ist es auch nicht wert.

    Der Flughafenlude v.B muss ja auch ein recht prachtvolles Gefährt führen (Mittelklaasewagen??? Nee!)

    Der Klever Meisterbürger grinst in bester Coregatabsmanier in die versammelten Kameras, während ein FF auf der hintersten Bank Platz genommen hat und die Farce erträgt (Sekundarschule, längeres gemeinsames Lernen).

    Hier werden manchmal Mücken zu Elefanten gemacht und Mammuts übersehen.

    Stichwort SOS Kinderdorf.

    Die Gemeinde Bedburg-Hau hat ja das ALG II Management in die (un)fähigen Hände (in)kompetenter SOS-Kinderdorf Mitarbeiter(innen) gelegt und somit resigniert.
    Wäre wirklich mal eine Recherche wert.

    Aber egal, wie der Medienmensch vom Feldlandeplatz immer sagt:
    Schlechte Presse ist die beste Werbung … und das wird Uedem am Ende wohl freuen.

     
  13. 8

    Ich wage mal die Vermutung, daß in der offiziellen Stellungnahme aus dem Rathaus dann mit dem Service für die zahlreichen Besucher der Uedemer Ratssitzungen argumentiert wird und man im Namen der Bürgerfreundlichkeit eben auch den Schwerhörigen unter den Besuchern einen unbeschwerten Politikgenuss ermöglichen möchte.
    Alles im Auftrag des Bürgers und der Transparenz.

    Leider geht aus dem Artikel nicht hervor, ob es da eine Ausschreibung gab. 25.000 Euro sind ja wohl zu unterbieten.

    Das der einzige Anbieter dem Rat erklären darf, warum die Anlagen von Wettbewerbern untauglich sind und dieser Anbieter zufällig auch Funktionsträger der Partei ist, die in Uedem das Sagen hat, macht die Sache zu einer einzigartigen Posse.

    Und wir dachten, daß in Kleve geklüngelt wird…

     
  14. 7

    Discounter Set Nr.2

    http://www.envirel.de/Tontechnik/Komplettanlagen/Audioset-04-weiss::7660.html

    MAL 2

    und ein Paar mal das: http://www.envirel.de/Tontechnik/Mikrofone/Mikrofone/Konferenz-Mikrofon-PM-150::8854.html

    ein Paar Kabel und ein technisch Versierter Mensch, sollte mit Hilfe eines fleissigen Hausmeister mit etwas Zubehör eine taugliche Beschallung installieren können.

    Man werde den Bürgermeister verstehen…. Accoustisch…

     
  15. 6

    Was für eine Großzügigkeit! Abgesehen von der einer tauglichen Microphonie, hat mal wohl in der gesamten Hardware überdurchschnittlich großzügig geplant. Dies ist wohl die niederrheinische Sparpolitik.

    Technisch gesehen könnte man sicherlich den Ratssaal auch mit einer „FAME“ Hausmarke eines grossen köllener Musikhauses ausstatten. – Es dürften keinerlei Verständigungsprobleme auftreten.

    In Verbindung mit Auslaufmodellen der Fa.Sennheiser(Tischmikrophone) die auch als Hausmarke mit dem Namen“FAME“vertrieben werden, und güntiger Beschallung der gleichnamigen Marke sollte es zu schaffen sein ein derartiges Beschallungsprojekt unter 8.000 Euro zu realisieren.

    Eine Gemeinde , die solche einen Sparkurs einschlagen würde, wäre vorbildlich.

    Ich bin der festen Ãœberzeugung, daß eine preisgüntige Discounterlösung sicherlich nicht das politische und accoustische Verständniss beeinträchtigt.

    Interessant wäre jedoch inwiefern es offizielle Firmenausschreibungen gab…..

     
  16. 3

    Für’s gleiche Geld gibt es 17307 Packungen Ricola Kräuterbonbons. Das reicht bei 10 Ratssitzungen pro Jahr und 10 Päckchen pro Ratssitzung bis ins Jahr 2185 – so lange hält die Anlage garantiert nicht!

     
  17. 1

    Geht’s noch? Schlechte Akustik? 25.000 Euro?? Das Problem ist nicht die Akustik, das Problem ist der Inhalt – so wie aus Cherie, Cherie Lady auch mit der besten Anlage dieser Welt kein vernünftiges Lied wird