Die vielleicht am ehesten angemessene Art, dieses Ereignisses zu gedenken, ist die, dieser Zerstörungsorgie — damit sei nicht nur das Bombardement, sondern der Krieg an sich gemeint — mit dem genauen Gegenteil zu begegnen, dem Akt einer schöpferischen Kunstaufführung. Und so seien dem Leser drei Konzerte ans Herz gelegt: Am 10., 11. und 12. Oktober 2014 führt die Städtischen Singgemeinde Kleve zusammen mit dem Bachkoor Nijmegen und der Chorgemeinschaft St. Aldegundis/St. Martini Emmerich das „Stabat Mater“ von AntonÃn Dvořák auf. Zusammen erinnern die Chöre an die schrecklichen Ereignisse vor 70 Jahren in dem Bewusstsein, dass sie dies im Gegensatz zu vielen anderen in der Welt in Freiheit tun können. Gesang und Musik sorgen dafür, dass es keine Unterschiede mehr gibt, dass sie zusammen etwas aufführen, miteinander singen und die schönen Klänge genießen können.
Für die Aufführung wurde bewusst das „Stabat Mater“ gewählt, da es einen der ergreifendsten Momente aus der Geschichte Jesu Christi beschreibt: Eine Mutter muss zusehen, wie ihr Sohn leidet und gekreuzigt wird. Das ist ein Thema, das heute noch stets aktuell ist in Ländern, in denen kein Frieden herrscht.
Mit der Komposition des „Stabat Mater“ versuchte Dvořák, seinen Kummer über den Verlust seiner zwei Tage alten Tochter Josefa zu verarbeiten. Als zwei Jahre später seine kleine Tochter Ruzena nach der Einnahme einer giftigen Phosphorlösung und einen Monat danach sein Sohn Otakar an Pocken starben, veranlassten diese Schicksalsschläge Dvořák, sein „Stabat Mater“ zu vollenden. So fand er die Kraft , diesen mehrfachen Verlust zu verarbeiten. Es war Dvořáks erstes geistliches Werk.
Gemeinsam singen die Chöre das „Stabat Mater“ am 10. Oktober um 20.00 Uhr in der St. Aldegundis-Kirche in Emmerich, am 11. Oktober ebenfalls um 20.00 Uhr in der Stevenskirche in Nijmegen und am 12. Oktober um 18.00 Uhr in der Stiftskirche St. Mariä Himmelfahrt in Kleve. Bei allen Aufführungen wird das Sinfonieorchester Vác (Ungarn) die Chöre begleiten.
Ja, der Ansicht, dass so schreckliche Ereignisse wie die vom Februar und Oktober 1944 gut durch Kunsterfahrungen reflektiert werden können, ist richtig. Erfreulicherweise teilten hunderte von Zuhörern in Emmerich, Nijmegen und Kleve diese Ansicht und kamen und hörten drei Chören aus den Niederlanden und Deutschland und einem Orchester aus Vac in Ungarn zu.
Im großen Applaus für berührende Aufführungen drückte sich wohl nicht nur die Begeisterung für den Kunstgenuss sondern, sondern entspannten sich auch Mitgefühl und Sorge ob der Bedrohungen für Frieden und Freiheit.
Es ist nicht das schlechteste von einer Botschaft des Mitleids und des Trostes ergriffen zu sein,.
@Rainer Hoymann
Geht mir auch so.
In der Ausstellung ‚Bürger in Not – Burgers in nood` im Spyckkloster in Kleve-Rindern, sind deratige Ãœberblendungen aus Kleve zu sehen. Heute der letzte Tag! Aber es sind lediglich stehende Bilder. Vorher, nachher und ein Sandwich.
Ich wünsche mir, dass es soetwas von Kleve gibt:
https://www.facebook.com/video.php?v=10152085190126141
Mal was profanes: Zwei der drei mittig unterhalb des Burgberges zu sehende Häuser stehen heute noch. Erbaut um die Jahrhundertwende. Unmittelbar daneben ist jetzt die Stadtbücherei. Im mittleren habe ich mal gewohnt, schönes Ambiente, leider feuchter Keller.
keine @’s,
aber Achtung gefährlich. Gab es nicht eine Vereinbarung, diese Richtung auszuklammern, zumindest im
Kleve-Blog? (Obwohl ich das Fragezeichen @14 sehr begrüße).
@G. Stuff „den uns aufgezwungenen“?
Es gibt eine traurige, aber zutreffende Aussage: „Wir als Deutsche hätten den uns aufgezwungenen Krieg nicht anfangen dürfen“.
Die Folgen kann man an dem Bild sehen.
Als selbst Betroffner der Nachwirkungen des Krieges nehme ich mir schlicht das Recht dies zu behaupten.
Fast wäre Kleve diesem Inferno entgangen. Die Engländer hatten durch die vorherigen Bombardements unter Anderem in Hamburg festgestellt, dass alle Städte, die zu stark zerstört waren, sehr schwer am Boden zu erobern waren. Die Schuttberge mussten erst durch Räumpanzer unter großen Zeitaufwand passierbar gemacht werden.
Die englische Bomberführung wollte dadurch den Angriff noch absagen, leider zu spät. Das Ergebnis sehen wir auf dem Foto oben.
Benno
die bilder gleichen sich halt.
und ich hatte nur nen klitzekleinen schlenker gemacht. über syrien, den gaza konflikt, isis, die ukraine, die flüchtlingsproblematik im allgemeinen, gott im speziellen …
offtopic… pfftt.. also wirklich.
@ 9. rd,
das wäre sonst auch der Untergang von Kleve-Blog.
@pd Weltpolitik, so tragisch sie sich derzeit auch darstellen mag, ist mir hier zu sehr off-topic.
Ich empfehle diese 3-teilige beeindruckende Dokumentation aus den 80er Jahren.
Ein wichtiger Hinweis für Alle die sich diese Dokumention via YouTube anschauen wollen vorab:
Es ist, wie ich von meinem Vater (Jahrgang 1935) und seiner Bekannten weiß, für diese damalige Kinder- und Jugendgeneration auch heute, nach sovielen Jahren, immer noch ein sehr emotionaleds aufrührendes Bild- und Filmdokument das alte längst vernarbte seelischen Wunden doch wieder aufreißen kann.
„Der Krieg am Niederrhein“
D-Day: Am 6. Juni 1944 landen die alliierten Truppen in der Normandie, um das Dritte Reich zu stoppen.
Binnen zwei Monaten gelingt es ihnen, die deutsche Westfront in Nord-Frankreich zu durchbrechen!
Es beginnt der Vormarsch auf die sogenannte „Siegfried-Linie“, der deutsche Verteidigungswall zwischen Kleve und Grenzach-Wyhlen.
Hitlers letzter Sieg bei Arnheim im September `44 kann die alliierten Luft- und Bodentruppen aber nicht mehr stoppen.
Mit aller Gewalt und Schrecken des Krieges, erreicht die Front im Herbst 1944 den Niederrhein und das Kleverland.
Der folgenden Dokumentarfilm von H. Bosch und W. Haas im Auftrag der Kreisverwaltung Kleve, erzählt aus den letzten Monaten des zweiten Weltkriegs und legt anhand eindrucksvoller Archiv-Aufnahmen Zeugnis ab von Bombenhagel, Panzerkorps, Flucht und Kampf vor der eigenen Haustür im Kleverland.
Teil 1: Frontnähe: http://www.youtube.com/watch?v=pn7LHx6fVSA
Teil 2: Die Entscheidungsschlacht: http://www.youtube.com/watch?v=b-pV4PxTVqs
Teil 3: Der Sprung über den Rhein: http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=S4N48Vyj_0A
@Günter Hoffmann Ich denke, es ging bei dieser Formulierung nicht um individuelle Schuldzuweisung.
@ 3 u. 4,
vorher : 1000 ganz normale Jahre,
nachher : Niederrh. Land im Krieg.
beide Bücher müssten noch antiquarisch zu beziehen sein.
Persönliche Kritik an @4 >Streng genommen< bitte streichen, sonst alles stehen lassen.
Hallo rd… vielleicht sollte man auch an die ca. 1000 Toten vom 7 Okt. 44 und 7 Feb. 45 denken, die haben bestimmt nicht alle Wind gesät.
@Wolfgang Look Streng genommen, bis heute.
eine halbe Stunde dauerte das Ganze! und wie lange der Wiederaufbau?
Wer Wind sät…
Links am Bildrand am Bergfuß liegt der heutige Hertenberg
In der Bildmitte am Bergfuß, dass ist die Schloßtorstraße, diese läuft rechtsherum um den Schwanenburgberg
Die damalige Wasserstraße, müßte zwischen den beiden weißen Hausruinen in der Bildmitte verlaufen sein
Hier mal eine Karte von Google Maps, bitte auf den Schloßberg zoomen:
https://www.google.de/maps/place/Kleve/@51.7862937,6.1420794,17z/data=!4m2!3m1!1s0x47c7741d225f6ced:0x8573311e00f190