Hochschule Rhein-Waal: Klotz geht, Naderer kommt - Senat entscheidet mit 10:9

Klare Vorstellungen für die Zukunft der Hochschule: Dr. Heide Naderer
Klare Vorstellungen für die Zukunft der Hochschule: Dr. Heide Naderer

Als Professor Dr. Ralf Klapdor gegen 15:20 Uhr aus den Händen von Bibiana Kemmer, Vizepräsidentin der Hochschule Rhein-Waal (HRW), den Zettel mit dem Auszählungsergebnis entgegennahm und verkündete, zehn der Senatoren der HRW seien für die Bestätigung der Wahl gewesen, neun hingegen dagegen, stand fest: Die Ära von Professor Dr. Marie-Louise Klotz an der Spitze der Hochschule Rhein-Waal wird Ende April 2015 unwiderruflich ein Ende finden. Ihre Nachfolgerin wird Dr. Heide Naderer, gebürtige Kamp-Lintforterin und derzeit Kanzlerin an der Filmhochschule Babelsberg.

Normalerweise sind Sitzungen von Hochschul-Senaten so langweilig, dass zu deren Durchführung ein Konferenzraum genügt. Wen interessiert’s? Am Mittwoch nachmittag jedoch musste in Kleve ein ganzer Hörsaal dafür freigeräumt werden, und selbst der war so voll, dass die Sparkassen-Chefs Rudi van Zoggel und Wilfried Röth das Drama stehend im Gang verfolgen mussten. Der Westdeutsche Rundfunk war mit einem Kamerateam angereist. Bürgermeister Theo Brauer, Kämmerer Willibrord Haas und der Technische Beigeordnete Jürgen Rauer waren zeitig gekommen, so dass sie noch einen Sitzplatz fanden. Direkt neben dem ersten Bürger der Stadt saß Landrat Wolfgang Spreen, der die zur Rede stehende Personalie noch zwei Tage zuvor mit drastischen Worten in der Lokalpresse gegeißelt hatte. Weitere Fachleute zur Beurteilung der anstehenden Entscheidung waren Manfred Palmen (Kreistag), Jörg Cosar (CDU-Stadtchef), die Grünen Michael Bay und Dr. Artur Leenders, graue Eminenz Wilfried Suerick, der Bedburg-Hauer Bürgermeister Peter Driessen, Unternehmer Heinz Sack sowie Alfons A. Tönnissen, der immer dort anzutreffen ist, wo Rauch aufsteigt.

Alle waren sie da
Alle waren sie da

Der ein oder andere in dieser unvollständigen Auflistung, allen voran natürlich die Herren Spreen und Brauer, mag gekommen sein, weil der Förderverein der Hochschule Rhein-Waal Campus Cleve seine 220 Mitglieder dazu aufgerufen hatte, Farbe für die amtierende Präsidentin zu bekennen. Offenbar hatte man zuvor nicht genau genug hingehört, jetzt aber sollte mit aller Gewalt das Ruder herumgerissen werden.

Die rund 300 Besucher erlebten die erste Überraschung, als Senatspräsident Klapdor den Tagesordnungspunkt 5 verkündete: „Vorstellung Frau Dr. Naderer“. Damit war nicht unbedingt zu rechnen gewesen, dass die Kandidatin sich in die Höhle des Löwen traut und dort den versammelten Kritikern entgegentritt.

Zunächst aber durfte der Vorsitzende der Findungskommission, Professor Dr. Gerard J.M. Meijer, Präsident der Radboud Universität Nimwegen, dessen persönliche Integrität im Vorfeld in Zweifel gezogen worden war, der Öffentlichkeit schildern, wie es dazu kam, dass nicht Professor Klotz auf dem ersten Platz der Vorschlagsliste landete, sondern ein in Kleve unbeschriebenes Blatt – Dr. Naderer.

Er spreche kein perfektes Deutsch, sagte Meijer, „aber ich hoffe, meine main messsage kommt rüber“. Die „main message“ war die, dass im Vorfeld ein absolut faires und transparentes Verfahren mit einem einstimmigen Ausgang durchgeführt worden sei.

Der Reihe nach: Am 18. Juni habe es eine Sitzung der Findungskommission gegeben, in der die Ausschreibung und das Profil des künftigen Präsidenten festgelegt worden seien. Ziel sei es gewesen, den besten Kandidaten oder die beste Kandidatin für die Hochschule zu finden. Die Bewerbungsfrist lief wegen der Sommerferien etwas länger als normal, in einem in der weiten Hochschulwelt standardisierten Verfahren durften die Mitglieder der Findungskommission zunächst einmal individuell entscheiden, ob sie diesen oder jenen Kandidaten sicher, vielleicht oder nicht einladen möchten.

Auf die Ausschreibung meldeten sich mehr als 20 Bewerber, „das ist ein sehr positives Signal für die Hochschule“, so Meijer. „Man kann als Hochschule stolz sein, dass sich so viele gute Leute beworben haben.“ Am Ende einigte sich die Kommission darauf, vier Personen eingehender unter die Lupe zu nehmen – zwei kamen aus der Hochschule selbst, zwei weitere waren externe Kandidaten.

Alle vier Kandidaten bekamen die Aufgabe, einen 20- bis 25-minütigen Vortrag in englischer Sprache zu halten, der zum einen ihren Lebenslauf beinhaltet und zum anderen logischerweise ihr Konzept zur weiteren Entwicklung der Hochschule. Am 16. Oktober fanden drei der vier Bewerbungsgespräche statt, ein viertes musste wegen Krankheit auf den 20. Oktober verschoben werden. In der Schlussbesprechung wurde rasch klar, dass eine Kandidatiin herausragte. Meijer: „Die Diskussion war am Ende relativ einfach, wir haben eindeutig und einstimmig entschieden, Frau Naderer an die erste Stelle zu setzen.“ In einer Sitzung am 22. Oktober schloss sich der Hochschulrat ebenfalls einstimmig dem Votum der Findungskommission an.

So kam Frau Naderer in die Klever Hochschulwelt, in deren Umfeld ein solcher Wechsel offenbar unvorstellbar erschien.

Die Aufgabe des Senats war es, diese Entscheidung zu bestätigen. Dazu sah sich das Gremium vor einer Woche nicht in der Lage, deshalb jetzt die zweite Sitzung innerhalb einer Woche.

In der kam nach dem regulatorischen Präludium dann die Wunschkandidatin selbst zu Wort. Der Einfachheit halber hielt sie genau den Vortrag, mit dem sie auch die Findungskommission überzeugte: „Hochschule Rhein-Waal: opportunities for advancement and progress in the next decade“. In englischer Sprache also, und sehr flüssig, was ihr aber nicht schwer fiel, da sie einige Jahre ihrer wissenschaftlichen Laufbahn in den Vereinigten Staaten, in New York verbracht hat. Man hatte allerdings das Gefühl, dass es nicht allen zur Klotz-Unterstützung einbestellten Gästen leicht fiel, dem Vortrag zu folgen.

Was aber erzählte nun Dr. Heide Naderer?

Überraschenderweise erzählte sie zunächst einmal, dass sie vom Niederrhein stammt. Sie ist Enkel einer Bergmannsfamilie mit ostpreußischen und österreichischen Wurzeln, geboren in Kamp-Lintfort, ihr Vater habe als erster aus der Familie den Aufstieg vom Arbeiter zum Angestellten geschafft und ihr stets vermittelt: „Bildung ist wichtig.“ Jetzt in Kleve zu sein, sei für sie wie nach Hause kommen, zumal ihre Mutter noch in Kamp-Lintfort lebe. Bei dem Teil des Publikums, der nicht voreingenommen war, sammelte sie mit dieser Darstellung auf jeden Fall Punkte.

Was ihre Vision für die Zukunft der Hochschule angeht, hatte sie drei Schlüsselwörter, von denen jedes einzelne auf eine durchaus charmante Weise offen legte, woran es möglicherweise im Augenblick an der Hochschule ein wenig hapert.

Schlüsselwort Nummer eins: Niederlande. Internationalität kann ja im Grunde ganz einfach sein, wenn man daran denkt, dass in dreißig Kilometer Entfernung schon ein ganz anderes Land liegt. Während die Amtsinhaberin, Professor Dr. Marie-Louise Klotz, vorzugsweise auf Weltkarten unterwegs war, zeigte Naderer in ihrer Präsentation eine Karte der Euregio Rhein-Waal mit all dem Potenzial, was darin zu finden sei.

Schlüsselwort Nummer zwei: Qualität. Die Hochschule habe in den vergangenen Jahren ein enormes quantitatives Wachstum hingelegt, nun gelte es, „auch qualitativ zu wachsen“.

Internationalität sei für sie nicht nur, Studenten nach Deutschland zu holen, sie bestehe nicht nur aus Zahlen. Wen hole man, warum hole man ihn und welchen Nutzen hat dies für die Organisation, also für die Hochschule, diese Fragen müsse man sich stellen. Ebenso die Frage, was Studenten nach dem Abschluss eines englischsprachigen Studiums machen könnten, „können sie hier überhaupt überleben?“ Man sei gefordert, hier einen Nutzen auch für die Region zu kreieren. Ein Vorschlag von ihr war, in diesen Studenten das unternehmerische Denken so zu fördern, dass sie hier tätig werden.

Schlüsselwort Nummer drei: Autonomie. Sie versprach den Fakultäten, denen zumindest das eine oder andere Mal das Leben schwerer als nötig gemacht wurde, weil die Amtsinhaberin direkt in das Tagesgeschäft hineinregierte, mehr Selbstständigkeit, viel mehr Selbstständigkeit – so wie das in der akademischen Welt üblich ist. „Die Arbeit wird in den Fakultäten gemacht“, so Dr. Naderer. Das war sicher Balsam auf die eine oder andere Seele.

Die auf die Vorstellung folgende Diskussion lässt sich, obwohl sie gefühlt sehr lange dauerte, weil Prägnanz nicht unbedingt die bevorzugte Äußerungsart von Professoren ist, so zusammenfassen: Die Kritiker zweifelten die Kompetenz der Kandidatin an, weil diese im Gegensatz zu der Ausschreibung sich keinen „exzellenten Ruf in Forschung und Lehre“ erworben habe. Naderer konterte, sie habe zu einen an der Universität von New York gelehrt und ihre Tätigkeit dort sei sehr positiv bewertet worden, und zum anderen an der Technischen Universität Aachen das Exzellenzprogramm mit aufgesetzt. Selbstbewusst sagte sie, sie habe sehr wohl den Eindruck, einen exzellenten Ruf im Wissenschaftsbetrieb zu haben. Im übrigen geht es nicht um ihre Person, sondern das Beste für die Hochschule Rhein-Waal. Sollte sie Präsidentin werden, werde sich bemühen, ihre Ziele, „mit allen, die hier sitzen, gemeinsam umzusetzen“.

Da musste sie dann selbst kurz lachen. Denn der ersten Reihe saß Professor Dr. Marie-Louise Klotz, und – wie Naderer den Satz ausgesprochen hatte – war ihr klar geworden, dass diese dann nicht mit im Boot sitzen wird.

Und so kam es dann auch: Mit der knappsten aller möglichen Mehrheiten, mit zehn zu neun Stimmen, entschied der Senat, die Entscheidung des Hochschulrats für Dr. Naderer zu bestätigen. Damit steht fest, dass Naderer am 30. April die Nachfolge der Gründungspräsidentin antreten wird. Die verließ nach der Entscheidung wortlos den Hörsaal. Wolfgang Spreen gab dem Fernsehen ein Interview, Theodor Brauer der NRZ. Da durften sie dann auch was sagen.

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28 Kommentare

  1. 28

    Eine interessannte Entwicklung um den Posten des Klever Bürgermeisters.

    Wie üblich im Vorwahlkampf bei solchen wichtigen Sesseltausch in einer Stadt, kommt ein neuer Name in das Spiel.

    Frau Prof. Marie-Louise Klotz wird ja ihr Amt als Präsidentin im Mai an ihre Nachfolgerin Naderer übergeben.
    Sie schuf eine attraktive Hochschule, die auch die Stadt Kleve allen ihren Kritikern zum Trotz, letztendlich prägend veränderte.

    Nun sehen in Kleve wohl gewisse politische bzw. gesellschaftkiche Kreise und Strömungen, sie als mögliche Bürgermeisterkandidatin um das Amt des Stadtoberhauptes der Kreis Stadt.

    Man wird sehen!

     
  2. 27

    @ 26 HP.L,

    die Reflektion ist schon in Ordnung. Fälschlicherweise hatte ich die Grenzen des urbanen Platzes zu weit „gegriffen“.

     
  3. 26

    @25. otto

    Welchen Grund zur Unruhe aufgrund der Erklärungen des Herrn Dr. Voss, die ich kurz reflektiert hatte, gab es denn?

     
  4. 23

    @22 HP.L.

    dem einen gefällt das Andere, dem Anderen das Eine. Den lobenden Worten für die HRW können wir alle
    nur zustimmen und uns glücklich schätzen, dass der Hotelneubaustil dort nicht angewandt wurde.

    Alle Bauten sind auf- bzw. miteinander abgestimmt, sie stellen keine Fremdkörper dar, der Kran wirkt und
    ebenfalls das kleine Hafenhäuschen. Sogar das „Bankgebäude“ hat einen vernünftigen Platz gefunden.

    Zur Erinnerung an den Klever Planungs-Schund – der heimliche Abriss des Krans, die grandiose Schwarzmeer-
    Badehaus-Hotel-Architektur und gegenüber das kleine Erdogan-Bankpalais. Hatten die lobenden Worte
    auch hier Gültigkeit?

     
  5. 22

    Interessant die Meinung von Dr. Arnold Voss, der am vergangenen Dienstag Abend im Haus Koekkoek einen Vortrag über „urbanen Platz“ hielt. Er wählte hoch lobende Worte für die HRW und ihre Zukunft. Ein Blick von aussen… kann nicht verkehrt sein.

    http://www.arnoldvoss.eu

     
  6. 21

    @19 Fisch…. ich wüsste nicht warum sie mich beruhigen wollen… bin ich doch nicht beunruhigt.
    Leider stelle ich fest das sie meinen Einwand nicht verstanden haben / oder nicht verstehen wollen.
    Ihre „höfliche “ Wortwahl in allen Ehren.
    Habe ich Studenten bewertet oder ihre Herkunft……?
    Nein das machen SIE.
    Vielleicht können diese Studenten ja wirklich besser deutsch lesen ….. aber bei der Bestellung eines „Brötchens“ in der Bäckerei wird’s dann schon schwierig.
    Es überrascht mich schon das sie besorgt sind ob denn auch alle Studentenwohnungen vermietet werden ( können).
    Wie kommen sie jetzt nur auf „dritte Welt“?
    Aber , lassen wir das.
    ————-
    Ging es hier nicht um die HSRW?
    Nach den aufregenden vergangenen Tagen … sollte wohl wieder Ruhe einkehren.
    Der Förderverein wird sich wohl auch wieder besinnen… ist doch ein HSRW Förderverein …. und kein Klotz Förderverein.
    Auch die Regional „Politiker“werden sich die Bockigkeit abstreifen müssen und einsehen mit einer demokratisch NEU gewählten HSRW Präsidentin im einvernehmen zu arbeiten.
    Es ist natürlich schwer , für altgediente CDU Granden einsehen zu müssen das Ihr Parteibuch und ihr Einfluss auf diese Neuwahl nicht ausreicht … und richtigerweise auch nicht gewünscht ist. … Ungeachtet der zur Wahl stehenden Person.
    Das Gesetz ist absichtlich so und nicht anders ausgestaltet worden.

     
  7. 20

    @15 – @17,

    auch wenn man in der Provinz lebt, kann dort dem Bürger eine sachliche Kritik nicht abgesprochen werden. So sehe ich eure beiden Kommentare als völlig gerechtfertigt an. Die ungenügende Hochschulführung mit der anerkennenswerten Aufbauleistung
    zuzudecken, hätte die Hochschule ins akademische Abseits geführt.

    Für die Zukunft unserer Hochschule war jetzt der Wechsel lebenswichtig und wir sollten Frau Dr. Naderer mit
    allen guten Wünschen begleiten.

     
  8. 19

    @11. G.M.

    Ich kann Sie beruhigen, ich weiß welchen Sinn und Zweck Hochschulen und Universitäten haben.

    Gerne bin ich immer bestrebt meine Kommentare höflich und dezent in der Wortwahl abzugeben.

    So habe ich mich auch verhalten, was die ausländischen Studenten, die hier in Kleve leben und studieren, betrifft.

    Aber nun, um besser verstanden zu werden…………die ausländischen Studenten/Innen können die deutsche Sprache besser lesen (auch den Text bezgl. der sogen. „Dritten Welt“!) als so mancher inländische Student/In überhaupt die normale deutsche Sprache in Wort und Schrift beherrscht.

    Die ausländischen Studenten/Innen, die hier in Kleve sind, haben weitaus bessere Allgemeinbildung, Weltwissen, Sprachenverstand und auch Benehmen vorzuweisen, als wiederum die meisten inländischen Studenten.

    Wenn nun die ausländischen Studenten/Innen hier nicht mehr willkommen sind, wer bezahlt dann z.B. den Vermietern die überteuerten Unterkünfte, usw…….?
    Die inländischen und zudem noch eventuell in der Nähe wohnenden Studenten/Innen leben meistens noch im günstigeren Elternhaus etc.

    Wenn die ausländischen Studenten/Innen ausbleiben wird automatisch die Qualität heruntergeschraubt, da ja nicht benötigt………man ist dann unter sich.

    Studien anderer ausländischer Universitäten und Hochschulen zeigen auch auf, dass es viele Abbrecher aus Deutschland gibt, weil das Niveau nicht geschafft wird, es ist zu hoch …………

    Aber Plan B wäre, wenn die Gebäude der HSRW nicht mehr benötigt würden, daraus ein „Seniorenviertel“ mit „Palmenkonzerthaus“ zu gestalten!

    Nur nebenbei bemerkt…….es gibt keine abfällig bemerkte, „Dritte Welt“………. diese Länder wurden und werden, wie bestimmt alle wissen, wegen der dort, für unsere Wirtschaft wichtigen Rohstoffe, „geplündert“.
    Aus manchen Kommentaren lässt sich leider ableiten: „Aber bitte lasst die Menschen dort, wo sie sind!“

     
  9. 18

    @10:
    Kein Schwachsinn. Sondern logisch gedacht.

    Wir haben für derart viele und breit gestreute öffentliche Einrichtungen keine Nutzer (=junge Leute) und ganz einfach überhaupt kein Geld, noch weniger in der Zukunft. Diesen Luxus wird man sich schlicht nicht leisten können. Man wird sich dann wieder auf wenige Standorte konzentrieren.

    Dieses Schicksal hat die Wohlstandseinrichtungen der 70er Jahre (Hallenbad Kranenburg, Weeze, etc.) ebenso erreicht wie sie zur Zeit zu viele Schulen für zu wenig Kinder und zu viele Kirchen für zu wenig Gläubige erreicht. Auch in Kleve.

     
  10. 17

    @Kle-Master #15
    Nach meinen (sehr von außen stammenden) Eindrücken scheinen das wunde Punkte unserer Hochschule. Und dies angehen zu wollen, finde ich richtig.
    Man muss nicht alles so kritisch sehen, wie z.B. mancher Kleveblog-Artikel zum Thema. Aber einfach auf Friede-Freude-Eierkuchen zu machen und alles wohlwollend schönzumalen, ist nicht sinnvoll. Gerade für die Zukunftsfähigkeit der HRW nicht. Damit es eben nicht so kommt wie #1 meint.

     
  11. 16

    Studentenhumor (aus Facebook): Die neuen Erstsemestler haben es dann so viel besser in der Eröffnungsrede. I sink zey doesn’t have to listen to somezing like dis

     
  12. 15

    Na bitte:

    Internationalität ja – aber mit Schwerpunkt EUREGIO

    Qualität statt Quantität

    Abgänger mit volkswirtschaftlichem Nutzen der eingesetzten Steuergelder

     
  13. 14

    @10: Eben.

    @rd: War eigentlich auch Politprominenz aus dem Kreis Wesel oder aus Kamp-Lintfort anwesend? Scheint dort auf für die RP (zumindest aktuell online) kein Thema zu sein?

     
  14. 12

    Gute Entscheidung!
    Die Vorstellungen von Frau Naderer erscheinen mir sehr richtig. Eine qualitätsvolle Hochschule sollte durch ihren wissenschaftlichen Betrieb und nicht durch Rekrutierungsbüros in Dhaka Studenten anziehen.
    Die HSRW ist für unsere Lokalpolitiker und sonstigen Fördervereinspromis zum Glück doch zu hoch, um dort mit ihren peinlichen Einlassungen irgendwie mitmischen zu können.

     
  15. 11

    @ 8 Es soll Leute geben die können für noch viel mehr Euros noch nicht einmal Powerpoint .

    Ich wünsche Frau Naderer viel Erfolg.

    @ 7 Fisch,Hochschulen sind in der Regel nicht dazu da für einige Leute eine „wertvolle Bereicherung“ darzustellen.
    Hochschulen sind Leistungsträger, dem Bürger und dem Land verantwortlich und nicht zur Verbreitung „Folkloristischer dritter Welt Ausbildung“ zuständig.
    Erst einmal muss die Qualität der HSRW gesichert sein. Zusätzlich dazu, später, obendrauf noch „Quantität“.
    Die Ausbildung heutiger Studenten, welche nach ihrem Studium in Deutschland bleiben,.. ist doch auch „unsere“ Zukunft.
    Unsere Zukunft liegt sicher nicht darin das wir hier Leute ausbilden welche dann später in Südostasien die Strickfabriken optimieren damit Kik &Co. noch günstiger liefern kann.

    Frau Naderer hat schon Recht: die Internationalität beginnt schon 30 km weiter im benachbarten Holland.
    Dazu braucht man nicht auf die andere Seite des Globus zu reisen und Anwerbebüros für Studenten zu eröffnen nur damit Studentenzahlen „stimmen“.

    @rd… noch keine Stellungnahme von Theo B.? (in der NRZ nix gefunden).
    Die Äußerungen von Herrn Spreen im WDR Interview waren wohl der noch vorhandenen Enttäuschung geschuldet.

     
  16. 10

    ad 1: Schwachsinn! Wir brauchen eine breit aufgestellte Bildungslandschaft mit Fachhochschulen, die praxisorientiert und ggfls auch wohnortnah ausbilden, und Universitäten, die die klassischen universitären Studiengänge ( Jura, Medizin, Geisteswissenschaften ) auf universitärem Niveau lehren. Insofern sehe ich für die HSRW sehr gute Chancen. Erstaunlich, wie pessimistisch viele Kommentare hier ausfallen. Die Vorteile für die Entwicklung Kleves und seiner Umgebung sind doch schon jetzt mehr als augenfällig. Die aktuelle Enrtscheidung zeigt darüberhinaus, dass die Hochschule sich selbstbewußt weiterentwickelt und nicht von lokalen Politikern in ihre Entwicklung hineinreden läßt. Allen Klever Bürgern stände es gut an, sich über die Entwicklung zu freuen.
    ad. 8: Einen solchen Job bekommt man aufgrund einer umfangreichen Bewerbung mit entsprechenden Referenzen. Das sogenannte „Vorsingen“ ein Vortrag vor der Findungskommission, gehört bei allen univeristären Ausschreibungen zur normalen Vorgehensweise. Bis man dort ist, hat man einiges als Lebensleistung vorzuweisen. Die Dotierung eines solchen Jobs entspricht dann der Verantwortung. Also kein Sozialneid, sondern an der eigenen Persönlichkeit arbeiten!

     
  17. 9

    Hier hat die ganze möchtegern-Prominenz versucht Frau Klotz im Amt zu halten. Setzen….6. Einfach nur Peinlich. Brauer, Spreen, Fördervereinsvorsitzende… Hier ging es nicht um die Sache sondern um eigene Interessen einiger Frau Professor Klotz nahestehenden Personen.

     
  18. 7

    Bezgl. „Unternehmerisches Denken“:

    Das liest sich für mich persönlich doch ein wenig arrogant.

    Ich bin sehr froh, immer wieder Studenten/Innen anderer ferner Länder hier in Kleve kennen zu lernen.

    Immer wieder stellte bzw. stelle ich fest, dass genau diese Studenten mit der mitgebrachten Philosophie, Lebenseinstellung und Umsetzung in die Praxis, sich in kurzer Zeit jeder Situation anpassen und besser noch, kreativer gestalten, als inländische Studenten. Sie bringen ganz andere, wertvolle Voraussetzungen für unabhängiges „Ãœberleben“ mit.

    Ein Teil dieser Studenten möchte auf jeden Fall gerne hierbleiben………ich denke, wir können doch auch davon noch „Unternehmerisches Denken“ übernehmen!

    Es wäre auf jeden Fall eine wertvolle Bereicherung……

     
  19. 6

    @1: Das Problem wird gerade mit dem Wechsel angegangen: Nicht auf Quantiät, sondern auf Qualität achten. Da wurde in der Vergangenheit viel geschlampt. Hoffentlich wird das besser!

     
  20. 5

    Erster Teil:

    (Ich bin Amerikaner. Daher bitte ich erneut, meine schlechten Deutschkenntnisse zu entschuldigen.)

    „Selbst kleine Geister lernen diktatorische Verhaltensweisen sehr schnell, wenn sich ihnen die Möglichkeit bietet.” (Tom Sommerlatte, Unternehmensberatung Arthur D. Little in 2007)

    Ich begrüße die Bestätigung der einstimmigen Entscheidung des Hochschulrates durch den Senat an der Hochschule Rhein-Waal, insbesondere vor dem Hintergrund einer aus Teilen lokaler Politik, der lokalen wie regionalen Wirtschaft und aus Richtung eines Fördervereines angestrengten, schlimmen Diskussion, die nicht kommentarlos hinzunehmen war. Gestern war ein guter Tag für diese HSRW. Ich fordere auf, jetzt nur nach vorne zu blicken. Den genannten Teilen der Gesellschaft möchte ich, speziell mit Blick auf die Schullandschaft in Kleve und die Finanzsituation der Stadt Kleve, einfach um deutlich mehr Engagement an städtischen Stellen bitten. „Ersatz“ stelle ich im Teil 2 vor. Vermutlich wird das lokaler Konpetenz einfach auch wesentlich gerechter – da muss auch niemand übersetzen.

    http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kleve/haas-abriss-desschulzentrums-nicht-vertretbar-aid-1.4647941

     
  21. 2

    Entschuldigung! Aber ich muss neben der ganzen Situation um die Präsidentin der Hochschule doch eine Frage loswerden: Wer im gesamten Auditorium ist derart einflussreich und wichtig genug, dass sich Rudi van Zoggel (freiwillig) an eine Hörsaalwand stellt, während „das Volk“ ihn von den Sitzplätzen her angrinst?
    Das Bild mit der Unterschrift „Alle waren sie da“ wird von daher in die Geschichte eingehen und mit Sicherheit nicht nur bei Herrn Heuvens, sondern bei vielen Sparkassen Angestellten einen „Ehrenplatz“ finden, möglichst nicht an der Büro Wand oder auf dem Dienstschreibtisch. Das könnte dann ähnlich böse Folgen haben, wie das lesen von Kleveblog über einen Sparkassen-Server.

     
  22. 1

    Einer der längsten Artikel überhaupt im kleveblog.

    Und wofür?

    Abseits des Kernthemas stelle ich trotzdem immer wieder die Frage: Wer braucht diese FH?

    Jeder, Abiturient der halbwegs hell ist, geht nach Aachen, München oder Berlin.

    In 25 Jahren wird die FHRW nicht mehr existieren.