Marx und Michels: Heimatkalender 2018 widmet sich einer Zeit, in der Schüler noch protestierten (Spoiler: 1968)

Inszenierte Wirklichkeit: Für die Lokalpresse präsentieren Jutta Nagels (Mercator Verlag), Wilhelm Diedenhofen, Wiltrud Schnütgen (beide Kalender-Redaktion) und Landrat Spreen (durch sein Amt Förderer der Publikation) die neue Ausgabe des Heimatkalenders. Die Fotografen sind Thomas Velten und Markus van Offern
Inszenierte Wirklichkeit: Für die Lokalpresse präsentieren Jutta Nagels (Mercator Verlag), Wilhelm Diedenhofen, Wiltrud Schnütgen (beide Kalender-Redaktion) und Landrat Spreen (durch sein Amt Förderer der Publikation) die neue Ausgabe des Heimatkalenders. Die Fotografen sind Thomas Velten und Markus van Offern

Dass der Kalender für das Klever Land, dessen 68. Ausgabe heute von Landrat Wolfgang Spreen im Beisein von Verlag und Redaktion vorgestellt wurde, eine Zeitreise ist, dürfte erfahrene Lesern nicht vom Hocker hauen. Meistens allerdings enden diese Rückblicke gefühlt in irgendeinem Chorgebälk oder Bombentrichter. Mittlerweile allerdings ist die Zeit so weit vorangeschritten, dass auch ganz andere Ereignisse in die Fänge der Redaktion geraten – und unter diesem Aspekt sei der Kauf des Buches (224 Seiten, 12,90 €, Auflage: 4000) dem heimatinteressierten Leser, der auch zeitgeschichtlichen Entwicklungen gegenüber aufgeschlossen ist, anempfohlen. Ab Seite 110 des Heimatkalenders berichtet der in Graz lebende, aus Kleve stammende Autor Norbert Mappes-Niediek auf satten 15 Seiten, wie die wilden 68-er Jahre in Kleve verliefen, natürlich mit autobiografischen Zügen: „Mit 15 Jahren habe ich in Kleve selbst an ersten Demos und an einem Schulstreik teilgenommen“, schreibt Mappes-Niediek.

Die linke Bewegung nahm in der Kreisstadt ihren Anfang, als die NPD sich organisierte und die junge Generation dagegen rebellierte – was in der niederrheinischer Welt gepflegter Vorgärten gar nicht gut ankam. Nach einer Protestaktion gegen die Rechten vor dem Hotel Verweyen schrieb der frühere Landgerichtsdirektor Karl A. Dinnendahl einen langen Brief an die Schülerzeitung Pegasus, die im Freiherr-vom-Stein-Gymnasium erschien. Er habe sich an die SA erinnert gefühlt, schrieb der Jurist – wohlgemerkt nicht wegen der NPD, sondern wegen der Demonstranten. „Sind wir schon wieder so weit?“, fragte Dinnendahl spitz.

Einigen Raum nimmt in dem Artikel auch ein, wie die örtliche Presse auf das neue Phänomen reagierte. Insbesondere die Rheinische Post war damit, wohlwollend ausgedrückt, etwas überfordert. Die Mitstreiter der Außerparlamentarischen Opposition (APO) wurden in Artikeln als „Kontingent langmähniger APO-isten“ bezeichnet, und als Aktivist Rolf S. – er stammte aus Emmerich und galt als der Klever Rudi Dutschke – einmal bei einem Ladendiebstahl erwischt wurde, hieß es in dem Blatt, bei dem Täter handele es sich um den „in den Kreisen von niederrheinischen langmähnigen Knaben sattsam bekannten“ Rolf Sch. (20). Tauchten die Aktivisten einmal irgendwo nicht wie erwartet auf, war dies auch eine Meldung wert: „Langhaarige junge Männer erschienen gar nicht. Offenbar hatte König Fußball das Interesse auch bei den avantgardistischen Jugendlichen verdrängt.“

[Anmerkung: In einer früheren Version des Artikels war der Name des Mannes wie im Heimatkalender auch ausgeschrieben. Allerdings drang die kleveblog-Geschichte bis zu S. vor, der daraufhin darum bat, das in dem Artikel gezeigte Bild zu entfernen und nicht mehr namentlich genannt zu werden. Außerdem sei ja nicht einmal erwiesen, dass es sich bei ihm um jenen Rolf Sch. handele, der damals den Ladendiebstahl begangen habe usw. usf. Wir müssen uns S. heute also vermutlich als einen verbitterten alten Mann vorstellen, der seiner eigenen Vergangenheit nicht mehr begegnen möchte. Da wundert es natürlich nicht, dass das mit der Revolution damals nichts geworden ist…]

Eine überraschende Rolle im Zusammenhang mit der Studentenbewegung – bei der es sich in Kleve genau genommen um eine Oberstufenschülerbewegung handelte – spielt Wilhelm Michels, Studienrat am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium und den Klevern als Autor des Buches „Niederrheinisches Land im Krieg“ bekannt.

Als Lehrer war Michels wegen seiner Strenge, die sich auch in Gewalt den Schülern gegenüber entladen konnte, gefürchtet, sein Auftreten war bürgerlich-konservativ, als als Beispiele dafür seien die getönte Brille und das Tweedjackett genannt. Michels lud ausgewählte Schüler persönlich in seine „Politische Arbeitsgemeinschaft“ ein und diskutierte mit ihnen in einer Klever Gaststätte die frühen Schriften von Karl Marx, das Kommunistische Manifest sowie die Philosophen Hegel und Feuerbach.

Dennoch wandten sich die Mitglieder des Aktionskreises Demokratische Schule (ADS) 1969 gegen den Lehrer, der doch ein Bruder im Geiste zu sein schien. Der ADS publizierte ein „Extrablatt“ mit dem Vorwurf, Michels, den alle Schüler nur „Levi“ nannten, habe einen Schüler geschlagen. Im Gefolge der Aktion berief die Schülervertretung eine Vollversammlung aller Klassen in die Aula ein, an der auch Michels als Beobachter teil. Schönfeldt, kurz vor dem Abitur stehend, bezeichnete Michels als „Sadisten“. Die denkwürdige Entgegnung des Pädagogen, in den Worten von Mappes-Niediek: „Der Angesprochene erhob daraufhin mahnend den Zeigefinger und wies auf die Strafwürdigkeit der Bemerkung hin. In der Sache allerdings stritt er den Vorwurf nicht ab.“

Dann aber bekam Michels unverhofft einen Fürsprecher – in Wolfgang Hagen, der ein Jahr zuvor am Stein-Gymnasium das Abitur gemacht hatte und der in einer denkwürdigen Abiturrede seine Auffassung kundgetan hatte, dass Deutschland kurz vor einer Revolution steht. Nun verfasste er ein Flugblatt, in dem er die Aktion der Schüler als „objektiv konterrevolutionär“ abqualifizierte. Später, in einem in der Schülerzeitung Pegasus veröffentlichen Artikel, kam er zu folgendem Schluss: „Wo wir damals sehr ausgedehnt Marx/Engels und die folgenden Revolutionstheorie betrieben haben, das war die Politische Arbeitsgemeinschaft des Herrn Michels. Drei von den früheren Teilnehmern stehen heute aktiv in der Studentenbewegung.“

Kann so jemand ein schlechter Mensch sein, so die unausgesprochene Frage.

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36 Kommentare

  1. 36

    @35. icke

    zum Käse: der abgepackte Emmentaler „ohne Gentechnik“ mit V.Label.EU, „European Vegetarian Union“, vegetarisch, ist tatsächlich über Nacht um EUR 0,60 teurer geworden.

    Auch in gesetzlichen KV gibt es den Mindestbeitrag von EUR 182,..

    Vieles steht leider nicht mehr in Relation zueinander………bei den Wohnungsmieten angefangen.

     
  2. 35

    Karl Marx kam aus Trier und nicht aus dem Osten, wo man Linke am liebsten verbannt hätte. Man sollte euch vergasen haben wir (nicht nur die Linke, sondern alle die anders waren) bis Ende der 70` öfter gehört.
    Schade das wir wieder in einer fremdenfeindlichen Umfeld leben.Durch die ganze Hatz machen wir es uns auch nicht leichter.
    „Ist es denn nach 40`zig Jahren nötig so einen Mobbingartikel zu schreiben? Denken sie mal an die pukelige Verwandschaft und den Kindern und Enkelkinder
    Oder hat hier mal wieder der Tanz der Eitelkeiten mitgewirkt?
    Die Linke hat sich schon längst ethabliert und das wir nun die Afd mit im Parlament sitzen haben ist doch eine sehr gruselige Geschichte.
    In der heutigen Zeit sitzen wir alle auf einem Pulverfass. Da hilft auch die Digitalisierung nicht weiter.
    Der Mensch ist bis heute das übelste Raubtier, weil er (k) einen Verstand bestzt.
    Diese Welt ist voller Kriege und Probleme. Unsere Politik verliert an Glaubwürdigkeit und das ist einer der größten Ãœbel. Dagegen hilft auch keine Vidioüberwachung, Abhörsystheme, sowie ein Polizeistaat gegen den Bürger nicht. Das hatten wir schon, den Unrechtstaat, oder?
    Die Menschen werden verunsichert und belogen, hauptsache die Knete stimmt. Arbeitnehemer sollen an die Börse gehen, um sich eine zusätzliche Rente zu verdienen…. und viele weitere unflätige Ratschläge und Bemerkungen.
    Mit friedlichen Demos kann man heute doch nichts mehr erreichen, oder? Das prallt doch bei der Politik ab.
    Was sind wir für eine Gesellschaft geworden? Das Schlimme daran ist, das wir alle keine Antworten und friedliche Lösungen mehr haben.
    Die Wirtschaft boomt, die Armut steigt…..
    was stimmt hier nicht?
    Wir rüsten auf und wollen wieder Mauern aufbauen….. Den antifaschistischen Wall haben wir doch ohne Krieg überwunden, oder? Dafür haben wir aber unter anderem sehr rechtsradikale Mitbürger gewonnen.
    und dabei gucken wir zu, wie Kriegsflüchtlinge weiterhin ersaufen. Das können ja die Türkei, Italiener, und Griechen erledigen. Dafür soll ein “ kluger Brexit“ mit der Türkei geplant werden, hä?
    Das erinnert mich an die 1930`ziger und 40`ziger Jahre.
    Es sind so viele Parallelen.
    Das Gleichgewicht dieser Welt geht verloren, es gibt keinen Weg zurück, wenn wir einen dritten Weltkrieg erleben sollten.
    Hat das mit Narzissmuß zu tun? Der Preis der Macht ist sehr hoch!
    Wir sind ja wer, aber nach einem Atomkrieg wohl nicht mehr, oder?
    Vielleicht sollten wir alle Karl Marx“ das Kapital“ lesen, wer weiß?
    Mein Opa hat gesagt“ die Deutschen werden eher faschistisch, als links demokratisch!
    Ich denke wir haben genug Elend verbreitet. Ach ja, wenn es hier “ Kinderarmut“ exestiert, was sind dann die Eltern? Warum müssen Rentner Flaschen sammeln um die Renter aufzubessern. Warum muß meine alte Freundin (75 Jahre ) noch putzen gehen, damit sie etwas mehr Rente hat? Warum muß ein Rentner der in dem letzten Viertel seines Berufslebens privat KVersichert war, weiterhin eine private KV von 190,-EUR einzahlen, obwohl seine Rente gerade 500,00EUR beträgt. Wie entwürdigend ist es wohl dann, vom Staat abhängig zu werden. Der
    Euro ist ein Teuro. Die Inflation steigt! Der abgepackte, billige Käse ist mal wieder um 0,30 Cent gestiegen!
    Ich sehe oft Rentner die sich nicht mal diesen erlauben können.Da enstehen manchmal lange Schlangen an der Kasse, weil diese MENSCHEN jeden Cent zusammen raffen müssen. Ach ja es gibt ja die Tafel, das regelt sich schon durch ehrenamtliche ARBEIT von selber. So muß die Politik nichts daran ändern.
    Für solche politischen Entscheidungen “ im Namen des Volkes“ erhalten die eine automatisch , saftige Diätenerhöhung, oder nicht. Die Rezession ist kaum noch zu ertragen, darum die 12% für die AFD, leider!!!

     
  3. 34

    @ 17. Chewgum :
    ### „Menschenverächter“, was für ein hässliches Wort. ###

    Nein, das WORT ist viel zu schwach !

    „MenschenVerächter“ – was für grässliche und gefährliche Leute !

    Was sich ein stählerner Erdolf Putler TseDong so alles einfallen lassen kann,
    um ihm unbequeme MitMenschen erst zu Ungeziefer zu degradieren
    und diese so definierten „Schädlinge“ dann zu Tode zu quälen,
    können sich zu viele zu wenig ausmalen.

    Einen EinBlick gibt der Bericht  „ Eyes of the tailless animals „  der NordKoreanerin Soon Ok Lee.

    Heute vor genau 100 Jahren wurde die Tscheka gegründet.
    Deren KonzentrationsLager gehörten zum roten Terror,
    durch den die Menschheit zu ihrem vorgeblichen Glück gezwungen werden sollte.

    Doch die Farbe des Terrors ist egal.
    Extremisten sind Extremisten.
    Die sogenannten „linken“ sind nicht wirklich anders als die sogenannten „rechten“.
    Die politische Skala ist kein gerader Balken
    sondern zu einem Ring gebogen :
    Weit hinten treffen die Extreme wieder zusammen.

    Dort ist die Heimat der „MenschenVerächter“,

     
  4. 33

    ja, die 68″ waren nicht einfach,besonders in der katholischen,putarischen,faschistuiden emmerich und kleve. es war deutschland, das aus wirtschaftlichen gründen italiener, spanier und griechen zu uns einlud, damit diese unser wirtschaftswunder mit aufbauen sollten. diese spagettifresser und konsorten konnten sich einfach bei uns intregieren während sich kleve u. emmerich und dazu noch all die käsköppe sich andauernd im klinsch befanden. die farben grün und bau waren nur den polnischen mitbewohnern mit bösen reimen zugeschrieben. ja und die synagoge in emmerich war auch endlich weg, so mußte man auchn diese nicht mehr erwähnen. nette kleine saubere städtchen wo jeder mit jedem konkurien konnte und alle sich hinter der katholischen kirche verstecken konnte. eben nach oben puckeln und nach unten treten. in den schulen wurde geprügelt, meist die „sozialen schwachen“ und im krittisieren und bösen beurteilungen, die heute unter dem begriff des mobbing laufen würden, versteckte sich auch noch eine religiöse frauenfeindliche sexual doppelmoral.
    ficken und besoffen sein, ist des kleinen mannes sonnenschein. bei den „großen“ männekens war häuslche gewalt kein schandfleck, sondern geberlaune, besonders frauen und kindern gegenüber. so einen klapps hat niemanden geschadet, oder ? nein die würde des menschen ist leider doch antastbar. rassismus war weit entfernt aber wenn ein katholik eine evangelische frau heiratete war das eine mischehe und die frau mußte sich religiös unterordnen, so gehört sich das eben .in den 68´ durften frauen ohne genehmigung des ehemannes nicht einmal einen beruf erlernen, noch ausüben. die drei k`as waren für die ordentliche hausfrau pflicht und wer als frau arbeiten mußte war sowieso schwer akzeltabel, außer sie war im beamtendienst oder selbständig tätig. es wurden die ganzen 50`ziger jahresglücksgefühle so lange wie möglich aufrecht erhalten. das frauenbild hat sich bis heute im wesentlich nicht geändert. denn die „sexuelle freiheit“ dient doch heute immer noch der ausbeutung. Im übrigen ist es bis heute immer noch wichtig „standesgemäß“ zu heiraten, sonst verteilt sich das vermögen schlecht. wer keines hat, der wohnt eben auf der anderen straßenseite und die kinder haben zu verblöden, weil kein geld für förderung in den schulen. sowie im elternhaus ist. besonders betraf es alleinstehende frauen mit kindern.wer nichts zu essen hat kann auch nicht gut lernen dann kann es vorkommen das einer käse klaut,zumal es keine elterliche finanzielle unterstützung gab.bei all dem elend sind dann politische sektierer , gurus und sonstige heilsbringer nicht weit. die welt der manipulation ist groß und willst du nicht mein freund sein, dann haue ich dir die fresse ein. marketing ist alles was noch zählt.wer solche freunde hat, braucht keine feinde mehr!

     
  5. 32

    Man sollte bitte grundsätzlich unterscheiden:

    Menschen, die den friedlichen, muslimischen Glauben leben, und Menschen, die die muslimische Religion missbrauchen, und unter ihrem Namen, radikale Verbrechen durchführen.

     
  6. 31

    Zweiter Versuch (?):

    @27. Auditor

    Sie können sich „An eine ablehnende Haltung gegenüber dem Islam…erinnern“. Das ist erfreulich, aber offensichtlich haben Sie gar kein Interesse daran, die Dinge wahrzunehmen, zu lesen, zu kommentieren oder zu bewerten, die Ihre Frage an mich mehr als überflüssig erscheinen ließe.

    „Das Problem „Judenfeindlichkeit“ ist anscheinend größtenteils ein eingewandertes…“, das beispielsweise durch zusätzlich eingewanderte radikale Muslims die Anzahl größer geworden ist, kann man sich an zwei Fingern abzählen. Dadurch wird Ihr Beitrag zu einem Lehrstück ohne Lehre. Vorher, gab es Ihrer Meinung nach

    Was sagen Sie denn zu diesen Informationen?

    „Viele Juden versuchen, aus der Vergangenheit des Dritten Reiches heute ihren Vorteil zu ziehen.“ Dieser Position stimmen 26 Prozent zu. Wo? In DEUTSCHLAND!
    „Bei der Politik, die Israel macht, kann ich gut verstehen, dass man etwas gegen Juden hat.“ 40 Prozent stimmen dieser Aussage zu. Wer sagt das? Die Deutschen!

    Deutschlands Strafverfolgungsbehörden haben 2015 fast 1400 antisemitische Straftaten erfasst.
    Ihrer Meinung nach, müsste diese Straftaten von 1399 Eingewanderten sein?

    Das betrifft eine gesamtdeutsche Statistik. Die Kommentare der afd möchte ich nicht wieder geben. Aber an die Aussage „Denkmal der Schande“ werden sie sich doch erinnern?

    Das Institut für Staatspolitik (IfS) hat ein antisemitische Bändchen „Finis Germania“ (Götz Kubitschek) veröffentlicht, was im Spiegel zu den zehn Sachbücher des Monats Juni 2017 gehörte.

    Und Sie haben auch gleich einen Schuldigen parat, das ist auch so eine Deutsches Trauerspiel. „Diese sind lediglich entstanden, da die ursprünglich konservative CDU ihre traditionellen Positionen aufgegeben“. Es sind immer die Anderen sagte der Brandstifter zum Biedermann.

    Ihre Vereinfachung wird der Situation nicht nur in keinster Weise gerecht, sondern durch Ihre Verwässerung Argumentation verharmlosen Sie Besorgnis erregende Entwicklungen & Fakten.

    Würde es Ihnen gefallen, wenn die afd 2020 in Kleve im Rathaus sitzt?

     
  7. 30

    Oder kürzer gesagt: Die 68er wollten Grenzen überschreiten bzw. neu ausloten, während die Neue Rechte Grenzen verschiedenster Art in Gefahr sieht und angetreten ist, diese zu verteidigen/aufrecht zu erhalten.
    Ich würde mal sagen, die Situation der 68er war luxuriöser und lustvoller.

    Ich glaube, dass die Welt vor einem gewaltigen Erneuerungsprozess steht, in dem nationale (Un-)Sicherheiten immer weniger Bedeutung haben werden. Es wird auch neue Allianzen geben, das deutet sich jetzt schon an. Große Veränderungen erzeugen oft Angst und rufen die auf den Plan, die die alten Gegebenheiten aufrecht erhalten wollen bzw. wieder herstellen wollen, mit dem Ziel, die Angst loszuwerden. Es gibt auch Menschen, die die Angst nicht (mehr) spüren, sondern zu einem Teil ihrer Persönlichkeit werden ließen, der durch Fremdenfeindlichkeit etc. auf sich aufmerksam macht

    Bei großer Angst stellt der Körper schnell auf Notfallversorgung um, das kann auch das Mitgefühl beeinträchtigen. Wer schon mal mit chronischen Angstpatienten zu tun hatte, weiß, dass ein bestimmtes Angstlevel lange bestehen und das Leben eines Menschen nachhaltig beeinflussen kann.

    Bitte nicht falsch verstehen: Es geht mir um Erklärungen, nicht um Entschuldigungen.

     
  8. 29

    @Wolfgang Look „Die 68-er von heute sind doch in gewissem Sinne die Vertreter der „Neuen Rechten” …“ – um die Inhalte dieser Bewegungen scheint es bei Ihren Thesen nicht zu gehen

    Im Ãœbrigen glaube ich nicht, dass die „Neue Rechte“ provozieren will, sondern sich wesentlich bedrohter fühlt in Ihrer Identität (ob berechtigt oder nicht) als die 68er, die auf der Suche waren und die Verlogenheit der Nachkriegszeit incl. nicht stattfindender Vergangenheitsbewältigung satt hatte – die 68er wollten aus meiner Sicht zum Kern des Menschen jenseits von Rollen und Herkunft vordringen (auch deshalb der Aufschwung von „bewusstseinerweiternden“ Drogen), während die Neue Rechte sich abgrenzend auf Rollen und Herkunft zurückzieht.

     
  9. 28

    @27. Auditor

    Dazu ein großer „Dank“ an Don. Tr. aus A….. und an Re. Er. aus der T….., die diese Themen als hetzende und kriegsbefeuernde Anlässe nehmen!

    Man kann nur hoffen, dass die Menschen Klugheit und Ruhe anwenden und beweisen, und nicht auf diese Machtspiele hereinfallen……..

    Weder Don.Tr. noch Re.Er. haben das Recht, sich dort zu profilieren. Sie haben dort überhaupt Nichts zu sagen oder zu melden……..dieses Land und diese Stadt gehören nicht zu ihren Regierungshoheiten.

    Es handelt sich anscheinend um religiöse Themen, die verstaatlicht werden sollen.

     
  10. 27

    @24 Max Knippert

    Wo erkennen Sie denn bei der AfD „ein Kulturbild des Rassismus“ und wer „predigt (letztlich) Judenfeindlichkeit“? An eine ablehnende Haltung gegenüber dem Islam kann ich mich erinnern, die deutlich im Wahlprogramm formuliert und keinesfalls PC-konform war, ansonsten glich dieses nach meiner Meinung in vielen Punkten dem der CDU aus den 90er und 2000er Jahren.

    Das Problem „Judenfeindlichkeit“ ist anscheinend größtenteils ein eingewandertes, zu sehen u. a. an den jüngsten Ereignissen an geschichtsträchtigem Ort in Berlin, wo unter der Maske der Kritik an Israel blanker Judenhass zu sehen war.

    Ich denke der Erklärungsansatz zur Entstehung „neuen Rechten“, so Sie denn AfD, Pegida usw. dazuzählen, ist viel zu akademisch. Diese sind lediglich entstanden, da die ursprünglich konservative CDU ihre traditionellen Positionen aufgegeben hat und viele Menschen sich durch das Spitzenpersonal der etablierten Parteien nicht mehr vertreten fühlen.

     
  11. 26

    25. ???

    `Wieso weshalb warum? Wer nicht fragt bleibt dumm.`

    Es gibt Unterschiede, auch bei den sogenannten Rechten. Und das ist doppelt spannend, weil sie ja eben für völlige Gleichförmigkeit stehen. Aber es gibt einen Kern, der für Gespräche unerreichbar ist. Diese Menschen muss man in Auge behalten, weil sie NICHT im Alltag zu erleben sind.

     
  12. 24

    @22. Wolfgang Look
    Mit der neuen Rechten verhält es sich etwas anders, wie ich gestern durch Matheus Hagedorny im Theater im Fluss
    lernen konnte.

    Die sogenannte Neue Rechte geht unter anderem auf Carl Schmitt (1888-1985) zurück und ist logischerweise keine Gegenbewegung der 1968er, sondern entstammt der Weimarer Republik. Auch Armin Mohler (1920-2003) ist ein Vordenker und hat auch nichts mit den 68er zu tun.

    Aktuelle neurechte wie Götz Kubitschek von der rechten Denkfabrik „Rittergut Schnellroda“ stehen in dieser ‚Tradition` und Diskussionen mit diesen Menschen sind praktisch unmöglich weil sie Menschen kategorisch ablehnen, die `ANDFERS` sind. Eine Synthese mit diesen Hardliner ist ausgeschlossen und lediglich ein unangenehmes Nebeneinander ist, bis zu einem gewissen Punkt, möglich. Diese Leute fordern autoritäre Gewaltherrschaften als seien sie auf einer Neger Safari in Deutsch-Ostafrika.

    Aber das Betrifft sicher nicht die ganze afd. Aber wen man sich die Identitäre Bewegung ansieht sowie die Wortführer von afd&co wüsste ich nun wirklich nicht, wo Berührungspunkte zu Freiheitlich-demokratischen bestehen? Diese Leute vertreten ein Kulturbild des Rassismus und alle predigen (letztlich) Judenfeindlichkeit.

    Synthese ?

     
  13. 23

    Liebe kleveblog-Leser, ihr seid die Besten. Dass schafft nicht mal der Spiegel, dass seine Leser über Hegel diskutieren!!

     
  14. 22

    FS: Das ist ein Mißverständnis: Ich habe die 68er als Sammelsbegriff für eine Revolution von links verstanden, d.h. von Freiheitsideen im politischen und weltanschaulichen Sinne, ein Sammelbecken für familiäre Experimente, Forderung nach Bürgerrechten gegen ein Establishment, als Revolte gegen jahrhundertealte christliche Traditionen, gegen autoritäre Erziehungsstile, konservatives Kulturverständnis usw. Diese Ideen haben die letzten 40 Jahre wesentlichen Einfluss ausgeübt, der proklamierte „Marsch auf die Institutionen ist erfolgt”, bis zum Gipfel der Macht (Beispiel J. Fischer). Die neue Rechte ist exakt eine Gegenbewegung, die Revolte gegendie, wie diese formuliert „linksliberale Gesinnungsdiktatur”, die Rückkehr zu Geschlechterunterschieden, Werten wie Strenge, monoethnischen Kulturräumen, Patriotismus und Heimatliebe etc. Sie tritt heute gerne provokativ auf (siehe Gauland, Höcke), meint es aber aber ernst, wie auch damals die 68er. Die Dialektik dieser zwei Pole versuchte ich aufzuzeigen. Ich hoffe dabei, dass sie am Ende zu einer gelungen Synthese führt

     
  15. 21

    Sehr geehrter Herr Look,
    Sie formulieren Ihren ersten Satz recht ungegeschickt. Die 68er sind die Vertreter der Rechten nur im Sinne des
    Marsches der Vernunft durch die Welt und erst recht nicht der Sammelbegriff rechter Ideen. Antagonist zum
    Herrschenden wäre vielleicht besser gewesen. Ferner befürchte ich, die Ideen, die Sie als reine Provokation
    beschreiben, sind durchaus auch ernst gemeint. Und zum Schluss, an den Marsch der Vernunft kann man glauben, man könnte aber auch zB. Theodor Lessing lesen. Nur um die Erwähnung des Frankfurter Gottseibeiuns zu vermeiden.
    Danke

     
  16. 20

    @18. Wolfgang Look

    Ich glaube nicht, das es in der Kultur Naturgesetzte gibt. Das Naturvolk der Aché töteten alte Frauen wenn sie zur Last wurden. Ich will damit sagen, das Kultur eine Sache der Perspektive ist. Es ist völlig offen, was passiert, wenn Nationalstaaten sich wieder einrichten & einmauern. Kulturelle Zeitzyklen können mitunter menschlich individuelle Dimensionen aushebeln. Syrien wird vermutlich in 75 Jahren nicht so dastehen wie unser Land heute.

    Heute sind 65,6 Millionen Menschen auf der Flucht. Im Schnitt einer von 113 Menschen weltweit. Das Pendel wird noch eine ganze Weile nach rechts ausschlagen. Aber letztendlich haben Sie vermutlich recht? Im Rückblick von Jahrhunderten waren auch zwei Dreißigjährige Kriege überschaubar.

    In gut einer Stunde (19:30) gibt es einen Vortrag im Theater im Fluss (Ackerstarße) über die neue Rechte.

     
  17. 19

    Der Vergleich trägt nicht weit, lieber Wolfgang Look, und auch Hegel hätte keine Freude an der gegenwärtigen Bewegung. Sie ist ja Rückschritt und will auch gar nichts anderes sein. Alle sollen brav zurück in ihre nationalen Mauselöcher. Männlein und Weiblein sollen wieder deutlich unterschieden sein, möglichst alles so wie früher. Für einen Hegel mit seinem zielgerichteten Weltbild sind solche Rückwärtsbewegungen ein lästiger Störfaktor. Für mich übrigens auch. Schließlich hatten wir dergleichen ja schon: im Biedermeier, dann in den 1930-er Jahren. Das lädt nicht zur Nachahmung ein. An den 68-ern dagegen hätte Hegel bei aller Kritik im Detail seine Freude gehabt. Da war doch tatsächlich eine Antithese greifbar! Auch ein „harmonisches höheres Niveau“ hatten wir dann in den 1990-er Jahren. Dass die Welt dabei nicht stehen bleiben würde, war Hegel klar. Aber zurückgehen?

     
  18. 18

    Die 68-er von heute sind doch in gewissem Sinne die Vertreter der „Neuen Rechten”, als Sammelsbegriff für rechte Ideen aller Art: Gegner der liberalen Einwanderung, der Homoehe, Genderideologie, von Abtreibung die konservativen, die nicht auf Avantgarde sondern Klassik stehen, die Europagegner. Wenn man heute so richtig provozieren und Schlagzeilen machen will, muss man solche Ideen verkünden, dann regt sich das Establishment wahnsinnig auf. Genau dass, was die 68er in ihrer Jugend machen. Hegel sprach in der geistesgeschichtlichen Entwicklung von einer Dialektik der Bewustseinsgestalten, d.h. eine Bewegung entsteht als Gegenbewegung, entwickelt sich, findet ihren Höhepunkt und erstarrt dann, verfällt in Einseitigkeiten, ist geistlich nicht mehr beweglich, erkennt die neuen Realitäten nicht. Darum entsteht dann eine harte Gegenkraft, die die Schwächen aufgreift, provoziert, überzeichnet. Am Ende, dass sah Hegel positiv, entsteht eine Hebung des Bewustseinsniveaus des Ganzes auf ein harmonisches höheres Niveau. Und genau das geschieht heute. Das Pendel schlägt nach rechts derzeit und bald wieder in der MItte. So war es auch in der Geschichte, Materialismus und Idealismus, Reaktion und Avantgarde wechselten aufeinander

     
  19. 16

    @ 15. Integration

    Unser Austausch tritt etwas auf der Stelle 🙂

    Pessimismus und lautes Geschrei ist selbstredend kein Zukunftsmodell. Herausforderungen vor der wir alle stehen, afd&co ist davon bloß Eine, werden aber nicht durch Tugenden gelöst.

    Die einzige Möglichkeit zu einer Lösung – ist die Kontroverse, der Dialog – das Aushandeln NEUER Werte. Und dabei geht es mitunter auch sehr laut zur Sache. Kulturen haben die erstaunliche Fähigkeit sich selbstständig zu verändern und dies geschieht ausschließlich durch Sprache. Der lange überfällige gesellschaftliche Paradigmenwechsel in Bildung, Wirtschaft, Landwirtschaft usw. wird von den Entscheidern nicht mal ansatzweise laut und breit diskutiert. (In Kleve redet man noch über Parkplätze…)

    Die Schere geht täglich weiter auseinander und Populisten sind unseren neuen Scherenschleifer.

    Angst vor der Veränderung und Risikolosigkeit als Zukunftsbremse spielt auch Populisten in die Hände. Die brechen Tabus und mit hirnlosem Aktivismus sind sie aber nun mal nicht Risikolos und kreischen ständig Veränderung.

    In den Niederlanden formiert sich gerade eine neue Partei und Wilders schrumpft erfreulicherweise. Aber Thierry Baudet vom Forum voor Democratie tritt für den Nationalstatt ein. (http://ef-magazin.de/2016/04/01/8695-rezension-der-angriff-auf-den-nationalstaat) den Link bitte nicht falsch verstehen!

    Thierry Baudet & Österreichs Sebastian Kurz sehen sich erstaunlich ähnlich. Die sind so glatt das man beim hinsehen ausrutscht. Wenn solch Einer hier bei uns auf die große Bühne kommt, werden die Menschen zu spät merken, das es nicht Horst Schlämmer ist.

     
  20. 15

    @14. Max Knippert

    Es ist eine „Aufzählung”, von vielen positiven Möglichkeiten, mit denen man auf ruhigen Wegen, Menschenverachter machtlos machen kann……..mit Erfolg.

    Pessimismus und lautes Geschrei ist zukunftsweisend, der falsche Weg.

     
  21. 14

    13. Integration

    Vielen Dank für Ihre Antwort.

    Aber Ihre wunderbare Aufzählung wird (leider) nicht ausreichen.

    Besten Gruß

     
  22. 13

    @12. Max Knippert

    Das „Konzept”, um Menschenverachter machtlos zu machen, ist ganz einfach und „hinter den Kulissen” gibt es viele Menschen, die sich dafür einsetzen.

    Es ist die, zu jeder Zeit einzubringende, friedbringende Menschlichkeit und tatsächliche Hilfe- und Schutzgebung für andere Mitmenschen.

     
  23. 12

    @11. Integration

    Sie haben völlig recht, Angst wäre nicht die richtige Reaktion. Und hinter den Kulissen passiert eine Menge, aber ich denke, das genau dieses Engagement, wenn es öffentlich ist, eine größere Wirkung hätte und im Besten Fall, ansteckend wirkt.

    Meiner Meinung nach, ist die schreierische und provozierende Art von afd & Co ein Grund ihres ‚Erfolges`. Einige empfinden es mutig jegliches Tabu zu brechen und als Maß aller Dinge sich selbst zu erklären. Darum müssen die Gegenargumente zumindest eine gewisse Lautstärke haben.

    Aber ich bin schon neugierig auf Ihr Vorgehen, wie Sie `Menschenverachter machtlos machen`?

    (Die Veranstaltung am 10.12. im Kurhaus beginnt übrigens erst um 11 Uhr.)

     
  24. 11

    @5. Max Knippert

    Man muss Menschenrechte nicht nur ansprechen, man muss auch tatsächlich danach handeln und die Menschen und ihre Rechte schützen.

    Ich habe keine Angst davor, dass der Ton & Umgang durch bestimmte Menschengruppierungen, bodenlos werden könnten……..man kann sich auch „hinter den Kulissen” schützend einbringen, und Menschenverachter machtlos machen.

     
  25. 10

    Zum FOTO: Inszenierte Wirklichkeit, zum neuen Heimatkalender.

    Gut 100Jahre nach Kafka, sind dessen Texte aktueller den je.

    Kann man nur hoffen, dass es für einen besser endet als bei Kafka.

    Josef K.

     
  26. 7

    AfD-Landesparteitag in Kalkar?? War wohl schwierig, eine Lokalität zu bekommen, aber Kernie’s Wunderland nimmt alles mit

     
  27. 5

    Am 10.12.1948 wurden die Menschenrechte verabschiedet. Jedes Jahr wird am 10.12. daran erinnert und in Kleve wird durch das Leben des Klevers Anacharsis Cloots auch daran erinnert. Zwischen 10 und 13 Uhr (kostenlos) ist jeder eingeladen.

    Auf der anderen Seite findet am 9. und 10. Dezember der 14. Landesparteitag der Alternative für Deutschland Landesverband NRW statt. Und wo? Vor unser aller Haustür in Kalkar Griether Straße 110 -120 in Kalkar.

    Im Kurhaus wird Sonntag das Büchlein `Empört Euch` (14.Seiten) von Stéphane Hessel angeboten.

    Ich denke die Zeit ist wieder da, wo man Menschenrechte ansprechen muss. Wenn z.B. einige Schwachköpfe darüber nachdenken, Geflohene wieder nach Syrien zu schicken sind die Sitten verroht. Wenn die afd nach Kleve ins Rathaus kommt, und davon müssen wir heute ausgehen – wird der Ton & Umgang bodenlos.

    Am Sonntag kann ein (kleines) Gegengewicht entstehen… und es wird keinem der Kopf abgeschlagen.

     
  28. 4

    GH, genau den meine ich, meine Deutsch-Lehrerin, damals noch Referendarin, fand ihn unheimlich noch, es gibt im „Kasper“ um die Zerbrechung von Bewustseinschablonen, von Milosevic war damals noch nicht die Rede, wir haben ihn nicht unter politischem Aspekt behandelt, es ging darum Denkschemen, und – traditionen, eingeschliffenen Reaktionsmuster und in bestimmten Situationen vorhersehbare Musterredewendungen zu zerbrechen und dadurch frei zu werden, ein Individuum ohne Gehirnwäsche durch bürgerliches Kulturerbe

     
  29. 3

    W. L. Bei allem Respekt, meinen Sie den Peter Handke der sich besonders als Fürsprecher und Freund des Schreibtisch Mörders, Kriegs Verbrecher und psychopathischen serbischen Nationalisten Slobodan Milosevic hervor getan hat und der bis zum Ende des Elends wohl nichts gemerkt hat ? Das war allerdings Avantgarde Theater vom aller Feinsten.

     
  30. 2

    Unsere Generation hatte das Glück oder Unglück beide Lehrergenerationen zu erleben. Die Lehrer, die durch Krieg, Not der Nachkriegszeit und klassische Traditionen von deutschem Idealismus mit Hegel, Goethe, Hölderin und Schiller, konservativen Katholizismus und autoritärem Deutschland der Kaiserzeit geprägt war und die lockeren 68-er, wo man Avantgarde-Theater von Handke, Zen-Buddhismus, Beuys-Kunst und den Zivildienst als Opposition gegen Pershing-Raketen besprach. Vielleicht ist gerade diese Mischung eine Form von spannendem „buntem Deutschland”, gelebte Diversität.

     
  31. 1

    In Rindern hatten wir einen wöchentlichen politischen Arbeitskreis, es tobte der Algerienkrieg. Wemken Michels war ein großer Sachkenner! Ach, im 2.Weltkrieg war Wemken Chefdolmetscher im besetzten Griechenland der Wehrmacht—-