Als am Sonntag in der Innenstadt zum Stadtfest „Bunt und kulturell“ geladen wurde, war dies auch ein sogenannter verkaufsoffener Sonntag, was aber wohl aus Vorsicht vor der Gewerkschaft verdi nicht so kommuniziert wurde. Stattdessen hieß es auf „Kleve erleben“, der Facebook-Seite der Stadt Kleve, sehr zurückhaltend, dass „viele Geschäfte“ in der Klever Innenstadt geöffnet seien. Das stimmte auch, insbesondere zwischen Kaufhof und Fischmarkt hatten Geschäfte geöffnet. Weiter oben sah es dann schon wieder dünner aus. Im Grunde aber ist es doch so: Ohnehin weiß niemand mehr, welches Geschäft noch wann geöffnet hat.
Bäckereien, früher einmal der Inbegriff ausufernder Öffnungszeiten, darben so sehr unter Personalmangel, dass selbst das Flaggschiff der Klever Bäckereicafés, Heicks am Fischmarkt, seit kurzem erst ab 10 Uhr geöffnet hat, noch einmal eine halbe Stunde später als vorher. Immerhin noch besser als der Bäcker Derks von schräg gegenüber, der seine Filiale vorerst komplett geschlossen hat. Gleiches gilt übrigens für die Derks-Filiale am Bahnhof, sodass Reisende, die sich mit Proviant versorgen wollen, auf die gegenüberliegende (sehr empfehlenswerte) Tabakbörse Heeks XL ausweichen müssen, wenn sie während der Bahnfahrt etwas essen oder trinken möchten.
An der Hagschen Straße hat die Sparkasse Rhein-Maas in ihrer Hauptstelle „neue Servicezeiten“ eingeführt, und man ahnt zutreffenderweise, dass diese neuen Zeiten in Summe deutlich geringer sind als vorher. Der Dreh der Sparkasse: Es gibt wieder eine Mittagspause, und mittwochs wird nachmittags einfach gar nicht mehr aufgemacht. Wenn es noch Berufstätige gibt, die in der Mittagspause irgendwelche persönlichen Bankdienstleistungen in Anspruch nehmen, laufen diese nun vor die verschlossene Glastür. (Das dürfte allerdings ein verschwindend geringer Anteil der Kunden sein, die in der Hauptstelle immer geduldig in der Schlange stehen.) Faktisch heißt das: Von den ehemals 36,5 Servicestunden fallen 9,5 weg – also mehr als ein Viertel!
Wenn immer in den Eingängen zu den Ladenlokalen in Augenhöhe entweder ein mit Microsoft Word selbst gestalteter oder womöglich sogar handgeschriebener Zettel hängt, kann der Kunde sicher sein, dass neue, reduzierte Öffnungszeiten annonciert werden. Die Not ist offenbar groß, die Kreativität aber auch: Das Wäschegeschäft Sinn am Fischmarkt hatte im ganzen Monat August nicht nur montags (das kommt schon mal vor, gewissermaßen als Ausgleich für den Samstag) geschlossen, sondern auch donnerstags.
Es gab mal eine Zeit, da forderten in Deutschland alle Menschen (außer die im Handel tätigen) längere Öffnungszeiten, am besten 24/7 wie in US-amerikanischen Supermärkten. Am Ende gab es eine Lockerung, die Läden mussten nicht mehr um 18:30 Uhr schließen, sondern durften bis spät abends offen halten. Mittlerweile erscheint selbst die damalige Grenze von halb sieben wie ein unerreichbarer Traum – viele Geschäfte schließen schon um 17 Uhr. Andere Läden wiederum öffnen überhaupt erst am Nachmittag.
Im Grunde findet gerade ein großes Umerziehungsprogramm statt – mit ungewissem Ausgang. Lernen die Kunden tatsächlich, mit den neuen Beschränkungen zu leben? Nicht mehr König, sondern Gast? Mehr Personal wird wohl kaum zu finden sein , wenn im Vergleich zu anderen Branchen unattraktive Arbeitszeiten potenzielle Bewerber verprellen? Wird es mehr Geschäfte ohne Personal geben (siehe: Pommesautomat in der Schulstraße in Kellen)? Oder aber wird die Entwicklung in die Abwärtsspirale münden, dass sich enttäuschte Stadtbesucher die Waren einfach nach Hause bestellen, worauf die Einzelhandelsgeschäfte mit weiteren Kürzungen reagieren müssen, worauf noch mehr Menschen gleich im Internet bestellen…?
Wenn ich mir die „Geschäftssituation“ in Kleve so ansehe, fällt mir folgendes Bild ein:
Ich sitze in meinem Stammlokal und denke darüber nach, warum es mein Stammlokal geworden ist. Zu einem ist es das Angebot auf der Speise- und Getränkekarte, das abwechslungsreich ist. Dann ist es die Atmosphäre, sprich räumliche Umgebung, die ich vorfinde (ansprechendes Mobiliar, interessant gestaltete Räumlichkeiten und geschultes, gut bezahltes Personal). Ein letzter Punkt, der nicht zu unterschätzen ist, stellt das Publikum dar, das das Lokal frequentiert.
Jetzt übertrage ich dieses Bild mal auf die Einkaufs-Laden-Stadt Kleve:
Sortiment- und Geschäftsangebot in der Stadt…?
Atmosphäre in der Innenstadt, wie sehen die Plätze, Straßen, Häuser und Geschäfte aus, wer arbeitet dort unter welchen Bedingungen…?
Wer, welcher Personenkreis frequentiert die Innenstadt…?
Die drei Fragen muss sich jeder selbst beantworten, dann wird vielleicht auch klar, warum es mit der Einkaufsstadt Kleve nicht so recht gelingen will.
@73
Ich hab hier nur Auszüge aus dem Artikel wiedergegeben. Sehe es wie Sie. Mein alter Herr hat sich auch als Selbständiger versucht.
Erst kurz vor Rentenalter war er Schuldenfrei. Geschuftet ohne Ende dafür.
Besser angestellt sein. 8 Stunden malochen und dann Feierabend.
Heißt ja nicht umsonst Selbsständig
Selbst
Und
Ständig
Was heißt hier der Mut?
Unterstützung gibt es quasi 0, und wenn es Schief geht hast du dein Leben lang schulden.
Um auf den eigentlichen Artikel zurück zukommen: wir können froh sein, das überhaupt noch Geschäfte geöffnet haben….
Heute steht ein Artikel in der RP der sich auf den Leerstand einzelner Ladenlokale bezieht.
Dort kommt auch ein Inhaber zu Wort der händeringend einen Mieter sucht, aber von Dönerläden, Friseursalons und Nagestudios Abstand nimmt. Zu Recht. Aufgrund der wirtschaftlichen Lage fehlt vielen jungen Leuten einfach der Mut.
@70
Ich spreche ja nicht von denen, die nicht können sondern von denen, die wollen aber durch den Systemfehler abgehalten werden.
Arbeite ich halbtags in der Bäckerei und erwirtschafte 1.000€ Netto sinkt mein Bürgergeld um ca. 800€.
Warum soll ich mir für 200€ halbe Tage um die Ohren schlagen?
Und jetzt weiss ich dass Geld ja nicht alles ist und man sich durch Arbeit wertgeschätzt fühlt und und und aber 200 für halbe Tage?! Ist mir in der Abwägung viel zu wenig, bleibe ich halt zuhause, scheint ja so gewünscht…
Hinzuverdienstgrenzen deutlichst anheben würde den Arbeitsmarkt entspannen.
@67 Alleinerziehende, die zwei Kinder zu versorgen haben, können, je nach Alter der Kinder, für den Arbeitsmarkt kaum zur Verfügung stehen.
@68 Husky Dann ist doch alles gut für Sie. Da braucht die Innenstadt Sie doch gar nicht zu interessieren.
und ich zahle die Straßen gerne, da muss ich nämlich nicht aus dem Haus um ein Kabel zu kaufen
Ein Systemfehler ist das fehlende Lohnabstandsgebot bei bestimmten Familienverhältnissen:
Am Beispiel einer alleinerziehenden Mutter mit 2 Kindern: Bürgergeld ca. 2.050,–€, Warmmiete eingerechnet.
Um jetzt netto zzgl. Kindergeld dasselbe zu haben müssen erstmal so 2300 brutto verdient werden. Bei Vollzeit also ca. 14€ Stundenlohn. Wohlgemerkt, jetzt hat die Mutter genau dass, was sie auch bekommen würde, bliebe sie zuhause.
Warum nicht für Alleinerziehende die Hinzuverdienstgrenzen deutlich anheben, so dass wenigstens halbtags gearbeitet und hinzuverdient werden kann? Anstatt 80% Abzüge vom Bürgergeld vielleicht nur 25% abziehen, und dieses Geld dann auch noch zweckgebunden verwenden für bspw. Schulessen, Kita-Ausbau etc. …
Wäre aber möglicherweise zu einfach. Also die Mamis lieber weiter schwarz nebenbei arbeiten lassen, kein Geld in die Sozialkassen, keine Entlastung auf dem Arbeitsmarkt…
Die einzige Straße die in der Innenstadt „wirklich tot“ ist, ist die Gasthausstraße. Davon zeugen zahlreiche Leerstände. Sie zählt auch nicht grade zu Kleves Einfallstraße zur Innenstadt.
@64 Husky Wenn man Ihre Posts über die Jahre verfolgt hat, weiß man, dass Sie als Angestellter arbeiten, der so pünktlich Feierabend macht, dass er regelmäßig dem zähflüssigen Berufsverkehr auf der Gruft ausgeliefert ist.
Sie versteuern also brav Ihr Angestelltengehalt und haben außer dem mühsamen Weg zur Arbeit keine großen Möglichkeiten, etwas abzusetzen. Wie die meisten.
Darüber lacht Amazon-Gründer Jeff Bezos sich kaputt. Stand seines Gesamtvermögens laut Forbes im Juni 2023: ca. 153 Milliarden US-Dollar. Sein persönlicher Steuersatz liegt bei ca. 1 Prozent.
Sie, Husky, finanzieren u. a. die Straßen mit, die von Amazon abgenutzt werden. Nicht Jeff Bezos.
Und?
Ich vermeide Steuern auch wo es nur geht…
Eines sollte jedem klar sein: Wer bei amazon bestellt, unterstützt ein System der Steuervermeidung, der Ausbeutung von Mitarbeiter/innen, der Schwächung von Gewerkschaften und trägt zur Klimabelastung bei.
Viele der hier bestellten Waren kommen über Bestellungen bei Amazon in Luxemburg, weshalb Amazon von massiven Steuervergünstigungen in der Steueroase profitiert und hier wenig Steuern abführt. Amazon profitiert also auf unsere Kosten, während Einzelhändler/innen ihre Steuern zahlen und damit die Infrastruktur mitfinanzieren.
Die meisten von uns haben sicher schon mal bei Amazon eingekauft, ich auch. (Aber wenn es geht, vermeide ich es.)
Es ist aber ein Unterschied, mal dort zu bestellen oder es als das Optimale hinzustellen.
https://www.deutschlandfunk.de/steueroase-luxemburg-mit-dieser-methode-spart-amazon-steuern-100.html
@60. Barbara Pauls
Danke für die Antwort. Die Frage nach der Verteilung der Geschlechter in Ihrer Kundschaft habe ich nicht gestellt, um das Thema Frauen, Männer und der Einzelhandel nicht zu vertiefen. Überraschend ist die Auskunft bezogen auf die Geschlechterverteilung nicht. Die weitgefächerte Altersverteilung hatte ich eher nicht erwartet. Es spricht aber dafür, dass der Einzelhandel auch bei jungen Menschen nicht zum „alten Eisen” gehört.
Außer der Versorgung vor Ort leistet der Einzelhandel auch noch etwas anderes und zwar zahlt er vor Ort Steuern. Onlinehändler zahlen irgendwo Steuern. Vielleicht in Deutschland, vielleicht aber auch nicht. Das ist für mich auch der Grund weshalb ich Medikamente nicht online bestelle, sondern in einer der Klever Apotheken kaufe.
@57 Seebär Der ausgewogene Mix lässt sich leider schwer planen.
@all Eine Innenstadt ist auch und vielleicht vor allem ein öffentlicher, sozialer Raum. Getragen wird dieser von Geschäftsinhaber/innen, Cafés, Bäckereien, Läden verschiedenster Art. Sie bilden sozusagen das Rahmenprogramm für einen Ort, an dem man unkompliziert Menschen sehen, treffen kann, ein buntes Treiben, inklusive Musikern und Menschen, die betteln. Gäbe es keine Läden mehr, würden die gastronomischen Betriebe in der City auch nicht mehr den notwendigen Zulauf haben, um die Kosten tragen zu können. Ich verbinde gerne beides, einkaufen und Kaffee trinken etc.
Das hat vielen, wie Barbara Pauls schon sagte, während der Corona-Zeit, als alles geschlossen war, gefehlt. Ich habe die erste Tasse Kaffee „danach“ fotografiert und fand es plötzlich nicht mehr selbstverständlich, dass es das alles, Läden und Cafés, gibt.
Wer online bestellen will, kann das ja tun. Aber muss es dann den Leuten, die die Innenstadt für entbehrlich halten, etwas ausmachen, dass es sie gibt?
Jedem das Seine bzw. jeder das Ihre!
@55 Seebär
…um Ihre Frage zu beantworten, das Alter (wenn man es so nennen darf) liegt in der Tat zwischen 18 und 88 Jahre. Allerdings ist unsere Kundschaft hauptsächlich weiblich. Aber natürlich haben wir auch männliche Kunden ähnlichen Alters. Was „Alle“ gemein haben oder verbindet ist die Lust am Besonderen/Individuellen. Zu bemerken ist, dass gerade die Älteren ganz bewusst den Handel in Kleve stärken und unterstützen wollen, was wir sehr zu schätzen wissen. Dafür an dieser Stelle einfach ein großes Dankeschön!!
@56
Und was passiert mit den Leuten die im Einzelhandel arbeiten?
@57, dann braucht es aber schonmal keinen 08/15 Kaufhof, 08/15 Mediasaturn oder 08/15 Spielzeugladen mehr
@56. Paketankündigung
Die Ausweitung des Homeoffice, mag ja die Annahme von Paketen begünstigen, aber es gibt immer noch genügend Leute, die weder Schichtarbeit machen noch im Homeoffice arbeiten, sondern in einer Kernarbeitszeit an ihrem Arbeitsplatz zu sein haben. Paket Station hin oder her, Online Einkaufen ist für einige Dinge ok für anderes eher nicht. Es wird sich nach und nach herauskristallisieren was ökologisch und sozial am meisten Sinn ergibt. Ein ausgewogener Mix aus Geschäften, Büros, Räumlichkeiten für Kleingewerbetreibende und künstlerisch Tätige, Gastronomie, Arztpraxen und Wohnungen könnte vielversprechend sein. Vor allem auch ein einladend gestalteter öffentlicher Raum in dem alle Altersgruppen sich zu Hause fühlen können.
Vom Gefühl her arbeiten heute weniger als noch vor 10 Jahren (gibt es da eigentlich Statistiken?). Wenn ich als Schichtarbeiter man durch der Woche einen Tag frei habe, wundere ich mich immer wieder, wieviel auf den Straßen los ist und frage mich auch, wo die alle hin wollen (einkaufen meistenteils).
Und wenn ich Sonntags zur Arbeit fahre- wie wenig doch unterwegs sind und im Bett liegen.
Das habe ich noch vor Jahren anders in Erinnerung.
Wir brauchen diese ganzen Geschäfte nicht mehr, viele sind zuhause und können gepflegt auf den Postboten warten, der mittlerweile schon ungefähr angibt, wann er denn vor der Türe steht.
@32. Barbara Pauls
Wie ist die Altersstruktur Ihrer Kundschaft? Wenn ich durch die Innenstadt gehe, sehe ich eher weniger jüngere Menschen und vor allem Menschen zwischen ca. 40 und 70 Jahren. Es variiert sicherlich auch ein bisschen von Geschäft zu Geschäft welche Altersgruppe angesprochen wird.
@51. Männer und Einkaufen
Im 42. Kommentar gibt es genau einen Abschnitt, der aber mit einem Augenzwinkern gemeint ist, der den Einzelhandel „kritisiert”. Das ist der Teil mit den männergerechten Geschäften. Aber selbst dieser Abschnitt enthält Selbstironie und ist eher eine Offenbarung der eigenen Unzulänglichkeit als eine ernsthafte Kritik am Einzelhandel. Ansonsten beinhaltet der Post nichts, was auch nur annähernd als Kritik am Einzelhandel aufgefasst werden kann. Der Kommentar bricht auch keine Lanze für das Online-Shopping.
@52.
Von „Widerstand“ kann bei Erkennen von Unsachlichkeit keine Rede sein ……..
Ihr Text unter „Männer und Einkaufen“, ist eventuell Ihrem kleinen Beobachtungskreis geschuldet, aber im Leben, realitätsfremd.
„……. bei genauem Hinsehen“ ………… also eigentlich braucht man keine Lupe!
In diesem Thread haben bisher genau vier Frauen und über 20 Männer gepostet.
Dass mein Post „Widerstand“ hervorruft, war mir klar. Es ist eine Zuspitzung auf der Grundlage teils von Beobachtungen.und teils dem, was Andere berichten.
Es ist aber nicht jeder Mann gemeint, bei genauem Hinsehen.
@48/50 Sie reden aber nicht alles schlecht, oder?
@48. Einkaufsmuffel
„ Abgesehen vom abfälligen Ton in Ihrem Post stimmen der 43. und der 44. Kommentar inhaltlich zum großen Teil überein. ?”
Es ist natürlich der 42. Kommentar gemeint.
@44.
…….. da sind sie wieder, die falschen Einschätzungen und Vorurteile ……..
Woran möchten Sie erkennen, dass hinter den Anonymen, meistens männliche Kommentatoren, schreiben???
@44. Männer und Einkaufen
Abgesehen vom abfälligen Ton in Ihrem Post stimmen der 43. und der 44. Kommentar inhaltlich zum großen Teil überein. ?
„Männer, so auch meine persönliche Erfahrung, haben oft nicht die Muße zum Bummeln, sich mal treiben zu lassen, sich daran zu erfreuen, sich unter anderen Menschen zu befinden, sich in Ruhe Waren anzusehen, zu vergleichen etc.”
Stimmt genau. Aus ganz unterschiedlichen Gründen. Auch Zeit spielt dabei eine große Rolle. Es gibt für viele nicht die Wahl zwischen zu Hause sitzen und im Internet surfen oder in die City zum Einkaufen zu gehen. Wie gesagt wenn ich meinen Arbeitstag beenden kann, dann sind die Geschäfte in der Innenstadt zu. Arzttermine oder andere persönliche Termine, die nur tagsüber erledigt werden können, bedürfen auch einer gewissen Planung und die Zeit, die verloren geht, muss vor- oder nachgearbeitet werden. Ist nun mal so.
Ich würde ja gerne beim Einzelhandel in Kleve kaufen. Das tue ich aber nur sehr selten. Im Internet kaufe ich privat aber noch weniger ein. Beides hat mit zu wenig Zeit haben zu tun. Die meisten Geschäfte in der Fußgängerzone sind geschlossen, wenn ich Feierabend habe. Vom Samstag abgesehen. Am Samstag kann ich mich nur selten dazu überwinden in die Stadt zu gehen, weil die Stadt dann voll ist. Es ist natürlich vollkommen klar, dass die Öffnungszeiten der Läden in der Fußgängerzone nicht die gleichen sein können wie die der Supermärkte. Wer montags bis freitags in der Innenstadt einkaufen geht, muss nicht mehr oder nicht mehr so viel arbeiten. Teilzeitbeschäftigte, Rentner oder Menschen, die nicht arbeiten, weil sie nicht arbeiten müssen, haben tagsüber Zeit einzukaufen.
@43
Das sehen die SEKII-Lehrer sicherlich anders…
🙂
@43.
Ist Ihr Kommentar etwas überheblich geraten?
Kinder sollten zunehmend den Anspruch von ihrem Zuhause aus mitbringen, Benehmen und Respekt ihren Mitmenschen gegenüber zu haben. Das ist sehr mangelhaft!
Dafür ist die Schule, entgegen der Meinung vieler Erziehungsberechtigten, nicht da.,
Mit gereifter Contenance und Respekt, sind Kinder für den schulischen Unterricht und die,
für sie zu erbringenden Bildungsleistungen, besser gerüstet und vorbereitet.
Bildung ist seit jeher, einer der wichtigsten Bausteine für eine positive Zukunft.
Auch stelle ich, aus meiner Sicht, fest, dass auch Erwachsene jeden Alters, an anspruchsvoller Bildung und Weiterbildung, sehr interessiert sind.
Danke, Barbara Pauls, für das Statement aus der anderen Perspektive.
Ich war gestern Nachmittag noch in der City. Das ganze Gemecker über den Kleber Einzelhandel geht mir auf die Nerven. Es liegt hier in kleveblog wohl zu großen Teilen an den meist männlichen Kommentatoren, von denen einige offenbar Einkaufsanalphabeten sind. „Männergerechte Geschäfte“? Männer, so auch meine persönliche Erfahrung, haben oft nicht die Muße zum Bummeln, sich mal treiben zu lassen, sich daran zu erfreuen, sich unter anderen Menschen zu befinden, sich in Ruhe Waren anzusehen, zu vergleichen etc. Diese Männer wollen wie Adler rein in die City und zielgenau mit der passgenauen Beute nach zehn Minuten wieder raus. Zu hoher Anspruch.
Nee, liegt auch nicht an der fehlenden Zeit. Ich habe auch einen Vollzeitjob.
Da hier nur wenige Frauen schreiben, entsteht ein verzerrtes Meinungsbild zum Einzelhandel.
Im Übrigen ist es oft immer noch so, dass, wenn es eine Frau im Haushalt gibt, diese für das Besorgen von Dingen, Geschenken zu verschiedensten Anlässen zuständig ist (es soll auch Männer geben, die sich Klamotten mitbringen lassen).
Viele Männer sitzen lieber vorm PC und meckern auf kleveblog. Sie bereiten sich mental schon mal aufs Grillen vor.
@stefan Schuster:
Nicht falsch verstehen, aber wenn es jemand nicht schafft sich online für die DHL packstation zu registrieren, bezweifle ich auch die Fähigkeit für Software-Schulungen der Kinder :).
Als jemand der sich für das Lehramt interessiert, auch nebenberuflich, findet man die Info aus dem Kommentar übrigens innerhalb von Sekunden online. Steht sogar auf den Websites der Schulen!! Da kann man von Sekretariat auch nicht erwarten, dass die einen durch den eher simplen Bewerbungsprozess „durchführen“.
Darüber hinaus ist es übrigens ein deutlicher Unterschied, erwachsene und Kinder zu unterrichten. Kinder sind sicherlich anspruchsvoller!
Einkaufen. Das ist ein Buch mit sieben Siegeln. Ziemlich viele Menschen machen das anscheinend gerne oder zumindest freiwillig. Manche auch mit besonderem Genuss in besonderen Geschäften beispielsweise. Aber warum? In Online-Shops einzukaufen ist weder spannend noch entspannend. Aber dem real existierenden zu Fuß gehenden Kunden können sich unter Umständen andere Welten eröffnen, die man im Internet vergeblich sucht. Um genau zu sein werden es wohl eher Kundinnen sein, die die Offenheit für individuelle Dinge in kleinen gemütlichen Läden haben. Vielleicht ist das auch nur ein Vorurteil meinerseits, denn den Fehler von mir auf andere Männer zu schließen mache ich nicht zum ersten Mal. Aber männergerechte Geschäfte sehen nun mal anders aus als der Einzelhandel, der deutsche Innenstädte ziert. Eine klare Ansage wo was zu finden ist und ein Sich-zurecht-finden möglichst ohne ein menschliches Wesen fragen zu müssen. (Es erstaunt mich immer wieder, dass es meistens doch nicht so schlimm ist zu fragen, wenn man sich nicht zurechtfindet.) Für die ZeitgenossENINNEN unter den in Kleve lebenden Menschen, die so mutig sind einen Fuß oder auch zwei auf die terra incognita zu setzen, können wunderbare Phänomene wie von InhaberINNENEN (Gerechtigkeit muss sein ?) geführte Läden warten. Gut so.
Nach Kleve komme ich nur noch um dort ins Fitnessstudio zu gehen.
Anschließend gehe ich noch Lotto spielen und ein kurzes Gespräch dort zu führen weil wir uns schon Jahre kennen. Sonst lohnt Kleve nicht mehr. Wenn ich mich neu einkleide gehe ich zu Sinn werde dort gut beraten.
@Anmerkung, #22:
Sie versuchen mir mit Erklärungen und Tips weiterzuhelfen, das ehrt Sie, danke.
Warum bekomme ich von den Schulsekretariaten nicht ähnliche Antworten auf meine Bewerbungen – noch nicht mal eine Empfangsbestätigung? Als Dipl.Ing. habe ich u.a. Softwareschulungen für Erwachsene (und auch für Lehrer) abgehalten, nun wird von mir für Schüler ein einjähriges Refrendariat verlangt? Sorry, vor einem halben Jahr hätte ich einen Vertrag unterschrieben, jetzt habe ich keine Zeit mehr für so einen Zirkus.
Zum Thema Laden-Öffnungszeiten:
Online alles zu bestellen ist unbequem. Bei einer Bestellung von 10 Kleinartikeln 3 Tage lang zu Hause bleiben und den Briefkasten bewachen, damit die angeblich ausgelieferten Päckchen nicht im Hausflur geklaut werden?
Was in Kleve fehlt ist ein Logistik-Kundenzentrum. Vielleicht im Kaufhof-Gebäude, wenn der dichtmacht (lange wirds wohl nicht mehr dauern). Es fehlt ein Zentrum, wo ich allen Krempel hinliefern lassen kann, und dann einmal in der Woche alles abhole. Ein paar winzige Krauter machen das nebenher, um sich über Wasser zu halten. Denen traue nichts zu, die machen mir zu häufig pleite. Die DHL hast das versucht mit ihren Poststellen. Da habe ich es nicht geschafft mich anzumelden, deren Server hat wochenlang nur Fehlermeldungen geliefert.
Ein grosses zuverlässiges Logistik Auslieferungszentrum in zentraler Lage in der Stadt, sowas wird benötigt. Nicht für Alltagsgegenstände, nicht für Unterhosen und Bratpfannen, die kaufe ich lokal. Aber für z.B. Grafiktablets und anderen technischen Kram, wenn so ein Ladenschwengel beim Planeten mal wieder nur Bahnhof versteht. Oder für einen besonders geformten Fräskopf, den selbst van Beusekom erst bestellen müßte. Oder, oder, oder….
@ 35
wieso meinen Sie?
Kleve, halb so groß wie der Zentralfriedhof von Chicago und doppelt so tot.
Was den Inhaber*innen fehlt ist eine geschlossene Gemeinschaft. Ferner sollten die Geschäfte miteinander arbeiten. Wenn ich mich z. B. Neu einkleide, fehlt mir der Hinweis, ob es nicht noch ein passendes Paar Schuhe dazu sein soll. Diese finden Sie bei den Kollegen im Geschäft xl.. Oder halt auch umgekehrt. Grade für Besucher unserer Stadt die sich hier noch nicht auskennen, sind solche Hinweise Gold Wert.
@30 Husky:
Wenn alle so denken würden, hätten wir gar kein Leben mehr in den Innenstädten. Was ist mit den Beschäftigten dort? Sollen diese auf der Straße stehen? Egoistische nicht teibare Einstellung. Hauptsache der Paket Bote hat im späteren Lebensalter seinen Rücken kaputt. Online bestell ich nur, wenn in der Stadt der gewünschte Artikel nicht verfügbar ist
@27
Dann sind Sie männlich.
😀
Leere Ladenlokale in Wohnraum umwandeln, weil DER ist knapp..
@Barbara Pauls
Vielen Dank für diesen sehr ausführlichen und treffenden Kommentar. Leer stehende Geschäftslokale und eine tote Innenstadt kann niemand ernsthaft wollen. Ich selbst fand die Coronazeit mit den geschlossenen Läden furchtbar und auch den Umstand, dass ich manche Dinge im Internet bestellen musste.
Nach dem Lesen der Kommentare meldet sich jetzt das GastHaus, also der inhabergeführte Einzelhandel. Außer dem Montag-Ruhetag, sind wir (ich spreche von 2 Personen) von morgens 10.00 – 18.30 Uhr für euch da. Es gibt kein Gedrängel und Geschubse, auch bemühen wir uns um Freundlich- und Gastlichkeit. Vom Reichtum sind wir mittlerweile Lichtjahre entfernt und der €€€Reichtum wird uns auch nicht mehr erreichen. Das GastHaus macht seinen Job bis heute aus Überzeugung und Spaß an genau dieser Arbeit…halt unser Reichtum. Wir sind stolz darauf, ein Teil der Klever Innenstadt (wenn auch 2. Reihe) zu sein, etwas zur Aufenthalts- und Lebensqualität beitragen zu können.
Was ist schade??? Die negative Darstellung des noch vorhandenen Einzelhandels. War es in der Coronazeit nicht furchtbar…dunkle Geschäfte, keine Gastronomie, keine Dienstleistung. Habt ihr es wirklich so genossen, das Onlineshoppen, das Einkaufen ohne Beratung, Gespräche, den nicht mehr vorhandenen Gang durch die Innenstadt, bekannte oder unbekannte Gesichter?? Den Stress in den Gesichtern der Paketboten, die ja auch sehr gerne nur kritisiert werden. Ist es Zuhause so schön, dass die Technik und die eigenen 4 Wände reichen.
Was hatten wir früher für ein schreckliches Leben!!
Das GastHaus setzt weiter auf persönliche Kontakte, auf Begeisterung, gute Gespräche und möchte Kleve weiterhin bereichern. Wir hoffen, nach Corona auch diese schwierige aktuelle wirtschaftliche Lage einfach zu überstehen. Dazu brauchen wir euch natürlich, allerdings sollte das keine Strafe für euch sein. Weiterhin hoffen wir, dass auch unsere Mitstreiter durchhalten, auch wenn es vorübergehend (nachvollziehbare) Einschränkungen gibt.
Die dunkle Innenstadt hatten wir doch schon und der allseits bekannte Satz hinterher: „Wie schade, jetzt gibt es die auch nicht mehr“ … hilft eben hinterher keinem!!
Habt einen schönen Tag und … wir freuen uns auf euren Besuch.
@1867er
Von mir aus können die Läden auch um 12 Uhr schließen, ich bestell nur noch.
Ist am nächsten Tag da, kein gedrängel, geschubse, Parkplatzsuche, ich muss eigentlich nicht mal eine Hose anziehen. Und günstiger ist es auch noch
Es gibt kein Wunder mehr nur klagende Geschäftsleute de Kunde wird nur noch geduldet.Wie ist das nur möglich?
Bei Sinn gibt es eine große Auswahl, weil – wie mir eine Verkäuferin dieser Tage sagte – die Waren an die Herstellerfirmen zurückgeschickt werden können.
@ 26
Der Kommentar spricht mir aus der Seele.
Bei mir hat es zur Folge, dass ich definitiv weniger Kleidung kaufe und erst einmal schaue, was noch so brauchbares im Schrank hängt.
Schont den Geldbeutel und die Umwelt 🙂
Ich habe immer gerne im lokalen Einzelhandel eingekauft, da ich mir die Ware direkt vor Ort angucken kann, anstatt sie ggf. bei einer Onlinebestellung wieder zurück schicken zu müssen.
Wenn ich mir aber das Angebot der Einzelhändler anschaue, ist das manchmal schon ziemlich ernüchternd. Aus Sicht der Einzelhändler verständlich, denn die eingekauften Waren müssen am Ende auch verkauft werden.
Wenn die Öffnungszeiten immer weiter eingeschränkt werden und man nicht mehr weiß, welches Geschäft wann geöffnet hat wird das den Einzelhandel weiter schwächen.
Es ist halt ein Teufelskreis, keine Ahnung wo das noch hinführen soll.
@18
Das betrifft aber nicht nur Kleve.
https://www.youtube.com/watch?v=Hv4ahYcS_Og#t=12m14s
@23 Liehs Elisabeth Können Sie vielleicht etwas dazu sagen, wohin das Personal Ihrer Erfahrung nach durch die Corona-Zeit gewechselt ist?
Ich bin schon 52 Jahre im Einzelhandel tätig, ich habe verschiedene Öffnungszeiten erlebt, früher gab es 2 Stunden Mittagspause, dann wurde alles durchgehend geöffnet bis 18.30 Uhr, dann kam der Onlinehandel und die ersten mussten ihre Läden schließen, weil kein Umsatz mehr kam und die Mieten unbezahlbar wurden. Beim Lockdown in der Coronazeit wurde alles noch schlimmer, die Mitarbeiter mussten in die Kurzarbeit gehen, und viele suchten sich neue Arbeitsplätze. Das hat dem Handel das Genick gebrochen. Ich finde die Geschäftszeiten von 10 bis 17 Uhr ausreichend. Ich kann mein Geld nur einmal ausgeben, das schaffe ich Samstags auch bis 14 Uhr.
@19 Stefan Schuster Quereinsteiger sind Leute, die ohne Lehramtsstudium (aber mit geeigneten Studienabschlüssen) ein Referendariat machen.
Seiteneinsteiger machen kein Referendariat, sondern bekommen eine einjährige pädagogische Einführung. Der Weg geht über die Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle:
https://www.schulministerium.nrw.de/BiPo/LOIS/angebote
https://www.schulministerium.nrw/seiteneinstieg
Herr 67er, #18:
Ich bin entsetzt. Wie können Sie so etwas nur behaupten. Die Attraktivität Kleves ist unverändert extrem hoch und steigt immer weiter. Gucken Sie sich doch bitte die Entwicklung der Zentralitätskennziffer an.
Im Ernst: Ich würde ihren Beitrag gerne liken, kann aber nicht. Die Blogsoftware spinnt rum.
Selbst wenn es Geschäfte mit ausreichend Personal gibt, bestellen die Leute online. Viele sind zu faul zum laufen, andererseits fehlt es an Attraktivität. Döner Laden geht immer…Warum einen Laden ganztags geöffnet halten wenn keiner kommt oder nur zu Stoßzeiten ab Feierabend der Kunden? Rechnet sich einfach nicht. Lohn-und sonstige Kosten müssen getragen werden.
Information zum Personalmangel:
Überall wird der Lehrermangel beklagt. Im Frühjahr ’23 hatte ich mich als Rentner-Quereinsteiger bei allen weiterführenden Schulen Kleves beworben als Aushilfslehrkraft für die Fächer Englisch (Leistungskurse), Technik, und Informatik. Ergebnis: Eine einzige Antwort (Ablehnung wg. kein Geld). Bei allen anderen Schulen tiefes Schweigen, noch nicht einmal eine Empfangsbestätigung habe ich erhalten.
Nun scheint den Schul-Sekretariaten schon das Personal zu fehlen, Bewerbungsschreiben zu bearbeiten.
Die Zeiten einer attraktiven Kreisstadt KLEVE sind endgültig vorbei. Außer einer beeindruckenden Natur hat das gute alte Kleve nichts mehr zu bieten: Die Gastronomie liegt am Boden (was hatten wir in den 80ern eine Vielfalt von Angeboten- und zwar für jung und alt), Cityflair gleich 0 (die Holländer schaffen seit Jahrzehnten „Wohlfühlfeeling“ in den Stadtzentren) und die Jugend scheint überhaupt keine Rolle zu spielen in den städtebaulichen Plänen… Früher war nicht ALLES besser…aber die Attraktivität Kleves schon….
Jedenfalls ist das, was wir jetzt erleben, noch nichts im Vergleich zu dem, was noch kommt.
Viele Babyboomer werden wohl irgendwann zwei: Rentner + Arbeitnehmer. Wenn die Gesundheit es zulässt und Arbeit im Ruhestand steuerlich begünstigt wird.
Arbeitgeber werden sich um die erfahrenen Ruheständler reißen. Vor zehn, zwanzig Jahren war das undenkbar.
Aber das kann natürlich nur eine Übergangszeit sein. Irgendwann ist auch der letzte Babyboomer vollständig im Ruhestand.
Kann mir denn mal jemand erklären, warum wir bei fast 3,5Mio Arbeitslosen keine Arbeitskräfte in der Gastronomie, im Einzelhandel, in der Pflege, im Service und und und finden?
Ich kann mir nicht vorstellen, das diese 3,5Mio nur aus Arbeitsscheuen bestehen. Es gibt sicherlich einen Teil, der sich in der Hängematte ausruht aber ein Großteil will doch wieder am Arbeitsmarkt teilhaben und verdienen.
Ist es die Unattraktivität der Jobs oder die schlechte Bezahlung? Sind die Angebote zur Reintegration in die Arbeitswelt so schlecht?
Ist es die schlechte Reputation von ungelernten Jobs?
Mein Idealbild wäre es, Arbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren und mit einem Teil Bürgergeld aufzustocken, so das eine Teilhabe am sozialen Leben möglich wird und wieder Wert geschöpft werden kann.
Vielleicht zu „blauäugig“?
@7 werhatsgesehen
Es gibt weite Bereiche in den Niederlanden, in denen die Geschäfte Sonntags geschlossen bleiben, ebenso wie Restaurants.
Und ja, auch in den Niederlanden wird an verschiedenen Stellen auch händeringend Personal gesucht. Im Nachbarland wachsen die Bäume auch nicht bis in den Himmel…
Wo das Personal hin ist? Viele haben bestimmt in der Corona Zeit gemerkt das es sich bequem auch ohne halbtagsjob zu Mindestlohn leben lässt. Wird ja fast alles bezahlt was man braucht. Ein bisschen schwarz kaweien nebenbei und alles ist gut. Und unter großzügiger Mithilfe der rot grünen Wählerschaft wird dieses Problem immer größer. Warum auch arbeiten wenn es im Moment noch genug dumme gibt die für die elendigen Nichtstuer unter uns mitarbeiten.. Derjenige der 40 Std die Woche arbeitet ist inzwischen doch der dumme. Jeder der fähig ist eine Arbeit zu übernehmen sollte dazu verpflichtet werden. Weigert er sich, gibts kein Geld vom Staat.
Die Ausbildungsfähigkeit von Schulabgängern sinkt immer weiter. Das macht sich nicht nur in Zukunft auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar, sondern auch jetzt schon, weil Azubis gerade auch im Einzelhandel im Alltagsgeschäft mithelfen. Das jahrelange Sparen bei der Bildung kommt uns teuer zu stehen.
Nun merkt es der Konsument, den Bittsteller bei Behörden trifft die Situation schon seit Monaten. Der Bäckereikunde kann wenige Stunden darben – das bringt ihn immerhin nicht um. Mir wird seit Monaten eine gerichtlich zugesprochene hohe fünfstellige Summe nicht ausgezahlt, weil amtliche Bescheide nicht ausgestellt werden können. Bei einer in dieser Angelegenheit wichtigen Abteilung sind in einer Kleve Behörde von 8 Planstellen nur 2 besetzt.
Info zum Thread:
Länge der Warteschlange vorgestern um ca. 10:00 vor den Serviceschaltern der Sparkasse Rhein-Maas: Quer durch die Eingangshalle bis zur Drehtür.
Das Problem ist, meiner Meinung nach, dass der Gesetzgeber es zulässt, dass es Leerstände, steuerlich begünstigt bzw abschreibbar möglich macht. Das müsste vom Gesetzgeber sofort gestoppt werden. Viele Immobesitzer, lachen sich schlapp wie es in Deutschland ist. Meine Meinung.
@9. Das war schon erstmal Corona-bedingt und nachvollziehbar wegen der Ansteckungsmöglichkeiten (Einzelhandel, Gastronomie). Es gehen ja auch nicht alle Babyboomer auf einmal in Rente. Der stärkste Babyboomer-Jahrgang (1964).geht regulär erst ab 2030 in den Ruhestand, wahrscheinlich viele ab 2027/28.
@4
Die Babyboomer gehen in Rente. Das ist das Problem.
Wäre auch ohne Corona gekommen, war seit 20 Jahren abzusehen. Aber wie üblich wars der Merkel egal. Jetzt haben wir den Scherbenhaufen. Fackkräftemangel, nach wie vor ungelöstes Rentenproblem. Prost Mahlezeit.
Das einzige was dem Staat (CDU wie SPD) bisher eingefallen ist: Die RV-pflichten Arbeitnehmer sollen von ihrem Netto(!)gehalt noch was für die eigene Rente zurücklegen.
Aus der gesetzlichen Rentenversicherungspflicht will man sie natürlich trotzdem nicht entlassen (was man ja könnte wenn wir eh privat gucken sollen wie wir im Alter zurechtkommen) denn die jetzigen Rentner, sicheres Wahlstimmvolk, müssen ja bezahlt werden.
Staatsdiener werden hingegen immer mehr gepampert.
@7
Da leben Sie aber in einer anderen Welt…
Im wesentlichen kommen die Nijmegener/Groesbeeker für Grundbedarfsgüter nach Kranenburg/Kleve zum Einkaufen, wegen der deutlich günstigeren Preise. Nicht umgekehrt.
Kenne keinen Albert Heijn, der deutsche Warenbeschilderungen hat. Umgekehrt kenne ich jedoch Supermärkte in Kleve mit niederlandischen Warenbeschilderungen.
Die Löhne in NL müssen auch bezahlt werden und solange sich da Alternativen z.B. an der Flutstrasse bieten ist der gemeine Grenzniederlander dazu auch nicht bereit, seinen Landsleut*innen die guten Löhne zu finanzieren.
Das gilt übrigens für die gesamte Grenzregion von Emden bis Aachen.
Um sich dem Trend entgegenzustellen sind in der NL-Grenzregion Ausnahmeregelungen für die Ladenöffnungszeiten am Sonntag geschaffen worden. Im sonstigen Kern-NL sind (nach meiner Kenntnis) die Läden nämlich Sonntags ebenfalls dicht, und werktags haben da die allerwenigsten Supermärkte bis 22h auf…geschweige denn 24h.
Im übrigen gabs 24h ja in Kleve beim kaufland, hat man wieder zurückgenommen. E einige Rewe-Läden in den Grossstädten in NRW haben aber bis 24h auf.
Lächerlich das Ganze! Gewerkschaften hin oder her. Wer sonntags nicht öffnet, dem.geht’s zu gut.
In NL muss über so etwas nicht nachgedacht werden. Keine Milch im Haus? Ab nach Groesbeek zu Albert-Heijn.
Da wird mit Löhnen gelockt, davon träumt man diesseits der Grenze nur.
Wie war das noch mit der EU und wir sind alle gleich und gehören zusammen? D sonntags geschlossen, NL alles geöffnet…
Viele Dank an die Niederländer. Ich bin sonntags gerne bei euch!
@1 hat leider Recht. Es gibt quasi keinen Vorteil, lokal einzukaufen, statt online zu bestellen. Zumindest bei nicht-Lebensmitteln.
Habe ich beim Elektronikfachgeschäft mit dem Planeten gemerkt.
Beratung? Nur oberflächlich, bei spezifischeren Fragen muss man ins Internet.
Service? Wollte einmal ein Gerät einschicken lassen, was mit „ne, geht nicht“ abgeschmettert wurde. Da war ich dann aufgeschmissen.
Schnelligkeit? Der Großteil der Produkte muss eh erst nach Bedarf geliefert werden.
Bei meinem (vorerst) letzten Besuch ging nach dem Bezahlen der Alarm los, worauf mich der Ladendetektiv zu Unrecht zusammengestaucht hat und es auch nicht für nötig hielt, sich am Ende bei mir zu entschuldigen.
Sorry, aber da ist Amazon schneller, unkomplizierter und weniger arschig! Und das, was hier gilt, gilt in mindestens einem Punkt auch für fast alle Geschäfte, die Alltagsgegenstände verkaufen.
Nur bei Lebensmitteln merke ich immer wieder, wie angenehm die Öffnungszeiten von z.B. EDEKA sind. Da kann ich auch spät abends spontan noch hin. Hier fehlt Kleve eigentlich nur noch ein Späti, dann wäre ich wunschlos glücklich!
@2 In Kranenburg bei Bäcker Derks bekam man damals auch ab 5 Uhr am Seiteneingang frische Brötchen. Von der Fete erstmal zum Bäcker…
Wo ist das ganze Personal eigentlich hin? Und vor allem: warum kommt es nach Corona nicht zurück?
Bäckereien, Einzelhandel… da sind viele Frauen beschäftigt, die oft etwas zum Familieneinkommen „dazuverdienen“. In den USA werden sie gelegentlich auch als „cake winner“ bezeichnet. Sie sind nicht darauf angewiesen, ihren gesamten Lebensunterhalt zu verdienen. Sie fokussieren sich im übertragenen Sinne auf den zusätzlichen Kuchen, den es zu verdienen gilt.
Wo sind sie geblieben? Haben sich alle ins Private zurückgezogen, lassen den Kuchen Kuchen sein? Treibt nicht mal die Inflation sie zurück hinter die Ladentheken?
Von einer Frau (53), die Buchhändlerin ist, weiß ich, dass sie, die halbtags gearbeitet hat, keine Lust mehr hatte und während der Corona-Zeit gekündigt hat. Ihr Mann verdient gut und sie hatte durch Corona einen ihrer Umgebung gut zu vermittelnden Grund für die Kündigung, sagte sie. Kinder sind nicht mehr zu versorgen. Sie geht jetzt „kreativen Hobbys“ nach.
Eine andere will nur noch so lange arbeiten, bis der Zweitwagen, mit dem sie die 25 km zum Job fährt, es nicht mehr tut. Sie hätte vor kurzem in die Filiale wechseln können, die sie zu Fuß erreichen kann. Lohnt sich nicht mehr, meinte sie. Der reguläre Ruhestand ist noch sieben Jahre entfernt. Aber im Garten ist halt viel zu tun.
Was ist da los? Jede Frau sollte leben, wie sie möchte. Aber wir brauchen die Frauen im Arbeitsmarkt.
Das ist ja auch teilweise immer noch so, beim kaufland, bei den Baumärkten.
Früher waren die Geschäfte Samstags um spätestens 15h zu. Jetzt sind viele bis 22h auf.
Wie man beispielsweise in der Pfarre St. Willibrord da auf die Idee kommen kann, in Rindern die Samstagvorabendmesse auf 16:30h vorzuverlegen (statt sich der geänderten Situation anzupassen und Vorabendmessen um 20h oder 23h anzubieten), ist mir ein völliges Rätsel.
Der Glaube, dass dann noch Leute in die Kirche kommen geschweige denn den Kirchenbesuch steigern zu können mit solchen Aktionen, muss stärker sein als der Glaube an Gott an sich.
Der Missbrauchsskandal tut ein übriges. Die können bald ganz schliessen. Kommt keiner mehr.
War jetzt nicht ganz zum Thema, passt aber teilweise doch. Musste ich mal loswerden.
Bei Mölders in Rindern bekam man früher morgens um 5 Uhr schon Brötchen, wenn man wusste wie (Hintereingang zur Backstube)
Alte Zeiten …schnief
Ich gehöre zu der jüngeren Generation und muss sagen, dass ich nur Kaufland und Edeka regelmäßig frequentiere. Geschäfte in der Stadt besuche ich, bis auf die Bäckerei Reffeling, eigentlich gar nicht mehr. Und das schon seit langer Zeit.
Wenn ich etwas brauche, bestelle ich es im Internet und es wird bequem von DHL bis an die Haustüre geliefert. Im Grunde gesehen sind solche Einkaufsstraßen wie bei uns in der Stadt obsolet geworden, bzw. sind auf dem Weg dahin.