Ein weiteres großes Kapitel in der Geschichte des Klever Einzelhandels endet am 31. Dezember unwiderruflich: Das Geschäft Kiesow Bags & Travel im Zentrum der Großen Straße schließt Ende des Jahres, wie die NRZ heute morgen vermeldet hat (hier der Link: Schock für die Klever Innenstadt: Leder Kiesow schließt für immer). Kiesow, Spezialist für Koffer, Handtaschen, Schultornister, Rucksäcke und Geldbörsen, blickt auf eine Historie zurück, die sich über fünf Generationen zieht und die bereits, wie auf dem Firmenschild über dem Eingang zu lesen ist, im Jahre 1850 begann. Auf eine ähnlich lange Tradition können in der Klever Innenstadt nur noch Haushaltswaren Kotters (seit 1830), Hut Dreis (seit 1811) und Wein Peters (seit 1887) zurückblicken. Die Buchhandlung Hintzen feiert in diesen Tagen ihr hundertjähriges Bestehen.
Für den Schritt, der für die Geschäftswelt in der Innenstadt einen Schock darstellt, macht Inhaber Sebastian Kiesow die wirtschaftliche Lage verantwortlich. „Die Menschen geben kaum noch Geld aus“, so Sebastian Kiesow im Gespräch mit der NRZ. Wie es für den 50 Jahre alten Geschäftsinhaber persönlich weitergeht, weiß er selbst noch nicht. Von der Schließung des Geschäfts sind zudem 14 Mitarbeiter betroffen. Die Immobilie selbst befindet sich in Familienbesitz. Sebastian Kiesow ist eigenen Angaben zufolge schon mit potenziellen Nachmietern im Gespräch, sodass idealerweise der Stadt selbst in bester Lage ein längerfristiger Leerstand erspart bleiben dürfte. Der Ausverkauf bei Kiesow soll am 4. September beginnen.
Noch im Mai hatte Kiesow das 175jährige Bestehen gefeiert. Anlässlich dieses beeindruckenden Jubiläums gratulieren Verena Rohde und Kristina Janßen von der Wirtschaft, Tourismus & Marketing Stadt Kleve GmbH
(WTM), Sebastian Kiesow persönlich: „175 Jahre unternehmerische Beständigkeit sind keine Selbstverständlichkeit. Kiesow ist ein wertvoller Teil der Klever Innenstadt und zeigt eindrucksvoll, wie sich Tradition und modernes Unternehmertum erfolgreich verbinden lassen. Wir gratulieren herzlich und freuen uns auf viele weitere Jahre mit Kiesow in Kleve!“ Nun sind es nur noch vier Monate.

Vor Sebastian Kiesow führte sein Vater Rudolf Kiesow das Geschäft. Als der ins elterliche Unternehmen kam, stellte Kiesow noch Keilriemen für Maschinenantriebe her. Produziert wurde auf der Kegelbahn der Gaststätte Heidelberger Fass, die sein Vater Josef Kiesow angemietet hatte. Als der Vater nach dem Krieg das Geschäft (damals noch in der Herzogstraße) wiedereröffnete, war der Andrang so groß, dass die Kunden nur stoßweise eingelassen werden konnten. Später ging es an der Großen Straße weiter, dort in einem Neubau mit der markanten Fassade mit den Leuchtbuchstaben LEDER KIESOW. Das Logo hatte der Grafiker Walter Flinterhoff entworfen.

Ende Juli hatte das Einrichtungshaus Rexing nach 133 Jahren den Geschäftsbetrieb eingestellt (Susanne Rexing macht als Innenarchitektin weiter). Erst vor zwei Wochen hatte dann die Nachricht, dass Lederwaren Bosman in der Kavarinerstraße schließt (und nur noch das Geschäft in Kevelaer weiter betreibt) für beträchtliche Erschütterungen gesorgt, die sogar ein WDR-Team nach Kleve kommen ließ. Gemessen daran, müsste für Kiesow ein ganzer Übertragungswagen in die Fußgängerzone geschickt werden. Fast schon gar nicht auf fällt in diesem Zusammenhang, dass auch Angie Fashion an der Ecke Herzogstraße/Kavarinerstraße ab sofort geschlossen hat – allerdings weist das Team in einem Aushang darauf hin, dass die Filiale in Goch an der Voßstraße weiterhin geöffnet hat.


@35 „„… Beratungsdiebstahl, Showrooming, Service-Schnorrerei:“
Wer daran glaubt, kriegt vermutlich selbst nicht die Schuhe angezogen.
Wenn man Informationen benötigt, dann findet man diese in Netz in vielfältiger Form. Dafür braucht man nicht den Klever Einzelhandel.
Showrooming, ja nee ist klar. Muss ich immer an die Leute denken, bei denen der Händler erst bestellen muss. Andersherum muss keiner die Ware, die er bestellt hat und ihm nicht gefällt, behalten. Für die Moralapostel, die jetzt unter Schnappatmung leiden, legt ihr dem stationären Handel auch eine Aufwandsentschädigung auf die Ladentheke, wenn ihr Artikel nur anseht und nicht kauft?
@38 Fällt unter „fast alle“.
Es ist schon bemerkenswert, dass sie zur Promotion zugelassen wurde, ohne einen Studienabschluss zu haben.
@37 jo, mein Ausbildungsgehalt war meine jetzige Warmmiete + ein Wocheneinkauf.
@31 was ich so bemerkenswert finde: Die Deutschen beschweren und nörgeln immer so viel (teils auch wirklich angebracht) und wählen dann fleissig weiter die Parteien, die an der eigenen Situation, über die man sich beschwert, nichts bessern oder sogar verschlimmern wollen. Entweder aus Gewohnheit oder weil man sich vor den „die unter euch sind das Problem“-Karren spannen lässt.
Wirklich bemerkenswert! 🙂
@36
Annette Schavan nicht ….
😀
@34
Weil man von den Lehrlingsgeld sich nicht mal ne 1 Zimmerwohnung leisten kann geschweige denn einen vollen Kühlschrank..
Die Daumen runter gibt es für die Schwarz-Weiß-Sicht, die gerne von AfD-Anhängern verbreitet wird.
„Da kürzt man bei den Menschen, die auf das Bürgergeld angewiesen sind, auch noch dieses.“
Es soll nicht gekürzt werden, sondern wer arbeitsfähig ist und zum wiederholten Male zumutbare Arbeit verweigert, soll kein Bürgergeld mehr bekommen. Wie das rechtlich einzuschätzen ist, wird gerade noch diskutiert.
Also bitte mal googeln, bevor Sie etwas raushauen.
„Nichts gelernt, Studienabbrecher…“ – Abgeordnete sind Volksvertreter. Das Volk kann wählen, wen es möchte, so lange die Person die Grundvoraussetzungen erfüllt und sich zur Wahl stellt. Theoretisch also wahrscheinlich auch Sie, wenn Sie wollen.
Fakt ist, dass fast alle Bundestagsabgeordneten ein abgeschlossenes Studium oder eine Berufsausbildung haben.
„… Beratungsdiebstahl, Showrooming, Service-Schnorrerei: ein Phänomen, das laut der Fachverkäuferin zunimmt. Kunden kommen, lassen sich alles erklären, kaufen dann aber statt vor Ort irgendwo online. Um ein paar Euro zu sparen. Eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur zeigt: Einer von drei deutschen Verbrauchern hat schon einmal analog ausprobiert und dann digital gekauft. …“
Und da fängt meiner Meinung nach zumindest die moralische Verantwortung eines Jeden an. Es kann nicht sein, dass ein Einzelhändler und sein Team alles schön erklären und dann, bleiben wir mal bei dem Beispiel Koffer, ein Modell im Internet bestellen, welches vielleicht 20,-€ günstiger ist.
Aber die Reklamation soll dann womöglich der Einzelhändler bearbeiten. Und wenn er sich weigert, weil der Artikel nachweislich nicht beim ihm gekauft wurde, heißt es wahrscheinlich dann direkt „das soll Dienstleistung sein?“ etc.
Von der Beratung alleine kann kein Händler auf Dauer überleben.
Benno
@30. A. Ritter
Schön, dass man demokratisch die eigene Meinung öffentlich kund tun kann!!!
Natürlich ist es einfach, wenn man irgendwie, aus welchen Gründen auch immer, mit dem eigenen Leben nicht zurecht kommt, der vorgaukelnden AfD nachzulaufen und zu wählen.
Das hatten wir doch schon mal, nur mit anderem Namen!!!
Danach lag Deutschland in Trümmern und es war die große Hungersnot!
Als „Nachkriegskind“ weiß ich, aus eigenen Erfahrungen, wie schwer es für Familien war, wieder in ein „normales“ Leben, mit viel Verzicht und viel Arbeit, zu kommen.
Zum aktuellen Leben: Warum gibt es so viele angebotene, offene Lehrstellen? Warum lernt man nichts? Warum bricht man ein Studium ab? Ist alles zu einfach und sozial geworden???
Vordenken …… Denken ……. Nachdenken
Ich bin immer noch sehr, sehr dankbar, dass meine Familie, trotz menschenverachtender Repressalien der Gestapo, damals nicht einfach hinterher gelaufen ist.
@ 30 A.Ritter
Wer Ihre Einlassung mit Daumen runter bewertet, muss schon in einer dickwandigen Blase leben!
@ 25 +26
Ich habe nie behauptet, dass ich die Innenstadt erhalten will, zumindest nicht nach den 70ger Jahren.
Wieso soll ich irgendwelche Verantwortung tragen für etwas, was in der Klever Innenstadt fabriziert wird?
…und ich bestelle soviel im Internet, wie ich es für richtig halte, wobei mir unbekannte Geschäftsleute der Klever Innenstadt achtspurig am Auspuff vorbei gehen!
Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer. Solange Arbeitseinkommen höher besteuert werden als Vermögenswerte, wird auch der Normalverdiener nicht mehr Geld in der Tasche haben, um es ausgeben zu können. Die Folgen sind leider überall zu spüren. Da kürzt man bei den Menschen, die auf das Bürgergeld angewiesen sind, auch noch dieses. Das ist nicht nur sozial und moralisch verwerflich, sondern auch demokratiegefährdend, wie das Macht-verhalten unserer Politiker. Nichts gelernt, Studienabbrecher…Wen wundert da noch der Zulauf der AfD Wähler? Alle als rechtsextrem einzustufen, auch da verschließen die Politiker allzu gern die Augen vor der Wahrheit…
@28, ach wie früher bei AOL
Wo man einfach „Name und Bankdaten“ angeben musste für die Umsonststunden und man einfach jede von jeder Rechnung die man hatte nehmen konnte?
Btw
Falls das PayPal-Datenleak noch nicht jedem bekannt ist:
https://www.schieb.de/paypal-datenleck-158-millionen-zugangsdaten-im-darknet-was-jetzt-zu-tun-ist
Die ungünstigste Zahlungsmethode im Netz ist übrigens über das Girokonto, womöglich noch mit gespeicherten Kontoangaben (damit es noch bequemer ist). Das sagte mir auch unlängst eine Bankberaterin („wenn jemand Ihre Kontodaten hat, kann er damit lustige Sachen machen“).
Und wusste jemand, dass man bei Verlust der Debitkarte drei Arten von Sperrungen braucht und es dann immer noch nicht wasserdicht ist? Ich habe einen kompletten Kontowechsel vorgezogen.
@24 rd
Ich finde diese zu pauschalierte Aussage auch töricht.
Warum?
In meinem Kommentar Nr. 6 habe ich zwei Szenarien dargestellt, die meine Empfindung begründen.
Gibt es noch eine Begründung dazu, warum das töricht sein soll?
Wenn man die Innenstadt erhalten will, ist das kein „törichter Unfug“.
Es wird auch aus Bequemlichkeit im Internet bestellt. Und überall werden persönliche Daten hinterlassen.
Riesige Mengen von Daten von PayPal-Kunden wurden im Frühjahr im Darknet veröffentlicht. Namen, E-Mail-Adressen, Kennwörter etc.
Und was mache ich wenn ich das was ich brauche in der Innenstadt nicht finde.
Ich wollte letztens ein ganz ordinäres USB Kabel kaufen, gut ich brauchte USB B auf USB A mit 3.0 mindestens. Das ist etwas abseits der normalen „USB C Kabel“ die man in jedem Supermarkt bekommt.
Ich war in Köln in der Innenstadt in jedem MediaSaturn, hatte keiner, ich war in anderen Elektronikläden „Ne müssten wir bestellen“ ja ne kann ich selbst. Nicht zu kriegen. ich war 5 Stunden unterwegs für.. nunja nichts.
„Amazon, jo kommt morgen, oder wenn du was qualifiziertes dabei bestellst noch heute ohne Aufpreis. “
Ich bin früher sehr gerne Shoppen gegangen jeden CD/Platten/Spieleladen mitgenommen und auch was gekauft. Nur, die Läden gibts nicht mehr, die Auswahl an „Medien“ im Mediasaturn ist, sagen wir gering, und wenn ich mal was brauche krieg ich es nicht. Da brauchts auch keine Innenstadt mehr.
Koffer, Taschen etc kauft man doch eh nur alle Jubeljahre? Das einem da dann auch irgendwann die Kundschaft (und nachwachsen tut die nicht, weil Urlaub? Was ist das?) aus, ist leider so. Natürlich tuts mir für die Mitarbeitenden leid, aber Innenstädte sind so nicht zukunftsträchtig. (Das Amazon Umweltschonender ist, als Ladenverkäufe, davon reden wir noch nicht mal)
@3
„…Wacht auf und werdet Eurer Verantwortung für die Stadt Kleve gerecht und kauft wieder mehr im Einzelhandel und deutlich weniger im Netz …“
Auf solch törichten Unfug muss man erstmal kommen!
„Beim „nur mal durchstöbern“ fühlte ich mich immer zu sehr von den Verkäufern beobachtet.“
Dito.
Ergänzung
Luxusartikel – laut Duden: Gegenstand, der in den Bereich des Luxus gehört
Luxusgut – laut Duden: nicht lebensnotwendiges, einen Luxus darstellendes Gut
Ist also ggf. eine Frage der Perspektive, was jemand als Luxus sieht.
Luxusartikel ist eventuell nicht der passende Begriff, auch weil er suggeriert, dass es um Waren geht, die im Alltag nicht üblich sind. Vielleicht ist hochpreisige Artikel die bessere Beschreibung.
Darunter fallen für mich z. B. Schuhe ab 250 Euro.
Die Schließung von Kiesow ist ein weiterer Sargnagel für die Klever Innenstadt. Kiesow ist ein tolles Geschäft in dem man noch gut beraten wird, wie ich selbst mal feststellen durfte. Letztendlich habe ich das Geschäft aber immer nur dann betreten, wenn wirklich eine Kaufabsicht bestand. Beim „nur mal durchstöbern“ fühlte ich mich immer zu sehr von den Verkäufern beobachtet. Und die teils sehr hohen Preise haben auch manchmal abgeschreckt. Da fühlte ich mich als Kundin mit „normal gefüllter Geldbörse“ schon manchmal fehl am Platze.
@jemand…Richtig
Die Schließung von Geschäften hat hauptsächlich mit dem Portemonnaie und dessen Inhalt zu tun. Wer nicht in den Urlaub fahren kann (Sommerferien mit Kindern…das 2-3 Fache des Preises für den selben Zeitraum nach den Ferien) kauft sich z.b. keinen neuen Koffer, sondern klebt/näht den alten zusammen (als Beispiel).
Das sterben der Innenstädte hat nichts mit Grünen Wohlfühlplätzen etc. Zu tun, sondern nur mit Geld, was die Leute immer weniger haben.
In meinem Kollegenkreis, fahren z.b ausschließlich die jungen Einzelverdiener/Doppelverdiener in den Urlaub (Ohne Kinder).
Mit Kinder bleiben in Deutschland oder „eiern“ in einem Ferienhaus rum (was auch sehr teuer ist)-oder bleiben halt zu Hause.
Nebenbei bemerkt, weil das Wort hier auch fiel: Kiesow war kein Luxus. Gehoben, Qualität – ja. Aber Luxus?
Irgendwie musste ich schon schmunzeln bei der NRZ : “ Schock für die Klever Innenstadt: Leder Kiesow schließt für immer“
Wer ist da wirklich geschockt? Die handvoll Kunden die sich täglich aufgemacht haben um Leder Kiesow aufzusuchen? Oder die die wieder nur ein weiteres Geschäft in der Innenstadt von der Liste streichen – aber selbst nie im Laden waren? Oder ehrlicher doch letztlich kaum einer?
Nochmal – Innenstadt Shopping im Non-Food Bereich wird immer weniger werden. Nicht nur Kleve – überall. Kleine inhabergeführte Fachgeschäfte ebenfalls – hier geht wenn überhaupt noch der „Trend“ zu Ketten. Und die schließen reihum auch oder dünnen sich aus, bundesweit!
Wichtiger als diese „Schock“ Meldungen werden in Zukunft Ideen sein wie man diese ehemaligen Ladenlokale sinnvoll nutzt und integriert. 1-€ Shops, Frisörbasare und 24-H Snackautomaten können da genauso wenig helfen wie Leerstand. Das kann man sich ja Beispielhaft in der Emmericher Flaniermeile veranschaulichen.
@Stefan Schuster
DHL Konto einrichten und als Adresse eine Paketstation angeben, samt der Postnummer. So kann man beim Wocheneinkauf bequem das/die Pakete aus der Station direkt mitnehmen. Da hat man dann keine Lauferei mehr mit Postboten und irgendwelchen Öffnungszeiten von Läden, die angeblich das Paket haben.
Nun zum Thema noch eben: Die Zeiten stehen gerade bei sehr vielen eher schlecht. Hatte die Tage einen Artikel gelesen, in dem es hieß, 21% könnten sich keinen einwöchigen Urlaub leisten. Da liegt es natürlich nahe, dass man sich eher einfach eindeckt, auch wenn man eventuell weiß, dass man nicht so lange was davon hat wie bei den gewohnten Produkten.
Und gerade Kiesow war für Qualität immer bekannt. So lange sich in der Politik nichts tut, um das schröpfen des Mittelstandes mal etwas zurück zu fahren, wird es nur weiter so gehen, bis es dann mal knallt.
Soso, ein Luxussortiment mit Luxuspreisen läuft also in Kleve nicht.
Völlig neue Erkenntnis: Die Luxusklientel reagiert nicht auf Appelle á la „kauft lokal“. 120km weiter nach Norden (Amsterdam) oder Süden (Düsseldorf) gibt es viel schönere Shoppingerlebnisse.
Ich gehöre mit bescheidenem Einkommen wirklich nicht zu den Luxuskäufern, meine Shoppingerlebnisse finden zunehmend vor dem Bildschirm statt, trotz aller Appelle und aller bisherigen Vorlieben. Im Netz gibt es keinen Service – das stimmt. In Kleve aber auch nicht (mehr), wie ich nun mehrmals erleben musste. Wo also ist der Vorteil lokalen Kaufens?
Ich warte nur noch auf ein verkehrsgünstig in der City gelegenes zentrales Logistikzentrum, um nicht mehr von DHL-UPS-Hermes-und-Konsorten abhängig zu sein, und damit der Lieferkehr in Kleve endlich weniger wird. Ich habe keine Lust, für ein Paket in einen Zigaretten- und Dekoladen zu gehen. Vielleicht bald im Kaufhof? Die Räume von Kiesow sind dafür leider zu klein. Da gehört ein Rechtsanwaltsbüro rein. Oder irgendwas mit Medizin. Das ist doch immer noch profitabel aufgrund staatlichen Schutzes. Hilft aber der Heiligen Klever Zentralitätskennziffer nicht auf die Beine.
Gewöhnt euch dran – Wachstum war gestern. Viele Läden machen dicht, und auch ich fühle mich schon elend. 🙁
Es ist zu traurig ,wer erwartet das Kleve auch nur 🤏🏼 an nostalgischer Attraktivität zurück bekommt sollte sich langsam aus seiner Micky Maus Welt verabschieden. Es wird sich an das Rettungsboot „Stadtentwicklung“ geklammert, denen mein Respekt gehört aber …🤔 Das schöne Erlebnis Klever Einkaufskultur ist +- Vergangenheit 😢 Ich hoffe trotzdem das Kleve die „schöne Einkaufkultur“ der bekannten „Gegenden“🤫 nicht bekommt + vertraue auch etwas auf die💸 Niederländer die ab 2026 ☝🏼 26 ct mehr für Sprit zahlen müssen. 👍🏼😎.. 🍻 🥳
@5
Es gibt viele, leider zu viele Menschen in diesem Land, auch in Kleve, – die wissen wirklich nicht mehr wie es weitergehen soll. Die können nicht mal von dem leben was sie erarbeiten und sind in dieser Gesellschaft fast chancenlos. Das war bei mir der erste Impuls als ich das las.
Vielleicht wollte es der Autor nicht so rüberbringen, es ist vielleicht etwas ungeschickt formuliert, so wie mein Kommentar vielleicht auch etwas heftiger ankam wie ich es gemeint hatte. Sorry dafür.
Die Leute können sich ja kaum noch ihre Miete leisten
das Schränkt die Kundschaft nach „Luxus Artikeln“ ziemlich ein.
14 Mitarbeiter/innen in einem Geschäft, das offenbar schon länger nicht mehr gut läuft (man schließt ja wahrscheinlich nicht, wenn es gerade mal zwei, drei Monate nicht richtig läuft)?
„Die Menschen geben kaum noch Geld aus.“
Stimmt ja so m. E. nicht. Es ist die Frage, wofür sie Geld ausgeben. Anscheinend nicht für hochpreisige Luxusartikel… Die Preise für Taschen, Koffer etc. sind bei Kiesow meiner Erfahrung nach eher im normalen Bereich, bei Lederwaren, Schuhen und Kleidung sieht das schon anders aus. Das schien auf eine Zielgruppe ausgerichtet zu sein, die gerne Geld für Luxusartikel ausgibt. Dazu könnten mittlerweile weniger Leute bereit oder in der Lage sein. Aus meiner Sicht hat man bei Kiesow einen zu hohen Anspruch an die Art der Kundschaft gehabt und hat das vielleicht auch nicht anpassen wollen.
Es gibt auch Erfreuliches aus der Familie Kiesow zu vermelden.
Der Sohn des Reichswalder Zweigs der Familie Kiesow war mein Klassenkamerad in der Realschule Kleve. Buschpilot, Bluesspieler, Markenbotschafter des Mundharmonika Herstellers Seydel, und Limerick-Dichter.
Hier zwei seiner Limericks zum Tanzkurz der Klasse 6a:
Ach, was waren das für Zeiten,
Als die 6a-ler noch probe-freiten.
Ran an die Bluse –
Enges Geschmuse.
Ja, daran wir uns alle herzlich erfreuten.
Schwärmen diese Zeilen von hautkontaktigem Tanzen,
Gelten 54 Jahre später ganz andere Distanzen. * <— zur Corona-Zeit (St.Sch.) *
Es war für uns all`
Am 23.7. der Seidel-Abschlussball.
Ja, ja, schön war’s, im Großen und im Ganzen.
Es ist sehr schade, aber vielleicht gibt es nicht mehr genug Kundschaft, die noch über finanzielle Mittel, für qualitativ hochwertige Angebote, verfügen.
Leider ist aktuell die allgemeine, finanzielle Situation nicht besonders „rosig“.
Eventuell überlegen manche Menschen auch, ob man unbedingt neue Sachen benötigt, oder ob man doch noch das nimmt, was im Schrank ist.
Wie man auch beobachten kann, verreisen viele lieber und verzichten auf neue Sachen, die nicht unbedingt nötig sind.
Außerdem nimmt „second hand“, aus finanziellen und Umweltgründen, immer mehr zu.
Die AfD wird es freuen. Ein weiteres potenzielles Geschäftslokal in dem die Früchte des Feldes feilgeboten werden können.
@3
Nachtrag: Ich pflege einen ganz eigenen Modestil. Und so habe vor einiger Zeit Schuhe im Norwegerstil gesucht. In keinem Store in Kleve zu finden. Leider.
Als unser Haus gebaut wurde, waren bestimmte Fliesen gewünscht. In keinem Fachhandel zu bekommen. In den Niederlanden in fast jedem Fachhandel. Ich fragte dort, wie es sein könne, dass es diese Peodukte in den Niederlanden gebe, aber in Deutschland nicht. In Deutschland wurde mir erklärt, dass solche Fliesen nicht im Angebot seien, weil keiner danach fragen würde. In NL erklärte man mir: Wenn wir es nicht anbieten, müssen wir uns nicht wundern, dass keiner danach fragt.
Das sind nur zwei von etlichen Beispielen, warum es mit dem lokalen Konsum nicht immer klappt.
@2 Ich finde den Kommentar voll daneben. Sollte er etwa unterhaltsam sein?
@3 Meine letzte Herren-Handtasche stammt von Bossmann.
@3
Sind Sie hier der politische Platzanweiser oder was?
@1 und 2: Warum derartige Kommentare? Glauben Sie, dass Ironie und ein Anflug von Sarkasmus dem Thema und der Situation gerecht werden? Wacht auf und werdet Eurer Verantwortung für die Stadt Kleve gerecht und kauft wieder mehr im Einzelhandel und deutlich weniger im Netz. Nur dann hat die Innenstadt eine Zukunft. Kleve braucht eine lebendige Innenstadt.
‚Wie es für den 50 Jahre alten Geschäftsinhaber persönlich weitergeht, weiß er selbst noch nicht. (…) Die Immobilie selbst befindet sich in Familienbesitz.‘
Dann muss er wohl keine Befürchtung haben zum Bürgergeldempfänger zu werden.
Bald kann die Innenstadt wieder für den Straßenverkehr genutzt werden.
(Überspitzung off)
Wahrlich erschreckend. Kiesow kenne ich persönlich seit meiner frühen Kindheit (ich glaube sogar die abgelichtete Schwarz-Weiß Variante), da dort meine Eltern immer Sonntags Schaufenster schauten (ja damals ist man Sonntags noch in die Stadt gegangen und hat Schaufenster geschaut-selbst ich mit heute 56, hab damals geschaut was bei Elpee am Montag z.b. für Platten zu kaufen waren-Neuerscheinungen – oder beim Kaufhof,Dommers usw.).
Und was der Inhaber sagt, trifft es auf den Punkt,….“die Menschen geben kaum noch Geld aus“..ja, die Menschen haben nicht mehr das Geld-wenn es für Miete,Energie, Versicherungen drauf geht…genau das ist der Punkt!
Ich zahle für Meine Autoversicherung z.b. 150 Euro mehr, als vor 2 Jahren !!!
Gebäudeversicherung auch…
Strom/Gas/Abwasser/Stadt/Steuern … ganz von zu schweigen.
Dann spart man halt an einem neuen Koffer oder Tasche…den Urlaub zum Koffer kann ich mir auch schenken (zu teuer mit Kindern in Ferien)…da bleibt man in Deutschland oder direkt ganz zu Hause oder in einer Ferienwohnung und selbst die ist sauteuer.
So und wo kommen wir dann aus…?
Bei den Versicherungsschreiben steht es ja schon im Text: Zitat: Wie sie wissen wird alles teurer, darum müssen wir auch die Preis bei der Versicherung anheben..blablabla…genau..alles wird teurer und jeder springt auf den Zug auf und es wird ja auch hingenommen, weil ja halt alles teurer wird…
Schade für Kiesow,Mitarbeiter, schade für Kleve…aber irgendwann ist schade nur noch ein Schaden-die Beulen werden größer und nicht mehr zu retuschieren. Der Einzelhandel geht kaputt, da die Leute das Geld nicht mehr haben und jeden Pfennig/Cent versuchen im Internet zu sparen „Click an Collect“…was ja meistens auch funktioniert (noch)-das es im Netz evtl. günstiger geht etc.
Es ist ein Jammerspiel/Tal…
Es ist ein Politikum…ein Vakuum …die Löhne steigen nicht genügend zum Bedarf/Ausgleich…wo geht das Geld hin..wo kann der Normalo noch sparen/was an die Seite legen?
Ach, wem sag ich das alles