Der Leichenschmaus fällt aus! Die großflächig im ganzen Stadtgebiet plakatierte Schau“Echte Körper“, die nach Art der bekannten Körperwelten-Ausstellung Präparate menschlicher Körper zu zeigen versprach („Von den Toten lernen“), wurde von der Stadt Kleve nicht genehmigt. „Die Ausstellung findet nicht statt“, so Daniel Hendricks, Sprecher der Stadt Kleve, zu kleveblog.
Ursprünglich sollten im „Restaurant Georgios“, wie es auf den Plakaten heißt, 200 Exponate konservierter Körper (oder zumindest von Teilen davon) gezeigt werden. Die Vorstellung, neben Moussaka auch Muskelpartien betrachten zu dürfen, ließ viele Menschen erschaudern, allerdings war mit der Ortsangabe „Restaurant“ wohl eher der Saal des Schützenhauses in Kellen gemeint.
Dass die Ausstellung, die vom 4. bis zum 7. April laufen sollte („nur wenige Tage“) nun trotz der unübersehbaren Plakatierung nicht stattfindet, liegt daran, dass behördliche Vorgaben offenbar überhaupt nicht eingehalten wurden. Als die Plakate bereits hingen, war bei der Stadt Kleve noch gar kein Antrag auf Genehmigung der Veranstaltung eingegangen.
Denn für die Durchführung der Ausstellung ist nach § 11 Absatz 3 des Bestattungsgesetzes NRW eine Genehmigung durch die Ordnungsbehörde erforderlich. „Der Antrag wurde vom Veranstalter erst am 26.03.2019 hier eingereicht“, so Daniel Hendricks. Was immer dann an Schriftkram übermittelt wurde, wohl nicht so gut in Schuss wie die Leichen, die zur Schau werden sollten. Hendricks: „Die Erteilung der Genehmigung wurde mit Schreiben vom 29.03.2019 abgelehnt, da die eingereichten Unterlagen nicht aussagekräftig waren und somit die Voraussetzungen für die Erteilung der Genehmigung nicht vorlagen.“
Wie kleveblog bereits berichtet hatte, scheiden sich in den Behörden offenbar die Geister. Grundsätzlich muss nach dem Bestattungsgesetz NRW eine Erklärung der Personen vorliegen, dass sie damit einverstanden sind, dass ihr Körper oder Teile davon hübsch aufbereitet der Öffentlichkeit präsentiert werden. Das ist mit viel Aufwand verbunden. Außerdem ist es untersagt, aus den Überresten verschiedener Menschen ein idealtypisches Exponat zu basteln. In manchen Städten – z. B. Bielefeld – gab sich die Verwaltung allerdings mit der Eidesstattlichen Versicherung eines Rechtsanwalts zufrieden, dass alles seine Ordnung habe. Kleve nimmt es da offenbar genauer.
Diesmal bin ich uneingeschränkt zufrieden mit unserer Stadtverwaltung!
Nicht nur das.
Wenn man sich einmal etwas tiefer in die Materie hineinkniet, fallen schon jede Menge Verstösse
gegen deutsche Gesetzt auf.
Angefangen mit dem Fehlen der Angabe über Verantwortliche (V.i.s.d.P.) bis hin zu einer nicht funktionierenden Homepage , und das schon seit Monaten.
die Homepage wäre in sofern wichtig, als darüber z.B. bei einem Schadenfall die Versicherung ausfindig zu machen wäre (oder eben jetzt nicht) bis hin zur Prüfbarkeit, ob überhaupt Steuern abgeführt werden oder Bussgeldbescheide (z.B. nicht genehmigtes Platakieren) zustellbar wären.
Lt. Recherche der Morgenpost Sachsen GmbH (Mandy Schneider) ist der Veranstalter eine Zirkusfamilie aus MacVorPom und auch im Januar https://www.tag24.de/nachrichten/echte-koerper-leichen-ausstellung-werdau-schau-beginn-952832 schon nicht erreichbar.
Hoffentlich werden wir auch von den letzten Spuren dieses unselig unseriösen Vorhabens schnellstmöglich erlöst.
Die schäbige Reklame stört immer noch überall.
Da ist Kleve nichts verloren gegangen.
Eine Firma, die bei einem derart empfindlichen Thema so liederlich agiert, hat es nicht verdient, solch eine Ausstellung auszurichten.
Wieso Kleve eigentlich einen motorisierten Dienst „Ordnung und Sicherheit“ betreibt und trotzdem keinem auffällt, dass die ganze Stadt voller Plakate hängt, obwohl vorab keine Genehmigung beantragt war, lässt sich nicht einmal erahnen.
Wo die Ausstellung trotzdem durchgeführt wurde, war man von der „Professionalität“ auch nicht gerade begeistert.
Beispiel für Viele sei https://www.infranken.de/regional/coburg/so-erleben-besucher-die-echte-koerper-ausstellung-in-coburg;art214,3302463
Und das wäre nur einer von vielen Kritikpunkten, derer es ungezählte gibt.