Wer Ohren hatte zu hören, vernahm in den vergangenen Wochen so gut wie – nichts. Ausgerechnet Professor Dr. Marie-Louise Klotz, Präsidentin der Hochschule Rhein-Waal, sonst nie um große Worte verlegen, war seltsam still geworden. Seit Mittwoch Nachmittag weiß die Welt, warum.
Sie wusste, dass ihre Tage als Präsidentin der Einrichtung, deren Aufbau sie zu verantworten hatte, vermutlich gezählt sind. Deshalb konnte sie sich auch nicht mehr so richtig darüber freuen, dass Anfang Oktober tatsächlich 5000 junge Frauen und Männer in Kleve und Kamp-Lintfort ein Studium belegten.
Zweifelsohne ein Erfolg, und wer nachmittags durch die Klever City läuft oder abends am Opschlag flaniert, wird zugeben müssen, dass der Einfall so vieler junger Menschen vieler Nationalitäten der Stadt und dem Stadtbild gut getan hat. So ist es auch zu verstehen, dass die größten Freunde der Präsidentin die hiesigen Lokalpolitiker sind, allen voran Bürgermeister Theo Brauer, dessen Charmeproduktion beim Anblick der Professorin stets hochtourig läuft. Und natürlich verwundert es nicht, dass Landrat Wolfgang Spreen als erster für Marie-Louise Klotz in die Bresche springt. Er äußert sich heute in der Rheinischen Post mit den folgenden zwei Sätzen über den Beschluss, der Gründungspräsidentin nicht eine weitere Amtszeit anzutragen: „Dass die Präsidentin Prof. Klotz ihr Amt nicht fortführen sollen darf, dass sie nicht in die zweite Amtszeit gehen soll, stimmt mich fassungslos. Vor allem angesichts der beispiellosen Aufbauleistung, die das Hochschul-Team mit Frau Klotz an vorderster Stelle mit unglaublichem persönlichen Einsatz geleistet hat, habe ich mir eine solche Möglichkeit nicht vorstellen können.“
Doch die Hochschulchefin hat mit ihrem Verhalten in der Hochschule ebenfalls für reichlich Fassungslosigkeit gesorgt, wie nicht zuletzt ein von 29 Professoren unterschriebener Brandbrief an den Tag legte. Es gab Sorge um die Qualität der Ausbildung, es gab die begründete Kritik daran, dass dem Ankündigungsstakkato verschiedenster Kooperationen oftmals keine Taten folgten, und es gab die grundsätzliche Kritik an einem erratischen und autokratischen Führungsstil: „Viele Beispiele aus der Vergangenheit zeigen, dass das Tagesgeschäft in den Fakultäten durch ein intensives Hineinregieren der Hochschulleitung erschwert und teilweise verhindert wurde.“
Das alles mag einer an solchen Details vermutlich nur wenig interessierten Öffentlichkeit verborgen geblieben sein, aber es waren Worte, die dort ankamen, wo sie ankommen sollten – bei denen, die über die Verlängerung der Amtszeit von Klotz zu entscheiden hatten. Die sechsköpfige Findungskommission sichtete nicht nur die Bewerbung der Amtsinhaberin, sondern auch zahlreiche weitere, die externe Kandidaten eingereicht hatten. Nach – logischerweise nicht öffentlichen – Beratungen fiel die Wahl der Kommission auf Dr. Heide Naderer, derzeit Kanzlerin der Filmhochschule Babelsberg. Diese Wahl wurde offenbar vom Hochschulrat einstimmig bestätigt. Einstimmig!, deutlicher hätte die Ablehnung gegen Klotz nicht ausfallen können.
Mitglieder des Hochschulrats sind: Milena Karabaic (Landschaftsverband Rheinland, Leiterin des Dezernats Kultur und Umwelt), Prof. Dr. Aloys Krieg (RWTH Aachen, Prorektor für Lehre), Prof. Dr. Gerard J.M. Meijer (Präsident der Radboud Universität Nimwegen), Dr. Martin Kessler (Rheinische Post, leitender Redakteur Politik), Dr. Matthias Wolfgruber (Vorsitzender des Vorstands ALTANA AG) und Dr. Iris Zemzoum (Janssen-Cilag GmbH ‚Pharmaceutical Companies of Johnson & Johnson‘, Vorsitzende der Geschäftsführung) sowie die aus der Hochschule stammenden Prof. Dr. Georg Bastian, Professor für Angewandte Optoelektronik und Laserphysik an der Fakultät Technologie und Bionik, Prof. Dr. Barbara Hänel-Faulhaber, Professorin für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Frühkindliche Bildung an der Fakultät Gesellschaft und Ökonomie, Prof. Dr. Daniela Lud, Professorin für Umweltbewertung und Umweltsanierung an der Fakultät Kommunikation und Umwelt und Prof. Dr. Robert Renner, Professor für Gesundheitsförderung und Ernährung an der Fakultät Life Sciences.
Allesamt Leute, denen zuzutrauen ist, das sie wissen, was sie tun. Alle für Naderer.
Doch der Senat der Hochschule, dem 19 stimmberechtigte Mitglieder unter Vorsitz von Professor Dr. Ralf Klapdor angehören, wollte dieses Votum nicht mittragen. Wie zu hören war, hatten sich Anhänger der Amtsinhaberin an einer Formulierung aus der Bewerbung aufgehängt, nach der die Präsidentin über „einen exzellenten Ruf in Forschung und Lehre“ verfügen müsse. Heißt das, dass sie selbst geforscht haben muss, oder dass sie in diesen Kreisen einfach nur sehr angesehen sein muss?
Und nun?
Wirklich aufzuhalten scheint der Wachwechsel an der Spitze der Hochschule nicht zu sein. Die Regularien sehen vor, dass der Senat (der Mittwoch tagte und sich nicht dazu in der Lage war, eine Entscheidung zu fällen) die Entscheidung des Hochschulrats zu bestätigen hat. Tut er dies nicht, kann der Hochschulrat seine Entscheidung trotzdem mit Zweidrittelmehrheit durchdrücken, und so wankelmütig scheint dieses Gremium nicht zu sein.
Time to say goodbye?
@ Marina M.
Bei der neuerlichen Berichterstattung, oder solltte ich Traueranzeige schreiben, ging es wohl nicht mehr um die Abwahl der Frau Prof. Dr. Klotz oder die Hochschule. Stattdessen trauern die Helden um den verlorenen Ruf? Deshalb muss deren Meinung nachträglich gestärkt werden? Da bietet sich, so tickt das Volk offenbar, die übliche Auswahl an. Namen, seit Jahren im Zusammenhang mit den Ãœblichen fallen? Nur auf Fabian Dargel hat man offenbar verzichtet. Aber der studiert ja auch noch. Einigen Studenten sind gewisse regionale Zusammenhänge doch längst aufgefallen. Man liest davon sogar im Internet. Daher sollte ja nicht weiter „verklevert“ werden. Erster Akt gelungen.
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kleve/hsrw-absolventen-loben-die-arbeit-von-marie-louise-klotz-aid-1.4653463
http://www.wfg-kreis-kleve.de/wfg-aktuell/3550-hochschule-rhein-waal-und-foerderverein-campus-cleve-von-der-premiere-begeistert-studierende-trafen-wirtschaft-bei-riesigem-interesse
Lustig wird es hier:
„Die Hochschule gibt es – passt Euch an“, rief Simon Schott vom Fachschaftsrat den Klevern zu.†.- blieb offenbar bis heute ungehört.
„Kleves Bürgermeister Theo Brauer brachte das alles auf den Punkt: „Ich kenne keinen in Kleve, der nicht hinter der Hochschule steht. Der Name Hochschule Rhein-Waal holt jeden Klever sofort aus der tiefsten Depression.“ – ich will mal behaupten, dass die Finanzlage der Stadt, höhere Gewerbesteuer, Grundsteuer und weniger Geld für Kultur, aber ganz besonders der Einfluss von Teilen der lokalen Politik auf Schulen Depressionen auslösen könnten. Richtig: An der HS wird sich das ab Mai 2015 nicht mehr zeigen. Wenigstens dort! Für frierende KAG Schüler sieht es nicht gut aus. Für Griethausen und Warbeyen an der Grundschule Griethausen künftig auch nicht mehr und etwas wie den Schimmel an der Ackerstrasse setzt der Erinnerung an Toilettenanlagen – nein, man gewöhnt sich an dieses Niveau.
Quelle:
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kleve/hrw-wichtig-fuer-wirtschaft-aid-1.2318030
„Die Unternehmerschaft Niederrhein honorierte die Leistungen des Studierenden Dominik Gründler aus dem Studiengang „Qualität, Umwelt, Sicherheit und Hygiene“ der Fakultät Life Science.â€
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kleve/160-studierende-feiern-im-audimax-aid-1.4283831
Einsicht ist bei denen nicht zu erwarten. Denen hilft nur was ich andeutete: Der zweite Akt, aus dem ab Mai 2015 dann Erkenntis wächst, keine nenneswerte Aufmerksamkeit mehr einfahren zu können. Und Kleve? Kann mir doch egal sein. Bei Klevern wird die übliche Presse vermutlich wirken. Außerdem gibt es Angst vor Veränderungen. Gut, dass der 11.11 kommt. Dann ist Kleve wieder in der Jahreszeit, die wunderbar zu Kleve passt – nicht international, muss man das gesehen haben, wobei der Witz, finde ich, gar nicht von der Bühne kommt. In diesem Sinne: Helau!
http://www.youtube.com/watch?v=-imfrQ2QEnk
Hey, bleibt cool. Immerhin wird es dank HS vielleicht mehr als vom Wetter nach dem Schunkeln zu berichten geben.
M. H. Blank
maxwiusa@outlook.com
…tieftraurig und betroffen…
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kleve/viel-lob-fuer-marie-louise-klotz-aid-1.4653892
Der Bürgermeister kann nicht umhin bei jeder Gelegenheit Kund zu tun wie traurig er ist über die Abwahl der Präsidentin.
Theo, lass endlich gut sein.—- watt fott is -is fott.
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Nun warten wir doch mal ab wie sich Frau Prof. Dr. Klotz in den nächsten Monaten verhalten wird.
Zum Wohle der HSRW und sich einen guten Abgang verschafft.
Nach guter Aufbauarbeit wird sie hoffentlich nicht so dumm sein ihr Vermächtnis zu beschädigen .
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@Martin Fingerhut #43
Hätte er besser Zürich oder Lausanne den Vorzug geben sollen?
Manche Debatten scheinen mir irgendwie typisch Kleve: von Neid und Unterstellungen geprägt… Und offenbar in diesem Fall auch davon, dass mancher sich selbstsicher Einmischende nicht weiß, wie Unis funktionieren.
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Mich erinnert das Agieren unser Lokalpolitiker an einen ganz anderen Vorgang, wo manche versuchte Einflussnahme auch eher kontraproduktiv war: Die Abschaffung der kommunalen 5-%-Hürde in NRW.
Das Gericht entschied sich, wie mir die Kläger sagten, vermutlich vor allem so, weil die Vertreter der Politik nicht akzeptieren wollten, dass sie sich im Justizsystem nach dessen Regeln zu verhalten haben. (Z.B. Fragen des Gerichts nicht auszuweichen, sondern zu beantworten haben.) Und sie als Politiker da keine Sonderrechte und Einflusschancen haben.
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Allerdings halte ich es für eher ungeschickt, den Begriff „Transparenz“ im Zuge der Auswahl der neuen Präsidentin zu nutzen. Diese ist bezüglich der konkreten Entscheidungsgründe schlicht nicht herstellbar. Daher halte ich das Wort für eher unpassend.
Das Verfahren mag in einem Sinne transparent gemacht worden sein, wie es halt möglich ist. Aber das öffentliche Vergleichen der beiden Kandidatinnen durch Mitglieder der dazu eingesetzten Findungskommission ist schlicht nicht erlaubt.
Gibt es in den Niederlanden Bedenken,
Herr Prof. Dr. Gerard J.M. Meijer vernachlässige die Radboud Universiteit Nijmegen
– oder torpediere sie sogar –
weil er ein Amt bei der „Konkurrenz“ in Kleef hat ?
Also Kamp-Lintfort hat auf jeden Fall vor Kleve Vorrang und die HSRW wird doch nur noch der kleinste Mini-Ableger der Radboud-Universität Nimwegen……………möglichst ohne ausländische Studenten……..
@B.R. Warum so aufgeregt. Sie war in der Sitzung und hat es selbst erzählt Ein Foto gibt es auch.
@ 39 rd )
Wo steht das in der Bewerbung von Frau Dr. Naderer, erkenntlich für die Öffentlichkeit ?
Mit welchem akademischen Grad wurde das Studium abgeschlossen ?
War der Doktortitel der erste akademische Grad, genau so wie bei Frau Schavan ?
Wieso wird soviel Geheimniskrämerei um den wissenschaftlichen Lebenslauf von Frau Naderer gemacht?
Wieso werden erste Informationen für die Öffentlichkeit über den wissenschaftlichen Lebenslauf von Frau Naderer erst kurz nach der Wahl bzw. dem Senatsbeschluss ausgerechnet von kleveblog herausgerückt ?
kleveblog besitzt bekanntlich Informationen,
dass Frau Dr. Hendricks während ihrer Doktorarbeit in einer Bücherei gesichtet worden sein soll;
dementsprechend auch die Schlussfolgerung von kleveblog, dass die Doktorarbeit von Frau Hendricks
den wissenschaftlichen Anforderungen an eine Doktorarbeit genügt.
Liegen kleveblog auch Informationen vor,
dass Frau Dr. Naderer während ihrer Doktorarbeit mal in einer Bücherei gesichtet worden ist,
dementsprechend die Doktoarbeit anerkannt werden mußte ?
Der klevekurier hat sich in der Vergangenheit vergeblich um eine Foto von Frau Naderer bemüht.
Sieht sich jetzt kurz nach der Wahl kleveblog in der Lage, dem kurier ein Foto von
Frau Naderer zu übermitteln ?
@B.R. Sie hat Hamburg Politik, öffentliches Recht und Kunstgeschichte studiert.
Besserer Kandidat als Frau Dr. Klotz ?
Wo ist hier die Transparenz ?
Wieso darf der Bürger noch nicht einmal erfahren, was Frau Dr. Naderer grundlegend mal studiert hat ?
Ich lach mich schlapp,
wenn sich herausstellen sollte, dass die einzige wissenschaftliche Leistung der zukünftigen Präsidentin
bestand im Besuch der Ruhrfestspiele Recklinghausen auf Kosten des DGB.
Bei kleveblog hat sich doch angeblich ein anonymer Informant gemeldet,
der wußte, dass die Stellenbeschreibung für den Geschäftsführer bei Haus Freudenberg
von einer Bewerberin selber geschrieben wurde.
Wieso meldet sich denn bei kleveblog kein anonymer Informant zur Personalie von Frau Dr. Naderer.
Selbst beim einfachen googlen merkt doch jeder, dass da was nicht stimmen kann.
Weder von der Universität Babelsberg, noch von der Technischen Universität Aachen
gibt es irgendwelche Informationen über den wissenschaftlichen Werdegang von Frau Dr.
Naderer.
Der interessierte Bürger darf noch nicht einmal erfahren, was Frau Dr. grundlegend mal studiert hat,
bzw. studiert haben soll.
@ 36 rd
in der Tat, das ist kein Pro-Klotz-Dokument, sondern kann auch als
Trotz-Klotz-Erklärung verstanden werden.
So, nun habe ich mir den hinter der Meldung „Professorenschaft steht hinter Hochschulleitung“ stehenden Brief einmal in Ruhe durchgelesen und kann nicht umhin, meiner Verwunderung Ausdruck zu verleihen. In dem fraglichen Dokument wird nicht einmal der Name „Klotz“ erwähnt, im Gegenteil, es ist die Rede davon, dass der Erfolg „viele Mütter und Väter“ habe. Es gelte, die Entwicklung fortzuführen (ob mit oder ohne amtierende Präsidentin, wird nicht gesagt), und es wird an alle Beteiligten appelliert „sich von Sachlichkeit in den Entscheidungen leiten zu lassen“ und „Maß zu halten“, was im Augenblick eher bei den verbal drastisch operierenden Klotz-Befürwortern nicht der Fall ist. Die im Text genannte „Hochschulleitung“ ist auch keine Person, sondern eine Funktion. Insgesamt also eher ein Dokument, das nur bei oberflächlicher Lesart als unbedingt Pro-Klotz gelesen werden kann.
Hier, damit sich jeder ein eigenes Bild machen kann, das gesamte Dokument im Wortlaut:
„Haltung bewahren! Mit großer Zustimmung haben wir die vielen öffentlichen Stellungnahmen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der letzten Tage verfolgt. Wie der Öffentlichkeit ist auch uns die enorme Bedeutung der Hochschule Rhein-Waal für Kleve und Kamp-Lintfort, für die Region und weit darüber hinaus bewusst. Wir teilen die Betroffenheit über die derzeitige Situation, wundern uns über das nach außen getragene Stimmungsbild und wollen daher als Stimme aus der Hochschule nicht ungehört bleiben: Wir sind stolz auf unsere Hochschule! Dass Großes geleistet wurde, ist unbestritten. Aber die Erfolgsgeschichte Rhein-Waal ist noch lange nicht zu Ende und darf nicht ins Stocken geraten! Der Erfolg hat viele Mütter und Väter: Studierende, Mitarbeiter, Professoren und (das „und“ wollen die Profs betont wissen) Hochschulleitung. Wir wollen einen Spitzenplatz unter den angewandt forschenden und lehrenden Hochschulen – national wie international. Die richtigen Schritte sind eingeleitet. Jetzt gilt es, diese Entwicklung fortzuführen und die positive Wahrnehmung in der Wissenschaftslandschaft langfristig zu etablieren. Hierfür stehen wir zusammen und werden den eingeschlagenen Weg gemeinsam weiter beschreiten! Wir appellieren an alle Beteiligten, Maß zu halten, sich von Sachlichkeit in ihren Entscheidungen leiten zu lassen und bei allem insbesondere nicht unsere eigenen Werte und Leitlinien zu verletzen.“
Erster Treffer bei „Wikipedia“ zum Stichwort „Heide Naderer“:
(Der Name „Naderer“ ist ein „sprechender Name“.)
Das Verb „nadern“ bedeutet „denunzieren, anzeigen, verraten“,
das Substantiv „Naderer“ gehört zu „Natter“ (Schlange).
Ach so!
@ 34. rd:
Immerhin sind unter den „fast 80“ auch zehn,
die den sogenannten „Brandbrief“ unterschrieben haben.
Und „fast 80“ von 203 sind immerhin fast 40 %.
Von „einstimmig“ kann da jedenfalls keine Rede mehr sein.
Die Rheinische Post, Zentralorgan der Klotz-Fürsprecher, präsentiert heute einen Brief, den „fast 80“ Mitarbeiter und Professoren der Hochschule unterschrieben hätten – und verschweigt, dass dies nicht die Mehrheit der Beschäftigten ist (mal abgesehen davon, dass es da evtl. auch so etwas,wie Gruppendruck gegeben haben mag). Wie dem aber auch sei, es gibt laut Wikipedia derzeit 203 Beschäftigte. D.h. 123 haben nicht unterschrieben.
Doktorarbeit von Frau Naderer:
„Entwicklungen, Modelle und Neuansätze gewerkschaftlicher Kulturarbeit und Kulturpolitik des DGB in den 70er und 80er Jahren
unter besonderer Berücksichtigung der Ruhrfestspiele Recklinghausen‘ “
https://opac.ub.ruhr-uni-bochum.de/webOPACClient/singleHit.do?methodToCall=showHit&curPos=5&identifier=-1_S_IG.381.3194
Das mag zwar kleveblog und Frau Hendricks freuen, erfüllt aber nicht die Ausschreibungskriterien;
zumal weitere veröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten nicht zu finden sind.
Exzellenter Ruf in Forschung und Lehre
setzt voraus, das man selber nennenswert geforscht und gelehrt haben muss.
Und das hat Frau Naderer offensichtlich nicht.
Stattdessen ist Frau Naderer eine SPD nahe Verwaltungsexpertin, insbesondere for Internationale Studentenbeziehungen zu China.
Es ist doch offensichtlich,
dass hier lediglich die Fleischtöpfe u.a. mit chinesischen Studenten neu verteilt werden sollen,
zugunsten von kleveblog und Frau Hendricks bzw. der SPD.
Wenn eine Organisation so aufgebaut ist, dass sie nur mit Hilfe einer bestimmten Person überleben kann, hat die Organisation falsch aufgebaut. Deshalb ist das Wort „überlebenswichtig“ in der Campus-Erklärung ein klassisches Eigentor und indiziert eher Eigeninteressen der Absender.
@Konfuzius a.D.
>Man kann nur hoffen das es den Provinzlern nicht gelingt, den Hochschulrat von seiner deutlichen Entscheidung abzubringen.>
Ich kenne die Hintergründe und die Berechtigung des klaren Votums des zuständigen Gremiums nicht. Aber instinktiv würde ich es wie Sie einschätzen.
Auch wenn es mir für Frau Prof. Klotz schon leid tut.
> Sie hat aus meiner Sicht ihre Aufgabe jedoch erfüllt. Für die weiteren Aufgaben, insbesondere die Schaffung von Qualität, ist ein Wechsel erforderlich. Die Position an sich ist auch keine Position auf Lebenszeit.>
Ich erinnere mich an Interviewaussagen des Ryainar-Chefs O’Leary. Er äußerte darin, dass er irgendwann nicht mehr der richtige für den Posten sein werde. Und er seinen Platz für einen Nachfolger räumen werde.
Da für eine etablierte Fluggesellschaft andere Aufgaben anstehen und dann jemand mit einem seriöseren Image an die Spitze gehöre. Seines sei eben durch sein Agieren in der Zeit des Aufstiegs und Kampfes der Billigflug-Konkurrenten ums eigenständige Ãœberleben geprägt.
Daher brauche es später einen anderen als ihn. Ich fand das eine bemerkenswert distanzierte Sicht auf seine Arbeit und deren Grenzen.
Wer sind denn die Verfasser dieser beiden Stellungnahmen?
a) http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-kleve-und-der-region/zu-hohes-tempo-aimp-id10000054.html
b) http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-kleve-und-der-region/sie-kann-zuhoeren-aimp-id10000055.html
Dort heißt es abschließend: „[…] Der Tag, an dem Professor Klotz als Präsidentin abgewählt wird, wird mein letzter Tag an der HSRW gewesen sein. Denn ohne sie geht diese Hochschule unter – und das möchte ich als HSRW-Mitarbeiter der 1. Stunde nicht von innen erleben!“
Noch eine Verbandsstimme, diesmal von Wim Abbing (Probat/Emmerich, Unternehmerverband): »[Die exzellente Entwicklung der HRW] ist ganz eindeutig auch das Verdienst der äußerst erfolgreichen Hochschulpräsidentin Frau Professor Klotz. Daher bedauern wir es sehr, dass der Hochschulrat sich für einen Wechsel an der Spitze ausgesprochen hat.«
Aus den Zielvorgaben des Kreises Kleve für die Hochschule:
3. Die Philosophie der Fachhochschule Kreis Kleve
3.1. Das Profil
Die Fachhochschule Kreis Kleve wird in ihrer ersten Phase eine wachsende Hochschule sein, die sich in erster
Linie am regionalen Umfeld orientiert und auf die dortigen wirtschaftlichen Bedürfnisse reagiert…
5.2. Studentisches Wohnen
Die Fachhochschule Kreis Kleve wird sich jedenfalls für den Anfang in erster Linie als regionale Hochschule verstehen.
Daraus folgt, dass der Bedarf an spezifischen Wohneinrichtungen für Studierende eher geringer sein
dürfte, weil namentlich Studienanfänger eher in ihren Heimatkommunen verbleiben dürften. Allerdings wird es
unverzichtbar sein, einen Grundbestand an bezahlbarem Wohnraum für Studierende auf dem Campus bereitzustellen,
zumal das private Angebot für solchen Wohnraum eher schwach ist.
Um nicht zu früh in Ãœberkapazitäten zu investieren, sollten in einer ersten Ausbaustufe ca. 50 Wohneinheiten
realisiert werden
Wohlgemerkt, diese Zitate stammen aus den Zielvorgaben des Kreises Kleve für die Hochschule.
Die heutige Wirklichkeit sieht dank Frau Professorin Klotz anders aus.
Kleve wird überspült mit ausländischen Studenten insbesondere aus dem asiatischen Raum. Man kann dies durchaus als Bereicherung betrachten, aber es hat Folgen für die Wohnungssituation.
Der Bedarf an kleinen Wohnungen steigt explosionsartig und kann nicht bedient werden.
In Kleve herrscht akuter Wohnungsmangel im Segment der kleinen Wohnungen.
Zeit zur Ruhe zu kommen, bodenständiger zu arbeiten.
Man muss Raum für die Klever Singles und Kleinfamilien bewahren!
Kleve war bisher für die Niederländer so attraktiv durch seine Beschaulichkeit.
Diese droht Kleve nun zu verlieren.
Es ging und geht vieles viel zu schnell.
Zu schnell zu viele Studenten.
Studiengänge, die noch gar nicht anerkannt sind.
Studiengänge, die deshalb gar keine Dozenten haben.
Räume, in denen Monate nach der Eröffnung weder Licht noch Steckdosen funktionieren.
Würde man ein Projekt in der Wirtschaft so organisieren, wäre das frühzeitige Scheitern sicher.
So manchem Klever Würdenträger scheint dies nicht bekannt zu sein.
Wohlgemerkt, ich habe nichts gegen die Hochschule.
Aber die Geschwindigkeit, mit der dieses Projekt aufgebläht wird und die peinlichen Zustände bei der Schaffung neuer Studiengänge stimmen mich bedenklich.
Wie wäre es, wenn alle an der Hochschule beteiligten Behörden beim Hochwasserschutz das gleiche Tempo und ähnliche Investitionssummen an den Tag legten.
Anträge zur Deichsanierung, -Verstärkung und -Sanierung lassen Landesbehörden einfach 15 Jahre unbearbeitet liegen.
Stattdessen bauen sie eine Hochschule in den Polder NRWs mit dem aktuell niedrigsten Hochwasserschutzniveau und taufen diese auch noch Hochschule-Rhein-Waal.
@Fisch Die wird doch nicht zerschlagen.
Bevor man nun die ganze Aufbauarbeit wieder zerschlägt, gibt es vielleicht noch die Möglichkeit ein gemeinsames, klärendes, zukunftsweisendes Gespräch miteinander zu führen?
Ich habe Frau Klotz als sehr engagierte Persönlichkeit kennengelernt, an deren Arbeits- und Leistungspensum sich so manch einer ein Beispiel nehmen könnte. Leider ist sie oft über das Ziel hinausgeschossen. Das Klima in der Hochschule wurde mir damals als explosiv beschrieben. Keine Struktur, keine geklärten zuständigkeiten und eben Frau Klotz über deren Schreibtisch alles gelaufen ist. Keine Delegation von Aufgaben, keine Entscheidungsfreiheit in den einzelnen Fakultäten usw. . Das diese Organisationsform gepaart mit einem extrem patriarchalischen Führungsstil behindernd wirkt und kontraproduktiv zu einer gesunden Struktur ist, erschließt sich ja von selbst. Bildlich gesprochen hat Frau Klotz meiner Meinung nach 10 Bälle in die Luft geworfen wobei sie sich sicher war, dass sie nur 2 gleichzeitig wieder auffangen kann. Das grenzt dann schon ein wenig an die überschätzung der eigenen Fähigkeiten. Zu einem guten Führungsstil gehört, dass Aufgaben deligiert bzw. verteilt werden und, das ist das wichtigste, den Mitarbeitern Vertrauen entgegen gebracht wird. Dieses Vertrauen in die eigenen Mitarbeiter hat Frau Klotz wohl zu oft vermissen lassen. Die Arbeit die an einer Hochschule im Präsidium anfällt, kann halt kein Mensch der Welt alleine verrichten. Nur wer sich an die Spitze eines Gerüstes stellt sollte sich sicher sein, das die Stützen ihn auch halten.
@ 22 Ralf Daute:
„…, warum die RP sich so auf die Seite der Präsidentin schlägt,
dass kritische Stimmen keine Erwähnung finden.“
Da fehlt doch das Eigenschaftswort „örtliche“ vor „RP“,
denn Dr. Martin Kessler von der Hauptredaktion sieht das alles ja wohl ein wenig anders …
😉
Die Ansiedlung der Fachhochschule nährte bereits regionale Egoismen. Da ist es ganz normal, dass diverse Provinzler den möglichen Wechsel an der Spitze der Fachhochschule gar mit dem Verlust an eigenem Ansehen gleichstellen, fürchten sie doch zum Beispiel um den guten Draht zur Präsidentin. Nicht zu vergessen: Es geht manchmal, wenn auch selten, um Fördergelder aus Berlin, oder nicht? Da gibt es noch mehr Punkte, aber ich belasse es mal dabei.
Ähnlich ist es bei manchem Bürger alias Steuerzahlern, der kritisiert. Da nährt der Vorgang an sich regionale, gar nationale Egoismen. Schon geriet ein Niederländer, der im Hochschulrat sehr fleissig mitarbeitet, in das Blickfeld: „Der vom deutschen Steuergeld†– zu hören bereits aus diesem Kleve. Kirchturmdenke wird laut. Der Professor aus den Niederlanden ist samt seiner Erfahrungen für die Fachhochschule sicherlich wichtiger als das, was aktuell die fassungslose Egotypen von sich geben, die bitte was qualifiziert? Ãœbrigens: Leider sieht man diese Tendenzen immer häufiger in ganz Europa. Was für ein „Europaâ€?
Wenn der Hochschulrat nicht demokratisch installiert wurde, dann sollte man das jetzt überarbeiten.
Man kann nur hoffen das es den Provinzlern nicht gelingt, den Hochschulrat von seiner deutlichen Entscheidung abzubringen. Frau Klotz hat die junge Fachhochschule als Führungsperson begleitet. Das macht Sie für solche Provinzler sicher unsterblich. Das Engagement und den Fleiss jener Frau Klotz möchte ich auch nicht in Frage stellen! Sie hat aus meiner Sicht ihre Aufgabe jedoch erfüllt. Für die weiteren Aufgaben, insbesondere die Schaffung von Qualität, ist ein Wechsel erforderlich. Die Position an sich ist auch keine Position auf Lebenszeit. Ist das nicht klar? Frischer Wind ist angesagt!
Das gilt auch für das Umfeld. Dieser Wind wird, ich deutete das bereits im Kleveblog an, kommen. Fördervereine werden sich daran gewöhnen müssen das künftig Fremde auftreten, die einfach mehr fördern können und somit auch das Bild der Fördervereine samt Personen in der Öffentlichkeit ganz anders aussehen lassen, selbst wenn solche Fremden nicht den Weg in die Presse suchen werden. Meine Erfahrung ist die, dass die regionalen Vereine sich dann sehr schnell verkleinern, wenn nicht sogar auflösen. Leider greift dann wieder genau das, was ich bereits im ersten Absatz ausdrücken wollte. Also bitte nicht gleich aufgeben. Jede Förderung ist gut und verdient natürlich viel Lob.
Können wir uns auf den folgenden Punkt einigen? Jeder möchte das diese FH deutlich besser wird! Vielleicht also endlich mal ein paar Grenzen im Kopf überlisten. Was wäre doch schon ein Anfang.
Nachtrag, weil erst jetzt entdeckt:
Danke, Herr Daute! Die Worte des Herrn Wack passen sehr schön zum Inhalt aus Absatz 2 im Kommentar.
M. H. Blank
maxwiusa@outlook.com
@Kle-Master Es ist ja nicht verboten, Freunde zu mobilisieren. Auch würde ich die Hochschule nicht als „millionenschweren Flop“ bezeichnen, denke aber, dass Argumente wie die von Kommentator rijssen schwer wiegen. Nicht ganz verstehen kann ich, warum die RP sich so auf die Seite der Präsidentin schlägt, dass kritische Stimmen keine Erwähnung finden.
@ 20. rd
Da sind sie wieder, die Freunde und Zujubler im Dunstkreis eines vermeindlichen Erfolgsprojektes
und lassen sich ahnungslos von dessen Strahlkraft blenden – wie neulich beim Projekt LIGHTEX der
Hochschule Münster. Hauptsache dabei.
Landrat, Bürgermeister, Lokalpolitiker, Fördervereine, Sparkasse und Banken.
Ein millionenschwerer Flop.
Und ich wette, die haben bis heute nicht verstanden, woran LIGHTEX gescheitert ist.
Die Rheinische Post bringt heute die Freunde der Präsidentin in Stellung: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kleve/breite-front-fuer-praesidentin-prof-klotz-aid-1.4639018
@Studie
Im Hochschulrat sind 4 interne und 6 externe Mitglieder. Die 4 internen sind Vertreter der 4 Fakultäten (Professorinnen und Professoren). Diese haben einstimmig entschieden.
Ich möchte hier kurz ein paar Worte über Gremien in Hochschulen verlieren:
der Hochschulrat der die Entscheidung gefallen hat ist leider KEIN internes Gremium sondern
ein bewusst externes Gremium was oft unter Kritik ist, eben weil es nur durch externe geleitet wird.
Zwar finden sich zwei Profesorinnen in diesem Gremium aber keine Repräsentation der Studierenden!
Im Gegensatz zum Senat wo, zwar nicht Paritätisch, eine Repräsentation der Studies festgelegt ist.
Der Hochschulrat wurde erst in diesem Jahr einberufen und scheitert schon jetzt an einer
Kommunikation mit den Mitgliedern der Hochschule und lässt durch aus die Frage offen ob man
sich zuvor mit möglichen Fragen der anderen Gremien beschäftigt hat.
@Pfalzdorferin: Nur mit Auswendiglernen kommt man in Naturwissenschaften nicht weit. Wer die teils hochkomplexen Zusammenhänge nicht versteht oder (auswendig) gelernte Formeln nicht anwenden kann, der kommt im MINT-Bereich kaum zum Abschluss. Abbrecherquoten von teils über 50% im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich bedeuten bestimmt nicht, dass die Hälfte der Studenten zu faul zum Auswendiglernen ist. In den Geisteswissenschaften kann man leichter durch reine Fleissarbeit zum Ziel kommen – Meinung eines Naturwissenschaftlers.
Ob die neue Chefin der Hochschule Rhein-Waal aus dem geistes- oder naturwissenschaftlichen Lager kommt finde ich jedoch unerheblich. Sie sollte wissen, wie Lehre und Forschung funktioniert, einen „Laden“ dieser Größe leiten und mit den dort tätigen Menschen umgehen können.
Eni hat in #12 vortrefflich ausformuliert, warum Frau Naderer und nicht Frau Klotz das in den nächsten fünf Jahren tun soll.
Heute stand auch ein Kommentar von Matthias Grass in der RP. Folgte natürlich dem Tenor des Landrats und nannte als Grund gegen Naderer noch, dass sie keine Natur- sondern eher Geisteswissenschaftlerin sei.
Meiner Meinung spricht das eher FÃœR sie! Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Naturwissenschaften das Allheilmittel sind. In vielen naturwissenschaftlichen Studiengängen schreiben die Studenten sehr viele Klausuren, was konkret viel auswendig lernen bedeutet. Nicht sehr kreativ. Geisteswissenschaftler müssen dagegen viele Hausarbeiten schreiben, sich dafür Literatur besorgen, ein Thema finden, argumentieren, analysieren, begründen…
Ok, als Geisteswissenschaftlerin bin ich da voreingenommen, aber ich glaube, dass Frau Naderer Erfolg haben kann. Ich wünsche es ihr jedenfalls.
Außerdem würde ich dem Landrat dringend davon abraten, weiterhin Frau Klotz zu unterstützen. Deutlicher hätte man ihr nämlich nicht sagen können, dass sie gehen soll, wofür es m. E. höchste Zeit ist. Und quasi die gesamte Hochschule gegen sich aufzubringen, ist politisch unklug. Zumal ja auch die Studenten nicht alle Spreen- Fans sein dürften, denn natürlich sprechen die Dozenten mit ihren Studenten über solche Themen.
@ Kle-Master und Fisch-Erheller 😉
Vielen Dank für die Antworten!
Die Thematik wirkt nun auf mich!…….als wäre die HSRW der kleinste Mini-Ableger der Radboud-Universität Nimwegen, gut finanziert, hauptsächlich von den Steuerzahlern aus NRW……..welches Politikum steckt nun wirklich dahinter?
Bitte klären Sie mich weiter auf! Danke…….
@ 13 Schlaumeier
Es ging hier um die Verballhornung der Exoten ohne Deutschkenntnisse, mit denen Frau Klotz
die Leerplätze an der Hochschule aufgefüllt hat und der Bürgermeister begeistert von der Be-
lebung der Innenstadt mit jungen Leuten aus aller Welt faselte.
@ Kle-Master:
„… vom Auswärtigen Amt für Entwicklungshilfe …“ ???
Es gibt das AA / Auswärtige Amt:
Das ist in Deutschland seit der Kaiserzeit –
also doch wohl lange genug, um es mal mitbekommen zu haben –
der amtliche Name für das Außenministerium.
Und es gibt das BMZ /
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklungshilfe.
Die FDP wollte diese beiden Ministerien zwar mal zusammenlegen.
Dann entschied man sich aber doch dafür, sie getrennt zu lassen –
und bekam auf diese Weise einen FDP-Minister (Niebel) mehr.
Das Ergebnis ist bekannt …
@ Eni:
Hut ab!
Mein Kompliment!
Das ist mit einigem Abstand das Beste,
was ich zu dieser Angelegenheit bisher gelesen habe!
Jede Geschichte hat immer zwei Seiten.
Einerseits hat Frau Prof. Dr. Klotz hervorragende Aufbauarbeit geleistet. Sie hat die Hochschule Rhein-Waal zu einer anerkannten und von den Studierenden angenommenen internationalen Hochschule gemacht. Der Beleg dafür ist auch die Studierendenzahl von nun über 5000 an beiden Standorten in Kleve und Kamp-Lintfort. Der Hochschulbau in Kleve war unter den vier neugegründeten Hochschulen in NRW der erste, der fertiggsetellt war. Frau Prof. Dr. Klotz wirkte damit vor allem stark nach außen.
Andererseits ist die Führung einer Hochschule durch eine Präsidentin eine komplexe Management- und Führungsaufgabe. Sie ist Leiterin einer Behörde/öffentlichen Anstalt, muss aber gleichzeitig der Philosophie der „Freiheit von Lehre und Forschung“ Rechnung tragen; will heißen: Professoren wollen nicht gegängelt werden! Frau Prof. Dr. Klotz pflegte dabei wohl einen sehr eigenwilligen Führungsstil, der im Laufe der Jahre vielen HochschulmitarbeiterInnen nicht gefallen hat. Als Folge genannt sei hierbei der Weggang von Vizepräsident Dr. Goch, die spürbare Fluktuation bei ProfessorInnen und wissenschaftlichen MitarbeiterInnen sowie der „Brandbrief“ der 29 Professoren. Wenn es zu einer Veröffentlichung eines solchen Briefes kommt, muss im Vorfeld schon intern viel Porzellan zerschlagen worden sein!
Die Findungskommission und der Hochschulrat haben wohl erkannt, dass es zu einer Vertragsverlängerung nicht ausreicht, nur die (externe) Aufbauarbeit zu bewerten. Die Hochschule ist nun aufgebaut und strebt nach Kontinuität und Nachhaltigkeit. Dabei ist von der Hochschul-Leitung Empathie und Führungskompetenz gefragt. Diese Führungskompetenz scheinen aber die beiden Gremien Frau Prof. Dr. Klotz nicht zu bescheinigen.
Es muss schon hochschulintern viel vorgefallen sein, dass sich Gremien weder für die Amtsinhaberin, noch für einen anderen internen Bewerber, sondern für eine externe Bewerberin EINSTIMMIG!!! entscheiden. Jeder, der sich im Personlawesen ein bisschen auskennt weiß, warum Organisationen sich für externe Bewerber entscheiden: sie bringen frischen Wind, neue Ideen, eine neue Führungskultur aber vielleicht auch einfach nur Ruhe und neues Vertrauen in die Organisation. So wird es wohl auch an der Hochschule Rhein-Waal sein.
Frau Prof. Dr. Klotz hat sicherlich mit höchster Motivation Schwerst- und Pionierarbeit im Bereich des Aufbaus der Hochschule Rhein-Waal geleistet. Dabei hat sie Freunde für sich gewinnen können; sich aber sicherlich auch Feinde und Neider gemacht. Die haben nun vor allem aus den internen Reihen zurückgeschlagen. Vielleicht haben diejenigen Frau Prof. Dr. Klotz sprichwörtlich zu oft ins Gesicht geschlagen, dass man nun dieses blutende Gesicht einfach nicht mehr sehen möchte…
@ 9. Fisch
Jedenfalls nicht vom Auswärtigen Amt für Entwicklungshilfe und
auch nicht vom Touristbüro der Stadt Kleve. Aber von NRW.
@Fisch:
Meijer ist der Vorsitzende des Hochschulrates der HSRW und eben auch Präsident der Uni in Nijmegen.
Geld für die HSRW kommt vom Land NRW (Steuergeld) und in sehr geringem Umfang auch vom Bund, der EUREGIO und der EU über Forschungsprojekte (Steuergeld). Ein nahezu unbedeutender Beitrag kommt auch unmittelbar von der (lokalen) Industrie ohne Subventionierung durch öffentliche Förderung.
@rijssen:
Sie können doch mit Gender-Experten Ihre Firma so richtig wettbewerbsfähig machen, oder etwa nicht? LOL
Das Land hat ja offenbar erkannt, dass unkontrollierte Studiengänge an den verschiedenen Hochschulen nicht im Sinne des Steuerzahlers und auch nicht im Sinne der Wirtschaft sind. Das war einer der Gründe für die Abkehr vom „Hochschulfreiheitsgesetz“ des Ministers Pinkwart hin zu dem „Hochschulzukunftsgesetz“.
Noch eine laienhafte, aber sehr ernst gemeinte Frage:
Von welchen Steuerzahlern wird die HSRW finanziert……Europa, Deutschland, NRW, EUREGIO,………?
Ich sehe als Mittelstandsunternehmer nicht, daß eine MINT-Uni mit 5000 Studenten in Kleve entstanden ist. Die Außendarstellung weicht von der Wirklichkeit ab. Bei meinem Besuch beim Unternehmertag oder beim Studium Generale erfuhr ich auf Nachfrage nur, daß Internationale BWL (IBS-Diplom), Internationale Beziehungen, Kindliche Bildung, Alternativer Tourismus, Hygiene, „Gender“, Gesundheit die großen Studiengänge sind. Es kommen jedes Jahr jeweils hundert Studenten hinzu. MINT-Diplomanden wie Elektronikingenieur oder Wirtschaftsingenieur sind nicht zu gewinnen, weil es keine 10 Absolventen pro Studienjahr gibt. Ich war baß erstaunt. Die Zahlen findet man im Internet nicht, aber der Hochschulrat wird sie kennen und bewerten. Mit MINT können wir doch in Kleve nicht wachsen, hieß es auf Nachfrage. Das Land will nur Studentenzahlen sehen. Deswegen muß die Neugründung ein Erfolg sein.
Schaut das Land nicht auf die vergebenen Diplome? Man schult in Kleve mehrere tausend Betriebswirte, Pädagogen und Gender-Experten aus dem In- und Ausland. Im Technik Labor sucht man Studenten vergeblich.
Der Hochschulrat muß die Präsidentin endlich anweisen, die Zahlen offenzulegen. Sind wir nicht alle Steuerzahler mit dem Recht auf Auskunft? Es sollte „Wirtschafts- und Tourismus Universität Kleve“ heißen. Das wäre dann schon jetzt ehrlich erfolgreich und passende Unternehmen wissen was sie davon haben.
Ich muß hier Kleveblog einmal danken, daß in der Vergangenheit überhaupt in der Uni Kleve kritisch nachgefragt wurde.
Spieglein, Spieglein an der Wand…
Unvollstellbar, dass hinter den sieben Bergen eine bessere Kandidatin wohnt? Ja, für provinzielle Kleingeister schon. Der Jäger ward dann auch geschickt, um das Problem zu erledigen. Hat jetzt in der Senatsitzung nicht ganz geklappt. Frau Naderer möchte man empfehlen: Keine Äpfel von Fremden annehmen!
Dem Schauspiel kann man kostenfrei beiwohnen (§12 (2) Hochschulzukunftsgesetz): „…Die Sitzungen des Senats, der Hochschulwahlversammlung und des Fachbereichsrates sind grundsätzlich öffentlich…“ – nicht nur hochschulöffentlich.
arrogante ShowTante -:)
@ 4. Student des Lebens
Die Frage ist relativ leicht zu beantworten: Genau das was Frau Dr. Klotz getan hat.
Wen man ein bisschen in der Hochschulpolitik unterwegs lernt man schnell, das Professoren es unglaublich ungern haben wenn man ihnen von oben zu sehr autotitär reinredet. Frau Dr. Klotz ist dabei auch nicht die erste die, weil zu sehr autoritär, von ihren Professorenkollegen bei anstehender Wiederwahl des Präsidenten eiskalt abgesägt wurde.
Das grundlegende Problem ist dabei, dass der Posten des Hochschulpräsidenten auf der einen Seite einen autoritären Führungsstil fordert; auf der anderen Seite allerdings grade das dafür sorgt das die anderen Professoren dann anfangen, ob berechtigt oder nicht, zurück zu schießen.
Unabhängig vom Ausgang dieser Sache stellt sich ja wohl die Frage, was die amtierende Präsidentin getan haben muss, dass ihr offenbar keiner der in dem Hochschulrat sitzenden Mitarbeiter der Hochschule eine weitere Amtszeit wünschte…
@ 2.Fisch
Pauschal gesagt, sollte die „Internationale Hochschule Rhein-Waal“ die Deutsch-Niederländische EUREGIO Rhein-Waal
grenzüberschreitend hervorheben.
Frau Klotz hat – sie konnte wohl nichts anderes – eine Hochschule „Rhein-Ganges“ daraus gemacht.
Nebenbei ertüchtigt sie mit dem Steuergeld unserer Unternehmer deren Konkurrenten am Weltmarkt von morgen.
Ich habe, zugegeben, eine laienhafte Frage:
In welchem Zusammenhang steht Herr Prof. Dr. Gerard J.M. Meijer, Präsident der Radboud Universität Nimwegen, mit der (HSRW) Hochschule Rhein-Waal?
Es geschehen noch Zeichen und Wunder – ausserhalb der Provinz und deren Fürsten, die glaubten, einer Frau Professor
zu Füssen liegen zu müssen, nur weil sie ihre textilen Kontakte in Fernost nutzen konnte, Exoten nach Kleve zu holen.
Von Führung und Qualitätsmanagement einer Hochschule keine Spur.
Eine Ohrfeige für die Schleimer.
Hoffentlich leidet die „Neue“ nicht darunter.